Die Ruhrmaus ist schon seit Sonntagfrüh fertig. Toll, ich mache immer denselben Fehler. Mit einem Buch am frühen Sonntagmorgen fertig zu sein. Der Rest des Sonntags ist dann öde und leer und ich langweile mich zu Tode, weil ich erst min. eine Nacht drüber schlafen muss, bis ich ein neues Buch anfange. Und ich stehe nun vor dem Problem, was ich als nächstes lesen will. Da mir das Buch noch im Kopf rumspukt.
Fazit: Habe ich schon letztes geschrieben, dass mir der Autor sehr gut vermittelt hat, wie das Leben in der damaligen DDR war, mit all seinen Faszetten. Ich wusste allerdings nicht, dass es so schlimm mitunter war. Mit einigen Passagen hatte ich große Schwierigkeiten, sie zu verinnerlichen und zu begreifen. Was ich allerdings im nachhinein nicht als schlimm empfinde, die eigentliche Geschichte ist gut bei mir angekommen.
Am Samstag habe ich im Zuge der Verleihung des Ingeborg Bachmann Preises noch wieder ein neues Interview mit Uwe Tellkamp gesehen und er hat noch mal bestätigt, dass er einfach nur einen guten Roman über das Leben in der DDR schreiben wollte. Hat er auch. Soviel steht schon mal fest. Ich mag das Buch, weil es handwerklich gut gemacht ist, viel zu erzählen hat und vom Informationsgehalt sehr umfangreich ist.
Die Fantasie lässt einen Purzelbäume schlagen, wie das Leben von Richard, Anne, Robert, Christian, Meno nach dem Mauerfall wohl weitergeht.
Christian wird sein Medizinstudium beginnen und später an der Berliner Charite einen guten Arzt abgeben. Anne wird sich scheiden lassen und im Westen ein neues Leben anfangen. Richard wird in Dresden im Krankenhaus bleiben und Chefarzt der Klinik werden und noch seinen Professor machen. Meno schreibt tolle Bücher, endlich kann er seine Meinung kundtun, so wie er will, und gewinnt Preise über Preise.
Ne... in Dresden gibt es ja keine Hufeisennasefledermäuse mehr. Wegen der blöden Waldschlößchenbrücke. Da fahre ich jetzt nicht mehr hin. Ist ja auch kein Weltkulurerbe mehr.
Ruhrmaus