Beiträge von Sabine73

    Die Autorin
    Sophie Jordan wuchs auf einer Farm in Texas auf und landete mit ihrer Firelight-Trilogie einen internationalen Bestseller. 2016 legt sie mit „Infernale“ den Auftakt einer packenden Liebesgeschichte vor, die durch geschickt platzierte gesellschaftskritische Anklänge zum Nachdenken anregt. Heute lebt die New York Times-Bestsellerautorin mit ihrer Familie in Houston.


    Produktinformation lt. Amazon
    Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
    Verlag: Loewe; Auflage: 1 (15. Februar 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 378558167X / ISBN-13: 978-3785581674
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    Originaltitel: Uninvited
    Größe und/oder Gewicht: 15,3 x 4 x 22,1 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Wie alle Amerikaner muss sich auch die 17-jährige Davy einem DNA-Test unterziehen, der die Testpersonen auf das "Mördergen" HTS testet. Als Davys Test positiv ausfällt, zerplatzen all ihre Träume. Ihr Freund Zac und ihre beste Freundin Tori wenden sich von ihr ab, ihre Eltern meiden sie, nur ihr Bruder Mitchell hält zu ihr. Als das friedliebende Mädchen die Schule wechseln muss und mit anderen Trägern zusammen Unterricht hat, findet sie sich schnell auf dem Boden der Tatsachen wieder, denn Davy wird wie eine Verbrecherin behandelt und dabei kann die talentierte Musikerin nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun. Doch wie kann sich Davy aus dieser schier ausweglosen Situation befreien? Und was wird die Zukunft für die HTS-Trägerin bereithalten?



    Meine Meinung:
    Nach der Firelight-Trilogie wollte ich unbedingt das neueste Werk von Sophie Jordan lesen. "Infernale" heißt der Auftakt der gleichnamigen Dilogie und hat bereits vor seinem Erscheinungstermin viele Leser und Blogger zu Begeisterungsstürmen hingerissen - und ich darf mich in die Riege der Infernale-Fans einreihen. "Infernale" gliedert sich in 2 Teile, beginnt am 15. März 2021 mit einer Pressemitteilung und dauert schätzungsweise mehrere Wochen. Der Handlungsschauplatz wurde in die USA verlegt.


    Im Jahr 2021 werden in Amerika die Bewohner auf das HTS-Gen getestet. HTS steht für Homicidial Tendency Syndrom und Träger dieses Gens neigen zur Gewalttätigkeit und sind meist Verbrecher. Personen mit dem "Mördergen" werden von ihren Mitmenschen und den Behörden als Menschen 2. Klasse angesehen und müssen furchtbare Sachen über sich ergehen lassen. Durch die Ausweglosigkeit wirkt die Atmosphäre manchmal düster und bedrückend.


    Die 17-jährige Davina "Davy" Hamilton stammt aus einem wohlhabenden und behüteten Elternhaus, lebt mit ihrer Familie in Texas und hat eine glänzende Zukunft vor sich. Denn als musikalisches Wunderkind (sie spielte bereits mit 3 Jahren Klavier, beherrscht mehrere Musikinstrumente und singt wundervoll) wurde ihr bereits ein Platz an der renommierten Juilliard School in New York zugesagt und auch sonst zählt zu den beliebten Kids an ihrer Privatschule. Doch als der HTS-Test positiv ausfällt, ist ihr bisheriges Leben vorbei, denn als Trägerin des "Mördergens" wird sie als potentiell gefährlich eingestuft. Davy muss die Schule wechseln und in einem abgesicherten Teil namens "Käfig" den Unterricht weiterführen, ihre glanzvolle Zukunft an der Juilliard ist vorbei, ihre Familie und Freunde wenden sich von ihr ab und plötzlich ist das ehemals beliebte Mädchen auf sich allein gestellt.


    Es ist furchtbar, mit anzusehen, wie sich Davys Leben ändert und sie wegen eines Gen-Tests plötzlich als Gefahr angesehen wird und alles aufgeben muss, was ihr wichtig war. Dennoch wächst die sympathische, facettenreiche Protagonistin daran, denn aus dem leicht naiven Mädchen wird eine starke junge Frau, die sich gegen allerlei Gefahren behaupten muss und der beunruhigende Dinge widerfahren. Ich konnte mich in Davy vollkommen hineinversetzen und habe mit ihr mitgefiebert und gelitten.


    An der staatlichen Keller High School lernt sie andere Träger kennen. Da wären zunächst der HTS-infizierte Computernerd Gil(bert) Ruiz, der Davy von Anfang an nett behandelt und ihr nicht das Gefühl gibt, eine Verbrecherin zu sein. Auch Sean O'Rourke nimmt eine große Rolle ein, denn Davy ist von dem rebellischen und furchtlosen Gen-Träger fasziniert bzw. von der Tatsache, dass der attraktive Junge seine Infizierung mittels einer Tätowierung am Hals zur Schau stellt. Allerdings ist es sehr schwer, Sean einzuschätzen, da er niemanden an sich heranlässt. Die Nebencharaktere wurden trotz ihrer Vielzahl reizvoll gestaltet und fügen sich gut in die Handlung ein.


    Sophie Jordan hat sich in "Infernale" damit beschäftigt, ob/wie Gene bzw. DNS unser Leben bzw. Schicksal beeinflussen können und ich muss sagen, dass ich den Gedanken daran echt erschreckend finde und die Romanidee zum Nachdenken anregt. Ich-Erzählerin Davy schildert die rasanten Geschehnisse aus ihrer Sicht und gewährt uns auf der Suche nach ihrer eigenen Identität einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Zwischen den Kapiteln finden sich diverse Nachrichten, SMS-Chats, Aufzeichnungen und Interviews von Behörden, die zur Handlung passen.


    Der Dilogie-Auftakt wartet mit einer Zukunftsvision auf, die hoffentlich niemals wahr wird und birgt eine gelungene Mischung aus Science Fiction, Action und ein wenig Romantik. "Infernale" lässt einen angesichts der ungeahnten Wendungen, Turbulenzen und Überraschungen so schnell nicht mehr los. Auch wenn die Story ein paar ausgeschmückte Schilderungen enthält, so haben mich diese hier erstaunlicherweise gar nicht gestört und bremsen auch nicht den Lesefluss.


    Die rasante Geschichte endet mit einem Cliffhanger und lässt ein paar Fragen offen, die Lust auf die Fortsetzung "Infernale - Rhapsodie in Schwarz" machen. Dank der ausdrucksstarken Schreibweise, von Sophie Jordan, der jugendlichen Sprache sowie lebendiger Beschreibungen verfliegt die Zeit beim Lesen der 384 Seiten rasend schnell, die mich berührt und auf eine unglaubliche Reise mitgenommen haben.



    FAZIT:
    Wer gern interessante Romane mit Action & Romantik sowie einer grandiosen Romanidee liest, wird "Infernale" sicherlich lieben, denn der Auftakt der gleichnamigen Dilogie bietet jugendlichen & junggebliebenen Lesern einen spannungsreichen Plot inklusive vieler Irrwegen, eine sympathische Hauptperson sowie einen mitreißenden Schreibstil. Da mich die Geschichte an die Seiten gefesselt hat und sicherlich noch lange nachwirken wird, vergebe ich hiermit liebend gern 10 Punkte.

    DIE AUTORIN
    Amanda Frost war viele Jahre weltweit im Marketing und der Logistik großer Unternehmen tätig und lebte lange in der Schweiz, bevor es sie nach München zog. Und obwohl Amandas männliche Protagonisten allesamt über außerirdische Wurzeln verfügen, ist der Mann an ihrer Seite ihres Wissens nach von dieser Welt. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans erfüllte sie sich einen lang gehegten überirdischen Traum.


    PRODUKTINFORMATION LT. AMAZON
    Taschenbuch: 334 Seiten
    Verlag: Amanda Frost; Auflage: 1 (23. Oktober 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3000513108
    ISBN-13: 978-3000513107
    Größe und/oder Gewicht: 12,7 x 2,1 x 20,3 cm


    INHALT - IN EIGENEN WORTEN:
    Luzifer weilt schon tausende von Jahren in der Hölle und nun ist ihm nach Abwechslung, weshalb er seine Magier bittet, einen Ring (wie den von Gott) zu erschaffen, der ihm einen Aufenthalt auf der Erde ermöglicht. Leider funktioniert der Ring nicht so wie er soll und deshalb landet Luzifer in einem Kaff in Südengland statt in den Citys abzufeiern. Da er auch noch von der romantisch veranlagten Ärztin Delilah angefahren wird, fühlt sich die junge Frau schuldig und quartiert den Höllenfürst, der sich Lou nennt, in ihrem renovierungsbedürftigen Gästezimmer ein. Und dabei wollte Lou/Luzifer doch nur Spaß haben und sitzt nun in diesem gottverdammten Nest fest! Doch dann lernt er Delilah näher kennen und muss feststellen, dass hinter der biederen Fassade der Ärztin mehr steckt und auch Delilah muss immer öfter an das Prachtexemplar in ihrem Gästezimmer denken... Ob das gut gehen kann?


    MEINE MEINUNG:
    Da ich die Romane von Amanda Frost liebe, musste ich auch unbedingt ihren neuesten Roman lesen. Nach dem Prolog (vor Tausenden von Jahren) beginnt die Story im Heute, dauert mehrere Monate und endet mit dem Epilog, der von Thanatos erzählt wird. Als Handlungsschauplätze dienen erneut neben der fiktiven Hölle bzw. Zwischenwelt vorwiegend das kleine englische Dorf Eddington. "Vom Tod begehrt" ist übrigens der finale Teil der Vom Tod-Trilogie mit wechselnden Hauptpersonen.


    Luzifer alias Lou wurde vor vielen Jahren von Gott in die Hölle verbannt und fristet seitdem dort sein Dasein mit Psychopathen und Killern, was ihm allerdings immer weniger Spaß macht. Der unsterbliche Höllenfürst ist überaus attraktiv und kann sehr charmant sein, wenn er möchte, außerdem hat er seit dem Sündenfall mit Eva eine Vorliebe für Blondinen. Da er etwas Neues erleben und ihm nach ausschweifenden Partys, schnellen Autos & heißen Frauen ist, lässt er sich von seinen Magiern einen Ring anfertigen, der ihn für die Menschen sichtbar machen soll. Doch dieser Ring hat manchmal Fehlfunktionen und so landet der smarte Lou vor dem Auto der 33-jährigen Ärztin Delilah Stevens, die in dem kleinen Ort Heddington lebt und dort auch als Allgemeinmedizinerin praktiziert. Die hübsche Blondine ist seit einigen Enttäuschungen Single und sehnt sich nach einer Familie. Und dann fährt sie eines Nachts den gutaussehenden Lou an, der verdammt sexy ist und sich ständig in ihre Gedanken schleicht...


    Delilah und Lou sind unterschiedliche und höchst reizvolle Protagonisten mit einigen Macken und Facetten, die man einfach mögen muss. Auch die teilweise altbekannten Nebencharaktere wie Olivia und Alexander (die Hauptpersonen aus "Vom Tod geliebt"), Lilly und Sebastian (die Protagonisten aus "Vom Tod geküsst") und die Bewohner von Eddington sowie von Himmel und Hölle sind ebenfalls interessante Figuren, die sich gut in das Geschehen einfügen. Vor allem habe ich mich auf das Wiedersehen mit Lilly, Sebastian, Alexander, Olivia und Thanatos gefreut.


    Erzählt werden die aufregenden Geschehnisse vorwiegend aus dem Blickwinkel von Lou und Delilah (in der 3. Person), hin und wieder schildern auch andere Nebencharaktere wie der Engel Gabriel oder Zwischenwelt-Herrscher Thanatos die aktuellen Begebenheiten, was für Abwechslung sorgt. Erneut gewähren uns die Erzähler einen tiefen Einblick in ihre Gedanken, Fantasien und Gefühle, wodurch man mit ihnen rasch mitfühlt und mitfiebert.


    Mehrere Sichtweisen und miteinander verwebende Handlungsstränge führen den Leser auch diesmal durch die turbulente Story und wie gewohnt, kommen auch hier wieder etliche Liebes- und Sex-Szenarien zum Einsatz. Und damit sind wir auch schon den kleinen Mankos dieser Geschichte, denn hier sind neben einigen ausschweifenden Beschreibungen so viele (stellenweise recht kitschige) Sex-Fantasien und erotische Szenen im Spiel, dass mir vor allem in der ersten Hälfte manchmal ein wenig die Lust auf "Vom Tod begehrt" vergangen ist. Allerdings bin ich auch kein Fan von allzu viel Erotik in Büchern und das hier war mir leider einen Touch zu viel.


    "Vom Tod begehrt" (ebenso wie die beiden Vorgänger) umfasst eine originelle Romanidee, die eine übersinnliche Komponente enthält und mit einer gelungenen Umsetzung punktet. Das Finale der Vom Tod-Trilogie birgt eine kurzweilige Liebesgeschichte vollgepackt mit Fantasy- und Erotik-Elementen, in der es erneut um Leben & Tod, Schicksal und Liebe geht. Der 3. und letzte Band wartet mit einer höchst unterhaltsamen und abwechslungsreichen Geschichte auf, die mit paranormalen Elementen, einigen Irrwegen, prickelnder Erotik & diversen Stolpersteinen versehen wurde. "Vom Tod geliebt" hat mich trotz der kleinen Abstriche in Sachen Sex-Szenen gefangen genommen, weshalb sich die 334 Seiten rasch lesen lassen, denn man möchte wissen, wie die Geschichte rund um Lou und Delilah ausgeht.


    Vervollständigt wird der Plot durch die locker-leichte Schreibweise samt amüsanten Wortgefechten, recht bildhaften Schilderungen und einer angenehmen Sprache. Der verwendete Humor von Amanda Frost liegt genau auf meiner Wellenlänge, weshalb ich beim Lesen häufig lachen musste.



    FAZIT:
    Mit "Vom Tod begehrt" geht die Vom Tod-Trilogie in die letzte Runde und erzählt die Geschichte des Höllenfürsten Lou und des menschlichen Engels Delilah. Auch wenn der Trilogie-Abschluss wegen der unzähligen Sex-Szenen, die für meinen Geschmack "too much" sind, leider nicht an die beiden Vorgängerbände heranreicht, so hat mich das Finale dennoch sehr gut unterhalten und bekommt deshalb von mir 9 Punkte.

    Die Autorin
    Janna Hagedorn, geboren 1969, ist Journalistin und Bloggerin. Sie schreibt u. a. für "Merian", "Myself" und "Petra". Unter dem Namen Verena Carl hat sie bereits sehr erfolgreiche Romane und Kinderbücher herausgebracht. Im Diana Verlag erscheinen auch ihre Romane "Yogis küsst man nicht" und "Friesenherz". Sie erhielt zweimal den Hamburger Literaturförderpreis und lebt mit ihren Kindern und ihrem Mann in Hamburg.

