Leserunde in english:
Book reading group is the english expression used by The New York Times.
Beiträge von Imeneo
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Original von MaryRead
Wie heisst die deutsche Übersetzung? "Weihnachtslied" nicht, oder?
Meine Übersetzung heißt "Weihnachtslied", die Kapitel werden "Strophen" genannt, wobei die letzte (auf englisch "The End of It") passenderweise "Das Ende vom Lied" heißt.Ich habe die Geschichte jetzt zum ersten Mal auf englisch gelesen, und immer mal wieder in meine alte deutsche Ausgabe zwecks Vergleich reingeguckt.
Obwohl ich viel auf englisch lese, musste auch ich feststellen, dass sie auf englisch nicht ganz einfach zu lesen ist. Allerdings liegt das mMn nicht an der "Carol"-Form, sondern daran, dass sie immerhin über 150 Jahre alt ist. Dickens schreibt so, wie es damals üblich war, mit langen Sätzen, Wörtern, die heutzutage eher ungebräuchlich sind, einem etwas "umständlichen" Stil (er braucht seine Zeit, bis er "zu Potte kommt") - das alles macht die Lektüre nicht leichter. Aber: mir gefällt das sehr gut. Es ist einfach "rund", alles passt zusammen und könnte gar nicht besser sein. -
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Original von chiclana
Solche allwissenden Ich-Erzähler mag ich eigentlich nicht so sehr, besonders stört es mich, wenn sie den Leser ansprechen, aber bei dieser Weihnachtsgeschichte finde ich es komischerweise garnicht so schlimm.
Ich mag es eigentlich, wenn der Erzähler die Leser direkt anspricht, zumindest da, wo es hinpasst. Und zu Dickens passt es meiner Meinung nach perfekt.
Eine ähnliche Erzählhaltung hat übrigens Astrid Lindgren, deren "Michel aus Lönneberga"-Geschichte vom 26. Dezember "Das große Aufräumen von Katthult" ich am Wochenende wieder gelesen habe. Das ist die Geschichte, in der Michel die Armenhäusler mit einem phantastischen Weihnachtsessen (eigentlich gedacht für die Verwandten) bewirtet. Parallelen zu Dickens Weihnachtsgeschichte sind unübersehbar. Auch Astrid Lindgren als Erzählerin spricht ihre Leser direkt an und erklärt ihnen, was ein Armenhaus ist, die Beschreibung des mit Essen beladenen Tisches, das Gefühl, auch die Armen an der Weihnachtsfreude teilhaben lassen zu müssen, die Strafe und Läuterung der Kommandora, die die anderen Armenhäusler unter ihrer Knute hält - da musste ich sehr an Dickens denken. (Oder eigentlich umgekehrt - die Weihnachtsgeschichte erinnerte mich an Michel, woraufhin ich auch diese Geschichte noch mal las.)
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Bei mir heißt es:
"Wer du auch sein magst, so glaube ich doch, dass es eher ein Stückchen Quark als der Sarg ist, woher du stammst."
Hm, , der Reim "Quark"-"Sarg" ist ja nicht ganz schlecht, in Anlehnung zu den ähnlich lautenden "gravy"-"grave", aber seit wann gibt es Quark in Stücken?
Nein, das hätte man besser übersetzen können. -
Leider werde ich doch keine Zeit für die Leserunde haben.
Euch allen aber jedenfalls viel Spaß,
Imeneo -
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Original von Flöt
die Situation mit seiner kleinen TochterAlso manchmal bin ich wirklich blind. Ich habe mich so auf die Labor- und Versuchssituation festgestarrt, dass ich tatsächlich nicht auf die Idee gekommen war, es könne sich bei dem Kind um seine Tochter handeln. Dadurch ergibt sich ja eine ganz andere Perspektive!
Danke für den Denkanstoß,
Imeneo -
So, den ersten Teil habe ich durch. Teilweise ganz schön hart, aber sehr gut ist mein bisheriges Urteil.
So furchtbar der Vergewaltigungsversuch war, schlimmer war in meinen Augen noch die wiederholte Aussage "Niemand hat Schaden genommen" und "da muss man durch". Die Tatsache, dass alle wussten, was geschah - ich bin überzeugt davon , dass auch die anderen Lehrer etwas wussten, oder zumindest gewusst hätten, wenn sie nicht aktiv weggeguckt hätten -, und dass es auch von Peter als unausweichlich angesehen wurde, das traf mich am tiefsten.
