Rezension powered by Bookaddicted
Kurzbeschreibung
Asylon ist die letzte Stadt der Erde. Das einzige Bollwerk der Zivilisation, umgeben von endloser Wüste und hungrigen Heerscharen. Das jedenfalls denken ihre Bewohner. Torn ist Mitglied einer Spezialeinheit, die das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Clans wahrt. Als dunkle Mächte seine Familie und sein Leben zu vernichten drohen, sieht er sich gezwungen, Asylons tödliche Außengrenze zu durchbrechen. Doch das Geheimnis, das sich dahinter verbirgt, wird alles infrage stellen, woran Torn je geglaubt hat.
Endzeit-Dystopien sind momentan in aller Munde und werden zu Hauf produziert. In den Massen der teilweise sehr vergleichbaren Geschichten gilt es nun, die Perlen herauszufischen. "Asylon" ist eine solche Perle. Mit nahezu meisterhafter Auf-den-Punkt-Schreibe gelingt es Elbel, den Leser von der ersten Seite an bis hin zur allerletzten zu fesseln und ihn dazu zubringen, in gespannter Erwartung die Seiten umzublättern. Dies überrascht umso mehr wenn man bedenkt, dass "Asylon" ein Debüt-Roman ist.
Besonders stechen die absolut überzeugenden Dialoge heraus, die sich mal witzig, mal ironisch, oft aber auch düster und mysteriös, perfekt in die Geschichte einpassen. Durch überraschende Wendungen bis zum Schluss hat Elbel einen Spannungsbogen konstruiert, der besser eigentlich kaum sein könnte. Gleich im Prolog findet sich der Leser in einer Situation wieder, der er sich nicht mehr entziehen kann. So lässt der Autor eine Art "Verantwortung" des Lesenden gegenüber der handelnden Figur entstehen, die ihn zwingt weiterzulesen. Nach und nach werden fortan Geheimnisse preisgegeben und eins kommt zum anderen, ohne jedoch an auch nur einer einzigen Stelle eintönig zu werden. Auch der Schluss ist genau richtig geraten, weder zu schmalzig, noch unbefriedigend. Die nahezu völlige Abwesenheit einer Liebesgeschichte passt gut zu diesem Roman und wem Schnulz und Kitsch sowieso nicht liegen, hat einen weiteren Grund bei "Asylon" sofort zuzugreifen.
Der einzige, allerdings winzige Kritikpunkt gilt der Tiefe der Figuren. Vor allem der Hauptprotagonist hätte ein wenig mehr Zuwendung seitens des Autors vertragen sowie einige weitere (Neben-)Charaktere der Geschichte. Dies ist jedoch fast als unbedeutend zu betrachten, wenn man vor allem die Spannung und den Grundgedanken dieser Dystopie zugrunde legt. An dieser Stelle noch eine Warnung an alle diejenigen, die das Buch noch lesen möchten: In der Danksagung befinden sich zahlreiche Spoiler, man sollte also um die Spannung aufrecht zu erhalten nicht vor Beendigung des Buches darin lesen.
Zum Schluss bleibt zu sagen, dass jeder Fan von Dystopien und von Nicht-Liebesromanen - was auf eine Menge Personen zutreffen müsste - diesen Roman lesen sollte. Es bleibt abzuwarten, ob der zweite Titel von Thomas Elbel - wieder eine Dystopie, allerdings kein Nachfolger von "Asylon" und in sich abgeschlossen - wieder so mega-spannend und gut geschrieben daherkommen wird. Man kann es nur hoffen. Für mich persönlich steht jetzt schon fest, dass ich das nächste Buch von Thomas Elbel kaufen werde.
5 von 5 Sternchen
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