    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 352 Seiten
    Verlag: Diana Verlag (8. September 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453358651
    ISBN-13: 978-3453358652
    Größe und/oder Gewicht: 11,9 x 2,7 x 18,8 cm




    Inhalt - in eigenen Worten:
    Style-Chefredakteurin Harmony Schlüter-Hansen sieht sich auch schon als Chefredakteurin der Zeitschrift Elsa, doch dann kommt alles anders... Denn die 45-jährige Top-Journalistin erfährt durch einen Zufall, dass sie ihr junger Freund Mo betrügt und so will sie nur weg aus Hamburg, doch zu allem Überfluss ist kein Zimmer in einem schicken Wellnesshotel frei und so landet Harmony auf dem Land - genauer gesagt im niedersächsischen Wendland, in Wunnefitz. Dort entdeckt sie zufällig ein heruntergekommenes Dorfgasthaus, auf das sich Harmony auf den ersten Blick verliebt und sie kann das liebevoll renovierte Feinschmecker-Restaurant mit geschmackvollen Möbeln und feiner Küche förmlich vor sich sehen. Und dann wird Harmony von ihrem Chef bzw. einer Konkurrentin ausgebootet und ist ihren Job in Hamburg los. Nun sieht die hübsche Mittvierzigerin die Chance auf einen Neuanfang, kratzt all ihre Ersparnisse zusammen und kauft kurzerhand die desolate Immobilie an der Elbe. Bis zur Eröffnung ihres Lokals "Elbliebe" ist noch viel zu tun und Harmony hat nicht mit den Dorfbewohnern gerechnet, die lieber Schnitzel als Haute cuisine essen. Doch so leicht gibt Harmony nicht auf...



    Meine Meinung:
    Vom netten Cover und dem vielversprechenden Klappentext angelockt, wollte ich "Elbe aufwärts" auf alle Fälle lesen. Die Geschichte beginnt im September in Hamburg, dauert mehrere Monate, spielt sich vorwiegend im Wendland ab und endet in Hamburg. Die Orts- und Schauplatzbeschreibungen wurden so lebendig beschrieben, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann.


    Harmony Schlüter-Hansen hat mit 45 Jahren erreicht, wovon viele träumen. Sie hat einen tollen, verantwortungsvollen Job als Chefredakteurin des Modemagazins "Style", eine schöne Wohnung im Hamburger Stadtteil Eppendorf und ist mit dem jüngeren Gastrokritiker Mo(ritz) Liebermann zusammen. Doch dann bricht das Leben der toughen Karrierefrau auseinander, als sie erfährt, dass sie Mo betrügt und dass sie den Posten als Chefredakteurin des Hausfrauen-Magazins "Elsa" nicht bekommt, sondern ihre Kollegin Anita Wirblinger und Harmonys Dienste nun nicht mehr benötigt werden. Allerdings gibt sich die Mittvierzigerin, die in einer Hippie-Kommune aufgewachsen ist und ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Vater hat, nicht so leicht geschlagen und macht ihren Traum vom Feinschmeckerlokal "Elbliebe" wahr...


    Hauptperson Harmony ist zwar durchaus eine sympathische Protagonistin mit Ecken und Macken, die eine ansehnliche Weiterentwicklung durchlebt, jedoch konnte ich mich nicht immer mit ihr bzw. ihren Handlungen & Taten identifizieren, denn manchmal wirkt Harmony für ihr Alter ein wenig blauäugig.


    Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Harmonys Vater Horst (Harmony versteht sich mit dem Psychotherapeuten nicht besonders gut, vor allem seit dem Tod ihrer Mutter Ingrid), ihr Ex-Liebhaber Mo (dem Harmony zu seinem Kritikerjob verholfen hat und der sie mit einer Künstlerin betrügt), die Bewohner des Wendlandes wie z.B. Nachbarstochter Wiebke (ein "großes Kind", die früher häufig zu Gast in der Gasthausküche war und immer ehrlich ihre Meinung sagt), der hiesige Künstler Jano oder Koch und Globetrotter Paul sind interessante Figuren, die sich gut in die Handlung einfügen.


    "Elbe aufwärts" beinhaltet eine reizvolle, aber nicht ganz neue Romanidee (eine Großstädterin wagt auf dem Land einen Neubeginn und lernt das Landleben mit all seinen Facetten kennen) samt ansprechender Umsetzung. Die turbulenten Geschehnisse werden aus der Sicht von Harmony (in der 3. Person) geschildert, die uns Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gestattet.


    Es ist auf alle Fälle amüsant, mitzuerleben, wie sich Harmony von einer durchgestylten Chefredakteurin mit Designertasche und Porsche in eine Restaurant-Besitzerin mit Gummistiefeln und Geldsorgen verändert und was ihr alles passiert. Denn auch wenn sich der Ausgang der Geschichte vielleicht schon bald erahnen lässt, so bietet der Weg dorthin allerlei Wirrungen, Stolpersteinen und Turbulenzen und wurde mit vielen erheiternden Szenen, aber auch einigen ernsten Passagen versehen.


    Ein gewisse Vorhersehbarkeit und kleine Längen sind zwar enthalten, stören den Lesefluss aber nicht weiter, obwohl mir die Geschichte irgendwie nicht ganz "rund" erscheint. Vervollständigt wird der ereignisreiche Roman durch den locker-leichten Schreibstil von Janna Hagedorn, unterhaltsame Dialoge und eine angenehme Sprache, wodurch sich die 352 Seiten rasend schnell lesen lassen.



    FAZIT:
    "Elbe aufwärts" ist mein erster Roman von Janna Hagedorn und eine kurzweilige Geschichte, in der sich alles um Harmony und ihren Neubeginn im Wendland dreht. Die Story wartet mit einem abwechslungsreichen Plot, einer interessanten Hauptperson sowie einer flüssigen Schreibweise auf und bietet den Lesern ein paar unterhaltsame Lesestunden. Allerdings fehlt mir neben kleinen Mankos "das gewisse Etwas" für die volle Punktzahl, weshalb die Geschichte "nur" 8 von 10 Punkte erzählt.

    Die Autorin:
    Brigitte Janson heißt eigentlich Brigitte Kanitz und wurde 1957 in Lübeck geboren. Viele Jahre war Hamburg ihre Wahlheimat, wo sie als Journalistin arbeitete. Heute lebt sie zusammen mit ihren beiden Töchtern in den italienischen Marken. Die Website der Autorin: http://www.brigittejanson.de/


    Produktinformation lt. Amazon:
    Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: List Taschenbuch (7. August 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548612873
    ISBN-13: 978-3548612874
    Größe und/oder Gewicht: 12,8 x 3,3 x 18,9 cm




    Inhalt - in eigenen Worten:
    Die Hamburgerin Anne hat immer wieder Pech mit den Männern und nun wurde sie von ihrer aktuellen Liebe Roland verlassen. Von Liebeskummer gebeutelt, trifft sie eine Entscheidung. Sie überlässt den Partyservice ihrer Mitarbeiterin Gesa und zieht kurzerhand zu ihrer exzentrischen Tante Tilly, die mit ihrem Mops Hugo auf Kurzbesuch in Hamburg ist und sie auf ihren Öko-Hof in der Lübecker Bucht einlädt. Doch das "Holunderdorf" an der Ostsee entpuppt sich nicht so idyllisch wie gedacht und auch sonst liegt einiges im Argen. Denn der riesige Hof mit dem großen Holunderbusch ist verlottert, Tilly wirkt häufig zerstreut und der smarte Landarzt Carsten lässt ihr Herz höher schlagen...



    Meine Meinung:
    Brigitte Kanitz alias Brigitte Janson ist ein Garant für ans Herz gehende Unterhaltung, weshalb ich auch unbedingt ihren neuesten Roman "Holunderherzen" lesen. Diesmal wurde der Handlungsschauplatz vorwiegend in die Lübecker Bucht verlegt. Durch die lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen taucht die malerische Landschaft sofort vor dem inneren Auge auf und bringt das Kopfkino zum Laufen. Die Geschichte beginnt im August in Hamburg und endet im November und umspannt eine Handlungsdauer von ungefähr 6 Monaten.


    Die 40-jährige Anne Winkler findet sich selbst zu "lang", dabei beneiden sie ihre Freundinnen um ihr Aussehen, denn die Hamburger Geschäftsfrau ist groß, schlank sowie mit hellbraunen Haaren und grau-grünen Augen gesegnet. Anne betreibt einen kleinen, gutgehenden Partyservice namens "Party and more", lebt in einer Wohnung über dem Geschäft und hat mit Gesa Winkler eine treue Angestellte bzw. Freundin gefunden. Nur mit den Männern hat sie kein Glück, denn gerade eben wurde sie von Roland per SMS verlassen. Anne verliert Tränenbäche und will etwas in ihrem Leben ändert, weshalb sie sich nach reiflicher Überlegung eine Auszeit an der Ostsee bei ihrer Tante Tilly Winkler nimmt. Die 70-jährige hat ein ereignisreiches Leben verbracht, ist ebenfalls groß und knochig und kommt mit den meisten Menschen nicht gut zurecht. Seit einiger Zeit wohnt sie im "Holunderdorf" - einem Öko-Hof in der Lübecker Bucht, den sie von ihrem Freund gewonnen hat und mit einigen Bekannten bewohnbar machen wollte. Doch nun ist das Projekt gescheitert und Tilly wohnt allein mit ihrem geliebten Mops Hugo in einem Wohnwagen auf dem Hof. Als sie erfährt, dass ihre Nichte Anne nach einer herben Enttäuschung eine Weile bei ihr bleiben wird, freut sich die Eigenbrötlerin, denn manchmal sehnt sie sich doch ein wenig nach Gesellschaft...


    Anne und Tilly sind sehr unterschiedliche und sympathische, facettenreiche Hauptpersonen mit einigen Macken und Problemen, die so authentisch wirken, dass man sie rasch ins Herz schließt. Auch die mitwirkenden Nebencharaktere wie Annes Eltern (Werner und Helga Winkler sind seit über 40 Jahren verheiratet, miteinander sehr glücklich, wohnen ebenfalls über Annes Geschäft und würden es begrüßen, wenn ihre Tochter endlich einen Mann finden würde), Thies Arens (der eigenbrötlerische Sonderling lebt allein und ist ein pensionierter Fischer), Dr. Carsten Sörensen (der verwitwete Allgemeinmediziner ist Mitte 40, fährt zu Beginn der Geschichte Mops Hugo an und bekommt Ärger mit Tilly) und seine 17-jährige Tochter Kyra Sörensen (die Schülerin leidet unter dem Tod ihrer Mutter und macht sich Sorgen um ihren Vater, der oft arbeitet und nicht auf sich selbst achtet) wurden reizvoll gestaltet und fügen sich gut in das Geschehen ein.


    Die Romanidee von "Holunderherzen" ist zwar nicht ganz neu, wurde allerdings hervorragend umgesetzt. Geschildert werden die turbulenten Geschehnisse abwechselnd aus der Warte von Tilly und Anne (in der 3. Person), die Erzähler gewähren dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedanken & Gefühlen und die zwei Erzählperspektiven sowie miteinander verwebenden Handlungsstränge sorgen für Abwechslung. "Holunderherzen" ist ein richtiger Wohlfühlroman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen genommen und an die Ostsee entführt hat.


    Der neuste Roman von Brigitte Janson wartet mit vielen unterschiedlichen Emotionen, Irrwegen & Turbulenzen sowie ein wenig Romantik auf und kommt ganz ohne ausschweifende Beschreibungen oder langatmige Passagen aus. Die Story enthält auch einige ernste Szenen und regt neben all der Unterhaltung auch noch zum Nachdenken an. Abgerundet wird die Geschichte von Anne und Tilly durch die mitreißende Schreibweise mit unterhaltsamen Dialogen und wundervollen Schauplatzbeschreibungen, weshalb man praktisch durch die 336 Seiten fliegt und am Ende gerne noch mehr über die Winkler-Frauen und das Holunderdorf gelesen hätte.



    FAZIT:
    "Holunderherzen" ist eine herzerwärmende Geschichte voller Höhen & Tiefen und hat mich dank des interessanten Plots mit allerlei Wirrungen, den reizvollen Charakteren und dem ausdrucksstarken Schreibstil abermals wunderbar unterhalten. "Holunderherzen" hat mich rundum zufrieden zurückgelassen und erhält deshalb von mir zauberhafte 10 Punkte.

    DIE AUTORIN
    E. M. Ross ist Jahrgang 1962 und war jahrelang im Finanzmanagement eines großen amerikanischen Konzerns tätig. Ross lebte unter anderem in Frankreich, England, Russland, Singapur, Thailand und China und seit 2006 im Großraum Frankfurt am Main.


    PRODUKTINFO LAUT AMAZON:
    Broschiert: 376 Seiten
    Verlag: MEDU VERLAG; Auflage: 1 (Mai 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3944948319
    ISBN-13: 978-3944948317
    Größe und/oder Gewicht: 13,9 x 3 x 20,5 cm



    INHALT - IN EIGENEN WORTEN:
    Als der Profiler Sean Carver von der Schwangerschaft seiner Partnerin im Berufs- und Privatleben erfährt, kann er sein Entsetzen nicht verbergen und besteht auf einer Abtreibung. Cat ist schockiert und verärgert, denn sie weiß nicht, dass Sean erst kürzlich überraschenden Besuch vom Erzengel Gabriel erhalten hat. Dieser hat Sean -dessen Vater ein gefallener Engel ist- erklärt, dass Sean und Cat unmöglich ein gemeinsames Kind bekommen können, da sie sonst sterben müssen. Und in dieser Situation müssen die beiden FBI-Agenten einen Fall lösen, der sie nach New York führt. Dort wurde das dritte Opfer des Friday-Killers aufgefunden, diesmal die Tochter eines wohlhabenden Geschäftsmannes. Die Zeit drängt, denn der Täter hat bereits sein nächstes Opfer im Visier und wenn sich Cat nicht anders entscheidet, bleiben ihnen nicht mehr viel gemeinsame Momente...


    MEINE MEINUNG:
    Seit Band 1 "Desperate Angels" (inzwischen sind seit dem Serienbeginn in der Geschichte 7 Jahre vergangen) bin ich ein großer Fan der Angels-Reihe und nun ist das heiß ersehnte Finale endlich erschienen. Zu Beginn des Buches findet man verschiedene Begriffserläuterungen. Die Handlungsschauplätze führen uns von New York, Stafford, Aspen, Quantico und Paris bis nach Ruanda. Nach dem Prolog (ein Rückblick auf die Geschehnisse in Garmisch, Deutschland und das Erscheinen des Erzengels Gabriel am Dienstag, 4. Dezember 2018) beginnt die Geschichte am Freitag, 22. März 2019 in Washington DC und endet in Stafford am Montag, 14. Oktober 2019.


