Beiträge von ueberbuecher

    Leider werde ich es diesen Monat aus Zeitgründen nicht schaffen, Einzelkritiken für die jeweiligen Texte abzugeben. Wenigstens habe ich es aber geschafft, eine Punktebewertung durchzuführen (auch die jedoch unter grossem Zeitdruck). Interessant finde ich die diametral gegensätzlichen Meinungen der Textkritiker. Das ist schon sehr interessant. Vielleicht sollte man das Ganze auch einfach nicht allzu ernst nehmen. Hier schreiben Menschen, die Spass am Lesen und am Schreiben haben. Wenn so jemand (und damit meine ich jetzt gar nicht mal mich selber, bitte nicht missverstehen) seine Zeit "opfert", um zum einen etwas von sich preiszugeben (denn das ist es, was ein Schreiber mit jeder seiner Zeilen tut, sei es gewollt oder ungewollt), zum anderen um Dritte damit im Idealfall vielleicht sogar zu erfreuen (denn das wollen wir doch eigentlich alle, nicht wahr ?), dann nötigt mir das höchsten Respekt ab. Dieser Wettbewerb ist doch eine wunderbare Einrichtung und ich für meinen Teil bin erst seit kurzem dabei und habe trotzdem schon viel Freude daran. Lasst uns doch das Schöne in dieser Gedankenzusammenkunft sehen. Denn dafür ist es doch eigentlich auch gedacht.


    Schönen Jahreswechsel !


    :wave

    Zitat

    Original von buzzaldrin


    Das möchte ich auch noch gerne lesen, vor allem da ich irgendwo gelesen habe, dass Irving in dem Buch auch James Salter erwähnt. Dann muss ich es einfach lesen! :grin


    Es handelt sich um einen Auszug aus "A sport and a pasttime", wenn ich mich da ohne Nachschlagen richtig erinnere. Ob im Buch noch weitere Verweise auf Salter direkt oder indirekt zu finden sind, weiß ich nicht genau :-)

    Zitat

    Original von ueberbuecher
    Ich habe gerade die erste der Geschichten gelesen und wenn es so intensiv weitergeht, wird das wohl zu einer klaren Leseempfehlung führen :-)


    Aber ich will nicht vorgreifen, bin auf jeden Fall sehr gespannt. Ich werde nach Beendigung eine Buchkritik folgen lassen.


    Wie versprochen :-]


    Bis an das Ende der Nacht – Christopher Coake


    Der Verlag macht es dem potentiellen Leser nicht wirklich leicht, sich für dieses Buch zu interessieren. Da prangt auf der Vorderseite ein Zitat von Nick Hornby, welches dem Leser prophezeit: „Beim Lesen dieser Geschichten werden Sie vergessen zu atmen.“
    Jesses. Das fängt nicht wirklich gut an. Die Gestaltung der Titelseite verleitete zudem meine kleine Tochter zu der Frage: „Papa, hast du das da draufgeschrieben?“ (Ich verbitte mir diesbezüglich jeglichen Kommentar…)
    Für alle diejenigen, die sich von solchen Äußerlichkeiten nicht abschrecken lassen (und Gott sei Dank gehöre ich wohl auch zu diesem Kreis) ist diese Buchkritik gedacht.


    „Bis an das Ende der Nacht“ ist das erste Buch von Christopher Coake und man kann nur hoffen, dass noch ganz viele weitere folgen werden, denn die sieben Kurzgeschichten, die in diesem Band gesammelt wurden, sind schlichtweg großartig. Coake´s literarisches Spielfeld ist das der ganz großen Gefühle und zwischenmenschlichen Beziehungen, ohne jemals auch nur ansatzweise kitschig oder peinlich zu werden. Geschichten von Liebe und Verlangen, (unerfüllten) Sehnsüchten, von Hass, Trauer und Verzweiflung – dem wahren Leben halt. Was ihn aber weit über das Groß seiner Kollegen erhebt, ist die Meisterhaftigkeit, mit der er dies alles bewältigt. Wie ein Virtuose spielt er auf der großen Klaviatur menschlicher Regungen; da sitzt jeder Satz, da ist kein Wort zuviel und zwischen allen Zeilen scheint ein immenses Einfühlungsvermögen durch.


