Ich befinde mich in Avonlea. Gerade bin ich in meinem neuen Zuhause bei Marilla und Matthew angekommen und muß erfahren, daß sie eigentlich einen Jungen aus dem Waisenhaus erwartet hatten statt mir.
Anne auf Green Gables
Ich befinde mich in Avonlea. Gerade bin ich in meinem neuen Zuhause bei Marilla und Matthew angekommen und muß erfahren, daß sie eigentlich einen Jungen aus dem Waisenhaus erwartet hatten statt mir.
Tim Pears; Farben eines Sommers; 6; abgebrochen
Mirjam Pressler; Nun red doch endlich; 1
Jodi Picoult; Die einzige Wahrheit; 1
C.S.Lewis; Prinz Kaspian von Narnia; 2
Katharina Gerwens & Herbert Schröger; Die Gurkenflieger; 2
Carolyn Parkhurst; Nenn es Himmel; 1; Monatshighlight
C.S.Lewis; Die Reise auf der Morgenröte; 1,5
Jirina Prekop; Hättest Du mich festgehalten; 3
Luanne Rice; Wo das Meer den Himmel umarmt; 1
Ich freue mich, weil ich seit ungefähr einer Woche ja einen eigenen, neuen PC habe und er so gut funktioniert .
Allerdings sind Windows Vista und Word 2007 etwas gewöhnungsbedürftig...:rolleyes
Ich bin dieses Jahr an Thanksgiving seit langer Zeit wieder in mein Elternhaus auf der kleinen Insel Elk Island (Maine, U.S.A.) zurückgekehrt und erhole mich von dem Schrecken, meinen Sohn ins Eis einbrechen zu sehen.
Hier noch eine zweite meiner Geschichten...
Kritik, Anregungen, Meinungen sind natürlich gerne erwünscht.
Mittag am Mittwoch
Sie ging den langen Krankenhauskorridor entlang, vorbei an den geschlossenen Zimmertüren rechts und links, und stellte sich an das große Fenster am Ende des Gangs. Während aus dem Speisesaal verhalten das erzwungene Besteckeklappern drang, ließ sie ihren Blick in die Ferne schweifen. Sie hatte sowieso keinen Hunger. Still stand sie da, blickte hinunter in die großzügige Parkanlage, über die das Krankenhaus verfügte, und dachte zurück an den Tag, der ihr Leben verändert hatte.
Es war ein ganz normaler Schultag gewesen. Ein Mittwoch, was hieß, Dienstag würde erst wieder in einer Woche sein. Sie hasste Dienstage. In ihrem 9-jährigen Leben gab es nichts Schlimmeres als Dienstage. Bauchweh-Dienstage nannte sie sie für sich, denn am Dienstag hatte sie immer Bauchweh. Das stimmte wirklich, auch wenn ihre Mama ihr das nicht glauben wollte.
„Es kann doch nicht sein, dass du jeeeeden Dienstag Bauchschmerzen hast“, antwortete ihre Mutter ihr immer, wobei sie das „jeden“ so stark betonte, dass es Charly in den Ohren weh tat. Mehr noch im Herzen als in den Ohren. Denn es war ja wirklich jeeeeden Dienstag. „Deine Lügenmärchen kannst du dir sparen, das solltest Du langsam wissen, mein Fräulein.“
Aua.
Letztes Jahr waren die Freitage die schlimmsten Tage gewesen, doch jetzt in der 3. Klasse hatte man am Dienstag Sport. Also war nun Dienstag Bauchweh-Tag und Freitag ein ganz normaler Tag geworden.
Schulsport war am Dienstag.
S c h u l s p o r t . Allein das Wort ließ jedes Mal eine Welle grüner Übelkeit in ihr aufsteigen.
„Hey, Fetti, los renn, zeig uns ´mal, wie alles an Dir schwabbelt.“ Das hämische, hinterhältige Grinsen der schadenfrohen Mädchenschar zweier dritter Klassen folgte ihr, lähmte sie jedes Mal, wenn sie an die Reihe kam. Die Lehrerin mochte sie auch nicht. Charly spürte, dass sie ihr zuviel war, zu langsam, zu schwerfällig, zu breit. Zu fett eben. Sie konnte nicht so gut Sport machen wie die anderen. Wollte sie auch gar nicht. Viel lieber mochte sie zeichnen.
Nach der Stunde in der Umkleide fassten ihr Susann und Irina immer vor allen anderen Mädchen an die Brüste. Sie hatte schon welche, die anderen nicht, das war Grund genug. Sie zwickten sie in die Auswüchse über ihrem Herzen und gafften und grölten.
Aua.
Aber der Tag, der ihr Leben veränderte, für immer, war ein Mittwoch und allein deshalb eigentlich ein besserer Tag. Kein guter, denn kein Tag war richtig gut, aber zumindest ein besserer.
Als sie von der Schule heimkam, saß ihre Schwester Judith bereits am Mittagstisch und wartete auf das Essen. Judith war 14 und hatte schon richtige Brüste bzw. das richtige Alter für Brüste. Judith war schön. Judith war ganz normal. Dachte Charly. Judith eben.
„Hallo, Mama, ich bin auch da.“ Doch aus der Küche kam keine Antwort, sie hörte nur, wie ihre Mutter mit Kochtöpfen auf dem Herd hantierte.