    Sean Caver hieß früher Nathaniel "Nate" Caim, bevor er ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurde. Der 37-jährige ist das Kind eines gefallenen Engels und hat deshalb außergewöhnliche Fähigkeiten, wie z.B. sein Sprachtalent. Sean ist ein brillanter Psychologe, der sich in die Täter hineinversetzen kann und arbeitet als Profiler und Ausbildungsleiter des FBI in Quantico. Catherine "Cat" Kampell kann mit ihren 24 Jahren bereits einen Master in Psychologie und eine ausgeschlossene Ausbildung zur FBI-Agentin vorweisen. Die junge Frau ist außergewöhnlich talentiert und ehrgeizig, doch als sie schwanger wird und ihr Lebenspartner Sean von ihr die Abtreibung verlangt, ist sie verwirrt und weiß zunächst nicht, was sie tun soll... Sean und Cat wurden als sympathische und facettenreiche Protagonisten mit einigen Ecken und Kanten gestaltet, die mich auch nach nunmehr 4 Bänden immer wieder überraschen. Vor allem Sean, der hier abermals viele Emotionen zeigt, hat es mir angetan.


    Wir treffen auf alte Bekannte wie Seans besten Freund Don(ald) Viggen (der Leiter des CASMIRC in Washington ist klein, rothaarig, sehr reich und steht seinem Freund immer mit Rat und Tat zur Seite), Seans Vorgesetzten und NCAVAC-Direktor John McSimmens oder Cats Vater, machen aber auch Bekanntschaft mit neuen Charakteren wie Dr. Mandy Snow (die Sexbombe lebt in New York und unterstützt als Pathologin die Ermittlungen des FBI, außerdem verliebt sich Don Hals über Kopf in die attraktive Rechtsmedizinerin). Die mitwirkenden Nebencharaktere sind interessante Persönlichkeiten, die sich wunderbar in die Handlung einfügen.


    "Devoted Angels" birgt eine interessante Romanidee (einerseits bekommen wir es mit einem grausamen Serienmörder zu tun, andererseits plagen Sean existenzielle Sorgen, denn wenn Cat ihr gemeinsames Kind zur Welt bringt, werden sie sterben), die wie gewohnt, ein paar Mystery-Elemente enthält und eindrucksvoll umgesetzt wurde. Neben Haupterzähler Sean schildern zwischendurch einige Nebenfiguren wie Don, der Täter und die Opfer die rasanten Begebenheiten aus ihrem jeweiligen Blickwinkel (in der 3. Person). In Rückblenden erfahren wir, was in den 90er-Jahren in Ruanda geschehen ist, obwohl ich gestehen muss, dass mir diese Sequenzen nicht ganz so zugesagt haben.


    "Devoted Angels" wartet mit verschiedenen Sichtweisen und miteinander verwebenden Handlungssträngen und gepaart mit vielen Wirrungen, raffiniert gelegten falschen Fährten und einem zufriedenstellenden Ende auf. Der Reihenabschluss birgt eine mitreißende Geschichte voller Spannung, Mystery & Romantik, die viele blutige und grausame Szenen sowie einige allzu detailliert geschilderte Ausführungen enthält.


    Abgerundet wird der 4. Band durch die fesselnde, ausdrucksstarke Schreibweise, die unterhaltsamen Dialoge und die oftmals düstere Atmosphäre, weshalb man als Leser nur so durch die 376 Seiten fliegt. Schade nur, dass diese grandiose Mystery-Thriller-Serie schon zu Ende ist, aber vielleicht gibt es ja in einem anderen Buch ein Wiedersehen mit Sean, Cat, Don und Mandy, worüber ich mich sehr freuen würde.


    FAZIT:
    Mit "Devoted Angels" hat E.M. Ross ein gelungenes Finale der Angels-Reihe erschaffen, das für Leser mit schwachen Nerven eher nicht geeignet ist. Dank des spannungsgeladenen Plots mit vielen Irrwegen, den überaus sympathischen Hauptpersonen und des rasanten Schreibstil hat mir "Devoted Angels" einige wundervolle Lesestunden geschenkt. Da die Story klitzekleine Mankos enthält, mich aber dennoch großartig unterhalten hat, vergebe ich hiermit knappe 10 PUNKTE und eine klare Leseempfehlung für die gesamte Buchreihe.

    Die Autorin
    Brigitte Jacobi wurde in Lübeck geboren und hat nach ihrem Abitur viele Jahre als Redakteurin für Zeitungen und Zeitschriften in Norddeutschland gearbeitet. Inzwischen lebt sie mit ihren Zwillingstöchtern in Italien und hat bereits unter verschiedenen Pseudonymen viele erfolgreiche Romane veröffentlicht. Oft unternimmt sie ausgedehnte Reisen durch ihre Wahlheimat. Besonders der Süden des Landes, und dort ganz besonders Kalabrien, haben es ihr angetan.


    Produktinformation lt. Amazon
    Broschiert: 272 Seiten
    Verlag: Marion von Schröder (8. Mai 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 354771205X
    ISBN-13: 978-3547712056
    Größe und/oder Gewicht: 11,5 x 3,5 x 20,6 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Zuerst erfährt Henrike, dass der Pachtvertrag für ihre Marzipanmanufaktur so stark erhöht wird, dass sie sich die Miete dafür die Manufaktur bald nicht mehr leisten kann. Und dann erhält sie von ihrem Lebensgefährten Dario, der wie immer allein in seine Heimat Kalabrien gereist ist, eine kryptische SMS. Er bittet Henrike um Hilfe, da er entführt wurde. Kurzerhand macht sich Henrike, gemeinsam mit ihrem anstrengenden Vater, auf den Weg nach Kalabrien. Als sie in Pietralucca ankommen, fehlt von Dario jede Spur, doch langweilig wird es Henrike nicht...


    Meine Meinung:
    Da ich die Bücher dieser Autorin, die unter verschiedenen Namen ihre Romane veröffentlicht, liebe, muss ich natürlich auch ihr neustes Werk lesen. Die Geschichte beginnt Mitte April und dauert ungefähr 5 Wochen. Die Reise startet in Lübeck und führt uns nach einigen Zwischenstationen nach Pietralucca in Kalabrien, wo sich die Geschichte vorwiegend abspielt. Die Ort- und Schauplatzbeschreibungen sind so lebendig gestaltet, dass man sich alles wunderbar vorstellen kann und das Kopfkino zu laufen beginnt.


    Die 38-jährige Henrike Burmester ist klein, wohlgerundet und hat das Temperament ihrer ungarischen Mutter, die leider schon verstorben ist, geerbt. Die Konditormeisterin betreibt eine kleine Marzipanmanufaktur in Lübeck, die nicht besonders gut läuft und dann muss sie auch noch erfahren, dass man die Miete in 6 Wochen um das Doppelte erhöhen wird. Und dann erhält Henrike auch noch eine mysteriöse Nachricht von ihrem Freund Dario Serravalle, der entführt wurde und um ihre Hilfe bittet.


    Obwohl Henrike und Dario schon mehrere Jahre ein Paar sind, hat der gutaussehende Italiener, der in Lübeck einen Eisladen führt, sie noch nie seiner Familie vorgestellt und reist immer alleine in seine Heimat Kalabrien. Auch wenn Henrike diese Tatsache ein wenig stutzig macht, schließt sie spontan ihr Geschäft und macht sich, mit ihrem kauzigen Vater im Gepäck, auf die Suche nach Dario... Henrike ist eine sympathische und eigenwillige Protagonistin mit einigen Ecken und Kanten, die muss man einfach mögen muss.


    Neben Dario spielen auch noch Henrikes Vater Prof. Dr. Hoimar Burmester (ein pensionierter Literaturprofessor mit chronischer Bronchitis und einem Putzfimmel) und Darios Familie bestehend aus der resoluten Mamma Lucia, dem abwesenden Vater Gennaro, dem gutaussehenden älteren Bruder Massimo, Nonna Amelia und Zia Benedetta sowie diversen Bewohnern von Pietralucca als Nebenfiguren eine Rolle und fügen sich ansprechend in die Handlung ein, obwohl hier viele Charaktere Verwendung finden.


    Der neueste Roman von Brigitte Jacobi alias Brigitte Kanitz birgt eine reizvolle Romanidee, in der das italienische Lebensgefühl gut zum Ausdruck kommt. In der zauberhaften Geschichte dreht sich alles um Familie, Freundschaft, Liebe und diverse Konflikte. Ich-Erzählerin Henrike schildert die temporeichen Geschehnisse aus ihrem Blickwinkel und gewährt uns dabei Einblick in ihre Gedankenwelt und in ihr Gefühlschaos.


    "Schwiegermutter all'arrabbiata" wartet mit einer abenteuerlichen & höchst unterhaltsamen Geschichte vollgepackt mit allerlei Wirrungen, Stolpersteinen und Turbulenzen auf. Obwohl die Story für kurzweilige Unterhaltung sorgt, fehlt mir für die volle Punktzahl das "gewisse Etwas". Das liegt vielleicht auch an der gewissen Vorhersehbarkeit und der detaillierten Schilderung mancher Szenen, weiters hat mir das Ende nicht ganz zugesagt. Vervollständigt wird der turbulente Roman mit dem locker-leichten Schreibstil von Brigitte Jacobi, amüsanten Dialogen und mit so bildhaften Beschreibungen, dass man sich das Treiben in Pietralucca lebhaft vorstellen kann und häufig lachen oder schmunzeln muss.


    FAZIT:
    "Schwiegermutter all'arrabbiata" entführt uns nach Kalabrien und erzählt die Geschichte von Henrike, die ihren italienischen Freund retten möchte. Auch wenn die Geschichte für meinen Geschmack kleine Mankos enthält, so garantiert "Schwiegermutter all'arrabbiata" dank des abwechslungsreichen Plots, der liebenswerten Hauptperson und der erfrischenden Schreibweise ein paar unterhaltsame Lesestunden. Deshalb erhält dieser Roman wundervolle 8 Punkte und eine klare Leseempfehlung.

    Die Autorin
    Amanda Frost war viele Jahre weltweit im Marketing und der Logistik großer Unternehmen tätig und lebte lange in der Schweiz, bevor es sie nach München zog. Und obwohl Amandas männliche Protagonisten allesamt über außerirdische Wurzeln verfügen, ist der Mann an ihrer Seite ihres Wissens nach von dieser Welt. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans erfüllte sie sich einen lang gehegten überirdischen Traum.


    Produktinformation lt. Amazon
    Format: ePUB / Dateigröße: 1127 KB
    Seitenzahl der Print-Ausgabe: 322 Seiten
    Verlag: Amanda Frost; Auflage: 1 (4. Mai 2015)
    Sprache: Deutsch
    ASIN: B00X5ZE008


    Inhalt - in eigenen Worten:
    Als der Pilot Alexander Winter einen vorprogrammierten Flugzeugabsturz überlebt und somit dem Gott der Zwischenwelt und der allmächtigen Maschine dazwischenfunkt, lässt sich das Thanatos nicht gefallen. Also erkrankt der attraktive Kampfpilot unheilbar an Krebs und hat nicht mehr lange zu leben. Als Lilly, die beste Freundin von Alexanders Schwester Lena, davon erfährt, offenbart sie Alexander eine scheinbar einfache Lösung für sein "Problem": Lillys Cousine Olivia besitzt einen Ring, der den Tod austricksen und Alexander ein langes Leben schenken könnte, doch dazu müsste sich Olivia zuerst unsterblich in ihn verlieben. Allerdings hat die Autorin von Fantasy-Romanen ein Problem mit lebendigen Männern und so gibt sich Alexander als Fürst der Dunkelheit aus - und damit fangen die Schwierigkeiten erst richtig an...


    Meine Meinung:
    Da ich die Romane von Amanda Frost liebe, wollte ich unbedingt ihren neuesten Roman lesen. Nach dem Prolog beginnt die Story zunächst in der Zwischenwelt, danach 2 Wochen später auf der Erde, dauert mehrere Wochen und endet einige Wochen später mit dem Epilog. Als Handlungsschauplätze dienen erneut neben der fiktiven Zwischenwelt auch kurz die deutschen Städte München und Stuttgart sowie das englische Dorf Avebury.


    Alexander Winter ist 32 Jahre jung, sehr sexy und gutaussehend. Neben seiner kleinen Tochter, die bei ihrer Großmutter aufwächst, liebt er seine Arbeit als Jetpilot bei der deutschen Luftwaffe und kostet das Leben aus, doch als er eine Kollision mit einem anderen Flugzeug überlebt und damit dem Tod von der Schippe springt, ändert sich sein Leben komplett. Der kerngesunde Pilot erhält die Nachricht, dass er todkrank ist und verbringt die noch verbleibende Zeit mit seiner Familie. Doch als er erfährt, dass es noch eine Chance gibt, das Schicksal abzuwenden, macht sich Alexander auf den Weg nach Avebury.


    Dort lebt die 29-jährige Olivia Moore in der Abgeschiedenheit des englischen Dörfchens. Die hübsche und rothaarige Olivia schreibt leidenschaftlich gern Fantasy-Romane, die sich gut verkaufen. Und als der smarte Alexander plötzlich auf ihrer Türschwelle auftaucht und ihr erklärt, dass er zu den Fürsten der Dunkelheit gehört, sieht Olivia ihre Chance gekommen, etwas aus erster Hand über diese faszinierende Spezies zu erfahren. Doch sie ahnt nicht, dass es Alexander in erster Linie auf ihren Ring abgesehen hat, der ihn unsterblich machen soll...


    Mit Olivia und Alexander hat die Autorin ein weiteres Mal überaus sympathische und facettenreiche Protagonisten mit einigen Kanten und Macken erschaffen, die man einfach mögen muss. Auch die mitwirkenden Nebencharaktere wie Lilly und Sebastian (die Protagonisten aus "Vom Tod geküsst"), Alexanders Familie (seine Mutter, die seine kleine Tochter aufzieht und Lena, seine Schwester und Lillys beste Freundin) und die Bewohner von Himmel und Hölle sind ebenfalls reizvolle Figuren, die sich ansprechend in die Geschichte einfügen.


    Erzählt werden die temporeichen Begebenheiten größtenteils aus der Sicht von Alexander und Olivia (in der 3. Person), hin und wieder schildern auch andere Nebencharaktere wie Höllenfürst Thanatos aus der Unterwelt die aktuellen Begebenheiten. Die Erzähler lassen uns an ihren Gedanken und Emotionen teilhaben, wodurch man sich schnell mit ihnen identifiziert.


    Der aktuelle Roman von Amanda Frost birgt eine interessante Romanidee, die großartig umgesetzt wurde. Der Nachfolger von "Vom Tod geküsst" enthält eine kurzweilige Liebesgeschichte gepaart mit Fantasy- und Erotik-Elementen, in der es abermals um Leben und Tod, Schicksal und Liebe geht. Der 2. Band wartet mit eine unterhaltsamen und abwechslungsreichen Geschichte auf, die mit paranormalen Elementen, vielen Wirrungen, Stolpersteinen & prickelnder Romantik versehen wurde. "Vom Tod geliebt" zieht einen von der ersten Seite an in seinen Sog, weshalb man praktisch durch die 322 Seiten fliegt. Nun warte ich ungeduldig auf die Fortsetzung, die voraussichtlich im Oktober 2015 erscheinen wird.


