Beim Lesen diese 5. Abschnitts musste ich schließlich auch weinen. Ich saß im Zug aber es war mir egal, so schön und traurig zugleich...
Wunderschön beschrieben fand ich die Zeit, als Liesel und ihr Papa zusammengearbeitet haben. Hans ein Anstreicher, der einen Job für eine halbe Zigarette annimmt und Liesel, die ihn dafür liebt. So hätte das Leben gern bleiben dürfen. Aber so blieb es nicht.
Wenn die die Juden damals wirklich so öffentlich durch die Straßen getrieben haben sollten, dann kann mir aber keiner erzählen, er hätte nichts gewusst. Ich weiß nur nicht, ob es solche Szenen damals gab. Wie menschlich die Geste mit dem Brot, und wie unüberlegt.
Die Schläge waren da noch das Geringste. Hans kann es sich nicht verzeihen, schließlich muss ja auch Max aus dem Haus, und was wird nun aus ihm?
Rudis Eltern rücken ihren großartigen Sohn nicht raus und beide Väter müssen zur Strafe in den Krieg.
Zitat
"Mehr Menschen wurden gebraucht, genauso wie Mittel und Wege, an sie heranzukommen, und in den meisten Fällen übertrug man die schlimmsten Aufgaben den schlimmsten Unruhestiftern."
Wie zynisch, wie wahr!
Sehr ergreifend, traurig schön fand ich die Szenen mit Rosa und dem Akkordeon. Deutlicher hätte Markus nicht ausdrücken können, wie sehr Rosa Hans liebt und jetzt natürlich vermisst. Sehr schön auch die kleinen Dinge am Rande, wie die lang ersehnten Briefe, in denen immer die gleichen enttäuschend wenigen Worte stehen. Hans ist kein Mann großer Worte, deshalb liebt er seine Lieben nicht weniger.
Zitat
Mama war nicht sie selbst - sie fluchte nicht mehr.
Und Liesel?
Zitat
Sie hatte kein Verlangen, ein Buch zu stehlen.
Und wie wunderschön, daß Rosa Liesel Hans Skizzenbuch einfach so gibt, keinen Anlass abwartet sondern sagt, daß sie schon immer so weit war.
Schön herausgearbeitet, die überschäumende Frechheit und große Menschlichkeit von Rudi, als er mit knurrenem Magen sein letztes Brot auf die Straße legt, über die die Juden getrieben werden.
Zusammen mit dem Einschüben des Todes, der all die vielen sinnlosen Tode beschreibt, ist dieser 5. Abschnitt eine flammende Schrift gegen den Krieg, daß kein Ziel der Welt so groß sein kann, daß dafür Menschen sterben müssen.