Aufgefallen ist mir auch, dass Biehl genau diese Formulierung benutzte (niemand hat Schaden genommen - möglicherweise ist es auf deutsch anders übersetzt), als er zu dem durch eine Ohrfeige verursachten Gehörschaden gefragt wurde. Ich denke, Høeg bebraucht die Formulierung bewusst, um seine Meinung zu Schlägen als Erziehungsmethode darzustellen.Zum "Plan": Der ist mir weiterhin ein Rätsel. Was hat die Schule mit den Kindern vor? Gibt es wirklich einen Plan, oder ist alles Einbildung der Kinder, ein vergeblicher Versuch, einen Sinn in den verschiedenen Vorkommnissen zu finden? Aufgefallen ist mir jedenfalls das öftere Auftauchen von "dunkel" und "Dunkelheit", oder einmal (leider finde ich die Stelle nicht mehr) ungefähr "und dann machten sie das Licht aus, und die Furcht kam."
Ein Wort, das ebenfalls häufig auftaucht, ist "Ordnung", eigentlich immer in negativem Zusammenhang, oft in Verbindung mit "Überwachung", die ja nahezu total ist. Dies ist das eigentlich Albtraumhafte an der Schule: diese 100%ige Kontrolle, die keine Freiräume zulässt, das Eingesperrtsein, unter dem ja August ganz besonders leidet; das in Verbindung mit der Tatsache, dass es für Peter doch eine Chance und eine Verbesserung seiner Lebenssituation bedeutet - eine deprimierende Vorstellung.Der dänische Titel "Die vielleicht Geeigneten" findet seine Erklärung in Kapitel 5, als Biehl vom Darwinismus erzählt "das Überleben der am besten Geeigneten, das gilt immer noch, auch in der Gesellschaft" sagt Biehl. Und Peter ist ja just ein "vielleicht Geeigneter", er kämpft ja darum, nicht zu den hoffnungslosen Fällen sortiert zu werden, da wo Humlum schon gelandet ist. Der geheimgehaltene Intelligenztest dient gerade der Sortierung in geeignet und Abfall.
Schlimm fand ich auch, wie genau die Kinder darüber Bescheid wussten, wie das dänische Sozialsystem funktioniert, was mit ihnen in welcher Situation zu geschehen droht.August: Was ist mit dem los? Eine richtig arme, psychisch tief gestörte Socke. Wieso diese genaue Überwachung in den ersten Wochen? Es wird ja angedeutet, dass er sehr gewalttätig und gefährlich werden kann. Zumindest reagiert Peter so, als er sich der Lehrerin Ærø nähert, und er August wegträgt. Und dann die 2 Mogadantabletten, die er jeden Abend kriegt. Das ist doch ein starkes Beruhigungsmittel in einer Erwachsenendosierung, aber vielleicht doch notwendig, zum Schutz der Umgebung? Und wieso ist er überhaupt auf der Schule gelandet? Alles sehr mysteriös.
Peter: Habe ich das nur übersehen, oder wird sein Name wirklich erst am Ende des ersten Teils genannt, als Katarina seinen Namen August gegenüber nennt? Auch ein Mensch, an dem sich immer wieder vergangen wurde (ich meine das nicht nur sexuell). Eine geschädigte Seele, ebenso wie Katarina, die mehr erlebt hat, als für eine Heranwachsende gut ist.
Wichtig finde ich auch die Stelle zur Beurteilung in Kapitel 15, die so endet: "Wieso ist etwas besser als etwas anderes? ... Oscar Humlum war ja zum Beispiel nicht gut genug, ... Wenn ich es bin, der zurück ist, hier im Labor, und Fragen stellen kann, und nicht zum Beispiel Humlum, dann liegt das nicht daran, dass ich besser war, das habe ich nie behauptet. Ich wollte nur so gerne leben.
Hieraus schließe ich, dass Humlum tot ist. Und dann habe ich noch einen (vielleicht völlig abwegigen) Verdacht: Ist es möglich, dass Peter selbst Lehrer geworden ist, und die Arbeit seiner Lehrer weiterführt (zurück im Labor)?Dies sind nur einige meiner Fragen und Überlegungen. Eigentlich müsste ich diesen Teil gleich noch mal lesen, und gucken, was alles ich bisher übersehen habe. aber ich muss jetzt einfach wissen, wie es weiter geht.
Ach ja, meine dänische Lektüre. Ich habe mal etwas dänisch gelernt, und kann sehr gut schwedisch. Da die beiden Sprachen recht ähnlich sind, kann ich daher ziemlich gut dänisch lesen. Sprechen ist ein größeres Problem, aber mit genügend Zeit funktioniert lesen gut. Und da ich immer gerne Bücher im Original lese (wenn ich das denn kann), nutze ich diese Gelegenheit.