    Verschiedene Sichtweisen und miteinander verwebende Handlungsstränge führen den Leser durch die turbulente Story und wie gewohnt, kommen auch hier wieder etliche Liebes- und Sex-Szenen zum Einsatz. Auch wenn ich normalerweise kein Fan von erotischen Romanen oder allzu vielen Erotik-Passagen in Büchern bin, so stören mich die Sex-Szenen in Amanda Frosts Büchern überhaupt nicht - im Gegenteil: sie gehören hier für mich dazu. Abgerundet wird der 2. Band durch die locker-leichte Schreibweise samt spritzigen Wortgefechten, einer angenehmen Sprache und außerordentlich lebendigen Beschreibungen. Da der hier verwendete Humor genau auf meiner Wellenlänge liegt, musste ich während des Lesens oft schmunzeln bzw. laut lachen.



    FAZIT:
    "Vom Tod geliebt" heißt der 2. Teil der "Vom Tod-Reihe/Trilogie", der diesmal den Piloten und die Autorin Olivia in den Fokus rückt. Der neueste Roman von Amanda Frost wartet mit einem fantasievollen Plot, gegensätzlichen Protagonisten und einem mitreißenden Schreibstil auf und sorgt so für ein paar zauberhafte Lesestunden. Da ich von diesem Roman schwer begeistert bin, erhält das aktuelle Amanda Frost-Werk 10 Punkte.

    Die Autorin:
    Olga A. Krouk wurde 1981 in Moskau geboren, bezeichnet aber Sankt-Petersburg als ihre Heimatstadt. In der Schule und später auf dem College hat sie die deutsche Sprache gelernt. 2001 zog sie nach Deutschland, wo sie zur Zeit mit ihrem Mann in Schleswig-Holstein lebt.



    Produktinformation lt. Amazon:
    Broschiert: 176 Seiten
    Verlag: U-Line Anti-Pop (24. November 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3944154304
    ISBN-13: 978-3944154305
    Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 2 x 18 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Die 16-jährige Ly weiß nicht, wie ihr geschieht, als sie plötzlich ein schreckliches Kleid trägt, eine komische Frau trifft und sich durch eine Dornenhecke ins Freie kämpfen muss. Ly -im wahren Leben Gründerin einer Heavy Metal-Band, chaotisch und ungeküsst- hat keine Ahnung, wie sie im Körper einer Prinzessin in der Märchenwelt gelandet ist und erfährt nebenbei, dass sie gemeinsam mit anderen Prinzessinnen um die Gunst eines gutaussehenden Prinzen buhlen muss. Doch Ly lässt sich auch von dem Zeremonienmeister oder ihren Eltern nichts sagen und beschert dem Märchenland mit ihrer prinzessinnenuntauglichen Art ein paar unvergessliche Momente...


    Meine Meinung:
    Seit Gabriella Engelmanns Märchenadaptionen lese ich gerne Neufassungen von altbekannten Märchen und in "Ewiglich ... Dornröschen? Kiss my ass!" zeigt uns Olga A. Krouk ihre ganz eigene Interpretation von Dornröschen. Allerdings verspricht der Zusatz "Kiss my ass!" nicht nur märchenhafte Elemente, was dieser Geschichte allerdings auch einen zusätzlichen Reiz verleiht.


    Hauptperson Ly(ana) ist knappe 16 Jahre jung, vorlaut und liebt als Gründerin einer Garagen-Heavy Metal-Band laute Musik und rockige Outfits. Der erste selbstgeschriebene Song der Band heißt "Kiss my ass" und genau das denkt sich Ly, als sie sich in einem grauenhaften Kleid im Körper von Prinzessin "Rosalin Aurora Bella-Estelle von Somnia" wiederfindet und in der Märchenparallelwelt das Königreich retten soll, indem sie die Gunst eines reichen und gutaussehenden Prinzen für sich gewinnt. Doch das ist gar nicht in Lys Sinn, denn eigentlich braucht sie keinen Prinzen und will nur ihr altes Leben zurück...


    Ly wird als sympathische und rebellische Protagonistin mit liebenswerten Macken dargestellt, die keine Ahnung hat, wie sie in der Märchenwelt bzw. in dem Körper von Prinzessin Rosalin gelandet ist. Ihre märchenhafte Umgebung und die Leser bringt sie mit ihren rotzfrechen Sprüchen zum Staunen und Lachen. Manche Nebenfiguren bleiben allerdings nur Randerscheinungen, wirken etwas farblos und wären sicherlich noch ausbaufähig.


    Anders als im Original-Märchen kommt in "Ewiglich ... Dornröschen? Kiss my ass!" eine Hauptfigur zum Einsatz, die in der Märchenwelt eigentlich gar nichts verloren hat und nicht auf den Mund gefallen ist. Diese Geschichte von Olga A. Krouk beinhaltet eine reizvolle Romanidee und ist für mich eine Mischung aus Märchen und "Der Bachelor".


    Ich-Erzählerin Ly schildert die turbulenten Geschehnisse mit trockenem Humor aus ihrer Perspektive und lässt uns dabei an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Auch wenn ich nicht alle von Lys Handlungen ganz nachvollziehen konnte, mochte ich die Heavy Metal-Prinzessin auf Anhieb.


    Gemeinsam mit der Hauptperson wird man gleich in die Geschichte katapultiert und weiß am Anfang gar nicht, wie einem geschieht. Die Story wirft einige Fragen auf, z.B. wie und weshalb Ly im Körper einer Prinzessin landen konnte, wie die märchenhafte Parallelwelt mit unserer Welt in Verbindung steht oder welche Sprache im Märchenland gesprochen wird und warum Ly diese gleich auf Anhieb versteht. Wenn ihr wissen wollt, wie sich die spritzige Dornröschen-Geschichte entwickelt, müsst ihr den Roman selbst lesen!


    "Ewiglich ... Dornröschen?" wartet mit einer unterhaltsamen Geschichte voller Humor, Wortwitz & Situationskomik gepaart mit einigen Irrwegen und Stolpersteinen auf. Jedoch birgt der Plot auch winzige Ungereimtheiten sowie einige klischeehafte und vorhersehbare Szenarien, was aber nicht weiter schlimm ist, da sich die Story schnell lesen lässt.


    Leider ist die Geschichte mit 176 Seiten sehr kurz, wodurch meiner Meinung nach nicht genug Zeit für eine angemessene Entfaltung der Charaktere und der Handlung bleibt. Abgerundet wird das moderne Märchen durch einen locker-leichten Schreibstil, der frechen Sprache mit vielen Anspielungen auf die Pop- und Jugendkultur in unserer Welt und durch die amüsanten Dialoge, die mich oft zum Lachen gebracht haben.


    FAZIT:
    Mit "Ewiglich ... Dornröschen? Kiss my ass!" hat Olga A. Krouk ein modernes Märchen erschaffen, das mir angesichts der märchenhaften Story, der sympathischen Hauptperson Ly und der humorvollen Schreibweise kurzweilige Unterhaltung geschenkt hat. Da es von meiner Seite ein paar kleine Kritikpunkte gibt, erhält die Dornröschen-Adaption zauberhafte 8 Punkte.


    Edit: Autorinnenname im Threadtitel ergänzt und in die Romance-Rubrik verschoben. LG JaneDoe

    Die Autorin
    Kerstin Hohlfeld, geboren 1965 in Magdeburg, studierte von 1985 bis 1991 Theologie in Naumburg und Berlin. Danach bekam sie erst einmal drei Kinder und sah lieber davon ab, für die Kirche zu arbeiten. Sie verlegte sich aufs Schreiben und veröffentlichte bereits mehrere Romane.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch (5. Dezember 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3548286070
    ISBN-13: 978-3548286075
    Größe und/oder Gewicht: 12 x 2,7 x 18,8 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Milena hat als alleinerziehende Mutter und Hausfrau immer viel zu tun und arbeitet den ganzen Tag, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass sie sich einen Bandscheibenvorfall zuzieht. Da Milena zu viel Gewicht auf die Waage bringt, verschreibt ihr der Arzt nach dem Krankenhausaufenthalt Besuche in der Rückenschule. Als Milena das schicke Gebäude und die durchwegs schlanken Frauen sieht, würde sie am liebsten kehrt machen. Doch die anfängliche Gesprächsrunde gestaltet sich so interessant, dass sie doch bleibt und sich auf Anhieb mit der sympathischen Vierfachmutter Caroline gut versteht, ebenso wie mit der zurückhaltenden Bibliothekarin Ann-Kathrin. Nur die gertenschlanke und wunderschön anzusehende Journalistin Vivien erinnert Milena an Marlene, die ihr den Mann ausgespannt hat und nun mit Alex ein glückliches Leben führt. Doch bald stellen die vier Frauen fest, dass ihre Rückenschmerzen mit ihren Problemen, Ängsten und Geheimnissen zusammenhängen und dass sie etwas ändern sollten...


    Meine Meinung
    Seit den Rosa Redlich-Büchern liebe ich die Bücher von Kerstin Hohlfeld und so wollte ich natürlich ihr neustes Buch lesen und kann vorab sagen, dass mich "Wenn das Glück anklopft" nicht enttäuscht hat. Der Handlungsschauplatz wurde in die deutsche Hauptstadt Berlin verlegt und umspannt eine Handlungsdauer von mehreren Monaten.


    Die 39-jährige Milena Mielke führt seit der Scheidung von ihrem Mann Alex ein ausgefülltes Dasein als Hausfrau und Mutter. Sie liebt es, ihre Kinder (die 14-jährige Lilli und den 16-jährigen Jonas) mit leckeren, selbstgemachten Gerichten zu verwöhnen und hat durch ihre Leidenschaft im Laufe der Jahre etliche überflüssige Kilos zugelegt. Nach einem Bandscheibenvorfall soll sie in einer Rückenschule lernen, wie sie Rückenprobleme vermeiden kann. Dort trifft sie auf die 36-jährige Caroline Goldbach, die mit ihrem Mann und ihren zwei Zwillingspaaren in einem schönen Haus wohnt. Die blonde Zahnarztgattin hat mit ihren kleinen Kindern eigentlich genug zu tun, doch durch ihre hilfsbereite Art halst sie sich auch noch etliche ehrenamtliche Jobs auf. Und auch Carolines Nachbarinnen, die 40-jährige rothaarige Ann-Kathrin Schimmelpfennig (die schüchterne Bibliothekarin ist alleinerziehende Mutter der 10-jährigen Maria und hat kein Glück mit den Männern) sowie die 42-jährige perfekt aussehende Vivien Lorenz (die hübsche Chefredakteurin des Klatschblattes "Amelie" hat eine Affäre mit ihrem verheirateten Chef und im Job einige Hürden zu überwinden) haben Probleme mit ihrem Rücken und besuchen gemeinsam die Rückenschule.


    Die unterschiedlichen Frauen sind sympathische und facettenreiche Hauptpersonen mit einigen Macken und Ecken, die so lebendig erscheinen, dass man sich rasch mit ihnen identifiziert und sie ins Herz schließt. Auch die Nebencharaktere, wie Gruppenleiterin Vera Lange, diverse Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein.


    "Wenn das Glück anklopft" birgt eine interessante Romanidee, die ein wenig an die Romane von Cathy Kelly erinnert und hervorragend umgesetzt wurde. Der Plot handelt von den Lebensgeschichten & Problemen ganz unterschiedlicher Frauen, die nach ihrer Begegnung zu Freundinnen werden. Die turbulenten Begebenheiten werden abwechselnd aus der Sicht von Milena, Ann-Kathrin, Vivien und Caroline (in der 3. Person) geschildert. Da uns die Hauptpersonen an ihren Gefühlen und Gedankengängen teilhaben lassen, fühlt, fiebert & leidet man mit ihnen mit und hofft auf ein Happy End.


    Der neueste Roman von Kerstin Hohlfeld, der sich um Freundschaft und Selbstfindung dreht, wartet mit einer unterhaltsamen Story voller Wirrungen, Turbulenzen und Überraschungen sowie mit verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen auf. Die Geschichte, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat, kommt ganz ohne Längen oder ausgeschmückte Schilderungen aus und wirkt authentisch. Abgerundet wird die herzerwärmende Geschichte von Caroline, Ann-Kathrin, Milena und Vivien durch eine ausdrucksstarke Schreibweise gepaart mit vielen Emotionen, unterhaltsamen Dialogen und einer angenehmen Sprache, weshalb man durch die 336 Seiten fliegt, die viel zu schnell zu Ende sind.


    FAZIT
    "Wenn das Glück anklopft" ist ein zauberhaftes Wohlfühlbuch, das aus dem Leben von vier gegensätzlichen Frauen berichtet, die viele Höhen & Tiefen erleben und zu Freundinnen werden. Die Geschichte hat mich dank der abwechslungsreichen Geschichte, reizvollen Charakteren und einem gefühlvollen Schreibstil mitgerissen und mir ein paar schöne Lesestunden geschenkt, wofür ich gern 10 Punkte verteile.

    Die Autorin
    Brigitte Janson heißt eigentlich Brigitte Kanitz und wurde 1957 in Lübeck geboren. Viele Jahre war Hamburg ihre Wahlheimat, wo sie als Journalistin arbeitete. Heute lebt sie zusammen mit ihren beiden Töchtern in den italienischen Marken. Die Website der Autorin: http://www.brigittejanson.de/


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: List Taschenbuch (10. Oktober 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 354861230X
    ISBN-13: 978-3548612300
    Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 3,1 x 19 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Claudia ist mit ihren 51 Jahren für ihren Chef zu alt für die Stelle als Kosmetikverkäuferin und soll ins Warenlager abgeschoben werden. Das lässt sich Claudia nicht bieten und so kündigt sie kurzerhand. Kurz danach findet sie zufällig einen Apfel, der ihr so gut schmeckt, dass sie mehr darüber herausfinden möchte. Die Suche führt Claudia und ihre Freundin Sara in das Alte Land, ein bekanntes Apfelanbaugebiet südlich von Hamburg. Gemeinsam finden sie auf dem Grundstück eines zum Verkauf stehenden Hofes Bäume des heißbegehrten Winterglockenapfels und so kauft Claudia kurzerhand mit ihrem geerbten Geld den Apfelhof. Sara ist von dieser Entscheidung nicht gerade begeistert, da das Haus renoviert werden muss und der Apfelgarten sicherlich auch viel Arbeit macht. Doch bald schon findet es die geschiedene Anwaltsgattin gar nicht mehr so übel und zieht mit Claudia auf den Hof, den sie "Glockenhof" taufen. Claudias Tochter Jule, die sich nach einem Reitunfall von ihrer Mutter und ihren Freunden zurückgezogen hat, kann der Idee ihrer Mutter überhaupt nichts abgewinnen, aber als sie Claudia und Sara im Alten Land besucht, entschließt sie ebenfalls, zunächst einige Tage auf dem Glockenhof zu bleiben. Und das Leben könnte eigentlich so schön sein, wären da neben den eigenen Problemen nicht die sich in die Länge ziehenden Renovierungsarbeiten, zickige Landfrauen und ihr eigenbrötlerischer Nachbar...