Judith winkte sie zu sich heran: „Pssst, der Mama geht´s nicht gut, sei lieber leise.“
Augenblicklich wurde aus dem besseren Tag doch wieder ein schlechter. Dienstage und Tage, an denen es Mama nicht gut ging, waren beide gleich schlimm. Wenn es ihrer Mama schlecht ging, dann redete sie weder mit Judith noch mit ihr. Meistens schloß sie sie sich ins Schlafzimmer ein, viele Stunden lang, sagte, sie müsse sich ausruhen, doch wenn Charly an der Tür vorbei zum Badezimmer ging, ganz leise und auf Zehenspitzen, um ihre Mama nicht aufzuwecken, hörte sie oft, wie es in den Kissen schluchzte. Ihre Mama schlief gar nicht.
Charly wusste, dass Judith und sie ihrer Mama eigentlich zu viel waren. Zu anstrengend. Das sagte sie ihnen oft genug.
Ihr Vater hatte ihre Mama verlassen, als Charly zur Welt gekommen war. Zwei Kinder, das war einfach zu viel, und Mama allein schaffte es natürlich erst recht nicht mit ihnen beiden. Charly wollte niemals Kinder haben, wenn sie groß sein würde, das wusste sie ganz sicher.
Charly schlich vorsichtig an der Küchentür vorbei, um ihre Schultasche in ihr Zimmer zu bringen, als es in der Küche plötzlich metallen schepperte und Porzellan splitterte. Charly erschrak und ihre Mama schrie.
Schrie und schrie und schrie.
Laut und gellend.
Judith drängte sich an ihr vorbei und öffnete die Küchentür. Da stand ihre Mutter, an die Anrichte gelehnt, die Augen leer und schrie. Hörte einfach nicht mehr auf. Auf dem Boden die Scherben eines Tellers, einer von denen mit den blauen Karos auf dem Rand, und der Topf, umgedreht, die Soße überall. Charly stand starr da, Judith auch. Sie konnten nichts tun, wussten nicht was.
„Mama!“
Da begann es auf dem Herd zu zischen. Laut. Alle drei drehten sie gleichzeitig ihre Köpfe nach rechts, ihre Mutter immer noch schreiend. Hinten links, auf der größten Platte stand der Nudeltopf, der schöne, den Charly so gern hatte, der, mit den roten Mohnblumen drauf. Das Wasser kochte, lief über, auf den Herd und hinunter auf den Boden. Keine schaltete die Herdplatte ab, alle drei sahen sie einfach zu, wie das brühend heiße Wasser überkochte und sich auf dem Boden eine kleine dampfende Pfütze bildete.
Dann sahen sie zu, wie ihre Mutter die Wohnung verließ. Nicht mehr schreiend, sondern stöhnend. „Ich kann nicht mehr. Es reicht. Endgültig“
Dann war sie weg.
Einfach weg.
Kam nicht mehr. Nicht am Abend, nicht in der Nacht, nicht am folgenden Morgen und auch die ganze nächste Woche lang nicht. Charly merkte bald, dass es besser war, Judith nicht zu fragen, wann ihre Mama denn endlich zurückkommen würde. Judith sagte immer nur: „Sie kommt schon irgendwann und jetzt halt endlich die Klappe“.
Judith hatte sich verändert, sie war nicht mehr so lieb. Sondern hart. Irgendwie.
Aber sonst ging fast alles weiter wie bisher. Charly ging abends allein ins Bett, das kann man ja schon mit 9, und stand morgens allein auf, nahm sich einen Joghurt aus dem Kühlschrank oder ein Stückchen Toast aus dem Brotkorb und ging zur Schule.
Nur manchmal, am Dienstag, bog sie zwei Straßen vor ihrer Schule links ab und setzte sich in eines dieser kleinen Holzhäuschen auf dem Spielplatz, weil sie Bauchweh hatte und krank war.
Eigentlich muss man ja daheim im Bett bleiben, wenn man krank ist, aber das ging nicht, denn wenn ihre Mama plötzlich wiederkommen würde und Charly nicht in der Schule, sondern daheim wäre, würde ihre Mama bestimmt gleich wieder kehrtmachen, weil sie so wütend auf Charly sein würde. Also war Charly im Holzhäuschen krank. Und nur manchmal.
Judith erzählte sie nichts davon, dass sie manchmal krank war, denn Judith hatte gesagt, dass sie nichts, aber wirklich gar nichts machen dürfe, was verboten ist. Damit in der Schule keiner merkt, dass ihre Mutter nicht da ist. Kinder dürfen nämlich nicht alleine wohnen, auch nicht Kinder wie Judith, die eigentlich schon fast erwachsen und alt genug für richtige Brüste sind.
„Wenn das jemand merkt, dann kommen wir beide ins Heim, Charly“, sagte Judith ihr immer wieder, „und das willst du doch nicht, oder?“
Nein, das wollte sie nicht, nur krank war sie eben trotzdem manchmal. Aber sonst tat sie nichts Verbotenes.
Irgendwann, als Charly sich schon lange daran gewöhnt hatte, dass ihre Mama nicht mehr da war, auch nicht eingeschlossen im Schlafzimmer, saß sie nachmittags auf dem Sofa und sah sich „Anna, die kleine Ballerina“ im Fernsehen an, während sie darauf wartete, dass sie den Schlüssel im Schloss hören und Judith endlich heimkommen würde. Vor ihr auf dem Tisch lag noch die Schale der Mandarine, die sie nach der Schule gegessen hatte und die sie eigentlich in den Müll werfen sollte. Aber das konnte sie später auch noch tun. Natürlich war das mit dem Essen schwierig, so ganz ohne Mama. Es gab nicht mehr so viel und auch fast nie etwas Warmes, doch auch daran hatte sie sich gewöhnt. Es ging ja nicht anders. Judith und sie hatten ihr Gespartes zusammengelegt, Judith 56 Euro und Charly 17 Euro, von denen sie Lebensmittel einkaufen gingen. Ab und zu, wenn eben gar nichts mehr da war. Wenn ihre Mama dann erst wieder daheim wäre, würde sie ihnen ihr Taschengeld sicherlich zurückgeben, denn davon muss man ja eigentlich kein Essen kaufen.