Grüße,
Imeneo -
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Original von melanie
Edit: Jetzt gehts, hat funktioniert.
Ääh, bist du dir da so sicher?
0 day since End of April???. Das erscheint mir etwas sonderbar.Viel Erfolg wüscht auf jeden Fall
Imeneo -
Hallo allerseits,
ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich auch meinen Senf dazu gebe.ZitatDann kommt dieses Das ist es wohl, worum sich mein Leben seither gedreht hat. Und dann kommt der Einschub mit dem Laboratorium. Es könnte sein, dass Peter während des Zurückblickens kurz in der Gegenwart ist. Als Erwachsener eben.
So habe ich das auch verstanden. Er springt ja auf mehreren Zeitebenen herum. Bis zu dieser Stelle dachte ich, die "Gegenwart" wäre der Zeitpunkt des Gespräches mit Katharina - was bedeuten würde, dass der Erzähler 14 Jahre alt ist - von der aus er mehr oder weniger weit in seine Vergangenheit springt. Es gab allerdings auch schon vorher einige Stellen, wo mir Zweifel kamen, z. B. bei der Beschreibung der Memoiren von Biehl. Ich glaube nicht, dass ein 14-Jähriger erstens die Memoiren des Rektors lesen, und sie zweitens so analysieren würde.
In diesem Abschnitt taucht übrigens zum ersten Mal ein Hinweis auf den (uns noch unbekannten) "Plan" auf, vermutlich ja "der Plan zur Abschaffung des Dunkels".
Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt: Der Titel. Ich lese es auf dänisch, was zwar etwas anstrengend ist, aber recht gut funktioniert. Der dänische Titel lautet "De måske egnede", auf deutsch "Die vielleicht Geeigneten". Ich bin gespannt, welcher Titel sich als besser herausstellt.
Auf jeden Fall gefällt mir das Buch bisher, wenn auch - oder gerade weil - viele Fragen offenstehen. Welcher Plan, was für ein Labor, wieso ist er krank? -
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Original von Iris
Mich hat auch nicht gestört, daß man nichts über den Unfall erfährt. Unfälle können nun einmal einfach so passieren. Es geht um die Folgen dieses Ereignisses, um Bodonis Suche nach sich selbst, nicht um den Unfall.
Unfall?
Vorausschicken muss ich, dass ich das Buch in schwedischer Übersetzung gelesen habe. Hier heißt das erste Buch "Incidenten" (Zwischenfall/Vorkommnis), und ich vermute, dass es auf deutsch "Der Unfall" heißt.
Ich hatte das Buch so verstanden, dass Bodoni einen Schlaganfall erlitten hat. -
Was diese (die billigste) Ausgabe angeht möchte ich darauf hinweisen, dass sie laut KVK nacherzählt ist, und mit einer Länge von 136 Seiten gekürzt. Meine englische Ausgabe hat 500 Seiten, meine deutsche 550!
Ich habe selbst als Kind eine gekürzte Fassung gelesen, und da fehlten sehr wichtige Szenen. Wenn ihr Dickens lesen wollt - und dazu kann ich euch nur raten - lest nur vollständige Ausgaben.Imeneo
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Ich habe mich jetzt auch noch durch den dritten Teil gequält. Leider wurde das Buch, von einigen Szenen abgesehen, in meinen Augen nicht wieder interessanter. Eine Ausnahme bildete da die Diskussion der 10 Gebote in Kapitel 16. Da hatte ich noch mal Hoffnung, das Buch würde doch noch was.
Auch die Beschreibung seines jugendlichen Anfalls von Religiosität hat mich enttäuscht. Eigentlich ist das ein Thema, das mich interessiert, aber hier langweilte es mich nur.
Von der Kavalkade aller möglicher Figuren am Ende will ich lieber schweigen. Nur so viel: ich war froh über jedes Bild, da das ja bedeutete, dass ich dem Ende wieder eine Seite näher kam.Also zusammenfassend: Großartiger Anfang, belangloses Ende.
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Was bedeutet der Titel des dritten Teils? Ich kann leider kein griechisch, und wäre für eine Übersetzung dankbar.
Imeneo
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Diese Kapitel habe ich jetzt auch beendet, bin aber richtig enttäuscht. So gut mir das Buch am Anfang gefallen hat, so sehr langweilt es mich jetzt.