    Meine Meinung
    Brigitte Kanitz ist mir durch ihre schön-schrägen Heideromane ans Herz gewachsen und so war ich natürlich neugierig, welche Geschichte mich nun erwartet. Vorab kann ich sagen, dass mich "Winterapfelgarten" nicht enttäuscht hat. Diesmal wurde der Handlungsschauplatz in das malerische Alte Land verlegt. Durch die lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen taucht die idyllische Landschaft sofort vor dem inneren Auge auf und man kann sich alles wunderbar vorstellen. Die Geschichte beginnt im Sommer und umspannt eine Handlungsdauer von ungefähr 6 Monaten.


    Die 51-jährige Claudia Konrad verliert ihren langjährigen Job als Fachverkäuferin in der exklusiven Parfümerie Schwan und soll ab sofort im Lager arbeiten, weshalb die attraktive Blondine Hals über Kopf kündigt. Claudia führt eine Fernbeziehung mit dem smarten Italiener Gianluca und ist die Mutter der 24-jährigen Jule Konrad, der es ebenfalls nicht besonders gut geht. Jule, einst aufstrebender Star unter den Dressurreitern, wurde bei einem Sturz schwer verletzt und wird nie wieder professionell reiten können. Jule kapselt sich von ihren Mitmenschen ab, nur ihre 47-jährige Patentante Sara von Stelling lässt Jule noch an sich heran. Die zierliche temperamentvolle Frau mit den roten Locken weiß seit ihrer Scheidung nichts mit sich anzufangen, da ihr Sohn Christoph inzwischen studiert und sie ihrer Familie zuliebe vor Jahren ihren Beruf als Hebamme aufgegeben hat.


    Als Claudia kurz nach ihrer Kündigung auf einer Parkbank einen außergewöhnlichen Apfel findet, führt sie der Winterglockenapfel von Hamburg ins Alte Land, wo sie einen heruntergekommen Hof samt Apfelgarten kauft und diesen bewohnbar machen möchte. Zuerst halten Sara und Jule nicht sehr viel davon, doch der "Glockenhof" bezaubert die Großstadtpflanzen, die mit allerlei Schwierigkeiten kämpfen müssen... Neben den drei Frauen spielt auch noch die patente Elisabeth Fischer eine große Rolle, die mit 70 Jahren gerade Witwe geworden ist, sich noch nicht reif für das Altersheim fühlt und vor den Ratschlägen ihrer Verwandtschaft mit ihrem klapprigen Auto flüchtet.


    Die unterschiedlichen Frauen sind sympathische Hauptpersonen mit vielen Facetten, einigen Macken und Problemen, die so lebendig wirken, dass man sich schnell mit ihnen identifiziert und sie ins Herz schließt. Auch die Nebencharaktere, wie der verschlossene Nachbar Johann und diverse Dorfbewohner wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein.


    Die Romanidee, die ein wenig an "Eva und die Apfelfrauen" erinnert, wurde hervorragend umgesetzt. Die turbulenten Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht von Claudia, Sara und Jule sowie zwischendurch von Elisabeth (in der 3. Person) geschildert. Alle Erzähler gewähren dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedanken & Gefühlen und die verschiedenen Erzählperspektiven sowie miteinander verwebenden Handlungsstränge sorgen für Abwechslung.


    "Winterapfelgarten" lässt sich am besten als authentische und herzerwärmende Geschichte beschreiben, die mich von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten hat und ganz ohne unnötige Passagen oder allzu detaillierte Beschreibungen auskommt. Auch wenn man das Ende der 336 Seiten langen Story vielleicht erahnt, so ist der Weg dorthin mit etlichen Irrwegen, Stolpersteinen und allerlei Überraschungen gepflastert. Der neueste Roman von Brigitte Janson birgt eine mitreißende Schreibweise vollgepackt mit vielen Emotionen, unterhaltsamen Dialogen, wundervollen Schauplatzbeschreibungen und einer angenehmen Sprache, so dass man nur so durch die Seiten fliegt. Das Ende kommt leider viel zu schnell und ich würde gern noch weitere Romane der sympathischen Autorin lesen.



    FAZIT:
    "Winterapfelgarten" ist für mich ein richtiges Wohlfühlbuch, das mir dank der unterhaltsamen Geschichte samt Irrungen & Wirrungen, liebenswerten Charakteren und einem ausdrucksstarken Schreibstil ein paar schöne Lesestunden geschenkt hat. Diese zauberhafte Lektüre erhält von mir ganze 10 Punkte und eine Leseempfehlung.

    DIE AUTORIN
    Christine Vogeley wurde 1953 im Rheinland geboren. An ihrer Klosterschule lernte sie schon früh, was echte Güte ist und was nicht, wie sich Freundschaft anfühlt und Verrat, wie man Knopflöcher näht und dass Montaigne keine Senfsorte ist. Später studierte sie Kunst und Romanistik, sang Jazz, spielte Kabarett und landete schließlich beim Schreiben. Das Rheinland hat sie längst verlassen, sie ist verheiratet und lebt heute in Berlin und an einem See in Brandenburg.


    PRODUKTINFORMATION LT. AMAZON
    Gebundene Ausgabe: 464 Seiten Verlag: Knaur HC (1. September 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3426653478
    ISBN-13: 978-3426653470
    Größe und/oder Gewicht: 22 x 15 x 3,8 cm



    INHALT - IN EIGENEN WORTEN
    In Fichtelbach, einer deutschen Kleinstadt, findet der interessierte Besucher ein ganz besonderes Museum. Im August Gayette-Museum gibt es nicht nur wertvolle Exponate zu sehen, denn das liegt im Auge des Betrachters. So hängt neben dem alten Bild eines holländischen Künstlers eine farbenfrohe Kinderzeichnung oder es findet sich in einer Schmuckvitrine neben exquisitem Goldschmuck ein Armband aus dem Automaten, außerdem werden immer wieder lebensechte Figuren aufgestellt, die zur Ausstellung passen. Für die nächste Ausstellung plant Dr. Charlotte Goldkorn, die gestresste Kuratorin des Museums eine Ausstellung mit Gemälden des berühmten Malers Jasper Johansson und freut sich, als sie Besuch von seinem Nachfahren Gösta Johansson aus Schweden erhält, der dem Museum dafür ein Bild leihen möchte. Als Charlotte und Gösta aufeinandertreffen, fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen und die Leihgabe an das Museum wird fix gemacht. Gösta lernt Charlottes Teenagertochter und ihren Onkel Henri kennen, die sich alle sympathisch finden. Und kurze Zeit machen sich die Beiden auf den Weg nach Schweden, denn in Göstas Ferienhaus wird ein Wandbild von Jasper Johansson gefunden...

    MEINE MEINUNG
    Da ich die Bücher von Christine Vogeley seit vielen Jahre liebe, muss ich natürlich auch ihr neustes Werk lesen. Die Geschichte beginnt Anfang Juni und endet im Sommer des darauffolgenden Jahres. Der Handlungsschauplatz wurde vorwiegend in das deutsche Städtchen Fichtelbach verlegt, führt aber auch nach Björkholm in Schweden. Die Ort- und Schauplatzbeschreibungen (vor allem rund um das Museum) sind so lebendig gestaltet, dass das Kopfkino zu laufen beginnt und man alles vor seinem inneren Auge sieht.


    Die 40-jährige Dr. Charlotta Goldkorn arbeitet als Vize-Museumschefin im August Gayette-Museum in Fichtelbach und ist dort momentan für eine besonders wichtige Ausstellung zu Ehren des Museumsgründers August Gayette zuständig, der ihr Urgroßonkel war. Charlotte ist ehrgeizig, großherzig und lebt mit ihrer 14-jährigen Tochter Jule und ihrem Onkel Henri in einem Haus. Als sie den 10 Jahre älteren Professor Gösta Johansson im Museum zum ersten Mal sieht, ist sie hin und weg vom dem gutaussehenden Literaturprofessor, der ihr Leben gehörig durcheinanderwirbelt. Der Schwede ist sehr charmant, geschieden und hat einen Sohn, zu dem er ein schwieriges Verhältnis hat... Charlotte ist eine sympathische, warmherzige Protagonistin, die muss man einfach mögen muss und die sehr authentisch wirkt.


    Weiters spielen noch die 35-jährige Emily Grobkümmel (Charlottas Freundin arbeitet als Köchin im Museumscáfe und ihr für ihre wunderbaren Kreation bekannt, ist alleinerziehende Mutter des kleinen Leo und mit Friedrich liiert, der ihren introvertierten Sohn allerdings nicht versteht), Professor Jelena Gundrich (Charlottas Chefin ist sehr launisch und liebt das Museum), Charlottas pubertierende Tochter Jule und ihr Onkel Henri (ein Bildhauer und Freigeist, der mit Charlotta und Jule zusammenwohnt und sich um den sensiblen Leo kümmert) und Susan Gayette (Charlottes Cousine arbeitet im Museum als Restauratorin und wohnt in einer riesigen Villa) eine große Rolle. Die mitwirkenden Charaktere sind interessante, nicht ganz alltägliche Persönlichkeiten, die sich wunderbar in die Geschichte einfügen, obwohl hier viele Figuren Verwendung finden.


    "Die Liebe zu so ziemlich allem" birgt eine reizvolle Romanidee, in der ein kurioses Museum zum Leben erwacht. Der neueste Roman von Christine Vogely birgt eine zauberhafte Geschichte rund ein ausgefallenes deutsches Museum, wo sich alles um Familie, Freundschaft, Liebe, Kunstwerke & Konflikte dreht. Neben Haupterzählerin Charlotte schildern mehrere Personen wie z.B. Gösta, Jule, Emily und der 10-jährige Leo die turbulenten Geschehnisse aus ihrer jeweiligen Warte (in der 3. Person) und lassen und an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben, was für Abwechslung sorgt.


    Christine Vogely hat ein Händchen für außergewöhnliche Geschichten, die einem ans Herz gehen und wunderbar unterhalten. Doch "Die Liebe zu so ziemlich allem" beinhaltet neben unterschiedlichen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen gepaart mit vielen ungeahnten Wendungen, Wirrungen & Überraschungen auch einige ausgeschmückte Beschreibungen und es hat einige Zeit (ungefähr 40, 50 Seiten) gedauert, bis ich mich in der Handlung zurechtgefunden hatte. Dennoch hat mir die Lektüre einige unterhaltsame Lesestunden beschert, weshalb ich mich jetzt schon auf viele weitere Romane der Autorin freue.


    Abgerundet wird der Roman mit einem malerischen, ausdrucksstarken Schreibstil, unterhaltsamen Dialogen und mit so wundervollen Beschreibungen, dass man sich das Museum mit den skurrilen Exponaten lebhaft vorstellen kann. Ich kann mir vorstellen, dass die Geschichte wegen des eigenwilligen Plots nicht jedermanns Sache ist, aber meinen Geschmack hat das Buch auf alle Fälle getroffen.



    FAZIT:
    "Die Liebe zu so ziemlich allem" heißt der neueste Roman von Christine Vogely und entführt und diesmal in ein deutsches Museum mit einer exzentrischen Sammlung von Ausstellungsstücken. Wegen man von den leichten Startschwierigkeiten, den unzähligen Nebenfiguren, Erzählperspektiven und Handlungssträngen absieht, bietet "Die Liebe zu so ziemlich allem" dank des abwechslungsreichen Plots, der liebenswerten Hauptperson sowie der erfrischenden Schreibweise kurzweiliges Lesevergnügen. Deshalb erhält dieser Roman wundervolle 9 Punkte und eine klare Leseempfehlung.

    INHALT - in eigenen Worten:
    Nach 10 Jahren zieht Kat McCall wieder in ihre Heimatstadt Liberty, worüber die Bewohner der Kleinstadt nicht gerade begeistert sind. Denn 10 Jahre zuvor wurde Kats Schwester Sara mit einem Baseballschläger getötet und Kat ist seinerzeit unter Verdacht geraten, wurde aber freigesprochen. Dennoch sind die Einwohner von Liberty noch immer misstrauisch und machen der Geschäftsfrau das Leben schwer, nur der Polizist Luke Tanner scheint auf der Seite von Kat zu stehen. Doch bald schlägt Kat eine Welle aus Hass und Drohungen entgegen und sie muss um ihr Leben bangen...



    MEINE MEINUNG:
    Seit vielen Jahren liebe ich die Thriller von Erica Spindler heiß und innig, weshalb auch der neueste Thriller bei mir einziehen musste. Der Handlungsschauplatz wurde in die Kleinstadt Liberty im US-Bundesstaat Louisiana verlegt und mit lebendigen Orts- und Schauplatzbeschreibungen versehen. Die Story beginnt am Montag, 3. Juni 2013 um 10:00 Uhr und endet am Samstag, 20. Juli 2013 um 09:06 Uhr.


    Kat(herine) McCall wurde in ihrer Jugend von ihrer älteren Schwester Sara aufgezogen, da ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Kat war ein rebellischer Teenager und Sara hatte es nicht leicht, ihre Rolle als Ersatzmutter und Lehrerin unter einen Hut zu bekommen. Eines Abends hatten Kat und Sara einen furchtbaren Streit, der damit endete, dass Kat ihrer Schwester den Tod wünschte. Und kurze Zeit später wurde Sara mit zertrümmertem Schädel in ihrem Haus aufgefunden, weshalb für den zuständigen Ermittler Stephen Tanner die Schuldige schnell gefunden war. Nach ihrem Freispruch zog Kat weg und baute sich in einer anderen Stadt ein neues Leben auf... Jahre später führt die inzwischen 27-jährige Kat eine Kette von Vollkornbäckereien und möchte auch eine Bäckerei in ihrer Heimatstadt Liberty eröffnen. Keine gute Idee, denn in Liberty schlägt der hübschen Frau noch immer Misstrauen und Feindseligkeit entgegen. Einzig der ehrgeizige Sergeant Luce Tanner, der im Liberty Police Department arbeitet und gleichzeitig der Sohn des früheren Polizeichefs ist, der Kat des Mordes überführen wollte, glaubt an Kats Unschuld und rollt den Fall "Sara McCall" sowie den Tod an einem Polizisten, der am gleichen Tag im Dienst erschossen wurde, wieder auf...


    Kat ist eine interessante und vielschichtige Hauptperson mit vielen Ecken & Kanten, die lebendig wirkt und authentisch agiert. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren sind reizvolle Charaktere, deren Absichten nicht immer durchschaubar sind und die sich gut in das Geschehen einfügen. Obwohl hier zahlreiche Nebencharaktere Verwendung finden, stört mich diese Tatsache erstaunlicherweise in "Das Blut meiner Schwester" nicht so sehr wie in anderen Büchern.