    Da gibt es zum Beispiel das lesbische Liebespaar, deren Beziehung durch den Kinderwunsch einer der beiden Partnerinnen auf eine harte Probe gestellt wird. Oder die Ehefrau, die mit dem Egoismus ihres Mannes hadert, der in selbstgewählter Isolation die höchsten Berge erklimmt – ungeachtet der seelischen Belastungen, die er seiner Familie damit zumutet. Schwer zu verdauen ist die Geschichte eines Mannes, der nach dem Tod eines befreundeten Paares die Verantwortung für deren kleinen Sohn übernehmen soll, der selig schlafend in seinem Bettchen liegt und noch nicht weiß, dass seine kleine Welt längst in Trümmern liegt.
    Oder wie wäre es mit dem in einem Schneesturm in einer Hütte isolierten Liebespaar, welches von einer gemeinsamen Zukunft träumt, um beiderseitig dem eigenen bis dato elendigen Leben eine positive Wendung zu geben und endlich auch einmal das wahre Glück zu erfahren? Übrigens mein ganz persönlicher Favorit – ich glaube, manche Szenen aus dieser Erzählung werde ich lange mit mir herumtragen.
    Die letzte Geschichte des Bandes bereichert diese Zusammenstellung dann auch noch um eine sehr interessante Erzähltechnik, thematisch wagt sich Coake dort dann für meine Begriffe schon fast ein wenig in die Sparte Psychothriller – natürlich ebenfalls meisterhaft.


    Die Danksagung am Ende des Buches gibt einen möglichen Hinweis darauf, warum sich Christopher Coake auf einem solchen Themengebiet bewegt. Sei es wie es sei:
    „Bis an das Ende der Nacht“ ist ein absolut lesenswertes Buch, eine der besten Kurzgeschichtensammlungen, die ich je gelesen habe.

    Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind ! Auch ich hab´s noch ungelesen im Schrank stehen und werde es sicher bald mal antesten. "Owen Meany" fand ich wunderbar und auch die "Mittelgewichtsehe" hat mir nach anfänglichen Schwierigkeiten gut gefallen. "Zirkuskind" hatte ich im ersten Versuch abgebrochen, will ich aber auch nochmal neu lesen. Ach ja, dieser Kurzgeschichtenband "Rettungsversuch für Piggy Sneed" ist auch ganz nett. Bei der Titelgeschichte habe ich fast geheult.
    Die "imaginäre Freundin" habe ich auch gelesen, aber das ist ja kein Roman.


    :wave

    Zitat

    Original von Tom
    Enttäuschend waren "Cocksure" von Mordecai Richler, die "Spin"-Fortsetzung "Axis" von Robert Charles Wilson und "Bis ich Dich finde" von John Irving.


    Hm, ist der Irving denn wirklich so schlecht ? Da muss ich es mir wohl gut überlegen, ob und wann ich den lese, denn das Buch ist ja ziemlich dick und es wäre schon sehr ärgerlich, soviel Zeit damit zu vergeuden :yikes


    Weiß gar nicht so recht, was mein Flop des Jahres ist...so spontan fällt mir da am ehesten noch "Exit Ghost" von Philip Roth ein. Vielleicht lags am Thema, war wohl doch einfach zu deprimierend :gruebel


    Ganz schwach war auch "Love" von Stephen King - Seite für Seite geballte Langeweile.


    :wave


    PS: kleiner Nachtrag, einer meiner "All-Time-Flops" war seinerzeit übrigens "Die Frau und der Affe" von Peter Hoeg. Gaga...

    Tedward "Ted" Wallace ist Theaterkritiker, geistreicher Dampfplauderer,
    Säufer und Frauenheld in Personalunion. Kann es einen besseren Protagonisten für einen durch und durch britischen Roman geben ? Wobei, einen durch und durch britischen Stephen Fry-Roman, natürlich. Das ist ein nicht zu verachtender Unterschied. Wo andere dezent die Geschmacks- und auch sonstige Handbremsen anziehen, schaltet die partielle Reinkarnation von Oscar Wilde gleich noch mal zwei Gänge höher. Ständig auf dem schmalen Grad von Zynismus und reiner Böswilligkeit dahinschreddernde Gesellschaftsanalysen gehen Hand in Hand mit nicht nur einmal die Grenzen des guten Geschmacks heftig erschütternden
    sexuellen Ausschweifungen, die...äh...nun...aber lest selbst :)


