Vera Buck ist mit RUNA ein wirklich beeindruckender Debütroman gelungen. Äußerst eindringlich werden die Zustände und Behandlungsmethoden in den Irrenhäusern im 19. Jahrhundert geschildert. Das ganze gepackt in ein wenig Liebesgeschichte um den jungen Arzt Jori und ein wenig Kriminalroman um den ehemaligen Polizeibeamten Leqoc. Dieser hat sich im Laufe des Romans zu meiner Lieblingsfigur gemausert, da er immer wieder ein wenig Humor in die Geschichte bringt, die ansonsten doch ziemlich düster und ans Gemüt gehend ist. Denn dass die geschilderten Zustande traurige Tatsache waren, das muss erst einmal verdaut werden.
Manche Erzählstränge kann man zu Anfang nicht gleich zuordnen, am Ende entwirrt sich aber dennoch alles. Was ich nicht gebraucht hätte war die Stelle von Lecoq als Romanfigur. Was die Autorin damit bezwecken wollte ist mir unklar. Aber das ist gut zu verschmerzen und tut der Qualität des Romans keinen Abbruch. Ich kann mir gut vorstellen, weitere Romane der Autorin ebenfalls wieder zu lesen.
Ich vergebe 9 Eulenpunkte
Beiträge von Manuela2205
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Puh, da ist Runa aber noch mal ganz knapp davongekommen.
Dass sie spurlos verschwindet, finde ich gut, das passt zum Buch. Auch das Ende mit Pauline und Jori ist stimmig. Seltsam fand ich, dass plötzlich von Runas Mutter die Rede war, woher ist diese Information plötzlich gekommen? Dass Leqoc eine Romanfigur ist, naja, hätte ich jetzt nicht gebraucht und auch der Roman sagt mir nichts, finde ich jetzt eher nebensächlich. Aber er war ganz definitiv meine Lieblingsfigur!Rezi wird aber noch eine Woche dauern, ich darf die Tage erst mal bei Söhnchen Wohnung renovieren
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Ich kann euch nur Recht geben, dieser Abschnitt hatte es wirklich in sich. Die Versuche in den Katakomben, Runa das Quecksilbermädchen, Jori in diese Versuche verwickelt. Deshalb hat ihn dieses Blatt am Bahnhof wohl damals auch so irritiert. Ich bin noch etwas sprachlos. Nur was es mit Maxime auf sich hat?
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Das zerpflückte Kaninchen fand ich auch heftig. Ich bin immer wieder froh, wenn Lecoq auftaucht, er ist immer wieder ein Lichtblick und zum Schmunzeln. Seine nächste Station wird wohl dann das Gebäude sein, zu dem die Kutsche gefahren war. Ich bin gespannt, wann die Kinder damit herausrücken.
Dieser Maxime ist mir immer noch schleierhaft, was hat der mit der ganzen Sache zu tun?
Jori ist ein Thema für sich. Er hat zwar durchaus ein Herz und ist menschlich, aber die Szenen mit Pauline, naja da erscheint er mir ziemlich naiv und unbeholfen.
Ob Runa wirklich Vertrauen zu Julie hat? Oder hat sie wirklich nur beschlossen zu essen, weil sie nicht verhungern will?
Dass Luys und Runa etwas verbindet denke ich mir schon länger, ich habe aber nicht das Gefühl, dass er ihr helfen soll, sondern dass sie mit ihm schon schlechte Erfahrungen gemacht hat. -
Ich bin am Überlegen, ob die Kirche, aus der die tote Adelige (?) das Kind hat (ich gehe auch ganz stark davon aus, dass das Runa ist) die gleiche ist wie die, in der am Anfang etwas in die Gesangsbücher geschmiert wurde?
Lecoq wird der Fall nicht loslassen, ich bin gespannt, ob er Runa in der Klinik findet ehe sie der Operation unterzogen wird? Wenn es denn überhaupt so weit kommt.
Ob Jori da wirklich Runa am Fenster gesehen hat und sie mit dem L etwas mitteilen wollte? Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass Runa und dieser Doktor Luys etwas miteinander zu tun haben... -
Ich bin mit dem Abschnitt zwar noch nicht komplett durch, aber ja, es sind Abkürzungen für chemische Elemente, das ist mir auch sofort aufgefallen, ob aber irgendwo von Experimenten mit Metallen war erinnere ich mich nicht.
Ich tippe ebenfalls auf Priesterseminar und Tarotkarten, kann aber diesen Ich-Erzähler (er ist ja am Anfang ebenfalls schon mal aufgetaucht, bei dieser vermurksten Messe?) nicht einordnen. Entweder will er keinesfalls Priester werden, oder ist evtl. homosexuell? Nur was er mit der Geschichte zu tun hat...