Manchmal dachte Charly daran, was wohl passieren würde, wenn irgendwann kein Geld mehr da und ihre Mutter noch nicht zurückgekommen wäre. Aber sie würde schon rechtzeitig wiederkommen, sie konnte ja schließlich nicht ihre eigenen Kinder verhungern lassen.
„Anna, die kleine Ballerina“ war mittlerweile aus und auch „Schloß Einstein“ und „Pettersson und Findus“. Draußen war es schon richtig dunkel und plötzlich fühlte Charly sich sehr allein. Obwohl sie sich ja eigentlich daran gewöhnt hatte, allein zu sein.
Judith fehlte ihr jetzt.
Sie sollte endlich heimkommen.
Charly beschloss, sich auf Judiths Bett zu legen, um dort auf sie zu warten. Sie legte sich auch manchmal in das Bett ihrer Mutter und drückte das Gesicht in die verweinten Kissen, einfach weil es gut tat. So gut.
Sie nahm die Mandarinenschalen mit zum Abfall und öffnete dann die Tür zu Judiths Zimmer. Eigentlich gefiel ihr das Zimmer gar nicht, zu viele schwarze Poster von irgendeiner ebenso schwarzen Rockgruppe, aber wenn sie im Bett die Augen schloss, musste sie sie gar nicht ansehen. Sie tastete sich an den Umrissen entlang zu Judiths Nachtkästchen, um sich die kleine Lampe einzuschalten, die darauf stand.
Da sah Charly, daß Judith in ihrem Bett lag. Ganz still lag sie da. Schlief. Dabei hatte sie sie gar nicht heimkommen hören. Dann war ja alles gut, Judith war da und sie nicht alleine. Vorsichtig, um Judith nicht zu wecken, hob Charly die Bettdecke an und wollte sich an ihre Schwester kuscheln. Nur ganz kurz, denn sie wusste, dass Judith das eigentlich nicht mochte.
Aber sie mochte es so. So sehr.
Judith lag nur mit ihrer Unterhose bekleidet im Bett, dabei war es gar nicht warm in ihrem Zimmer. Charly betrachtete die Brüste ihrer großen Schwester, die so ganz anders waren als ihre eigenen, die nur aus Fett bestanden. Sie wünschte, sie würde einmal, wenn sie 14 war, auch so aussehen wie Judith. So schön. Ihr Blick wanderte hinab an Judiths Armen.
Die bluteten.
Stark.
Wirklich stark.
Das Bettlaken war dort, wo Judiths Handgelenke auflagen, schon ganz rotgetränkt von dem vielen Blut.
Charly stand starr vor Judiths Bett, in ihrem Kopf drehte sich plötzlich alles. Wieso blutete ihre Judith so sehr?
„Judith?“
„Juudith?“
„Juuudith!“
Aber Judith hörte sie gar nicht, sie schlief so tief.
Dass sie alleine wohnten, durfte niemand wissen, aber das hier war kein Bauchweh, das man heimlich auf dem Spielplatz aussitzen konnte. Das war Blut und bei Blut braucht man einen Arzt. „So war das doch, oder?“, dachte Charly.
Vielleicht konnte sie dem Arzt ja sagen, dass ihre Mama in der Arbeit war und erst später heimkommen würde. Dann würde niemand etwas merken und sie nicht ins Heim kommen, denn das wollte sie nicht. Und Judith auch nicht. Charly ging zum Telefon im Flur. Sie wusste, welche Nummer man wählen musste, wenn man wollte, dass ganz schnell ein Arzt kam. Das hatten sie in der Schule gelernt.
1 1 2
Biep... biep...
Nachdem sie den Hörer wieder aufgelegt hatte, sah sie noch einmal nach Judith. Die schlief und blutete noch immer. Dann ging Charly nach unten auf die Straße. Sie hatte nämlich vergessen, dem Arzt am Telefon zu sagen, in welchem Stockwerk sie wohnten, so dass sie draußen vor dem Haus auf ihn warten wollte, damit er Judith auch gleich finden würde.
Es war feucht und kalt draußen, ihre Jacke hatte sie oben in der Wohnung vergessen. Egal, der Arzt hatte ja gesagt, er würde sofort kommen, als Charly ihm erzählt hatte, wie sehr ihre Schwester blutete.
Während sie vor der Haustür stand und wartete, kam Frau Wegener aus dem 2. Stock auf sie zu. Sie hatte ihren Rufus Gassi geführt und wollte nach Hause. Charly hatte Frau Wegener schon lange nicht mehr gesehen, bestimmt so lange, wie ihre Mutter weg war. Das waren mindestens vier oder fünf oder sechs Wochen. Oder vielleicht noch länger. Sie wusste es gar nicht mehr.
„Ja, grüß Dich Charly! Di hob i ja scho lang nimma g´seng. Mei, Du hast ja ordentlich abgschpeckt, im Gsicht sieht ma des. Mach nur weida so, dann wird amoi a hübschs Mädl aus dir.“
Da kam der Krankenwagen.
14. Juni 2007 Tagesbericht Charlotte Hunga:
auch heute verweigert die 16-jährige fast jegliche Nahrungsaufnahme. Gewicht 43,1 kg. Zu sich genommen hat sie zwei Apfelschnitze. Die Androhung einer Zwangsernährung scheint sie nicht zu beeindrucken.