    Bevor jetzt alle potentiellen Leser erschrocken das Weite gesucht haben,
    rufe ich ein dezentes "HALT!" aus. Denn ihr verpasst ein verdammt gutes Buch. Fry ist geistreich, witzig, eloquent, nimmt (weiß Gott) kein Blatt vor den Mund - und ihr werdet jede Zeile lieben ! Worum geht es eigentlich in dem Roman ? Ted Wallace, ehemals gefeierter, nun aber gefeuerter Theaterkritiker und Postromancier wird von seinem Patenkind gegen Bezahlung eines fürstlichen Honorars engagiert, auf dem Landsitz eines alten Freundes gewisse unerklärliche Ereignisse zu enttarnen. Wir treffen lauter illustre Gestalten, von denen das Wunderkind David und der superschwule Priester nur zwei sehr erwähnenswerte sind. Wunderheilungen sind auf Swafford Hall an der Tagesordnung. Da hüpft das unheilbar an Leukämie erkrankte Patenkind urplötzlich genauso
    quietschfidel wieder durch die Gegend wie das kurz vor dem Schlachthaus
    stehende Rassepferd aus eigener Zucht. Die Neugier und Ratlosigkeit des
    Lesers steigt von Seite zu Seite, bis Fry uns am Ende alle überrascht
    und erhellt. Der Plot ist spannend, geistreich und wir bleiben nach der
    Lektüre erfrischt und zufrieden zurück. Wir sind dem großen Engländer sehr gerne auf den Leim gegangen und können uns zufrieden in unserem großen, bequemen Ohrensessel zurücklehnen, natürlich nicht, ohne unser Glas auf Ted Wallace zu erheben und seinen kongenialen Erfinder.
    Wer einmal Fry gelesen hat, reiht sich unweigerlich in die Reihe seiner
    Jünger ein. Gut gemacht, Meister !

    Zitat

    Original von AsterLundgren
    Janus
    Hat mir eigentlich gut gefallen, sprachlich schön, letztendlich hat mir aber der letzte „Kick“ gefehlt. War einfach von Anfang an klar, wie die Geschichte endet.


    Hier würde mich interessieren, was Dir von Anfang an klargemacht hat, wie der Text endet. Die einzige Vermutung, die ich hätte, wäre der Titel der Geschichte. Wenn dem so ist, gebe ich Dir völlig Recht, dass der Titel dann eher ungeschickt gewählt worden ist.


    :wave

    Zitat

    Original von licht


    Janus
    Was soll das?? Die mäßigen Befindlichkeiten eines Kommissars, der am Fall Jack the Ripper arbeitet?? Na und??? Warum soll ich lesen, dass jemand, der seinen Job macht, nach Feierabend müde ist?, Da brauch ich nur in den Spiegel zu schauen.


    Konstruktive Kritik finde ich richtig gut, aber wenn ich so Deinen Kommentar lese, kann ich eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass Du die Geschichte nicht zu Ende gelesen hast ?(


    Oder ? :wave

    Zitat

    Original von Bell


    >>Janus<<
    Das Vokabular war mir teilweise zu lieblos gewählt: die „heiße Spur“ (nicht „heisse“ bitte) findet man fast in jedem Kriminalroman, das kann man irgendwann nicht mehr hören, „niedergemetzelt“ muss auch nicht sein. „Ich seufze und schlurfe resigniert ins Bad.“ erzeugt bei mir eher ein lächerliches Bild als das eines müden und abgekämpften Mannes.


    Gruß, Bell :wave


    Müde und abekämpft ist dieser Mann ja auch. Er ist völlig ratlos und hat eigentlich überhaupt keinen Plan, den Täter zu überführen. Stattdessen muss er sich neben der ohnehin schon mehr als heiklen Mission, den Ripper zu fangen, auch noch über ganz andere Unannehmlichkeiten Gedanken machen, wie z. B. den Zorn des Mobs oder eine eventuelle Verwicklung des Königshauses in den Fall - was natürlich einen unglaublichen Skandal (den er u. U. auch noch mit ausbaden muss) nach sich ziehen würde. Die "heiße Spur" klingt wirklich abgedroschen, da gebe ich Dir Recht ;)

    Herzlichen Glückwunsch JaneDoe, Du hast völlig verdient gewonnen :-)
    Und ebenso Glückwunsch an Tom !
    Vielen Dank an alle, die für meinen Beitrag gestimmt haben ! Ich bin zum ersten Mal dabei und dann gleich auf dem Treppchen zu landen, das hat mich wirklich riesig gefreut.
    Zuguterletzt auch danke an alle, die einen Kommentar zu meiner Geschichte geschrieben haben.


