Beiträge von Kristin

    Zitat

    Original von buzzaldrin
    Das habe ich vor ziemlich vielen Jahren gelesen - aber ich kann mich noch erinnern, dass es mir gut gefallen hat. Wie viele der Bücher aus der mtv-Kollektion; in dieser wurde auch "vielleicht lieber morgen" veröffentlicht. Vielleicht sollte ich das Buch noch einmal lesen um mich an mehr Details erinnern zu können.


    Ich habe vor einiger Zeit mal nach anderen mtv - Büchern gesucht, aber nichts gefunden, außer "vielleicht lieber morgen". Schade.

    Arthur Nersesian – Hundewiese


    Verlag: Vgs
    Tb: 276 Seiten
    OT: dogrun
    Übersetzer: Kerstin Winter



    Inhalt


    Als Mary Bellanova nach Hause kommt, hängt ihr Freund lethargisch vor dem Fernseher. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, doch Primo reagiert diesmal so gar nicht auf ihre Attacken. Erst nachdem er nicht mal Marys Nudelgericht angerührt hat, bemerkt sie, das ihr Lover tot ist. Mary staunt nicht schlecht: Zwar ist sie nicht zum ersten Mal verlassen worden, doch noch nie hat einer für seinen Abgang eine Bahre gebraucht. Gemeinsam mit Primos hinterbliebenem Hund Numb begibt sie sich auf die Spur in die Vergangenheit des Dahingeschiedenen. Dabei lernt Mary nicht nur ein Sammelsurium schräger Gestalten kennen, sondern auch eine ganze Reihe seiner neurotischen Exfrauen.
    Verwundert stellt sie fest: Primos Leben war bewegter als gedacht - aber auch Marys eigenes wandelt sich zu einem bunten Abenteuer im durchgedrehten Kosmos des New Yorker East Village...



    Autor


    Arthur Nersesian, 1958 in New York geboren, hatte zahlreiche Jobs, unterrichtete in der Bronx und schreibt für eine Literaturzeitschrift.



    Meinung


    Gibt es etwas Ätzenderes, als nach einem langen Arbeitstag die Tür zur eigenen Wohnung aufzumachen und den arbeitslosen Freund vor der Glotze zu finden, wobei die Art, wie er davor hängt, darauf schließen lässt, dass er den ganzen Tag nichts anderes getan hat?


    Ein cooles Buch mit ebenso cooler Handlung und handelnden Personen. Es sieht ziemlich düster aus für Mary Bellanova, der Ich- Erzählerin, die ihren momentanen Liebhaber vor dem Fernseher auffindet – tot. Daneben sein Hund, der sich von dem Toten streicheln lässt, in dem er unter dessen herabhängender Hand den Kopf bewegt.
    Tragisch – auch Mary's Reaktion, die aus für den Leser nicht all zu viel spürbarer Liebe besteht.
    Wut, ja, Mary ist wütend, dass Primo auf diese Weise die Welt verlassen hat und ihr einen Hund vererbt, den sie nicht will und den sie auch des Öfteren mal vergisst.
    Trotzdem begibt sich Mary, gemeinsam mit dem Hund, auf die Spur in Primos Vergangenheit, dessen ganzer Name Primitivo Schultz lautet, und lernt so erst richtig ihren toten Freund, und auch allerhand freakige Leute kennen.
    Das Buch ist lässig geschrieben, bisweilen voller Humor, und bisweilen bitterböse.
    Es zeigt sehr deutlich, wie wenig man in jungen Jahren auf den Tod vorbereitet ist, wie hart man sich tut, Trauer zu zulassen. Wie das Leben weitergeht, und manchmal ganz unverhofft eine neue Liebe auftaucht.

    Jess Jochimsen – Das Dosenmilch-Trauma


    Verlag: Deutscher Taschenbuch-Verlag
    TB: 220 Seiten



    Inhalt


    »Das Dosenmilch-Trauma« ist eine Zeitreise der etwas anderen Art durch eine Kindheit und Jugend, wie sie schlimmer nicht hätte sein können. Aufgewachsen als Kind der beiden einzigen bayerischen 68er (»Mama und Papa hatte ich nicht, ich mußte immer Eberhard und Renate sagen!«), macht Jess Jochimsen klar, warum seine Generation heute so ist, wie sie ist. Was bedeutet es, wenn die Eltern auf Che Guevara und freie Liebe stehen, man selbst aber Wickie und Winnetou als Helden auserkoren hat und »La Boum« für den Gipfel der Erotik hält? Was wird aus einem, der von Freaks erzogen wurde und eigentlich immer normal sein wollte?


    Autor


    Jess Jochimsen wurde 1970 in München geboren. Er studierte Germanistik und Politologie. Seit 1995 absolvierte er über 600 Gastspiele als Kabarettist auf allen bekannten Bühnen Deutschlands. Ausgezeichnet u.a. mit dem „Deutschen Kabarett Preis“, dem „Passauer Scharfrichterbeil“ und dem „Prix Pantheon“. Jess Jochimsen lebt in Freiburg und schreibt eine regelmäßige Kolumne in der Frankfurter Rundschau.