Unterzeichnet Dr. Joachim Pfund – Oberarzt Station 1.4
Spezialklinik Wengen für Essstörungen
Danke für die Rückmeldung, Kim_Meridian .
Wenn ich Eure Kommentare lese, merke ich, daß den Leser das erreicht, was ich beim Schreiben beabsichtigt hatte.
Tut gut *lächel*
ZitatOriginal von Sabine_D
Ich kaufe zurzeit lieber gebrauchte.
So geht´s mir auch, vor allem seit ich mich bei Ebay auskenne
Ich hab schon einige Bücher für einen Euro plus 85 Cent Versand ersteigert und immer top erhaltene Bücher bekommen!
*rotwerd*
"Danke" sagt die Bücherelfin,
die Zwischentöne über alles liebt...
und sich freut, wenn sie erkannt werden.
ZitatOriginal von Loewin
anderseits ist die Stimmung ja doch eher träge und ein wenig resignierend - die Freude geliebt zu werden kommt bei mir nicht an.
Hm... meinst Du, die Protagonistin wird wirklich geliebt ?
Sie erträgt diese "Liebe", genauer gesagt den Akt des "Liebens", weil sie nichts anderes kennt, was ich ganz am Schluß angedeutet habe:
"Ich muß an meinen Papa denken. Auch er liebt mich wie du.
Von ihm habe ich gelernt, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden.
Ich werde geliebt. Wie schön.
Mir wird übel auf dem Weg nach Hause."
Ich habe diese Geschichte nicht geschrieben, um das Gefühl wahrer Liebe auszudrücken, sondern vielmehr um die fatalen Folgen des sexuellen Missbrauchs durch den Vater zu thematisieren.
Viele Opfer wissen nämlich wirklich nicht, wie sich echte Liebe anfühlt, und geraten deshalb und aufgrund ihrer gleichzeitigen rasenden Sehnsucht danach oft immer wieder in Situationen, in denen sich der Missbrauch wiederholt.
Die Möglichkeit "Nein" zu sagen, kennen sie nicht und haben es auch nie gelernt.
Danke für Deine positive Rückmeldung ...
ZitatOriginal von M101
ich habe sie mehrmals gelesen und festgestellt, dass die Geschichte meiner Meinung nach sehr viel Einsamkeit ausdrückt, vielleicht ist das aber auch nur eine Wahnvorstelllung von mir.
Also, da kann ich Dich beruhigen... Wahnvorstellungen hast Du nicht . Einsamkeit in verschiedenen Erscheinungsformen ist auf jeden Fall eines der tragenden Themen, die diese Geschichte ausdrücken soll.
ZitatOriginal von M101
Ich würde mich freuen mehr von dir zu hören, die Geschichte gefällt mir.
Ich werde ´mal schauen, was ich hier noch so ´rumliegen habe...
Danke, Bodo
Titel der englischen Originalausgabe "The dogs of Babel"
Kurzbeschreibung
Paul und Lexy Iverson – sie sind füreinander die Liebe ihres Lebens: Seit dem Tag, an dem sich ihre Wege kreuzten, haben sie einander nicht mehr verlassen, und keiner kann sich eine Zukunft ohne den anderen vorstellen. Für Paul bricht deshalb eine Welt zusammen, als Lexy eines Tages tot im Garten aufgefunden wird – herabgestürzt von einem hohen Apfelbaum. War es ein Unfall? Oder hat sich die traumtänzerische Lexy, die immer schon in ihrer ganz eigenen märchenhaften Welt lebte, in einer Anwandlung von tiefer Traurigkeit das Leben genommen? Verzweifelt sucht Paul nach Anhaltspunkten, um die Wahrheit über diesen mysteriösen Tod herauszufinden.
Wie einen Film lässt er sein Leben mit Lexy noch einmal vor seinen Augen Revue passieren, all die Momente voller Magie und Zärtlichkeit, die er mit ihr verbrachte – und schließlich erkennt er, dass er Lexy erst verlieren musste, um zu begreifen, wer diese rätselhafte junge Frau wirklich gewesen ist.
Eigene Meinung:
Ich habe das Buch vor kurzem aus der Bücherei mitgenommen und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Die Buchhülle war mit selbstklebender Klarsichtfolie am Buch befestigt, wobei man nicht wie sonst auch den Klappentext mit befestigt hatte (ich fand später die abgeschnittenen Laschen irgendwo im Buch ).
Eingestellt war ich auf einen romantischen, evtl. kitschigen Liebesroman für zwischendurch, doch bereits nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen :-].
Carolyn Parkhurst schreibt auf eine ganz besondere, zärtliche Weise. Man kann als Leser tatsächlich Pauls und Lexys Liebe zueinander fühlen und einige Male hatte ich fast das Gefühl, Situationen beizuwohnen, die zu intim sind, als dass ich ein Recht darauf hätte, sie zu lesen - und das nicht in einem sexuellen Sinne verstanden.
Anders als in "P.S. Ich liebe Dich" ergeht sich die Autorin jedoch nicht in vorhersehbaren Beschreibungen des seelischen Leidens des jungen Witwers. Trotzdem sind Pauls Trauer sowie auch sein Trauerprozess durchaus erkennbar und nachvollziehbar.
Im Verlauf der Handlung wagt es Paul, sich seiner Lexy zunehmend so zu erinnern, wie sie auch war, nämlich verletzt und verletzlich. Auch diese Lexy wird an vielen Stellen so unheimlich greifbar, daß man als Leser das Gefühl hat, als stünde sie im Zimmer, und am liebsten würde man sie in die Arme nehmen und flüstern: "Was ist nur los, Kleines?".
