Ich habe es heute Morgen ausgelesen und war im großen und ganzen zufrieden damit.
Einzelne Sätze würde ich gerne behalten und sie für später in meinem Leben aufbewahren. Jedoch habe ich das noch nie gemacht und ausgerechnet mit diesem Buch damit anfangen?
Das Tun und Denken von Julius ist sehr rational. Ich hätte mir vom Autor gewünscht, dass er mehr in die Tiefe seiner Seele und Gedanken eindringt und es mir vermittelt. Es hat mich berührt, keine Frage, aber nicht so intensiv, wie ich es in vergangen Büchern erfahren habe. Man hätte noch mehr daraus heraus holen können.
Mitleid mit Julius habe ich nicht. Dafür waren seine Morde zu abgebrüht. Weniger seine Gefühle haben ihn geleitet, sondern einfach nur die blanke Rache, die Hoffnung, denjenigen zu erwischen, der seinen Hund getötet hat. Es waren reine Vergeltungstaten. Ohne Plan und Ziel.
Das er im letzten Abschnitt doch noch zur Besinnung kommt und weiß, dass er zu weit gegangen ist und unschuldigen Menschen das Leben genommen hat, versöhnt mich einigermaßen.
Die Einsamkeit und das Alleinsein treibt mitunter seltsame Dinge mit den Menschen. Ich weiß, wovon ich schreibe.
Aber die wenigstens Menschen dürften so weit gehen, wie Julius.
Ich bin selbst Haustierbesitzer und habe schon von einem Mordversuch an meinem Kater geträumt und kenne das Gefühl des Verlustes, wenn auch nur aus dem Traum heraus.
Aber Frauen gehen mit ihrem Schmerz eh anders um, als Männer. Da steht die Trauer im Vordergrund und nicht die Rache und Vergeltung.
Ein nachdenkliches Buch, was aber besser hätte ausgearbeitet werden können.
Und es hat mir Shakespeare näher gebracht. Dafür danke ich diesem Buch.
Ruhrmaus