Beiträge von Novemberkind

    Nach Agnes Grey hatte ich eigentlich nicht mehr vor etwas von Anne zu lesen, da ich Agnes als sehr flach und gesellschaftskonform kennengelernt hatte.
    Aber dann habe ich doch noch "Die Herrin von Wildfell Hall" gelesen und war überrascht, denn das hatte ich Anne wirklich nicht zugetraut so offen und schonungslos und unbeschönigt mit einem Thema wie diesem umzugehen.


    Die Protagonisten Helen Huntigton "Graham" und Gilbert Markham waren beide sehr sympathische Figuren, wenn auch etwas grob umrissen, zumindest was Gilbert betrifft. Helens Persönlichkeit enthüllt sich in ihren Tagebuchaufzeichnungen und man kann die Entwicklung von der jungen, hoffungsvollen Braut zu desillusionierten, ernüchterten Frau verfolgen. Helen teilt das Schicksal, das viele Frauen dieses Jahrhunderts zu tragen hatten: verheiratet mit einem Mann, der sie nur oberflächlich geliebt hat, allein gelassen, gedemütigt in der Ehe. Helen wagt etwas, was wohl im wirklichen Leben nie geschehen wäre: sie verlässt ihren Mann und versucht unter falschem Namen sich und ihrem Sohn ein Leben zu ermöglichen. Dabei sieht sie sich den Voruteilen der ländlichen Bevölkerung ausgesetzt. Durch die Erfahrungen ihrer Ehe gezeichnet begegnet sie Gilbert, als potentiellem Verehrer, sehr reserviert und verstockt - eine verständliche Reaktion. Was mich wunderte war, dass Gilbert so völlig anders wirkte als der Rest der Familie: ein liebenswerter, ein klein wenig narzisstischer aber durchaus gebildeter Kerl, dessen Familie eigentlich nur so vor vorgefassten Meinungen und engstirniger Ansichten überquillt - eine seltsame Kombination. Dennoch wandelt sich Gilbert ja durch die Freundschaft zu Helen: er wird ernster, ein Stück reifer und erkennt die Engstirnigkeit der Welt in der er lebt - die äußert er ja auch in den Briefen an seinen Schwager Jack Halford, an den er die Briefe und Tagebucheinträge sendet.


    Übrigends wurde die Herrin von Wildfell Hall 1996 von BBC verfilmt mit Tara Fitzgerald als Helen und Toby Stephens als Gilbert Markham. Die Verfilmung bleibt sehr eng am Roman und zeigt gerade Helens Ehealltag mit Arthur sehr präzise und genau, das war ein sehr positiver Aspekt. Allerdings gefiel mir Hellen nicht wirklich. Sie wird im Buch als blasse, schwarzhaarige Schönheit beschrieben, Tara Fitzgerald passte da nicht wirklich vom Typ, aber sie hat Helen sehr schön gespielt.

    Also bei uns ist das ganz einfach
    24.12 Raclette: das kann man alles prima vorbereiten und nach der Kirche ist die Platte warm und jeder kann das Essen was er will.


    25.12 gehen wir mit Verwandten essen.


    26.12 Da wird das Überbleibsel vom Heilgabend verwandt.

    Mephisto... ich habe Überlegt da ich jetzt Faust I gelesen habe und dann auch die Inszenierung von Gustaf Gründgens gesehen habe, dass ich ja jetzt Mephisto lesen kann. Die Diskussion kam im Deutsch LK auf, diese beiden Bücher zu vergleichen. Bietet es sich an? Immerhin handelt Mephisto ja von dem Werdegang Gustaf Gründgens

    Von meiner Seite aus kann ich sagen ich hatte mir das Buch 2005 gekauft aber erst knapp 2 Jahre später geschafft es zu lesen - was verwirrt ist der fließende Übergang der beiden Erzähler und die Charaktere, aber ich bin auch alleine sehr gut durch das Buch dann gekommen als ich erst mal den Dreh raus hatte

    Danke für die Rezi.
    Ich hab ja jetzt schon viel von Klaus Mann gelesen, aber an die Tagebücher habe ich mich bis dato nie herangetraut.
    Aber ich finde sein schönstes Buch war " Der fromme Tanz". ich weis nicht wieso aber das Buch, was meiner Meinung nach sein erster Schritt öffentliche Selbstbefreiung war, wird leider nie oft genug erwähnt, woher kommt das nur?

