Beiträge von dadaniel

    Meine Meinung


    Eine Amerikanerin vom Land in Köln. Freiwillig, der Liebe wegen. Welche Eindrücke hat sie von Deutschland? Welche Unterschiede stellt sie fest? Wie kommt sie mit dem deutschen Lebensstil zurecht?


    Das Buch bietet einen absolut subjektiven Blick von Frau Kloeppel auf unsere deutsche Kultur und das Leben hier in Deutschland. Manches versteht sie nicht - dass ab dem 11.11. in Köln alle verkleidet durch die Straßen torkeln und unser verwirrendes Schulsystem. Manchmal ist sie begeistert. - zum Beispiel von unseren Betten, "Free the Feet!", und dem "gemütlicheren" Lebensstil in Deutschland. Sie wagt, Deutschland kritisch zu hinterfragen. Sie wagt, die Vereinigten Staaten kritisch zu hinterfragen. Sie scheint um Fairness bemüht. Auch wenn ihre Einschätzung nicht immer mit meiner Wahrnehmung übereinstimmt - oder gerade deshalb - ist ihr Eindruck von Deutschland aufschlussreich.


    Wer selbst schon den Lebensalltag in Amerika aus der Deutschenperspektive erlebt hat, könnte diese Einschätzung des deutschen Lebensstils - aus der Amerikanerperspektive - interessant finden.


    Man darf, wie gesagt, nur einen subjektiven und nicht besonders tiefgehenden Bericht einer Amerikanerin in und über Deutschland erwarten. Der ist aber amüsant und manchmal sogar erhellend.

    Ich hab mich mehrmals gefragt, was das Buch eigentlich mit der Thema-Frage (laut Klappentext) zu tun hat: "Warum landet ein unschuldiger Inder im Gefängnis?" und damit auch "Wie kommt er da wieder raus?".


    Mir kommt es so vor, als hätte der Autor diese ganzen gewollt zu tränen rührenden Episoden als Kurzgeschichten schon fertig gehabt und hätte dann die gloreiche Idee gehabt, das alles als Sammelband zu veröffentlichen. Da hat man ihm geraten, sich doch eine Zusammenhang zwischen den Stories zu suchen. Voilà! Die "Wer wird Milliadär?"-Show-Idee war geboren.


    Und mit dieser Idee wird für das Buch geworben. Dabei ist es eben doch eine Geschichtensammlung. Eine anrührende, okay. Aber kein zusammenhängendes Buch mit eine irgendwie gearteten Spannungskurve.


    Gut, wenn man darüber hinwegsieht, dass nicht für das eigentlich Buch sondern für die Idee, die die Episoden zusammenhalten soll, geworben wird, kann man wohl sagen:


    Ja, es stimmt. Das Buch spricht ernste Themen wie Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und andere an. Das wird aber so verklärt, ganz distanziert und fast emotionslos erzählt, dass es einem vorkommt, als seien diese Abscheulichkeiten so normal wie Einkaufen-gehen.


    Und vielleicht ist es genau das, was das Buch sagen will: Für den armen Inder Ram sind diese ganzen Gräueltaten ganz normaler Alltag.


    Dafür, dass das Buch scheinbar den Anspruch erhebt, den realen Lebensalltag eine Inders zeigen, ist es aber dann doch reichlich unrealistisch. Da erscheint doch plötzlich eine liebe Anwältin aus dem Nichts, um Ram ganz selbstlos aus den Klauen der Studiobosse, die ihn gerade foltern, zu retten. Klar, nichts realistischer als das.


    Für mich ist vorerst nach Frage vier von zwölf Schluss mit "Wer wird Milliadär?" mit Ram.

    Zitat

    Original von Hoffis
    Ich muss ihn mir nicht notieren....


    Heute isch er angekommen! :lache


    Zitat

    Original von Helga
    Danke dadaniel :-]


    für die Buchvorstellung. Auf meiner Liste steht es bereits und meine Bücherei besitzt es auch, also werde ich es mir bei Gelegenheit dort holen. :wave


    Ich freu mich auf eure Anmerkungen zum Buch! :-)

    Original-Titel: "Stigma"


    Über den Autor
    Philip Hawley, Jr., arbeitet als Kinderarzt am Children s Hospital in Los Angeles. Er hat viele seiner Ferien im mittelamerikanischen Regenwald bei den Eingeborenen verbracht und dort mitgeholfen, die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Der Autor lebt mit seiner Familie in Los Angeles und schreibt derzeit an seinem zweiten Thriller.