    Die temporeichen Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht von Kat und Luke (in der 3. Person) geschildert. In Rückblenden erfahren wir mehr über die Ereignisse, die sich im Jahr 2003 zugetragen haben und von verschiedenen Personen erzählt werden. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven bleibt die Handlung abwechslungsreich und lässt den Leser mit der Hauptperson mitfühlen, mitfiebern & mitleiden.


    Erica Spindler schafft es, in ihrem neuesten Werk mit einer interessanten Romanidee samt einer hervorragenden Umsetzung zu überzeugen. Man wird sofort in den Bann dieser packenden Geschichte gezogen, die einen bis zum Ende nicht mehr los lässt. Auch wenn der Plot klitzekleine Längen und ein paar vorhersehbare Szenarien enthält, hat "Das Blut meiner Schwester" dank des gespannten Spannungsbogens, der geschickt gelegten falschen Fährten sowie der unerwarteten Wendungen für fesselnde Unterhaltung gesorgt.


    "Das Blut meiner Schwester" ist für mich eine gelungene Mischung aus hochspannendem Thriller und nervenaufreibenden Psychothriller, da man hier auch in die Abgründe der menschlichen Seele blickt und eine kleine Liebesgeschichte darf auch nicht fehlen. Die Bestsellerautorin versteht es vortrefflich, die Leser mit einem packenden und emotionsgeladenen Schreibstil sowie unterhaltsamen Dialogen und Kapiteln in angenehmer Länge an die Seiten zu fesseln.



    FAZIT:
    Wer gern Thriller mit einer interessanten Story gepaart mit lebendigen Schilderungen, reizvollen Protagonisten und einer ausdrucksstarken Schreibweise liest, ist mit "Das Blut meiner Schwester" sehr gut bedient. Da die Geschichte, die mir ein paar spannende Lesestunden beschert hat, klitzekleine Mankos enthält, bekommt dieser (Psycho-)Thriller bescheidene 10 PUNKTE.

    Die Autorin
    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat lange in Norddeutschland gewohnt. Inzwischen lebt und schreibt sie seit vielen Jahren in ihrer Wahlheimat Italien. Sie war Redakteurin bei diversen Printmedien, bevor sie sich ganz der Belletristik widmete. Bei Blanvalet veröffentlichte sie bereits erfolgreich einige Familienkomödien und einen Regionalkrimi.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (21. Juli 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3442381916
    ISBN-13: 978-3442381913
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,8 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Majas Nachname lautet zwar Glück, aber viel Glück hat die junge Frau nicht. Seit ihr Freund Winfried sie vor einigen Monaten betrogen hat und Maja daraufhin die Beziehung gelöst hat, sind ihr bis auf Winfrieds Cousine Jette keine Freunde geblieben. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Studiengängen schlägt sich die 1,80m große Frau mit einem mies bezahlten Job bei einem Getränkehändler durchs Leben und musste deshalb sogar wieder bei ihren Eltern einziehen. Deshalb ist das Geburtstagskind auch nicht sehr erfreut, als an ihrem 30. Geburtstag der eigenartige Großonkel Humbert zu Hause auftaucht und sie von ihrer Mutter mit einer Party überrascht wird - das übersteht Maja nur mit viel Alkohol! Als Maja einige Zeit später unglücklich stürzt und kurz darauf im Krankenhaus aufwacht, kann sie plötzlich die Gedanken ihrer Mitmenschen hören. Maja zweifelt an ihrem Verstand, doch Onkel Humbert klärt sie auf, dass Maja, ebenso wie Humbert, den Fluch der Familie Glück geerbt hat und Gedanken lesen kann. Diese Tatsache stellt ihr Leben komplett auf den Kopf...



    Meine Meinung
    Da mich bereits alle Romane von Brigitte Kanitz begeistert haben, wollte ich unbedingt "Onkel Humbert guckt so komisch" lesen. Als Handlungsschauplatz dient das kleine Städtchen Schaunbeck in Norddeutschland, die Orts- und Schauplatzbeschreibungen wurden sehr lebendig dargestellt und bringen so das Kopfkino zum Laufen. Nach dem Prolog beginnt die Story 12 Stunden zuvor an einem Sonntag im Mai und umfasst mehrere Wochen.


    Maja Glück ist alles andere als ein Glückskind. Während ihre 4 Jahre ältere und wunderschöne Schwester Stine eine Vorzeigefamilie samt Villa aufzuweisen hat, wohnt die pummelige Maja seit ihrer Trennung von Winfried wieder zu Hause und arbeitet beim Getränkehändler "Krauses Bause". Außerdem ist sie heimlich in ihren attraktiven Chef Kurt Krause verliebt, der auf der Überraschungsparty zu ihrem 30. Geburtstag mit ihrer perfekten Schwester flirtet. Daraufhin flüchtet Maja, stolpert über den hauseigenen Gartenzwerg und wacht im Krankenhaus auf. Als sie entdeckt, dass sie die Gedanken anderer Menschen lesen kann, ändert sich ihr Leben, denn nicht alle Mitmenschen haben positive Gedanken... Hauptperson Maja ist eine etwas chaotische und sympathische Hauptperson mit vielen Macken, Ecken & Kanten, die mir schnell ans Herz gewachsen ist und authentisch rüberkommt.


    Zur Familie Glück gehören außerdem noch Vater Rainer, der eine kleine Baufirma besitzt und dem Maja optisch ähnlich sieht, Mutter Marion, die mit Anfang 50 noch immer wie eine nordische Schönheit aussieht, ebenso wie ihre wunderschöne Schwester, in deren Schatten Maja steht. Die 34-jährige Stine König-Glück arbeitet in der Anwaltskanzlei ihres erfolgreichen Mannes Rainer, ist Mutter von süßen Zwillingsmädchen und lebt mit ihrer Familie in einer feudalen Villa. Weiters spielt der 92-jährige Großonkel Humbert eine große Rolle, denn der wunderliche alte Mann, der in der Seniorenresidenz "Waldesruh" wohnt, hat ebenfalls den Familienfluch geerbt und hilft Maja, mit ihrer "Gabe" zurechtzukommen. Majas beste Freundin Jette Reimann gehört zum Typ "graue Maus", lebt ebenfalls in Schaunbeck und pflegt ihren kranken Vater. Dr. Carlo Friedenslieb ist Majas attraktiver Arzt, der wie ihr Lieblingsschauspieler Orlando Bloom aussieht und Maja nicht aus dem Kopf geht. Auch die mitwirkenden Nebencharaktere wurden reizvoll gestaltet und fügen sich wunderbar in die Geschichte ein.


    Die Romanidee von "Onkel Humbert guckt so komisch" finde ich interessant und auch die Umsetzung ist gelungen. Wer hat sich nicht schon mal überlegt, dass es spannend wäre, wenn man die Gedanken seiner Mitmenschen lesen könnte? Genau das passiert Maja hier, doch wenn man ständig mit den Geistesblitzen seiner Umgebung konfrontiert wird, kann es auch ganz schön nerven...


    Die amüsante Geschichte rund um die gedankenlesende Maja enthält Unmengen an unterhaltsamen Passagen, Situationskomik, Irrungen & Wirrungen, aber auch einige langatmige Szenarien sowie ausführliche Beschreibungen. Obwohl man vielleicht ahnt, welchen Ausgang die Story nimmt, gibt es bis zum Ende hin viele ungeahnte Wendungen und Überraschungen am laufenden Band, weshalb man nur so die 320 Seiten fliegt.


    Ich-Erzählerin Maja schildert die turbulenten Begebenheiten mit trockenem Humor und gewährt uns Einblick in ihre Gefühlwelt. Natürlich erfährt man auch, worüber Majas Familie und die Bewohner von Schaunbeck denken, was nicht immer angenehm ist und die 30-jährige zum Nachdenken anregt. Und die telepathischen Dialoge zwischen Maja und Humbert gestalten sich ebenfalls sehr unterhaltsam. Abgerundet wird die übernatürliche Geschichte durch die locker-leichte Schreibweise von Brigitte Kanitz, höchst unterhaltsame Wortgefechte und Gedankengänge sowie viel Humor und Wortwitz, wodurch sich der Roman sehr schnell lesen lässt. Ich mag einfach die vergnüglichen Bücher von Brigitte Kanitz und freue mich auf viele weitere Romane der sympathischen Autorin.


    Fazit
    "Onkel Humbert guckt so komisch" präsentiert dem Leser eine herzerfrischende Familiengeschichte mit übersinnlichen Elementen, überraschenden Wirrungen und einem humorvollen Schreibstil. Da mich die Story oft zum Schmunzeln und Lachen gebracht hat, vergebe ich wegen kleiner Längen kurzweilige 9 Punkte.

    Die Autorin
    Cassandra Negra ist der Künstlername einer in der Nähe von Weimar geborenen, promovierten Wissenschaftlerin. Sie ist Geschäftsführerin eines Familienunternehmens und lebt in Zürich.


    Produktinformation
    Broschiert: 440 Seiten
    Verlag: Jerry Media Verlag AG; Auflage: 1. Aufl. 2014 (23. Mai 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3952390631
    ISBN-13: 978-3952390634
    Größe und/oder Gewicht: 21,2 x 13,8 x 3,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Brüssel, Oktober 2007:
    Die angesehene Wissenschaftlerin Maya Hunter findet in einem Antiquariat einen Liebesbrief, der sie zutiefst berührt und die Molekulargenetikerin im Juni 2012 nach erneut nach Brüssel, Köln und Bonn führt.


    Berlin/Sylt, Oktober 2011:
    Lea Lands hat den sinnlosen Tod ihres Kollegen Max Hofmann noch immer nicht verarbeitet und fährt nach Sylt, um sich von den vergangenen Ereignissen zu erholen. Als dem Serienmörder Hans Wenger die Flucht aus dem Krankenhaus gelingt, wird Lea umgehend nach Berlin zurück beordert, denn sie ist die Einzige, die sich in den Killer hineinversetzen kann.


    Berlin, Mai 2012:
    Der Islamforscher Professor Professor Muhammed Sven Maulisch ist ein charismatischer Wissenschaftler, der immer auf der Suche nach labilen Menschen ist, denen er seine fanatischen Ideen einpflanzt und in dem Diplomatensohn David Moosbach einen idealen Kandidaten findet.



    Meine Meinung
    Mit "Todesbotschafter" geht die Lea Lands-Reihe nach "Die Lust des Bösen" in die 2. Runde und lässt jedes Kapitel mit einem passenden Zitat beginnen. Die Story startet im August 2006 in Kabul, Afghanistan und endet im November 2012 in der Schweiz. Dieses Mal konzentriert sich der Handlungsschauplatz nicht auf Berlin, sondern führt uns auch nach Afghanistan, Belgien, die Schweiz und durch die Bundesrepublik Deutschland (Berlin, Köln, Bonn, Wiesbaden, Sylt, Nürnberg). Dabei sind die Schauplatzbeschreibungen wieder so lebendig, dass man meint, vor Ort zu sein.


    Lea Lands arbeitet seit kurzem als Fallanalytikerin beim LKA Berlin. Die hübsche Profilerin versteht es hervorragend, sich in die Täter hineinzuversetzen und gibt sich an dem sinnlosen Tod ihres Kollegen Max Hofmann die Schuld. Ablenkung sucht die junge Frau auf der Insel Sylt, doch der Urlaub dauert nicht lange, denn Wenger ist aus dem Krankenhaus geflohen und nur Lea kann den Serienmörder aufspüren...


    Leider liegt der Fokus in "Todesbotschafter" nicht auf Lea, was ich schade finde, denn die toughe Profilerin ist eine interessante Hauptperson mit Ecken & Kanten. Statt dessen finden hier viele Nebenfiguren wie z.B. die promovierte Molekulargenetikerin Maya Hunter, der deutsche Kommandant Roland Schmitt, Hans Wenger und sein behandelnder Arzt Dr. Christian Mank, der charismatische Islamwissenschaftler Muhammed Sven Maulisch und Kanzleramt-Mitarbeiter David Moosbach Verwendung. Die Charaktere wurden durchaus reizvoll gestaltet, doch die unzähligen Nebenfiguren sorgen nur unnötig für Ablenkung.

    Die islamistische Bedrohung ist ein brisantes Thema und wurde deshalb wahrscheinlich von der Autorin aufgegriffen. Der Thriller befasst sich mit Terror, Attentätern, Fanatismus, Gewalt und Hass. Die Geschichte birgt einige Irrwege, Wirrungen und Überraschungen sowie kleine Längen und ausgeschmückte Schilderungen. Auch wenn man den Bösewicht bald ausgemacht hat, sind dessen Machenschaften ganz interessant zu lesen, doch die Story verzettelt sich leider manchmal in Nebensächlichkeiten, was ich schade finde.


    Für Leser mit schwachen Nerven halte ich "Todesbotschafter" weniger geeignet, da dieser Thriller brutale Szenen voller Blut und Leichen enthält. Einige Passagen, auch die enthaltenen Sex-Szenen, waren sogar mir schon fast zu viel bzw. zu platt, aber das ist sicherlich Geschmackssache. Erzählt werden die rasanten Geschehnisse aus der Sicht von Lea Lands und unzähligen Nebenfiguren (in der 3. Person) erzählt, ein weiterer Handlungsstrang schickt uns in das Jahr 1945, wo der Psychiater Douglas Clark über seine Erlebnisse berichtet.


    Leider wirkt die Geschichte durch die vielen verschiedenen Erzählperspektiven und miteinander verwebenden Handlungssträngen stellenweise recht sprunghaft. Manche Szenen sind unglaubwürdig geraten (wie z.B. die Flucht von Wenger aus dem Krankenhaus, kurz nach dem Erwachen aus dem Koma) und einige Handlungsstränge wären meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen, außerdem kommt das Ende recht abrupt daher. Komplettiert wird die Story durch den packenden, emotionsgeladenen Schreibstil von Cassandra Negra, eine angenehme Sprache und unterhaltsame Dialoge und eine beklemmende Atmosphäre, wodurch sich die 440 Seiten rasch lesen lassen.



    FAZIT
    Bedauerlicherweise hat mir "Todesbotschafter" nicht so gut wie sein Vorgänger "Die Lust des Bösen" gefallen, was vor allem an der Vielzahl von Nebencharakteren, Schauplätzen, Erzählperspektiven und Handlungssträngen liegt und daran, dass Lea Lands nicht zur Geltung kommt. Dennoch hat mich dieser Thriller von Cassandra Negra erstaunlich gut unterhalten, weshalb "Todesbotschafter" von mir eindrucksvolle 6 Punkte erhält.