Was weder in der Kurzbeschreibung von Amazon noch im klappentext erwähnt wird, ist, daß Hunde eine ganz besondere Rolle in diesem Roman spielen, was für mich als "Frauchen" natürlich eine schöne Überraschung gewesen ist.
Teilweise wirkt Pauls Projekt mit seinem Hund sehr absurd, gleichzeitig passt es aber auch einfach zur Handlung.
Fazit: Das Buch ist direkt aus dem Leben geschrieben, ohne langweilig zu sein. Jeder von uns könnte Paul bzw. jede von uns Lexy sein oder kennen.
Die herzergreifende Alltäglichkeit ist meiner Meinung nach die wahre Stärke dieses Romans.
Da ich momentan nicht so wirklich oft in "Narnia"-Laune bin, hat es etwas gedauert, bis ich den 5.Band angefangen habe, doch irgendwie geht´s mir ja scheinbar nicht als Einziger so .
Jedenfalls habe ich nun am Samstag "Die Reise auf der Morgenröte" begonnen. Das Buch gefällt mir, wie die übrigen Narniabände auch, gut... allerdings weiß ich nicht wirklich etwas zur ersten Hälfte zu schreiben .
Die Erforschung der Welt, die hinter den Einsamen Inseln liegt, ist ein Thema, das mich persönlich zwar sehr anspricht, da mich auch die Vorstellung fasziniert, wie es wohl gewesen sein muß, als es noch unerforschte Seewege und Länder gab, doch obwohl das Buch flüssig und gut zu lesen ist, fehlt ihm bis jetzt - für meine Begriffe - der typische Zauber Narnias.
Über das Wiedersehen mit Riepischiep habe ich mich nicht gefreut... diese mutige, höfliche Maus ist mir irgendwie unsympathisch .
Seite 54 (BücherClub-Ausgabe): "Sie tragen fließende Gewänder und orangefarbene Turbane und sie sind ein weises, reiches, höfliches, grausames und altes Volk." (bezogen auf die Kalormenen).
Eine seltsame Kombination von Eigenschaften, finde ich, aber die Kalormenen waren doch dieses Volk, dessen Bürger die schlimmsten Dingen mit schönen, gewählten Worten ausgedrückt haben, oder?
Im "Ritt nach Narnia", glaube ich...
Sehr plastisch und "schön" fand ich die Beschreibung des großen Sturms, so daß mir beim Lesen tatsächlich ein leichter Schauer über den Rücken lief, da ich, obwohl ich Wellen liebe (auch große), eine ziemliche Panik vor Riesenwellen habe.
"Lucy schien es so, als hätte sich genau vor dem Bug ein riesiges Meerestal gebildet, in das sie hinabsausten; tiefer, als sie es jemals für möglich gehalten hätte. Dann kam ein großer, grauer Wasserberg - viel höher als der Mast - auf sie zu gerast." (Seite 60 BücherClub-Ausgabe).
Meine Lieblingsstelle in diesem Buch ist bis jetzt die, als Eustachius seine "alte" Haut abstreift bzw. von Aslan ausgezogen wird.
Seite 93: "Der erste Riss war so tief, daß ich dachte, er ginge bis ins Herz. Und als er begann, mir die Haut abzuziehen, da schmerzte es schlimmer als alles, was ich jemals gespürt habe. Ich konnte es nur deshalb aushalten, weil es sich so gut anfühlte, als das Zeug abging."
Nun will ich auch einmal etwas von mir hier einstellen...:rolleyes . Meinungen, Anregungen und Kritik sind natürlich erwünscht.
Geliebt werden
Wir lieben uns, jetzt gerade in diesem Augenblick, ohne daß ich wüßte warum... ohne daß ich wüßte, wann wir begonnen haben.
Es ist eben so. Liebe eben.
Mein Blick beginnt seine Reise durch dein Zimmer, langsam wandert er umher, wieder einmal, müde und lustlos. Es ist so leer, dein Zimmer, geradezu minimalistisch eingerichtet, die Wände kahl und schmutzig grau. Es gibt nichts zu entdecken und mir wird schnell kalt. Vergeblich suche ich mit der rechten Hand nach der Bettdecke, wahrscheinlich ist sie zu Boden gerutscht durch die monotone Bewegung deiner Liebe.
Es wird auch so gehen. Muß ja.
Ich frage mich, wie spät es wohl mittlerweile sein wird. Es ist seltsam, sobald ich deine Wohnung betrete, verlieren sich Zeit und Raum in deinem Halbdunkel, lösen sich auf. Ich werde orientierungslos.
Willenlos, während Du liebst.
Mich liebst.
Wenn ich den Kopf ein wenig zur Seite drehe, kann ich in den Flur hineinsehen, und ich weiß, an seinem Ende, dort, wo das Dunkel am dunkelsten wird, befindet sich die Wohnungstür. Du hast sie mit einem Riegel und einer Kette zusätzlich gesichert; noch immer kann ich nicht begreifen, wozu all diese Sicherheit gut sein soll. In deiner Wohnung ist doch nichts... nichts bis auf dich, nun gut.
Ich finde sie übertrieben, diese ganze Sicherheit nur für dich, und ich muß lächeln. Du lächelst zurück, Schweiß rinnt über deine Stirn.
Auf dem Campus hat man dich schon lange nicht mehr gesehen, niemand fragt, wo du abgeblieben bist. Ich weiß gar nicht, ob außer mir überhaupt jemand weiß, daß es dich gibt. Du gehörst ganz mir und ich bin deine ganze enge Welt.