    Inhalt


    Dr. Luke McKenna war Soldat eines streng geheimen Elite-Kommandos, das nach kurzer Zeit aufgelöst wurde. Er arbeitet nun als Kinderarzt in einem amerikanischen Krankenhaus.


    Dort wird ein Maya-Junge - überwiesen aus einer südamerikanischen Partnerklink - eingeliefert, der trotz aller Bemühungen einen qualvollen Erstickungstod stirbt. Luke erwartet das Ergebnis der Autopsie dringend, denn er kann sich den Tod des Jungen einfach nicht erklären. Irgendjemand verhindert die Autopsie, doch Ben, der Autopsiearzt, konnte trotzdem einige Untersuchungen vornehmen. Die Ergebnisse ergeben einfach keinen Sinn. Was ist mit dem Jungen passiert?


    Luke macht sich auf die Spur der Infektionsursache. Irgendjemand versucht seine Ermittlungen zu vereiteln. Megan, eine Ärztin, die in Luke's Krankenhaus tätig war und mit der Luke zusammen war und für die er noch immer etwas empfindet, wir bei ihrem Einsatz im südamerikanischen Partnerkrankenhaus entführt, nachdem sie Luke mitteilen konnte, dass dort viele Einheimische an ähnlichen Symptomen leiden, wie der Maya-Junge, den Luke nicht retten konnte. Haben Luke's Ermittlungen etwas mit dieser Entdeckung zu tun? Ist Megan ein Köder, der Luke nach Südamerika locken soll?


    Plötzlich streben Menschen, die mit der Sache zu tun hatten. Luke wird fälschlicherweise des Morders angeklagt. Er steht vor der Entscheidung steht, sich zu stellen und der Polizei die Ermittlungen zu überlassen oder die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Luke muss Megan finden.


    Meine Meinung
    Ein durchschnittlicher Thriller, der durchaus gut und flott zu lesen ist. Spannung baut sich nach ein paar Seiten schnell auf; dann ist das Buch ein echter Pageturner; zum Schluss hat es einige Längen. Es hätten so gesehen 150 Seiten weniger sein dürfen.


    Der Charakter Luke McKenna mit seiner Elite-Soldaten-Vergangenheit wirkt konstruiert. Trotzdem entwickelt der Charakter ein wenig Tiefgang, sodass einem sein Schicksal nicht ganz unberührt lässt. Die Geschichte ist natürlich nicht besonders realitätsnah. Dem Thriller tut das keinen Abbruch. Leichte, schnelle Kost für ein paar spannende Abende.

    Elizabeth Moon erzählt von Lou Arrendale, einem 35jährigen Autisten, der in naher Zukunft lebt. Frühkindliche Therapien haben es ihm ermöglicht, in der Gesellschaft zu "funktionieren". In seiner Arbeit analysiert er Muster, in seiner Freizeit fechtet er. Er mag eine Fechtpartnerin wirklich sehr gerne, weiß aber nicht, ob sie ihn auch wirklich sehr gerne mag.


    Sein Chef drängt ihn und seine autistischen Kollegen zu einer Autismus Behandlung, durch die er "normal" werden könnte und damit seinem Chef die Kosten für unterstützende Maßnahmen sparen würde.


    Als dieser Druck schliesslich wegfällt, das Angebot zu dieser Behandlung aber noch steht, steht Lou vor der Wahl: Soll sich Lou der experimentellen Behandlung unterziehen? Er könnte vielleicht Dinge tun, die ihm der Autimus verwehrt. Vielleicht könnte er heiraten und ein ganz normales Leben führen? Es besteht aber die Gefahr, dass er danach nicht mehr der selbe ist wie vorher. Seine Persönlichkeit könnte sich völlig verändern, er könnte seine Erinnerungen und damit sein komplettes bisheriges Leben verlieren.


    Ein wundervolles Buch, dass mich tief berüht hat.


    Die Erzählperspektive ermöglicht es, zum einen - und hauptsächlich - die Geschichte aus Lou's Perspektive zu erleben. Wie denkt er? Wie fühlt er? Was hält er von der "normalen" Welt? Zum anderen ist die Draufsicht auf seine Freunde - erzählt in der dritten Person - sehr interessant, um zu erkennen, wie Lou's Autismus auf andere wirkt.


    Das Buch lässt die Grenze zwischen gut eingestelltem Autimus - wie bei Lou - und "normalem" Leben verschwimmen. Ich habe manche Denkweisen Lou's in mir selbst wiedererkannt und fragte mich, inwieweit Autismus nicht "normal" ist.


