Meine Meinung:
"Level 26 - Dark Origins" von Anthony E. Zuiker machte nicht nur durch sein düsteres Cover auf sich aufmerksam, sondern auch mit der Ankündigung etwas noch nie Dagewesenen. Ein Mörder des Levels 26, eine Bestie, welche ohne jegliche Skrupel tötet und sich jeglicher Moral entzieht - so scheint es. Doch Sqweegel ist nicht der stumpfsinnige Schlächter, für den ihn mancher hält. Nein, Sqweegel hat ein System: Er sieht sich selbst als Richter, gesand um die Welt besser zu machen. Seine Aufgabe ist es die wirklich Bösen zu eliminieren. Natürlich ist das nur die Ansicht des Killers. Der Leser ist sich von Anfang an über die Seiten von Gut und Böse im Klaren - auch wenn die Storyline nur durch Sqweegels Auftritte spannend wurde. Denn diese waren gut ausgearbeitet, der Autor verlieh seinem Täter Persönlichkeit und Ausdrucksstärke. Allerdings versäumte er dies meiner Meinung nach bei seinem Ermittler und Profiler Steve Dark, einer der Besten seiner Art. Nur hat der Leser nicht wirklich etwas von der "außergewöhnlichen Gabe und dem unbeschreiblichen Talent" des Profilers zu lesen bekommen. Auch die "neue Art des Lesens", die s. g. Digi-Novel konnte mich leider nicht überzeugen. So gut die Idee auch wirklich sein mag, der Umstand, mich alle zehn Minuten an meinen Laptop zu setzen um eine "Cyberbridge" von ca. vier Minuten anzusehen, war schon nach dem dritten Video einfach nur nervig. Wie sehr hätte ich eine CD mit allen Videosequenzen darauf im Buch begrüßt, welche man sich problemlos auf sein Smartphone kopieren und so einfach nur sein Handy zur Hand nehmen braucht, um eine Cyberbridge zu sehen. Vielleicht entscheidet sich der Verlag beim nächsten Band, welcher im Übrigen 2010 erscheinen soll, für ein andere Art des "Brückenbaus".
Letztendlich erscheint mir das "Level-System" als zu... aufmerksamkeitsheischend. Jeder denkt sich bei der Inhaltsangabe des Buches: "Wow, ein Mörder der Stufe 26... Das muss ja einer sein!" und manche Leserstimmen meinen gar dieses Buch ist nichts für "schwache Gemüter". Ich muss gestehen, dass ich noch nicht viele Thriller gelesen habe, aber dieser erschien mir nun wirklich nicht außergewöhnlich blutrünstig oder gar wahnsinnig nervenzerrend und angseinflößend. Ein roter Faden durchzog dieses Buch, welchem der Leser folgt... und folgt, und folgt... bis man die letzte Seite gelesen hat. Ich habe keinen dramatischen Text gelesen, der Schreibstil war einfach nur fad und farblos. Ich habe eine Handlung gelesen, oder vielmehr ein Protokoll. Soweit mein Empfinden. Trotz alledem bin ich auf die Fortsetzung der Geschichte gespannt.