    Die Autorin
    Amanda Frost war viele Jahre weltweit im Marketing und der Logistik großer Unternehmen tätig und lebte lange in der Schweiz, bevor es sie nach München zog. Und obwohl Amandas männliche Protagonisten allesamt über außerirdische Wurzeln verfügen, ist der Mann an ihrer Seite ihres Wissens nach von dieser Welt. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans erfüllte sie sich einen lang gehegten überirdischen Traum.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 346 Seiten
    Verlag: Amanda Frost; Auflage: 1 (27. Mai 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3000458328
    ISBN-13: 978-3000458323
    Größe und/oder Gewicht: 20,3 x 12,7 x 2,2 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Um das Bestehen seines Heimatplaneten Siria zu sichern und eine Mutter für seine beiden Töchter zu finden, macht sich nun Regierungsratsmitglied Mark auf den Weg zur Erde. Doch leider kann der Tierarzt besser mit Tieren als mit Frauen umgehen und so schafft er es, alle potentiellen Kandidatinnen in die Flucht zu schlagen. Als Mark die rothaarige Elena kennenlernt, ist es um ihn geschehen, denn auf Siria leben nur dunkelhaarige Menschen. Doch dann verliert die junge Frau durch einen Unfall das Gedächtnis und kann sich an nichts mehr erinnern, was der Witwer schamlos ausnutzt. Elena glaubt Mark sofort, dass es Außerirdische und einen anderen Planeten namens Siria gibt und so macht er sich gemeinsam mit dem rothaarigen Wirbelwind mit den blauen Augen auf den Weg nach Siria. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten fühlt sich Elena wohl und freundet sich sogar mit Jana an, die ebenfalls von der Erde stammt und mit ihrem Mann Simon auf Siria wohnt. Auch Marks Töchter akzeptieren sie bald, nur Mark glaubt nicht an Gefühle und die große Liebe, wobei Elena sich nicht vorstellen kann, mit einem Mann zusammenzuleben, den sie nicht liebt. Und so sprühen bald die Funken zwischen Elena und Mark...

    Meine Meinung:
    Nachdem mich die beiden Vorgängerbände "Gib mir meinen Stern zurück" und "Sei mein Stern" verzaubert haben, musste ich natürlich auch unbedingt den 3. und letzten Band der Siria-Trilogie lesen. Der Prolog beginnt auf dem Planeten Siria, die Geschichte beginnt 2 Monate später auf der Erde, genauer gesagt in München, führt uns danach wieder zurück nach Siria und dauert ein paar Wochen. Hat der Serienauftakt über den smarten Raketentechniker Rafael und Band 2 über Rafaels jüngeren Bruder Simon berichtet, so steht im 3. Band der Tierarzt Mark im Mittelpunkt.


    Der Handlungsschauplatz wurde auf die Erde, aber größtenteils nach Siria verlegt, wobei die Unterschiede zwischen den beiden Planeten wirklich groß sind. Siria ist im Vergleich mit der Erde hochtechnisiert und sauber, der ferne Planet nennt 2 rote Sonnen samt grünen Himmel, rote Wiesen und violette Berge sein Eigen. Es gibt nur dunkelhaarige Sirianer, die gegen die Erdenbewohner außerordentlich reaktionsschnell bzw. stark sind und rasch lernen. Die Sirianer ernähren sich von Tabletten bzw. Eukalyptustee und bevorzugen Einheitskleidung in Form von grauenhaften Overalls. Außerdem beherrschen sie verschiedene Sprachen und auch die umgangssprachlichen Begriffe sind dank Simons Programmierfähigkeiten inzwischen kein Problem mehr.


    Mit seinen 38 Jahren ist Mark ein gutaussehender Mann, der seine Frau Patrizia vor einigen Jahren an den Virus verloren hat und nun eine Mutter für seine Töchter, die 11-jährige Carina und die 13-jährige Tessa sucht. Der gut gebaute Tierarzt gehört dem Regierungsrat von Siria an und hat die Gabe, mit Tieren mental kommunizieren, was ihm seinen Job sehr erleichtert. Wie alle Sirianer kann Mark nichts mit Gefühlen anfangen und glaubt auch nicht an die große Liebe. Doch da hat er nicht Elena gerechnet, die ebenfalls ein Herz für Tiere hat und von einem Auto angefahren wird, als sie ein Hündchen von der Straße rettet. Elena, die schätzungsweise um die 30 ist, leidet seit dem Unfall unter Gedächtnisverlust und kann es nicht glauben, dass sich der attraktive Mark sich so rührend um sich kümmert. Als er ihr von seinem Heimatplaneten Siria erzählt, denkt sich die hübsche Frau mit den roten Locken nicht viel dabei und folgt Mark bereitwillig auf den fremden Planeten...


    Mit Mark und Elena hat die Autorin ein weiteres Mal sympathische und facettenreiche Protagonisten mit Schwächen, Ecken & Kanten erschaffen, die immer wieder für eine Überraschung gut sind. Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Rafael, Valerie, Simon, Jana und diverse Bewohner von Siria sind ebenfalls interessante Figuren, die sich gut in die Handlung einfügen und die man in "So fern wie ein Stern" besser kennenlernt. Erneut haben es mir die außerirdischen Mondbären, deren Fell die Farbe nach Gemütszustand ändert, angetan und auch Marks depressiven Haushalts-Roboter Jasper und Abby, den Andromedaigel muss man einfach mögen.


    Die gesamte Siria-Trilogie wartet mit einer fantastischen Romanidee auf, die wunderbar umgesetzt und mit vielen frischen Einfällen versehen wurde. Erzählt werden die turbulenten Geschehnisse abwechselnd aus der Sicht von Elena und Mark (in der 3. Person). Die beiden Protagonisten gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, weshalb man mit ihnen mitfühlen & mitleiden kann und sie rasch ins Herz schließt.


    Auch wenn man schon bald ahnt, wer die perfekte Frau für Mark ist bzw. wie die Story ausgehen wird, birgt der Weg dorthin viele unterhaltsame Stolpersteine, zauberhafte Überraschungen sowie etliche Liebes- und Sex-Szenen, die natürlich nicht fehlen dürfen. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven und miteinander verwebende Handlungsstränge, die in einem höchst zufriedenstellen Finale enden, führen den Leser durch die temporeiche Geschichte und sorgen für Unterhaltung.


    Den verwendeten Humor mag ich sehr und musste auch häufig über die turbulenten Ereignisse lachen und schmunzeln. Abgerundet wird das Finale durch die mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise von Amanda Frost, die herrlich amüsanten Dialoge und eine angenehme Sprache, weshalb sich die 346 Seiten rasant lesen lassen. Allerdings bin ein wenig traurig, dass die außerirdischen Abenteuer nun zu Ende sind.


    Fazit:
    "So fern wie ein Stern" ist der Abschluss der Siria-Trilogie und erzählt die vergnügliche Geschichte von Mark und Jana. Dank der unterhaltsamen Story voller einfallsreicher Irrungen und Überraschungen, der sympathischen Protagonisten sowie des mitreißenden Schreibstils garantiert "So fern wie ein Stern" wundervolle Lesestunden. Da mich das Siria-Finale restlos begeistert hat, vergebe ich dafür überirdisch gute 10 Punkte.

    Die Autorin
    Mary Simses studierte Journalismus und Jura. Sie arbeitete zunächst als Anwältin und gab sich nur nach Feierabend ihrer Leidenschaft für das Schreiben hin. Bevor sie mit "Der Sommer der Blaubeeren" ihren ersten Roman schrieb, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wird, veröffentlichte sie bereits einige Kurzgeschichten. Gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Mann, mit dem sie auch eine Anwaltskanzlei betreibt, lebt Mary Simses im Süden Floridas.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (21. April 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 344238217
    3ISBN-13: 978-3442382170
    Originaltitel: The Irresistible Blueberry Bakeshop and Café
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 12,4 x 3,4 cm



    Inhalt - in eigenen Worten:
    Kurz ihrem Tod verspricht die erfolgreiche Anwältin Ellen Branford ihrer Großmutter Ruth, einen Brief an Chet Cummings zu übergeben. Dieser Wunsch führt die New Yorkerin nach Beacon, wo ihre Großmutter aufgewachsen ist und wo sich die Großstädterin fehl am Platz fühlt und allerlei Annehmlichkeiten auskommen muss. Ellen hofft, die Sache schnell erledigen zu können, doch gleich am ersten Tag in Maine ertrinkt sie fast, küsst auch noch ihren Retter, der ihr bald nicht mehr aus dem Kopf geht - und dann kommt sie auch noch einem gut gehüteten Geheimnis ihrer Großmutter auf die Spur...


    Meine Meinung:
    Angetan vom hübschen Cover, dem vielversprechenden Buchtitel und dem interessanten Klappentext wollte ich "Der Sommer der Blaubeeren" unbedingt lesen. Die Story umspannt mehrere Tage, um mit dem Epilog 1 Jahr später zu enden. Als Handlungsschauplatz dient die idyllische Kleinstadt Beacon in Maine. Die Schauplätze und Orte wurden so lebendig beschrieben, dass man alles vor seinem inneren Auge sehen kann und am liebsten vor Ort wäre.


    Die 35-jährige Ellen Branford lebt in New York und hat es bei der Anwaltskanzlei Winston Reid bereits zur Partnerin gebracht, ebenso wie ihr Verlobter Hayden Croft, der zudem eine Karriere in der Politik anstrebt. Ellen liebt ihr Leben, das mit beruflichen und privaten Terminen, Designerschuhen- und Klamotten vollgepackt ist. Und dann verschlägt es die Juristin in den Heimatort ihrer geliebten Großmutter, wo man den Handyempfang mit der Lupe suchen muss, es im Hotel kein Business-Center oder das gebuchte Zimmer mit Meerblick gibt und sie gleich am ersten Tag ihre alte Kamera im Meerblick verliert. Als sie Chet Cummings nie antrifft, verlängert sich ihr Aufenthalt in Beacon, doch schon bald verliebt sie sich in den Ort und seine Bewohner...

    Ellen ist eine sympathische Protagonistin mit vielen Facetten, die am Anfang mit ihrer "ich esse nur kalorienarm und liebe Designersachen"-Masche etwas arrogant wirkt, was sich aber bald gibt. Man identifiziert sich schnell mit der liebenswerten Mittdreißigerin, die alles tut, um den letzten Wunsch ihrer toten Großmutter zu erfüllen und eine beachtliche Weiterentwicklung durchmacht. Auch die mitwirkenden Nebencharaktere wie Paula Victory (die neugierige Besitzerin des "Victory Inn", wo Ellen wohnt), Hayden Croft (Ellens gutaussehender Verlobter mit politischen Ambitionen) und Roy Cummings (der Ellen am ersten Tag aus dem Meer rettet und ihr immer wieder über den Weg läuft) sind interessante Figuren, die sich ansprechend in die Handlung einfügen.


    Dieser Roman wartet mit einer netten Romanidee samt wunderbarer Umsetzung auf, denn die Handlung läuft nicht so ab, wie man es sich denkt und die titelgebenden Blaubeeren spielen in dem Buch auch eine Rolle. Außerdem befindet sich im Buchinneren ein Rezept für Blaubeermuffins, die ich sicherlich ausprobieren werde. "Der Sommer der Blaubeeren" erzählt die Geschichte von Ellen, die während ihres Aufenthaltes in Beacon ein lang gehütetes Familiengeheimnis und eine neue Seite an ihr entdeckt.


    Ich-Erzählerin Ellen schildert die turbulenten Geschehnisse aus ihrer Sicht und lässt uns an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, weshalb man schnell mit der Hauptperson mitfühlt und mitfiebert. Auch wenn man vielleicht ahnt, wie die Story ausgeht, so birgt der Weg dorthin einige Irrwege, Stolpersteine und Überraschungen, die am Ende ein schlüssiges Bild ergeben. "Der Sommer der Blaubeeren" enthält ein paar allzu detaillierte Beschreibungen, die allerdings nicht weiter ins Gewicht fallen und andere Leser eventuell gar nicht stören. Ein warmherziger Schreibstil, amüsante Dialoge und viele unterschiedliche Emotionen runden die schöne Geschichte ab, wodurch sich die 416 Seiten sehr schnell lesen lassen.



    FAZIT:
    Mary Simses hat mit ihrem Erstlingswerk alles richtig gemacht, denn "Der Sommer der Blaubeeren" hat mir dank des reizvollen Plots gepaart mit Irrungen & Wirrungen, der liebenswerten Protagonistin Ellen und der ausdrucksstarken Schreibweise einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Wegen einiger ausgeschmückter Schilderungen erhält dieses Debüt 9 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten:
    Gwen Frost soll in Nikes Auftrag wichtige Artefakte finden und beschützen, doch ist gar nicht so einfach, wenn der eigene Freund spurlos verschwunden ist und man sich zudem nie vor Lokis Anhängern sicher sein kann. Doch ein Anschlag auf Gwens Leben geht schief, denn nicht das Gypsy-Mädchen, sondern der Bibliothekar Nickamedes trinkt das vergiftete Wasser und ringt mit dem Leben. Logans Onkel wird sterben, wenn er nicht schnell das Gegengift in Form einer seltenen Pflanze namens Saftselket erhält. Doch diese Pflanze wächst nur in den Eir-Ruinen in Colorado, ganz in der Nähe dortigen Mythos Academy - und so machen sich Gwen und ihre Freunde auf den Weg nach Denver...


    Meine Meinung:
    "Frostnacht: Mythos Academy 5" heißt der nunmehr 5. Band der Mythos Academy-Buchreihe, der an seinen Vorgänger "Frostglut" anknüpft. Die Story beginnt Ende Januar und umfasst ein paar Tage. Erneut wurde der Handlungsschauplatz nach Cypress Mountain, Asheville in North Carolina verlegt, diesmal führt die Reise allerdings auch noch nach Denver in Colorado. Wie gewohnt verwöhnt uns Jennifer Estep mit wunderbar lebendigen Schauplatz- und Ortsbeschreibungen, die so plastisch dargestellt wurden, dass das Kopfkino zu laufen beginnt. Diese Buchreihe könnte ich mir außerdem sehr gut als Verfilmung vorstellen.


    Die 17-jährige Gwen(dolyn) Frost kann durch ihre Psychometrie-Gabe die Gefühle derer sehen, die einen bestimmten Gegenstand berührt haben und dadurch sogar verlorene Gegenstände wiederfinden, womit sie sich gern ihr Taschengeld aufbessert. Die erfindungsreiche Schülerin mit den purpurfarbenen Augen jobbt in der Bibliothek der Altertümer, liebt ihre Comics, Omas Backkünste und ihr sprechendes Schwert Vic, das sie von Nike bekommen hat. Inzwischen hat sich das Gypsy-Mädchen an der Mythos Academy, doch noch immer kann Gwen nicht ganz verstehen, warum ausgerechnet sie von Nike als Champion ausgewählt wurde, doch sie tut alles, um ihren Auftrag (die Artefakte vor Schnittern in Sicherheit zu bringen) ausführen, was Lokis Anhänger jedoch verhindern wollen. Und zu allem Überfluss ist der attraktive Spartaner Logan Quinn, in den Gwen verliebt ist, noch immer verschollen, was dem Mädchen zu schaffen macht...