    In jedem Fall ist der Einblick in Lou's Gedankenwelt unheimlich spannend und bewegend zu gleich. Note 1

    Meine Meinung:


    Die Geschichte um Kate, die nach und nach erfährt, dass ihr bisher junges 22jähriges Leben auf Lügen beruhte, entwickelt sich langsam und etwas schleppend.


    Ihr Vater, ein New Yorker Goldhändler, wird wegen Geldwäscherei und Landesverrat festgenommen, handelt einen Deal aus und wird inklusive Familie - bis auf Kate, die mit ihrem Mann Greg ihr altes Leben weiterführen möchte - schliesslich ins amerikanische Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Was hat Kates Vater angestellt? Ist er in Wirklichkeit nicht der liebevolle, unebscholtene Vater, den sie bisher kannte?


    Kate kommt in Kontakt mit ihrern Verwandten, die ihre Eltern ihr bisher verschwiegen hatten und erfährt, dass ihr Vater seine wahre Vergangenheit und Herkunft verschwiegen hat. Ihr Vater taucht plötzlich unter, dann wird ihr Zeugenschutz-Kontaktagent grausam gefoltert und umgebracht. Kates beste Freundin wird von Bandenmitgliedern angeschossen. Ihre Mutter wird, kurz bevor sie ihr etwas enthüllen möchte, erschossen. Auf Kate wird ein Mordanschlag verübt.


    Sie steht plötzlich allein da. Ihr Leben liegt in Trümmern vor ihr. Wem kann sie noch vertrauen? Wer ist ihr Vater wirklich?


    Die Charaktere haben wenig Tiefgang. Atmosphäre baut sich kaum auf. Die Dialoge wirken sehr hölzern. Spannend ist die Geschichte zwar durchaus, aber man ist auch froh, dass sie so schnell wieder vorbei ist. Und man sich wieder etwas mit mehr Tiefgang zuwenden kann.


    Ein passables Erstlingswerk. Für mich ein "ausreichend".

    Interessant. Aufschlussreich. Komisch. Viel mehr nicht.

    Eine nette Geschichte um einen autistischen Jungen, der ein Buch über einen "Mordfall" an einem Hund schreibt und in Sherlock Holmes-Manier - sein großes Vorbild - ermittelt. Dabei geht es schliesslich weniger um den Mordfall sondern um Christopher, den autistischen Jungen, und wie er die Welt sieht: seine Lehrerin, seine Familie, sein Zuhause, die unbekannte Welt draußen.


    Für mich gibts drei von fünf Sternen für das Buch, vor allem weil es interessant, aufschlussreich und teilweise komisch ist aber nicht besonders fesselt.


    Ich empfehle das Buch "zur Entspannung" mal zwischen zwei umfangreichere Werke mit mehr Tiefgang zu schieben...

    Eine Geburtstagsfeier für einen asiatischen Geschäftsmann, ausgerichtet vom Präsidenten eines südamerikanischen Landes. Die Gäste sind einflussreiche Leute aus aller Herren Länder, die hoffen, geschäftliche Kontakte knüpfen zu können. Eine Operndiva soll die Attraktion des Abends sein.


    Jugenliche Kindersoldaten manchen dem Abend ein jähes Ende. Eigentlich sollten sie den Präsidenten entführen, der der Feier aber seine Lieblingsoap vorgezogen hat. Daher ist nur der Vize-Präsident da. Die Entführung ist gescheitert und wird zu einer planlosen Geiselnahme.


    Wie schwer mir die ersten 200 Seiten fielen. Es ging so schleppend los. Man weis zuerst gar nicht, auf wen es ankommen wird. Eine echte Hauptperson gibt es nicht - müsste ich einen bennenen, wäre es Gen, der Übersetzer.


    Nach und nach kristalisiert sich heraus, worum es geht. Es geht darum, was mit ungefähr 50 bunt zusammengewürfelten, eigentlich vielbeschäftigten Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und mit den unterschiedlichsten Sprachen passiert, wenn man sie aus ihrem gewohnten Leben reißt und in quasi luftleerem Raum für mehrere Monate zusammen leben lässt. Und darum, wie dieses Leben durch die Oper schliesslich bereichert und fast paradiesisch wird.


