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Original von Bouquineur
Aber das war nicht das Schlimmste, das sagt Vicky ja selber. Das Schlimmste für Vicky war das Gefühl, dass ihre Mutter sie nicht liebt. Schlimmer als das von Dir geschilderte Trauma.
Ja, so sehe ich das auch. Ich denke das war das Schlimmste und sie konnte es nicht aussprechen, dass ihre Mutter ihr nicht ein einziges Mal gesagt hat, dass sie sie liebt.
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Und das ist was, was mich auch zwei Tage nach dem Ende der Lektüre beschäftigt. Eigentlich müsste man über seine Taten entsetzt sein. Aber es ist niemand in der Runde, der ihn verurteilt. Ich eingeschlossen. Irgendwie sympathisieren wir mit ihm, versuchen zu erklären, warum er so geworden ist. Und wir hassen ihn nicht oder fühlen keine Abscheu.
Was mag das über uns aussagen?
Ich denke, es sagt aus, dass die Welt nicht Schwarz und Weiß ist, dass es das Böse nicht nur um des Bösen willen gibt, das es leicht macht einen Menschen zu verurteilen. Die Ausnahme sind vermutlich Psychopathen. Mich interessiert beim Schreiben, genau das auszuloten. Was ist die Geschichte dahinter? Wie wird jemand zum Mörder? Was muss mit ihm geschehen, um diese Hürde zu überwinden, einem andern Menschen das Leben zu nehmen. Und wie geht der Mörder damit um, was macht die Tat aus ihm?
Und als der Schorsch zu Dühnfort am Ende sagt, er sei ein solcher Depp, da habe ich meinem Mac ein "Ja. Genau!" entgegen gerufen.
LG,
Inge