    Meinung


    Andy Warhol hat einmal gesagt, dass jeder Mensch für 15 Minuten berühmt sein würde, und ich glaube, jetzt ist es Zeit einzugestehen: Ich hatte mein Viertelstündchen schon. Es war im Mai 1989, ich befand mich auf Klassenfahrt in Bonn und traf – den Kanzler.


    Obwohl ich kein überaus begeisterter Kurzgeschichtenleser bin, Das Dosenmilch-Trauma hat es mir dann doch angetan.
    In 40 Stories verpackt erzählt Jess Jochimsen seine Kindheit, die er mit bayrischen 68er Eltern verbracht hat. Den einzigen 68ern, die es zu jener Zeit gab, und die kein Verständnis hatten für Coca Cola, Cowboyspiele und die Einzigartigkeit eines Bonanzafahrrads, und für die Che Guevara, freie Liebe und Esoterik das höchste war.
    Jess Jochimsen erinnert sich auf höchst amüsante Weise, und man erinnert sich, sollte man jenes Jahrzehnt bereits erlebt haben, gerne mit ihm.
    Der Autor hat ein Händchen für Situationskomik und für den Blick ins Detail.
    Erwähnenswert sind die jeweils zu den Stories passenden Fotos, die Jess Jochimsen auf seinen Streifzügen durch Deutschland entdeckt hat und die für einige Lacher sorgen.


    Fazit


    Ein weiteres Buch von Jess Jochimsen wartet bereits auf meinem Stapel noch zu lesender Bücher. Dieses Mal ist es kein Kurzgeschichtenband, sondern ein Roman „Bellboy oder: ich schulde Paul einen Sommer“.

    Zitat

    Original von mankell
    Stewart O´ Nan - Das Glück der Anderen


    Kurzbeschreibung:


    In einer amerikanischen Kleinstadt bricht eine Seuche aus. Jacob Hansen, Sheriff, Leichenbestatter und Pastor, muss hilflos zusehen, wie die Bewohner seine Warnungen vor der Krankheit in den Wind schlagen und alle Quarantänemaßnahmen missachten. Die Zahl der Toten wächst dramatisch, Panik bricht aus. Schnell verwandelt sich die friedliche Dorfidylle in ein düsteres Weltuntergangsszenario, in dem sich Jacob Hansen zwischen der Verantwortung für die Gemeinschaft und der Rettung seines privaten Glücks entscheiden muss.


    Das liegt auch auf meinem Stapel der demnächst zu lesen Bücher. :wave

    Ich beginne heute mit diesem:


    Nun also Portland. Neue Stadt, neues Glück, hatte Charleys Vater gedacht, aber auch Portland bringt nur die alten Probleme. Und dann stirbt er, und Charley, 15, ist ganz auf sich allein gestellt. Der abgehalfterte Del Montgomery versucht, die Leute seit mindestens sechs Jahrzehnten übers Ohr zu hauen, und heuert Charley an. Ab und zu bezahlt er ihn dafür, dass er sich um seine Pferde kümmert. Es ist der Hengst Pete, der Charley besonders ans Herz wächst; er leidet mit ihm, wenn Del ihn für ein paar Dollars bei illegalen Rennen verheizt, und nachts flüstert er ihm ins Ohr, wie einsam er sich fühlt. Als das Pferd an einen Metzger verkauft werden soll, haut Charley mit ihm ab. Er beschließt, seine Tante zu suchen, und diese Reise wird zu einer Odyssee, an deren Ende so etwas wie Hoffnung aufblitzt. Willy Vlautin macht es uns unmöglich, Charley nicht augenblicklich ins Herz zu schließen. Und so wie Charley sich um Pete sorgt, fiebern wir mit und hoffen so sehr, dass seine Geschichte doch noch ein Happy End findet.


    Und ich bin schon sehr gespannt darauf. :-]

    Sprachlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, die Autorin schreibt in schönen Sätzen und schönen Bildern. Die Handlung, die zunächst ruhig beginnt - was mir auch sehr gut gefällt - wird mir zum Ende hin jedoch zu dramatisch. Es passiert sehr viel und es passieren in meinem Augen Sachen, die an der Realität vorbeischrammen und die für mich die Handlung leider etwas beliebig machen. Schade eigentlich, ich habe mir von dem Roman viel versprochen.

    Ich habe das Buch mit wenig Begeisterung gelesen, es hat mich schon irgendwie gepackt, ich wollte wissen, ob der Junge den Rückweg schafft und im Rückblick, wie er mit seiner Mutter und Nick zurecht kommt, doch gerade letzteres wurde für mich nicht beantwortet. Auch sprachlich hat mich das Buch nicht überzeugen können. Ich habe mir nach den Kritiken mehr erwartet.

    Nachdem ich vor einiger Zeit "Eine Hochzeit im Dezember" und "Stille über dem Schnee" von Anita Shreve gelesen habe, habe ich "Die Nacht am Strand" in der Bücherei entdeckt. Nach 100 Seiten breche ich das Buch jetzt ab, ich komme mit dem Erzählstil dieses mal überhaupt nicht zurecht, die Figuren kommen mir nicht nahe und wirken oberflächlich. Mag sein, dass die Handlung noch an Spannung zunimmt, aber nach 100 Seiten wünsche ich mir mehr, als immer noch nicht zu wissen, wohin ich steuere.