Manchmal erdrückt sie mich, die Verantwortung für dich... zu wissen, daß ich dein Bindeglied bin, zwischen dem Leben und der Starre. Doch welche Wahl habe ich?
Plötzlich drängt dein Körper heftiger, ein wildgewordenes Tier zeigt sich in deinen Augen. Du lebst. Ich bin froh.
Liebe tut manchmal auch weh, das ist eben so. Liebe eben.
Eigentlich sind nur acht Monate vergangen, doch es scheint mir unendlich lange her, daß du mich nach einer Vorlesung am Arm festgehalten hast. Ich, erschrocken, jemand hatte mich bemerkt, konnte nicht mehr lautlos aus der Aula schleichen, erstarrt. Plötzlich war ich jemand durch dich.
Du fragtest, ob ich dir die Wahrscheinlichkeitskalkulation erklären könne, und wie sollte ich es wagen, nein zu sagen? Es ging schnell, ein gestammeltes ja, ein Zettel mit deiner Adresse, ein "bis morgen".
Es war nicht leicht gewesen, zu dir zu finden, die Plattenbauten sehen alle zum fürchten gleich aus und ich wollte schon aufgeben, als ich schließlich doch noch dein Haus entdeckt habe. 12. Stock, mein Gott war das weit oben.
Deine Tür stand bereits offen, deine Wohnung wartete auf mich und ich trat ein. Du kamst mir nicht entgegen, ich fand dich in der Küche sitzend. Hallo. Schüchtern klammerte ich mich an das Lehrbuch, setzte mich zu dir, schlug es auf.
Nicht einmal leere Blätter hattest du in deiner leeren Wohnung, also riß ich dir eines aus meinem Block und begann dir an deinem dreckigen Küchentisch zu erklären, was du wissen wolltest.
Woche für Woche.
Ich mochte es, Dir zu helfen, auch wenn wir auf dem Campus so taten, als würden wir uns nicht kennen. Später kamst Du ja eh nicht mehr zu den Vorlesungen, vielleicht weil Dir reichte, was ich dich lehrte.
Ich mochte es, aus dem Haus zu gehen und zum Abschied zu rufen "Mama, ich komme später wieder, ich gehe einem Freund Nachhilfe geben". Das war sonst noch nie passiert... daß mich jemand kannte und ich fühlte mich wichtig.
Du hast nie viel gesprochen, nur zugehört, aber das ist eben so, wenn man etwas von jemandem lernen will, dachte ich.
An dem Tag, als Du mir sagtest, Du liebst mich, erschrak ich, so ungewohnt war es, dich sprechen zu hören.
Du liebst mich?
Ich werde geliebt.
Wie schön.
Dann hast du mich zum ersten Mal geliebt, auf den Übungsblättern zur Wahrscheinlichkeitsrechnung, die ich für dich zu Hause zusammengestellt hatte. Du warst gierig, ausgehungert, verzweifelt und ich ließ mich lieben.
Seitdem du mir deine Liebe offenbart hast, rechnen wir nicht mehr. Ich komme zu dir, weil du mich liebst. Liebe ist ja auch etwas viel Größeres und Wahrscheinlichkeitsrechnung im Vergleich zu ihr belanglos.
Gelegentlich wage ich an die Zukunft zu denken, an deine, meine, unsere... dann macht sich ein unwirkliches Gefühl in mir breit. Werden wir zusammenziehen? Ich zu dir in deine dunkle Welt? Werden wir Kinder haben? Kinder unserer Liebe?
Ich überlege, wie wohl deine Stunden und Tage aussehen, mit was sie sich füllen, wenn ich nicht hier bin, um geliebt zu werden. Von Dir geliebt.
Mir schießt dann immer das Bild von einem Käfer in den Kopf. Du, in deiner Wohnung panzerartig eingeschlossen, regungslos, leblos. Von Staub ernährst du dich, davon gibt es hier ja genug. Zumindest verhungern brauchst du nicht, ein kleiner Trost.
Ich sehe dir in die Augen, während du mich wütend liebst. Du bist mein Freund.
Liebe muß auch ertragen können.
Plötzlich fühle ich nichts mehr, du rollst ab, bleibst auf deinem Panzer keuchend liegen, kraftlos, immer noch zuckend. Käfer.
Ich stehe auf, atme ein und aus, ein, aus, ein, aus, ein, aus, ein, aus, atme auf und suche meine Kleidung auf dem Boden zusammen, schleiche mich über den Flur zur Tür, befreie mich aus deiner Sicherheit, fahre die zwölf Stockwerke nach unten und trete auf die Straße.
Die frische Luft tut gut und füllt meine Lungen mit Leben.
Leben und Liebe.
Ich muß an meinen Papa denken. Auch er liebt mich wie du.
Von ihm habe ich gelernt, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden.
Liebe eben.
Ich werde geliebt. Wie schön.
Mir wird übel auf dem Weg nach Hause.
ZitatOriginal von Habdichlieb
Um die Lesedecke bin ich auch schon rumgeschlichen, aber 129€ sind mir definitiv zu viel dafür.
Hab dann aber eine bei Proidee.de gefunden und eine Decke namens
doojo.de, kosten beide gleich viel (59,90 €) nur der Unterschied ist, dass die Doojo Decke noch Fäustlinge oder Fingerhandschuhe dran hat.
Für alle Lesedecken-Interessierten:
http://norma-online.de/_de_/_a…tailansicht-081022-35668_
Hab ich gestern im Werbeprospekt von NORMA gesehen...
Ist zwar wahrscheinlich qualitativ nicht ganz dasselbe, aber sehr viel günstiger und auch für Normalverdiener erschwinglich.