    Hat riesig Spass gemacht ;)

    Weia, ganz schön anstrengend, soviele Geschichten zu bewerten. Falls jemand mit meiner Meinung nicht übereinstimmt, können wir gerne diskutieren. Bitte Kritik nicht persönlich nehmen, tue ich auch nicht :-)


    Der große Tretjak


    Ich bin zwar kein Die-Hard-Eishockeyfan, aber der Name Tretjak sagt sogar mir etwas. Ich fand die Geschichte eigentlich ganz nett, kein Reißer, aber solide geschrieben. Ich hatte den Eindruck, dass sich der Verfasser mehr auf den „Knalleffekt“ der Geschichte konzentriert hat, als auf die Wahl der Worte. Ganz nett.


    Du bist es!


    Es gibt für mich kaum etwas Schlimmeres als Menschen, die in allem nur das Schlechte sehen und permanent negative Stimmung verbreiten. Wir wollen hoffen, dass der Protagonist dieses Textes nur ein Hirngespinst ist. Die Wortwahl fand ich des öfteren völlig überzogen, das Thema stößt mich völlig ab, die Ansammlung von Negativa macht das Lesen zu einer Qual und nicht einmal die Pointe zündet. Sorry, gefällt mir überhaupt nicht.


    Ich lache


    Das ist mir zu gewollt kopflastig. Die beschriebene Situation ist sicher vielen nicht unbekannt, aber die Verpackung ist mir viel zu dürftig. Hier wird versucht, mit ganz wenigen Worten einen Effekt zu erzielen, ansprechende Formulierungen und Satzgebilde fehlen völlig. Not my cup of tea.


    Schicksal


    Hm, irgendwie macht mir das einen sehr konstruierten Eindruck. Fast so, als hätte jemand ein Thema vorgegeben („Bankraub“) und dazu einen Kasten mit lauter Sätzen drin, die man irgendwie aneinanderreihen kann und schlussendlich kommt dann eine Geschichte raus. Habe ich recht, wenn ich sage, die Verfasserin/der Verfasser hat bisher nur wenig geschrieben ? Das fühlt sich für mich wie einer der ersten Gehversuche in Sachen „Texte schreiben“ an. Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist es aber zumindest ausbaufähig. Sprachlich ist das leider auch nicht so mein Ding. Sorry, bin halt ein Sprachfetischist.


    Kleinod


    Den Clou der Geschichte mag ich irgendwie, ohnehin sind die beiden letzten Absätze der Höhepunkt des Textes. Da hätte man noch viel mehr draus machen können, vielleicht sogar einen „Siegertext“. Der Autor hat es leider zu gut gemeint. Immer wieder stoßen einem die überladenen Wortkombinationen auf, wie z. B. „unverfrorene Vulgarität“ oder „höhnische Beleidigung“. Hier wäre weniger oft mehr gewesen und wenn die Verfasserin/der Verfasser daran massiv arbeitet…ich glaube, da dürfte man dann mal gespannt sein.


    Der Maskenball


    Irgendwie muss ich beim Lesen an „Die Maske des roten Todes“ von Edgar Allan Poe denken (das ist doch wohl nicht etwa von Dir, EddiePoe ? *zwinker). Und ja, da gibt es dann auch wirklich und wahrhaftig Masken, wobei ich mich frage, wie man dazu kommt, eine Maske zu erben ? Der Versuch eines großen Dramas, wobei die Bildhaftigkeit eigentlich ganz gut ist. Aber wie bei allen vorherigen Texten packt es mich auch hier nicht, leider.


    Grün


    Die Geschichte muss in den 70ern spielen, denn heute würde wohl kaum noch jemand seine Kinder Thomas oder Wolfgang nennen. Und wenn die dann auch noch Tischtennis spielen…des passt scho. Ich fasse mich kurz: nette Idee, noch interessanter hätte ich es gefunden, wenn da wirklich ein echter Alien aufgetaucht wäre, aber na gut. Sprachlich eher unaufregend und stellenweise etwas holprig. Insgesamt gesehen vielleicht einer der besseren Texte.


    Ambitionen


    Sehr kompakter Text, was vielleicht auch an der völlig fehlenden wörtlichen Rede liegt, aber das ist nicht negativ gemeint, sondern einfach nur eine Feststellung. Bisher die beste Geschichte, weil sie in sich geschlossen wirkt und auch keine merkwürdigen Formulierungen oder Ähnliches stören.