    Handlung


    Erzsébet Báthory wird in eine Adelsfamilie Ungarns hineingeboren und heiratet standesgemäß. Als ihr Mann stirbt, bleibt sie auch als Witwe und Mutter dreier Töchter eine mächtige Frau. Selbst der König steht in ihrer Schuld. Die wahre Liebe entdeckt sie erst für sich, als sie den viel jüngeren Istvan kennenlernt. Doch dessen Vater weiß die Liebe der beiden durch Intrigen zu verhindern. Sie fühlt sich alleingelassen und steigert sich in einen Jugendwahn hinein. Das Blut von Jungfrauen soll aus ihr wieder eine begehrenswerte Frau machen.


    Nach ihrer verspielten Komödie "2 Tage Paris" meldet sich Schauspielerin Julie Delpy mit einer komplett anders gearteten Regiearbeit zurück, einem in gedeckten Brauntönen gehaltenen historischen Kostümdrama mit einer Prise Splatter und einem Hauch Satire. Sie interpretiert den Mythos der Blutgräfin Bathory neu und zeigt sie als Opfer von Männerintrigen und Schönheitswahn. Für ihr Unternehmen, das sie als Multitalent stemmt, versammelte Delpy eine prominente internationale Besetzung um sich.


    Meine Meinung


    Der Film, der das Leben der Gräfin Erzsébet Barthóry zum Thema hat, sich dabei viele fiktive Freiheiten lässt, finde ich ist eine gelungene Mischung zwischen Realität und Fiktionen. Für mich stellt sich nach dem Betrachten Films nicht die Frage, ob Erzsébet nun wirklich junge Mädchen gefoltert und ermordet hat, um ihren Alterungsprozess zu stoppen oder nicht, sondern mir genügte die Idee, dass man es bereits in der Renaissance für möglich hielt, dass eine Frau der Eitelkeit und Altersangst wegen zu eskalierenden Handlungen überhaupt fähig sein könnte.


    Die Geschichte der grausamen, alternden Erzsébet, die sich angeblich im Blut von Jungfrauen badete, um ihre Falten auf diese Weise zu glätten, ist für mich eine gut umgesetzte Metapher auf den heutigen Körperkult.
    Im Film wird Erzsébet von Julie Deply als eine sehr intelligente Frau ohne Mitgefühl dargestellt, die in einen fatalen Jugendwahn gerät, als ihr fast 20 Jahre jüngerer Geliebter István, verkörpert Daniel Brühl, sie verlässt. Ihm war ihr Alter gleichgültig. Das Problem des Alterns war ihr eigenes Problem, das sie zunächst durch einen jüngeren Geliebten zu lösen versuchte. Als sie dann in die ausgelegte Intrige von Istváns Vater tappte , ist ihr Untergang nicht mehr aufzuhalten, begünstigt durch ihren eigenen zunehmenden Wahnsinn. Obwohl ich mich dann fragte: ist sie, trotz das sie eine Möderin ist, nicht auch ein politisches Opfer, das zum Machtherhalt anderer für immer hinter den Mauern verschwinden musste?

    Also wenn ich lese dann muss esstill sein, dann darf mich nichts stören, von daher lese ich entweder am späten Abend oder aber wenn ich mich alleine glaube.
    Das ist nicht unbedingt Ortsabhänig - ich habe immer Bücher dabei.

    Mein Lieblingsfilm von Walt Disney war Schneewittchen von 1938, mit der Synchronistation aus den sechzigern bzw. die deutsche Originalfassung.
    Ich habe vor kurzem die überarbeitete Fassung gesehen und ganz klar: das hat nichts mehr mit dem schönen Film von 1938 zu tun, die Figuren sind viel zu sehr "geliftet" worden, die Farben viel zu bunt und intensiv, das ist für mich einfach viel zu schade. Wie soll man sich denn noch vor der bösen Hexe gruseln, wenn sie rosarote Bäckchen hat?