Ich werde sie mir trotzdem nicht kaufen... mir reichen meine zwei großen, normalen Decken völlig aus .
Ohja, mir geht´s wie Dir, Kyoko.
Ich hatte als Kind erst die Hörspielcassette, später dann auch das Buch. Beide habe ich geliebt (und verstanden). Durch diesen Thread habe ich richtig Lust gekriegt, das Buch ´mal wieder zu lesen... ´mal sehen, ob sie das in der Bücherei haben oder ob ich´s mir ersteigere.
Irgendwie ist unsere Leserunde ja etwas "eingeschlafen", aber ich will jetzt doch endlich ´mal ´was zum zweiten Teil des 4.Bands schreiben. Ich hab ihn ja schon länger fertig gelesen, aber irgendwie nicht die Zeit und Ruhe gehabt, hier zu schreiben. Mal sehen, ob ich noch weiß, warum ich die ganzen Post it-Zettel eingeklebt habe...
Seite 98 (BücherClub-Ausgabe): "Erinnerst du dich noch an unsere Reise nach Terebinthia (...)?"
Hat mich an "Die Brücke nach Terabithia" von Katherine Paterson erinnert... hab´s zwar nicht gelesen, aber irgendwie sofort im Gedächtnis gehabt.
Ob die Autorin sich den Namen von C.S.Lewis "ausgeliehen" hat?
Seite 106: "Wie entsetzlich wäre es, wenn eines Tages in unserer Welt Menschen, die unter uns lebten, wild würden wie die Tiere hier und dabei noch weiter wie Menschen aussähen. Man wüßte dann niemals, welches die einen und welches die anderen sind!"
Tja... soweit ist es wohl schon länger gekommen .
Diese Stelle hier fand ich sehr interessant:
Seite 119: "Lucy erwachte aus dem tiefsten Schlaf, den man sich nur denken kann, und hatte das Gefühl, daß die liebste Stimme, die sie kannte, ihren Namen gerufen hatte. Zuerst dachte sie, es seit die ihres Vaters, aber das schien nicht zu stimmen. Dann meinte sie, es könnte Peters Stimme gewesen sein, doch das passte anscheinend auch nicht."
Die Mutter wird gar nicht erwähnt. Seltsam... eigentlich hat sie schließlich meistens die liebste und tröstende Stimme. Über das Verhältnis der Eltern zu ihren Kindern erfährt man in den Büchern (bis jetzt zumindest nichts), doch Lucy ist noch sehr jung, schätzungsweise zwischen 6 und 8 Jahren.
Sollte das eine leise Anspielung auf den Ödipuskomplex sein?
Schön fand ich, daß Edmund aus der Erfahrung gelernt hat und Lucy diesmal als Einziger glauben will, daß sie Aslan gesehen hat und er ihnen den Weg weisen wollte.
Als Lucy ihn dann nachts weckt, um ihm zu sagen, daß Aslan wieder da ist, kann Edmund ihn zwar selbst nicht sehen, doch trotzdem glaubt und vertraut er seiner Schwester.
Menschen können sich ändern .
Suse dagegen war mir schon in den anderen Bänden nicht wirklich sympathisch, was sich auch in diesem Band nicht geändert hat. Sie wirkt auf mich immer etwas hochnäsig und ich habe das Gefühl, sie hält sich für sehr erwachsen und damit für etwas besseres als ihre kleinen Geschwister, deren Gedanken und Vorschläge sie nicht ernst nehmen will. Sie folgt zwar Lucy und den anderen, aber nur sehr widerwillig.
Das Wiedersehen zwischen Lucy und Aslan ist sehr schön beschrieben, auf eine ganz sanfte und liebevolle Art, die den Leser richtig mitfühlen lässt; es war eine der Stellen, die ich mehrfach gelesen habe .
Seite 134: "Aslan, der größer zu werden schien, hob das Haupt, schüttelte seine Mähne und steiß ein Brüllen aus. Der Ton begann zuerst wie ein teifer Orgellaut, dunkel und vibrierend, schwoll an, wurde lauter und immer lauter, bis Erde und Himmel davon erfüllt waren."
Diese Stelle, als sich auf Aslans Brüllen hin Tiere, Nymphen, der Flussgott und "alle Bäume der Welt" (Seite 135) rührten bzw. in Bewegung setzten, fand ich ebenfalls wunderschön geschrieben.
So viel Phantasie ... !
Beim Lesen wirken Birkenmädchen, Weidenfrauen und Eichenmänner plötzlich ganz real und normal;man sagt sich in keinem Augenblick, daß es sie ja eigentlich gar nicht gibt.
Seite 147: "Ich bin einTier und wir ändern uns nicht."
Wie wahr, wie wahr....
Gar nicht schön fand ich dagegen die Szene, als Trumpkin die Hexe tötet ( "Ein Schlag von Trumkins Schwert und ihr Kopf rollte über den Boden" - Seite 145), sowie die Szene der Schlacht, in der Beine und Köpfe abgeschlagen werden (Seite 165) .
Sowohl an den ersten drei Bänden als auch am ersten Film hatte ich geschätzt, daß zwar klar ist, daß große Schlachten stattfinden, jedoch ohne daß es dazu blutrünstig oder grausig werden muß.
Gerade für ein Kinderbuch reichen meiner Meinung nach Worte wie "er ging nieder" oder "er fiel" aus.
Mal sehen, ob es in den noch folgenden Bänden nun zunehmend blutrünstiger wird... ist ja manchmal so.
In den nächsten Tagen werde ich dann Band 5 anfangen, dessen Titel "Die Reise auf der Morgenröte" mir schon ´mal sehr gut gefällt .