    Täglich grüßt…


    Sorry, verstehe ich nicht. Ich kann da eine gewisse Systematik erkennen, aber ich habe keinen Spaß an solchen Dechiffrierungen. Außerdem bin ich der Falsche, um Gedichte zu kritisieren (oder loben), weil das einfach nicht mein Metier ist. Also: keine Ahnung, ob das nun gut oder schlecht ist.


    Zeit


    Ja, das passt. Sprachlich akzeptabel, Spannungsaufbau bis zum Schluss, mit netter Pointe. Ich tippe mal auf jemanden, der öfter schon mal was geschrieben hat. Könnte die Siegerstory sein.
    Ach ja, netter Einstiegsgimmick, das mit dem Firmennamen.


    Mottoparty


    Sprachlich ganz ok, für meinen Geschmack etwas zu kurz und diese Tiefenpsychologie als Reaktion auf eine völlig belanglose Party passt meiner Meinung nach überhaupt nicht. Dürfte irgendwo im Mittelfeld landen, denke ich.

    Das Moor, welches an Broughton angrenzt, birgt ein düsteres Geheimnis. Als eines Tages ein Spaziergänger dort ein Skelett findet, ist dies für Lady Clara Bedfort eine willkommene Abwechslung und die Gelegenheit, sich als Kriminalistin zu versuchen. Eigentlich ist ja der sympathische Inspector Miller mit dem Fall betraut, aber schnell wird klar, das der liebenswerte, jedoch etwas vertrottelt anmutende Beamte so seine liebe Mühe mit der Erforschung des Geheimnisses haben wird. Es kommt also wie es kommen muss: die alte Dame und ihr Butler Max beginnen, auf eigene Faust zu recherchieren – und das mit beachtlichem Erfolg.


    Das „Grab im Moor“ atmet die englische Kleinstadtluft und man ist versucht, sich die Lady als eine Cousine von Miss Marple vorzustellen, was durchaus als Kompliment gemeint ist. Der Hörer ist von Beginn an in dieser – trotz der tragischen Ereignisse – anheimelnden Atmosphäre gefangen. Man meint geradezu das Feuer im Kamin des Bedfortschen Wohnzimmers zu sehen, man riecht förmlich den von Butler Max sorgsam zubereiteten Tee, der Lady Bedfort in vollendeter Haltung kredenzt wird, man fiebert mit, wenn die alte Dame Stück für Stück des Puzzles zusammensetzt, bis es schliesslich zum finalen Showdown kommt.


    Hier stimmt einfach alles. Die Atmosphäre ist sehr gut getroffen, die Geschichte ist spannend und zu allem Überfluss wurden auch noch hervorragende (und sehr bekannte) Stimmen ans Mikro gebeten, wie z. B.Santiago Ziesmer (Karlsson) oder Helmut Krauss (Pulp Fiction). Wenn man dann auch noch liest, dass es für die Serie bzw. das Label bereits Preise gegeben hat, ist man nicht wirklich überrascht.


    Ich freue mich schon auf weitere Spurensuchen mit der alten Dame !

    Ich bin wohl einer der wenigen, denen das Buch nicht gefallen hat. Ich habe es nicht einmal zu Ende gelesen, sondern sogar vorher verschenkt, was bei mir nur ganz selten vorkommt.

    Oh ja, "Der Tote im Tower" (The mad hatter mystery) - das ist bisher mein Lieblingsroman von John Dickson Carr ! Gerade lese ich von ihm "Die Schädelburg" (Castle Skull), wenn ich das durchhab´werde ich hier auch eine Buchbesprechung dazu posten. Ich finde, wir sollten mal ein bisschen für den guten alten Carr trommeln und sein absolut lesenswertes Werk hier mal ein bisschen publik machen, was meint ihr ? Milla hat die Charakteristik der Carr-Romane wirklich prima zusammengefasst, z. B. bzgl. der Atmosphäre, aber auch wegen der teilweise etwas arg strapazierten Logik in den Büchern. Aber für einen schönen entspannten Leseabend, bei dem man dann mal in eine ganz andere Welt abtauchen kann, gibt es kaum was Besseres !



    "Die Tür zum Schott" liegt noch auf meinem SUB ;)

    Interessant, dass Dich fast alle Charaktere angerührt haben, wo doch gerade bei diesem Buch oft gesagt wird, dass es nahezu unmöglich ist, dort überhaupt irgendwen sympathisch zu finden und sich mit einer der Figuren zu identifizieren.


    :wow