    Wie geht der asiatische Geschäftsmann, dessen Geburtstag gefeiert hätte werden sollen, damit um, plötzlich nichts mehr zu tun zu haben und fast niemanden zu verstehen? Wie verändert sich die Beziehung der jugendlichen Geiselnehmer und deren älteren "Generäle" zu den Geiseln nach Wochen des gemeinsamen Lebens? Wie finden die Geiseln aus den unteschiedlichsten Kulturen trotz Sprachbarrieren zueinander?


    Kaum hat man sich an diese ungewöhnliche Situation gewöhnt und beginnt, deren Charme zu verspüren, reißt einen das Ende des Buches aus diesem Traum und lässt einen hart in der Realität des Lebens landen. Vor allem der Epilog hat mich ziemlich verstört zurückgelassen.


    Das Buch lebt von der aussergewöhnlichen Geschichte und den Charakteren, die man langsam lieb gewinnt. Es ist ausserordentlich interessant, wie sich diese Geschichte entspinnt und etwas entäuschend, wie sie schliesslich in sich zusammenfällt, als der Geiselnahme ein Ende gemacht wird.


    Das Buch bekommt von mir ein "gut". Eine Empfehlung für Opernliebhaber oder alle, die mal etwas ganz anderes lesen wollen.

    Zitat

    Original von TheAlice
    Ach, dann lasst es halt. Dann meld ich den Thread, und ein lieber Admin löscht ihn. Und gut ist.


    Oder du meldest ihn und lässt ihn in die Plauderecke verschieben.


    Dann kann jeder mitmachen, der will und der Thread steht im richtigen Forum. Damit wär doch allen gedient.

    Zitat

    Original von TheAlice
    Wenn ihr nicht mitmachen wollt gut, ich fände es eine gute Idee.
    Wegen dicksten/dünnsten Buch: ich fände es einfach interessant zu wissen welches das dickste Buch war was die Eulen gelesen haben bzw. was das dünnste war.


    Ich hab nichts dagegen, dass die, die wollen, Gelesene-Seiten-Vergleiche anstellen - aber nicht im "Bücher Allerlei" sondern in der Plauderecke.

    Zitat

    Original von TheAlice
    Und wieso? Es ist eine andere Art von "Was habt ihr im September gelesen".


    Der "Was habt ihr im September gelesen"-Thread hat mit der Bücherwertung einen gewissen Informationswert und kann dafür genutzt werden, sich bei der Bücherauswahl inspirieren zu lassen.


    Dieser Thread hingegen läuft darauf hinaus, eine Gelesene-Seiten-"Highscores"-Liste aufzumachen - ohne jeglichen Bezug zur Buchbewertung oder Empfehlung. Dieser Highsore-Charakter wird dadurch verstärkt, dass du keine Buchtitelangaben willst (ausser beim kürzesten und längsten Buch - warum eigentlich?) und keine Bewertung vorgenommen wird.


    Highscore-Listen gehören meiner Meinung nach nicht ins "Allerlei Buch" sondern eben in die Plauderecke.

    Zitat

    Original von GissiEdit Fehlerbehebung
    und war das nicht nett von House, so erspart er Wilson die Stafarbeit


    ... und beschert uns hoffentlich einige nette Szenen in der Ambulanz... :grin

    Ich habe "Die Shakespeare-Morde" gerade gelesen. Die Eindrücke sind also noch sehr frisch.


    Die Grundfrage "Wer war Shakespeare?" und die Jagd nach dem verschollenen Manuskript ist äußerst interessant. Es macht den Eindruck, die Autorin kenne sich mit den Shakespeare-Verschwörungstheorien wirklich gut aus. Das Buch ist also schon allein dadurch berreichernd, dass es auf einige Shakespeare-Verschwörungs-Theorien aufmerksam macht.


    Umso mehr bin ich von der Umsetzung etwas entäuscht.


    Der Rahmen in den diese Informationen gepackt werden - die Schnitzeljagd nach dem verlorenen Manuskript, das angeblich von Shakespeare sein könnte und die Jagd eines Mörders nach denen, die nach dem Manuskript suchen - wirkt auf mich konstruiert, teilweise unglaubwürdig und unlogisch.


    Die Charaktere haben kaum Tiefgang. Es gelingt Carrell nicht, mich in die Geschichte zu ziehen und mich wirklich zu berühren.

    Zitat

    Original von Pelican
    Wer aufgrund der HC-Kosten auf das TB warten will, dem kann ich in der Zwischenzeit "Fool on the hill" wärmstens empfehlen, das mir vor 16 Jahren schon unglaublich gefallen hat - und auch heute noch wie Tom schon sagte "herzerwärmen" ist.


