Hallo ihr Lieben,
endlich bin ich auch dazu gekommen mit der "Silberschmiedin" zu beginnen. Da ich mir die ganzen bisher geschriebenen Seiten noch nicht durchgelesen habe und erst meinen Senf dazu gebe, verzeiht mir, falls ich etwas ansprechen sollte, das bisher bereits ausdiskutiert wurde
Mein Einstieg
Ich war überrascht, wie schnell sich die ersten einhundert Seiten haben "weglesen" lassen. Da ich "Die Pelzhändlerin" nicht kenne, konnte ich zwar mit Sibyllas Vorgeschichte usw. nicht viel anfangen, aber ich finde, dass man das Buch trotzdem hervorragend lesen kann, auch wenn man den ersten Teil nicht kennt. Respekt!
Mit Eva bin ich sofort warm geworden, Mattstedt mag ich auch sehr gern und die Leipziger Schickeria finde ich besonders spannend Susanne ist eine olle Kuh (was sicher so gewollt ist) und ich könnte pausenlos an die Decke gehen, wenn ich von ihr lese - so ein Biest!!
Spannend ist es auch, wegen diesem David (dem Zeichner bzw. Silberschmiedegesellen) und wegen der Tatsache, dass es mit Evas Werkstatt wohl noch nicht so gut zu laufen scheint. Die Zwistigkeiten mit Susanne interessieren mich, ehrlich gesagt, weniger. Zwei Zicken, die sich streiten, sind nicht so spannend, wie ich finde
Die Spiegelszene
Nicht ganz verstanden habe ich folgendes:
"Eva sah sich in die Augen, und ihr war, als stünde eine Botschaft darin. Sie versuchte, sie zu entschlüsseln, beugte sich noch weiter vor, doch es gelang ihr nicht. Sie schrak vor sich zurück, konnte sich plötzlich selbst nicht mehr in die Augen sehen. Denn darin standen Antworten auf Fragen, die sie noch nie zu stellen gewagt hatte. Und auch heute Abend war sie nicht mutig genug."
(Zitat Seite 75 aus "Die Silberschmiedin" von Ines Thorn)
Möglicherweise hat das etwas mit dem ersten Teil zu tun, möglicherweise bin ich nur zu doof zum Verstehen. Aber was soll das bitte bedeuten? Ich konnte mit dieser ganzen Spiegelszene, besonders mit diesem Absatz, nur recht wenig anfangen.
Kleiner Monolog des Magisters
Diesen "kleinen Monolog" fand ich zugegebenermaßen ziemlich... naja, mir fällt kein Wort ein, das nicht zu fies wäre Aber vielleicht könnt ihr mir dazu ja etwas sagen...!
"Ich verstehe es nicht", sagte er [der Magister]. "Auf der einen Seite verändern Entdeckungen die Welt in einem bisher unvorstellbaren Ausmaß - denkt an die Erkundung der Neuen Welt durch den Genueser Christoph Kolumbus, an die Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg, an Behaims Globus. Vergesst auch Italien nicht. Die alten griechischen Philosophen werden neu entdeckt, neue Weltbilder entwickelt. Und auf der anderen Seite [...]".
(Zitat Seite 82 aus "Die Silberschmiedin" von Ines Thorn)
Ich finde es ja gut, wenn man beim Lesen etwas lernt. Aber den Leser so krass mit der Nase auf die Bildung zu stoßen, wie in diesem kleinen Monolog, finde ich bisweilen etwas übertrieben. Ich kam mir vor, als ob die Autorin mich für doof halten würde Ines, nimm das bitte nicht persönlich, so ist es keineswegs gemeint. Aber ein nicht ganz dusseliger Leser weiß das, was der Magister dort sagt. Es klingt irgendwie ein bisschen wie ein Lexikonartikel, wie das, was der Lehrer am Lehrerpult den Schülern diktiert, damit sie es sich ins Schulheft schreiben können. Zu lehrermäßig, zu lehrhaft, zu belehrend.
Kann mir irgendjemand folgen?
Das wars fürs Erste. Ich freue mich schon aufs Weiterlesen
LG
Angelcurse