Yambo versucht weiterhin, seine Kindheit und Jugend zu rekonstruieren, findet die geheime Kapelle, in der er als Jugendlicher Zeitschriften, Comics und Briefmarken gelagert hat, liest an seinen Großvater gerichtete Briefe, findet Heiligenbilder und erbauliche Geschichten aus seiner religiösen Phase, liest Schulhefte und eigenen Jugendgedichte (peinlich pathetisch), erfährt die Rhizinusgeschichte (hier kommt mal wieder Politik ins Spiel), und hört von seiner ersten Liebe Lila/Sibilla.
Was noch? Ach ja, Königin Loana mit ihrem Feuer taucht auch auf. Das Feuer gibt ewiges Leben, hilft aber doch nicht wirklich. Hier hatte ich den Eindruck bzw die Erwartung, dass es tiefsinnig werden würde, aber entweder wurde es das nicht, oder ich habe das überhaupt nicht mitbekommen. Es kommt mir ebenso belanglos vor, wie der Rest dieser Kapitel.
Am Ende dann noch der Schockeffekt mit dem Finden DER Shakespeare-Ausgabe. Meine Reaktion darauf war: kann er nicht an der Überraschung sterben, so dass das Buch ein Ende hat? Schade, nach dem tollen Anfang.
Vielleicht hat ja jemand von euch einen besseren Zugang zu diesen Kapiteln, und kann mir den auch vermitteln. Da würde ich mich drüber freuen; ich WILL nämlich, dass dieses Buch gut ist.Imeneo
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Original von Iris
Alle Klarheiten beseitigt?Ja. Ich dachte ja, ich hätte das mit der Idee verstanden, und da kommst du mit dem Wesen an. Was ist denn da jetzt der Unterschied?
Ratlose Grüße,
Imeneo -
Schöne 5 Kapitel! Das Buch gefällt mir immer besser, und ich werde es mir wohl doch noch gebunden kaufen, bisher lese ich ja ein Bibliotheksbuch.
Es freut mich, dass Eco auch den großen Einfluss der Trivialkultur auf die Entwicklung eines Kindes schildert. Alles, was einem Kind begegnet, wird von diesem unbewusst mit in sein sich aufbauendes Weltbild eingearbeitet. Und dazu gehören eben auch Comics, Groschenromane, veraltete Lexika etc. Während in den ersten 4 Kapiteln ja hauptsächlich auf die "anspruchsvolle" Literatur verwiesen wird, kommt jetzt auch die andere Seite zu ihrem Recht.
Yambo forscht hier seiner Vergangenheit, seiner Geschichte nach, und damit zugleich der Geschichte seines Landes; er versucht zu verstehen, wie sehr auch ein Kind von den aktuellen Geschehnissen in seiner Heimat und der "großen, weiten Welt" beeinflusst wird. Eine interessante Frage: ich bin jetzt am überlegen, wieviel ich von den Ereignissen der späten 60er Jahre (da tat sich ja auch 'ne Menge!) eigentlich mitgekriegt habe, wieviel (oder ob überhaupt) davon in der Grundschule oder zu Hause erwähnt wurde.
Fasziniert hat mich auch die Darstellung des "Zwischen-den-Zeilen-lesens" in den Zeitungen. Vieles, das verschwiegen wurde, ließ sich ja doch verstehen; dabei frage ich mich aber, wieviele damalige LeserInnen das auch (wie anscheinend Yambos Großvater) taten, und ob nicht die Allermeisten das Gelesene für bare Münze nahmen.
Pelican, mich hat es nicht so gestört, dass ich die italienischen Bücher, Lieder usw. nicht kenne, da Eco sie ja recht ausführlich schildert. Ich glaube auch nicht, dass italienische LeserInnen da einen so großen Vorsprung vor uns haben, es sei denn sie gehören zu Ecos Generation, da ja gerade die faschistische Propaganda nach dem Krieg spurlos verschwand (nehme ich zumindest an), so dass auch jüngere ItalienerInnen die entsprechenden Bücher und Lieder höchstens - wenn überhaupt - aus Erzählungen der Eltern/Großeltern, aber nicht aus eigener Erfahrung kennen.
Jetzt bin ich sehr gespannt darauf zu erfahren, was sich in den neun Monaten zwischen den beiden Aufsätzen ereignet hat, die Zeit in denen Yambo "weise" geworden ist. Wie bringt es ein Elfjähriger fertig, sich von der massiven Beeinflussung durch die Propaganda zu lösen?