    Mit von der Partie sind auch wieder Gwens beste Freundin Daphne Cruz, ihr Musiker-Freund Carlson Callahan und Bibliothekar Nickamedes. Ein ausführliches Personenregister findet sich am Ende des Romans. Gwen Frost ist eine äußerst sympathische und reizvolle Hauptperson mit vielen Potential, schrägen Vorlieben, Ecken & Kanten, die man einfach mögen muss. Das Mädchen mit der Gypsy-Gabe hat seit Beginn der Buchreihe eine beachtliche Weiterentwicklung durchgemacht und agiert durchwegs glaubwürdig. Auch die mitwirkenden Nebenfiguren, die zum Großteil aus Schülern und Lehrern der Mythos Academy sowie aus Lokis Anhängern bestehen, sind interessante Charaktere.

    Die Romanidee finde ich nach wie vor sehr erfrischend und wunderbar umgesetzt, man findet sich gut in der hier gezeichneten mythologischen Welt zurecht. Jennifer Estep schickt Gwen und ihre Freunde immer wieder auf neue Abenteuer und im 5. Band suchen sie nach einem seltenen Heilkraut für den Bibliothekar Nickamedes, der an Gwens Stelle vergiftet wurde.


    "Frostnacht: Mythos Academy 5" zieht den Leser schnell in seinen Bann und lässt einen so schnell nicht mehr los. Ebenso wie die Vorgängerbände birgt auch "Frostnacht" eine gelungene Mischung aus Mythologie, Spannung & Action mit einem Hauch Romantik. Die Geschichte wartet mit vielen ungeahnten Wendungen und einigen Überraschungen auf, ohne überflüssige Passagen oder gar Längen zu beinhalten. Das Ende ist zwar abgeschlossen, lässt jedoch Raum für die Fortsetzung "Frostkiller".


    Ich-Erzählerin Gwen schildert die temporeichen Geschehnisse mit einer gehörigen Portion trockenem Humor und lässt uns an ihren Gedanken- und Gefühlen teilhaben. Dadurch schließt man die sympathische Hauptperson schnell ins Herz, fühlt, leidet & fiebert mit ihr mit. Natürlich möchte man wissen, ob die Schüler das Heilkraut finden und ob Logan wieder an die Mythos Academy zurückkehrt, aber dafür müsst ihr dafür dieses tolle Buch selbst lesen. ;-) Ab Seite 399 erfahren wir, wie Gwen an Rans Netz gelangt ist, mehr über die Schüler und Erwachsenen von der Mythos Academy sowie über mythologischen Gestalten, nehmen an einer Führung über das Schulgelände teil und bekommen einen kleinen Einblick in den nächsten Band. Abgerundet wird der neueste Mythos Academy-Band durch die mitreißende Schreibweise, die jugendliche Sprache, die unterhaltsamen Dialoge und zu guter Letzt durch die Kapitel in angenehmer Länge, wodurch sich die 448 Seiten rasant lesen lassen.


    FAZIT:
    Wer -so wie ich- gern Jugendbücher über magische Internate liest, kommt an dieser Bücherserie einfach nicht vorbei! Auch "Frostnacht: Mythos Academy 5" garantiert dank der fantasievollen Story in einer interessant gezeichneten Welt voller Krieger, mystischen Wesen & Gottheiten, einer sympathischen Hauptperson und einem fesselnden Schreibstil beste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite. "Frostnacht" hat mir ein paar unterhaltsame Lesestunden geschenkt und erhält deshalb von mir 10 Punkte.

    Die Autorin
    Brigitte Kanitz, Jahrgang 1957, hat nach ihrem Abitur in Hamburg viele Jahre in Uelzen und Lüneburg als Lokalredakteurin gearbeitet. Die Heide und ihre Menschen hat sie dabei von Grund auf kennen- und lieben gelernt. Sie tanzte auf Schützenfesten, interviewte Heideköniginnen, begleitete einen Schäfer mit seinen Heidschnucken über die lilarote Landschaft und trabte mit der berittenen Polizei durch den Naturschutzpark rund um Wilsede. Inzwischen lebt und schreibt sie in Italien.


    Produktinformation lt. Amazon
    Taschenbuch: 320 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. Dezember 2013)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 344238219X
    ISBN-13: 978-3442382194
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,6 cm



    Inhalt - in eigenen Worten
    Kaum hat sich die Hamburger Kommissarin Hanna Petersen in Hassellöhne (einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide, in das die Hanna strafversetzt wurde) eingelebt, erhält sie einen anonymen Anruf. Als sie dem Hinweis nachgeht, findet die Polizistin im Wald einen Toten. Der Hamburger Banker Heiner Hansen wurde augenscheinlich während einer Jagdveranstaltung mit einem Kopfschuss hingerichtet und niemand von den Jägern will etwas gesehen haben. Zu allem Überfluss beseitigt eine Herde von Heideschnucken auch noch mögliche Spuren, alle Befragten der insgesamt 761 Einheimischen schweigen und ihr charmanter Kollege Fritz Westermann bringt seine "Chefin" gehörig durcheinander. Wie gut, dass ihr ihre Vermieterin Luise mit Rat & selbst gebranntem Wacholderschnaps zur Seite steht...


    Meine Meinung
    Da mich bereits die Romane rund um die Lüttjens-Sippe begeistert haben, wollte ich unbedingt "Mord mit Schnucke" lesen - dank Brigitte Kanitz weiß ich nun, was eine Schnucke ist (Lesen bildet eben ;-)). Den Handlungsschauplatz hat Brigitte Kanitz erneut in die Lüneburger Heide verlegt, diesmal in das idyllische Dörfchen Hassellöhne. Durch die lebendigen Landschafts- und Schauplatzbeschreibungen taucht die malerische Landschaft vor dem inneren Auge auf und man meint, selbst dort zu sein.


    Die 32-jährige Kriminaloberkommissarin Hanna Petersen stammt aus Hamburg und wurde in die Lüneburger Heide zwangsversetzt, worüber sie sich natürlich gar nicht freut. Hanna verlässt sich gern auf ihre Intuition und die Schwingungen, die die Menschen aussenden. Schnell lernt sie ihren einzigen Kollegen, Polizeikommissar Fritz Westermann kennen, der wie ein germanischer Gott aussieht und ständig den Klingelton von Hannas neuem Smartphone ändert, was den Neuzugang ärgert.


    Hanna und Fritz wachsen dem Leser schnell ans Herz, agieren durchwegs glaubwürdig und überraschen mit vielen Facetten, Macken & Ecken. Auch die Nebencharaktere, wie z.B. Hannas schrullige Vermieterin Luise Pletschke mit ihrem Allheilmittel, dem Wacholderschnaps, der attraktive Landarzt Jo Johannsen und der arrogante Graf Fallersleben wurden reizvoll gestaltet und fügen sich harmonisch in die Geschichte ein.


    "Mord mit Schnucke" wartet mit einer reizvollen Romanidee auf, die wunderbar umgesetzt wurde. Denn hier muss sich eine Großstädterin mit den Gegebenheiten in der Heide vertraut machen, einen hinterhältigen Mord aufklären und sich nebenbei auch noch um Bagatelle-Fälle wie eine tote Heidschnucke oder um Anzeigen wegen Wilderei kümmern. Es ist einem natürlich von Anfang an klar, dass die Leser hier, gemeinsam mit Hanna, etliche Wirrungen und Irrwege beschreiten werden. Erzählt werden die temporeichen Geschehnisse aus der Sicht von Hanna (in der 3. Person), die uns an ihren Gefühlen & Gedanken teilhaben lässt, wodurch man sich schnell mit der Hauptperson identifiziert und hautnah mit dabei ist, wenn sie versucht, den Fall des toten Bankers aufzuklären. Denn die Ermittlungen nehmen einen wichtigen Teil ein, auch wenn man viel über Hanna und die eigenwilligen Hassellöhner erfährt.


    Die höchst turbulente Geschichte rund Hanna und die Hassellöhner birgt viele ungeahnte Wendungen & Überraschungen am laufenden Band und kommt ganz ohne Längen oder unnötige Passagen aus, wodurch man sich bestens unterhalten fühlt und förmlich durch das Buch rast. "Mord mit Schnucke" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten hat und beinhaltet neben bildhaften Schilderungen einen locker-leichten Schreibweise, Kapitel in angenehmer Länge, Unmengen an trockenem Humor, Wortwitz & Situationskomik sowie amüsante Wortgefechte. Der verwendete Humor trifft genau meinen Geschmack und hat mich oft zum Lachen gebracht.



    FAZIT:
    "Mord mit Schnucke" heißt der neueste Roman von Brigitte Kanitz, der in der Lüneburger Heide spielt und in Richtung Regionalkrimi geht. Dank einer fesselnden Story samt überraschenden Wirrungen, einer sympathischen Protagonistin sowie einem mitreißenden, sehr humorvollen Schreibstil sind hier unterhaltsame Lesestunden garantiert. "Mord mit Schnucke" hat mich vollkommen überzeugt und erhält deshalb volle 10 Punkte.

    Inhalt - in eigenen Worten:
    Nach Rafael, der nun mit seiner Familie in München wohnt, wird sein jüngerer Bruder Simon auf die Erde geschickt, um das Bestehen ihres Heimatplaneten Siria zu sichern, denn seit einem Meteoriteneinschlag sind dort alle Frauen unfruchtbar und nun soll der attraktive Technikfreak eine geeignete Frau nach Siria bringen. Doch diese Mission gestaltet sich nicht gerade einfach, da das Computergenie nach einigen gescheiterten Affären mehr Interesse an dem Hacken von schwer zu knackenden Datenbanken hat. Als er sich in den Rechner der deutschen Geheimdienstorganisation BSC hackt, setzt Carsten Roth, der Chef des deutschen Nachrichtendienstes, seine beste Agentin Jana Iwanow auf den Hacker an. Rasch kommt die Undercoveragentin dem Missetäter auf die Spur, allerdings kann es die Agentin nicht glauben, dass der wahnsinnig gut aussehende Simon die gesuchte Person sein soll. Außerdem kommt Jana der Vorstellung von Simons Traumfrau ziemlich nah und so ist es kein Wunder, dass zwischen den beiden bald die Funken sprühen...



    Meine Meinung:
    Da mich bereits der Vorgänger "Gib mir meinen Stern zurück" verzaubert hat, musste ich natürlich auch unbedingt den 2. Band der Siria-Trilogie lesen. Der Prolog beginnt auf dem Planeten Siria, die Geschichte führt uns zunächst auf die Erde, genauer gesagt nach München und dauert ein paar Wochen. Hat der Serienauftakt über den smarten Raketentechniker Rafael berichtet, so steht in Band 2 sein jüngerer Bruder Simon im Fokus.


    Der Handlungsschauplatz wurde auf die Erde, aber auch nach Siria verlegt, wobei die Unterschiede zwischen den Planeten wirklich groß sind. Siria ist gegen die Erde sehr sauber und hochtechnisiert. Es gibt nur dunkelhaarige Sirianer, die gegen die Erdenbewohner sehr reaktionsschnell/stark sind und rasch lernen, die Sirianer sich von Tabletten bzw. Eukalyptustee und bevorzugen Einheitskleidung. Außerdem beherrschen sie verschiedene Sprachen und auch die umgangssprachlichen Begriffe sind dank Simons Programmierfähigkeiten inzwischen kein Problem mehr.


    Simon ist mit knapp 30 Jahren der jüngere Bruder von Rafael, der mit seiner Frau Valerie und der gemeinsamen kleinen Tochter in München lebt und dort ein kleines, aber feines Hotel betreibt. Simon ist das komplette Gegenteil von Rafael: Er ist unsportlich, hat einen sehr empfindlichen Magen und bisher noch nicht die richtige Frau gefunden, die er nach Siria bringen und sich dort mit ihr fortpflanzen möchte. Seit der hochgewachsene Mann mit den blauen Augen und dunklen Locken auf der Erde weilt, wohnt er im Hotel und treibt es mit seiner Technik-Besessenheit auf die Spitze, denn er programmiert alle technischen Geräte im Hotel um und hackt sich vor lauter Langeweile in geheime Datenbanken verschiedener Geheimdienste ein, wo er seine virtuelle Visitenkarte in Form eines Mondbärchens hinterlässt. Als der Computernerd den fatalen Fehler begeht, den Rechner des BSC zu knacken, wird die 32-jährige Jana Iwanow als talentierteste Agentin des deutschen Geheimdienstes auf diesen Fall angesetzt. Jana ist eine sexy und toughe Brünette, die ihren Job sehr ernst nimmt und unter dem Tod ihres Bruders leidet, was ihr regelmäßig Albträume beschert.


    Mit Simon und Jana hat die Autorin sympathische und facettenreiche Protagonisten mit Schwächen, Ecken & Kanten erschaffen, die immer wieder für eine Überraschung gut sind. Die mitwirkenden Nebencharaktere wie Rafael, Valerie, BSC-Direktor Carsten Roth und diverse Bewohner von Siria sind ebenfalls interessante Figuren, die sich gut in die Handlung einfügen. Erneut hat es mir der Mondbär Tizian, Rafaels außerirdisches Haustier, angetan und auch Simons entzückenden Roboter Melvin finde ich einfach klasse.


    "Sei mein Stern" wartet mit eine fantastischen Romanidee auf, die großartig umgesetzt und mit vielen frischen Einfällen versehen wurde. Waren im 1. Band noch ein paar leicht kitschige und überdrehte Szenen enthalten, so ist das hier nicht der Fall. Es ist natürlich nicht schwierig zu erraten, wer die perfekte Frau für Simon ist bzw. wie die Story ausgehen wird, dennoch birgt der Weg dorthin unterhaltsame Stolpersteine & viele zauberhafte Überraschungen.


    Erzählt werden die turbulenten Begebenheiten abwechselnd aus der Sicht von Jana und Simon (in der 3. Person). Die beiden Hauptpersonen gewähren uns einen tiefen Einblick in ihre Gefühle und Gedanken, weshalb man mit ihnen mitfühlen, mitfiebern & mitleiden kann und sie schnell ins Herz schließt. Mehrere Erzählperspektiven und miteinander verwebende Handlungsstränge, die in ein eindrucksvolles Finale gipfeln, führen den Leser durch die temporeiche Geschichte, die mit einigen Liebes- und Sex-Szenen garniert wurde und so für zusätzliche Unterhaltung sorgt.


    Außerdem mag ich den hier verwendeten Humor sehr und musste beim Lesen oft laut lachen, was natürlich auch für diesen Roman spricht. Die mitreißende, emotionsgeladene Schreibweise von Amanda Frost, höchst amüsante Dialoge und eine angenehme Sprache runden die Geschichte von Simon und Jana ab, wodurch man praktisch durch die 352 Seiten fliegt.


    Fazit:
    "Sei mein Stern" heißt der 2. Band der Siria-Trilogie, der nun Rafaels Bruder Simon auf seiner schwierigen Mission begleitet und mir wundervolle Lesestunden beschert hat. Dieser übersinnliche Liebesroman von Amanda Frost beinhaltet einen höchst unterhaltsamen Plot mit fantasievollen Wirrungen, reizvolle Protagonisten sowie einen ausdrucksstarken Schreibstil. Da ich von "Sei mein Stern" restlos begeistert bin, vergebe ich dafür himmlische 10 Punkte und freue mich auf Band 3.