    Ich mochte "Ich und die anderen" wirklich gern, wogegen mir zu "Fool on the hill" wirklich jeder Zugang fehlt.


    Ich finde, dass die beiden Bücher nicht zu vergleichen sind. Das ist auch nicht verwunderlich, da Matt Ruff ja selbst den Anspruch erhebt, jedes seiner Bücher solle komplett anders sein.

    Zitat

    Original von oemchenliWenn ich meine Prioritäten anders verteile ist ja okay aber dann sollte man das nicht gleichsetzen mit "Ich habe keine Zeit".


    Das ist mit allen anderen Tätigkeiten genauso, ich beschränke das nicht nur aufs lesen.


    Wie ich schrieb, kann es sein, dass gerade das Lesen als Maßstab für "Intelligenz", "Gebildet-sein", usw. angesehen wird. Deshalb will man vielleicht nicht zugeben, dass Lesen keine Priorität für einen hat und greift zur Ausrede "keine Zeit".


    Vielleicht hat man auch keine Lust, die erstaunten oder teilweise vorwurfsvollen Blicke zu ertragen bzw. sich zu rechtfertigen.

    Die Frage ist ja:


    Wieso muss man Zeit zum Lesen haben? Oder sich dafür rechtfertigen, wenn man sich dafür keine Zeit nimmt?


    Schliesslich steht es jedem absolut frei, wie er die Prioriäten seines Lebens setzt. Ob ich nun in meiner Freizeit lieber mit Freunden ratsche, in Bücherwelten eintauche oder Joggen gehe - wen gehts was an, ausser mich?


    Einige fühlen sich wohl gedrängt, zu lesen, weil sie - vielleicht gar nicht mal bewusst - annehmen, Leser würden als "gebildet", "schlau" und "intellektuell" angesehen. Wenn diese Leute nun aber keine Lust drauf haben, geben sie vielleicht einfach an, keine Zeit zu haben.


    Wie wir Büchereulen es manchmal auch tun, wenn wir gerade keine Lust haben uns dafür zu rechtfertigen, dass etwas einfach keine Priorität für uns hat und wir uns deshalb keine Zeit dafür nehmen werden.

    Englischer Titel: "Deep Strom"


    Kurzbeschreibung
    Als der ehemalige Marinearzt Peter Crane auf die Bohrinsel Storm King beordert wird, ahnt er noch nicht, was ihn dort erwartet. Kurz nach seiner Ankunft stellt sich heraus, dass die Plattform nur Tarnung für ein geheimes Forschungsunternehmen ist: Man vermutet, in der Gesteinsschicht unter dem Meeresboden auf Überreste von Atlantis gestoßen zu sein. Fieberhaft forscht die amerikanische Regierung in einem riesigen unterseeischen Labor. Doch zum Schrecken aller erkranken Tag für Tag Besatzungsmitglieder an mysteriösen Leiden. Angst breitet sich aus. Dr. Peter Crane ist ratlos. Besteht ein Zusammenhang zwischen den Krankheiten und den unglaublichen Entdeckungen in der Tiefe? Lauert dort unten eine Gefahr, die die Menschheit vernichten kann? Die Wissenschaftler warnen vor weiteren Bohrungen, doch die Machtgier des Militärs wächst. Das Unternehmen "Deep Storm" droht, außer Kontrolle zu geraten...


    Über den Autor
    Lincoln Child studierte Literatur und arbeitete viele Jahre als Lektor bei St Martin's Press. Gemeinsam mit seinem Freund Douglas Preston entwickelte er 1995 das Romanprojekt "Das Relikt", das innerhalb kürzester Zeit ein Millionenpublikum begeisterte. Heute lebt Child mit seiner Frau und seiner Tochter in Morristown, New Jersey.


    Meine Meinung
    Lincoln Child zeichnet ein beeindruckendes Bild der Forschungsstation am Meeresgrund - zunächst sehr ungewöhnlich modern, hochtechnisiert, gar nicht Unterseeboot-mäßig, dann immer mehr befremdlich, verängstigend und klaustrophobisch.


    Gleichzeitig erzählt er von Anfang bis Ende sehr spannend, wie Dr. Crane auf diese geheimnisvolle Station gerufen wird, weil es zu unerklärlichen Krankheitsfällen der Besatzung kommt, zunächst im Dunkeln tappt und dann entdeckt, dass es um das Schicksal von viel mehr Menschen geht, als dem der Besatzung der Station.