Inhalt
Dai Sijie erzählt in "Muo und der Pirol im Käfig" die Geschichte des Chinesen Muo, der, nachdem er in Frankreich gelebt hat, nach China zurückkehrt, weil er dort eine alte Freundin aus dem Gefängnis befreuen möchte.
Dieses Vorhaben erweist sich jedoch als schwierig. Der Richter, der über das Schicksal seiner Freundin entscheidet, verlangt als Gegenleistung eine Jungfrau. Muo macht sich auf die Suche. Auf seiner Reise analysiert der schüchterne Mann die Frauen, die er trifft, mit Hilfe freud'scher Traumdeutung, und erlebt - zu Beginn der Reise ist er selbst noch "Jungfrau" - zum ersten Mal körperliche Liebe.
Meinung
Nachdem ich "Balzac und die kleine Chinesische Schneiderin" gelesen hatte, und nicht wirklich in das Buch gefunden habe, waren meine Erwartungen an "Muo und der Pirol im Käfig" nicht besonders hoch. Ich wurde allerdings positiv überrascht. Die Geschichte ist amüsant, ironisch und auch traurig. Muo erlebt einige lustige Dinge und strengt sich unheimlich an, um seine Jugendliebe zu befreien. Die Orte, die er sieht und die Menschen die er trifft - das alles beschreibt Sijie in einer leicht lesbaren aber trotzdem schönen und teilweise ungewöhnlichen Sprache.
Zu meinen Lieblingsautoren wird Sijie aber wohl nicht werden. Dazu ging mir die Geschichte nicht nah genug. Trotzdem überlege ich nach diesem Buch, ob ich dem Roman "Balzac und die kleine Chinesische Schneiderin" nicht doch noch einmel eine Chance geben sollte.