Bin gespannt, was es damit auf sich hat. Peter und Suse werden ja wohl nicht mehr dabei sein, da sie für Narnia zu alt geworden sind.
Überhaupt hat Narnia viel mit Phantasie und Vorstellungskraft zu tun. Nur wer noch das magische Denken besitzt und an Narnia glauben kann, scheint dorthin zu gelangen bzw. Aslan immer sehen zu können.
Also, wenn Du vorhast beide zu lesen, würde ich schon mit "Stille Post in Kleinöd" anfangen, denn mit dem Wissen über die Dorfbewohner, das man darin erhält, versteht man einiges in "Die Gurkenflieger" besser bzw. anders.
Allerdings ist es nicht so, daß man den ersten Band zwingend gelesen haben muss, um "Die Gurkenflieger" verstehen zu können.
Kurzbeschreibung
Das niederbayerische Kleinöd steht kopf: Der vierjährige Paul Daxhuber ist spurlos verschwunden. Die Großeltern, bei denen er aufwächst, seit seine Mutter Corinna ihn dort ablieferte, sind verzweifelt. Auch die polizeilichen Ermittlungen unter der Leitung von Franziska Hausmann werfen zunächst nur weitere Fragen auf: Warum verschwand Corinna damals so plötzlich? Hat sie womöglich ihr eigenes Kind entführt? Und welche Rolle spielen die polnischen Erntehelfer, die mit den Gurkenfliegern auf den Feldern ihre Runden drehen? Hinter der scheinbar idyllischen Fassade des Dorfes lauern ungeahnte Abgründe
Über die Autoren
Katharina Gerwens, geboren 1952 in Epe/Westfalen, verbrachte ihre Kindheit auf dem Dorf. Nach ihrer Ausbildung zur Journalistin arbeitete sie in verschiedenen Verlagen und ist heute als freie Lektorin und Autorin tätig. Sie lebt mit Mann und Kater in München.
Herbert Schröger, geboren 1959, lebt als gebürtiger Münchner mit niederbayerischen Wurzeln in München-Giesing. Als glühender Anhänger des TSV 1860 München betreut er ein Fanmagazin redaktionell. Da er sich auch als freier Übersetzer betätigt, übernahm er es, den literarischen Geschöpfen von Katharina Gerwens, mit der zusammen er den Niederbayern-Krimi »Stille Post in Kleinöd« verfaßte, die richtigen bayerischen Idiome in den Mund zu legen.
Eigene Meinung:
Wer den ersten Niederbayern-Krimi "Stille Post in Kleinöd mag, wird auch "Die Gurkenflieger" mögen... alle anderen dagegen werden wohl mit diesem Buch nicht richtig warm werden .
Man trifft als Leser nahezu alle aus dem ersten Band bereits bekannten Bewohner des Dorfes Kleinöd wieder; einerseits wird erzählt, was sich in den letzten 4 Jahren bei den einzelnen Familien ereignet hat, andererseits gibt es aber auch zahlreiche Rückblenden in die Vergangenheit und man erfährt einiges mehr über die Tochter der Daxhubers, Corinna, und deren plötzliches Verschwinden, als sie mit 18 Jahren das Heimatdorf verließ.
Wieder sind die kleinbürgerlichen Charaktere der alten Genreration und ihr Verhalten typisch für ein bayerisches Dorf und die detaillreiche Schilderung ist meiner Meinung nach der große Pluspunkt dieses Buches. Über die ein oder andere Übertreibung sieht man dann auch gerne hinweg und bei der Fülle an sonstigen Informationen fallen sie alles in allem nicht wirklich auf.
Gut fand ich auch die Abschnitte, in denen es um den/die Entführer/in geht und darum, wie er/sie den kleinen Paul dazu bringt zu glauben, das alles sei "nur ein Traum". Da lief mir manches Mal ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich mir vorgestellt habe, wie leicht es ist, Realität und Traum für ein Kind verschwimmen zu lassen...
Ansonsten... naja... als Krimi an sich finde ich "Die Gurkenflieger" ziemlich schwach.
Es werden zwar falsche Fährten gelegt ("Hat sie womöglich ihr eigenes Kind entführt? Und welche Rolle spielen die polnischen Erntehelfer, die mit den Gurkenfliegern auf den Feldern ihre Runden drehen?"), doch diese verlaufen sich nicht nur im Laufe der Ermittlungen, sondern auch im Buch an sich im Sande.
Vieles hat - kriminaltechnisch gesehen - überhaupt keinen Bezug zueinander, ist überaus unrealistisch und echten Polizisten/innen wird wahrscheinlich beim Lesen das Grausen überkommen .
Was ich ausserdem ziemlich schwach finde, ist, daß der Titel des Buches überhaupt nicht passt. Zwar werden die niederbayerischen "Gurkenflieger" erwähnt und beschrieben, doch mit der eigentlichen Handlung haben sie letztendlich NICHTS zu tun. Sie sind lediglich ein typisches Detail für Niederbayernkenner und es scheint, als wollte sich die Autorin dies zu Nutzen machen, allerdings ohne recht zu wissen wie.
Fazit: wenn man nicht den Anspruch hat, einen guten und spannenden Krimi zu lesen, sondern eher einen voyeuristischen Blick hinter die Dorfkulissen tun möchte, ist "Die Gurkenflieger" ein netter Kriminalroman, der sich gut zwischendurch lesen läßt.
Nicht mehr und nicht weniger.
ZitatOriginal von oemchenli
Ich werde auch zum meinem Jahresende kündigen denn ich bin nicht wirklich zufrieden.
Was stört Dich denn?