Eine Frage: Direkt nach "Valentes Tod" (gegen Ende des 9. Kapitels) schreibt Eco, dass diese Lektüre "sein Fall auf dem Wege nach Damaskus" (oder so ähnlich) war. Worauf bezieht sich das?
Ein großartiges Buch! Bisher kenne ich von Eco nur den Namen der Rose, das ich las, als es erschien. Aber ich denke, dass ich mich jetzt auch an seine anderen Bücher machen werde. Iris, du scheinst Eco ja gut zu kennen, was empfiehlst du mir als nächstes zu lesen?
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So, die ersten vier Kapitel und damit den ersten Teil habe ich durch.
Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht so richtig. Interessant fand ich ja alle diese Nebelzitate. Ich sehe schon eine kommentierte Ausgabe aus dem Jahre 2104 vor mir, in der in unzähligen Fußnoten erklärt wird, worauf sich alle diese Sätze beziehen. Leider kenne ich selbst nur den kleinsten Teil davon, könnte also die Fußnoten selbst auch gut gebrauchen. Eigentlich müsste ich jede Menge googeln, um den Sachen nachzugehen, aber dazu bin ich dann doch zu faul. (Außerdem stößt man dann ja doch nur auf Bücher, die man nicht kennt und eigentlich auch gleich mal lesen müsste.)
Die Idee selbst, über einen Menschen zu schreiben, der sein episodisches Gedächtnis verloren hat, und zwar mal nicht in Krimiform, finde ich gut.
Die "geheimnisvolle Flamme" wird ja am Anfang des 4. Kapitels erstmals genannt; jetzt frage ich mich, wer denn "Königin Loana" sein könnte. Weiß jemand, ob das auch eine Romanfigur ist? Oder vielleicht eine historische Gestalt? Na ja, ich nehme an, dass das später im Buch geklärt wird. Wäre aber trotzdem schön, es schon jetzt zu wissen.
Noch 'ne Frage: Weiß jemand, woher der Titel des 3. Kapitels stammt? Das ist ja auch ein Zitat, ebenso wie der Titel des 4. Kapitels. Ich frage mich auch, ob nicht alle Kapitelüberschriften Zitate sind.
Ja doch, gerade doch mal gegoogelt: "Der grausamste Monat" ist aus T. S. Eliot - Das wüste Land:ZitatApril ist der grausamste Monat, er brütet dem toten Land Flieder aus, mischt Erinnerung mit Verlangen, rührt auf stumpfe Wurzeln mit Frühlingsregen. Winter hielt uns warm, deckte die Erde in vergeßlichen Schnee, fütterte ein wenig Leben mit getrockneten Knollen.
Ist ja interessant, da kommt ja auch das Wort "Erinnerung" drin vor, also das, woran es dem Erzähler mangelt. Das könnte man jetzt sicher endlos interpretieren, was ich mir aber erspare. Vermutlich ist es mit allen Zitaten so; ich glaube nicht, dass Eco da irgendwas unüberlegt erwähnt. Es scheint mir wirklich ein ideales Buch für Literaturwissenschaftler zu sein.
Falls ihr einen Hinweis versteht/ein Zitat identifiziert, schreibt das doch ruhig hier im Thread. Noch besser, weil mit weniger Arbeit für uns verbunden, wäre natürlich eine Seite in Internet, wo irgendein Irrer schon alles zusammengestellt hat. Gibt's so was?Ich schreibe hier mal was ich erkannt habe, und woran ich mich noch erinnere:
Der grausamste Monat - Wie gesagt T. S. Eliot: Das wüste Land
Arthur Gordon Pym - Edgar Allen Poe: Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym
Eugenie Grandet - Honore de Balzac: Eugenie Grandet
Seltsam im Nebel zu wandern - Herrman Hesse: Im Nebel
Das tote Brügge - Georges Rodenbach: Das tote Brügge -
Bei Jane Eyre würde ich auch gerne mitlesen. Ich habe es zwar schon mehrfach gelesen, aber das letzte Mal ist schon ein paar Jahre her, und die Lektüre lohnt sich immer. Und da ich im Juni noch nichts vorhabe...
Ach ja, in der Leserundenvorschau steht es unter "ohne Termin", sollte man das nicht ändern, da ja anscheinend der 19. Juni als Beginn feststeht? Dann ist die Gefahr nicht so groß, dass ich (und andere) den Start vergesse/verpasse.
Grüße,
Imeneo -
Hallo, allerseits!
Darf ich auch mitlesen? Ich habe das Buch gerade in der Stadtbücherei ausgeliehen, und auch schon das erste Kapitel gelesen. Vielversprechend.
Imeneo