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Das Geschwisterpärchen verstehe ich auch nicht ganz, sie scheinen jedenfalls ein privates Irrenhaus oder etwas ähnlich gefunden zu haben? Und sie sind doch auf der Suche nach einer weiteren Schwester und sind deshalb dieser Kutsche gefolgt, oder habe ich da was falsch verstanden? Obwohl ja auch die Rede war von einem eingesperrten Tier Vielleicht also doch nur heillose Neugierde von Isabelle?
Leqoc (bei ihm muss ich immer an ein Hähnchen denken, kann ja kein Französisch und Coq au vin sieht ja buchstabentechnisch ähnlich aus) finde ich auch ganz lustig mit seinen Verbrechertheorien. Ob diese gesuchte Ehefrau auch in die Fänge von Irrenärzten geraten ist, bzw. von jemandem der menschliche Versuchskaninchen braucht?
Fragen über Fragen
Jori kommt mir auch eher hilflos vor, und sucht anscheinend verzweifelt überall nach einer eventuellen Lösung für Paulines Problem. -
Fas Buch hat mich sehr schnell in den Bann gezogen. Jori ist für mich eine etwas zwiegespaltene Persönlichkeit. Einerseits ist er im Bann des Professors und findet seine Vorführungen faszinierend, Andererseits ist er ein Betroffener, weil seine Verlobte (?) oder zumindest Angebetete an den gleichen Symptomen leidet. Ich denke, er hat dieses Spezialgebiet nur wegen ihr angefangen.
Extrem fand ich neben der Beschreibung der "Vorlesung" oder wie auch immer man das nennen mag, die Aussage, dass Jori und noch ein Professor Versuche an Menschen machen, da Versuche an Tieren zu teuer wären
Lecoq finde ich auch ziemlich witzig mit seinen Verbrechertheorien. Ich bin gespannt, welche Rolle er zukünftig spielt.
Auf welche Ideen sie damals im Zusammenhang mit "Hysterie" gekommen sind, ich finde das unglaublich. Dass die Frauen das nur vorspielen, um in ganz Europa vorgezeigt zu werden und Anfälle bewusst auszulösen und mit welchen MittelnMich hatte die Autorin jedenfalls schon nach wenigen Seiten.
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Auch bei mir ist das Buch inklusive Leseproben schon da
Jetzt darf ich mit meinem derzeitigen Buch aber einen Zahn zulegen -
Palast der Meere schließt ziemlich nahtlos an den Vorgängerband an mit den Kindern der damaligen Waringham-Generation.
Diesmal muss seine Aufmerksamkeit zwischen 2 Waringhams aufteilen, Isaac, der ganz untypisch und rebellisch zur See fährt und Eleanor, die das Auge von Königin Elisabeth I ist.
Dieser Spagat ist für mich eins der Mankos dieses Buches. Mit Eleanor konnte ich nicht so richtig warm werden, so dass ich diese Passagen wohl auch kritischer gelesen habe. Ihre Affäre mit dem König der Diebe war an manchen Stellen leicht unglaubwürdig und schnulzenhaft angehaucht.
Von Isaac dagegen hätte ich mir durchaus mehr zu lesen gewünscht. Es waren viele bekannte Persönlichkeiten in dieses Buch gepresst, wie Francis Drake und sogar Shakespeare. Mir drängt sich die Frage auf, ob Rebecca Gable in diesem Buch nicht zu viel gewollt hat?
Allerdings muss ich dieser Rezension schnell die Spitze nehmen, da es doch Jammern auf hohem Niveau ist. Wie gewohnt ist die ganze Story durchaus gut recherchiert und lässt sich gut lesen. Nur fällt für mich dieses Buch im Vergleich zu den Vorgängern eben leicht ab. -
Zitat
Original von LadyTudor
Es war ja auch ein toller Roman, nur im Vergleich zu ihren anderen Werken ist 'der Palast der Meere' nicht ganz so gut finde ich. Trotzdem ein hervorragender Roman, den ich sehr gern gelesen habe. Und eben durch die Piratenseite auch mal etwas anderes.
Ich kann mich allen nur anschließen. Der Roman war wirklich gut zu lesen, im Vergleich zu anderen Büchern von ihr hinkt dieses jedoch etwas hinterher. Für mich liegt es glaube ich daran, dass ich den König der Diebe etwas unglaubwürdig fand und meine Aufmerksamkeit zwischen Isaac (von dem ich gerne wesentlich mehr gelesen hätte) und Eleanor (mit der ich nicht warm wurde) aufteilen musste.
Die Hinrichtung von Lewis - da hat mich das Eingreifen von Anne durchaus überrascht, ich dachte wirklich, er wird jetzt gehängt.
Ich bin schon gespannt, was als nächstes kommen soll. Ich hoffe jedenfalls auf nur eine Hauptperson, an die ich mein Herz hängen kann
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Samuel und die Freundschaft zu Shakespeare haben mich auch etwas überrascht und schmunzeln lassen. Aber wie schon geschrieben, das Verkleiden und Schauspielern hatte er ja in etwas anderer Form vor der Nase. Dass Anne in die Fußstapfen ihres Vaters tritt hat mich dagegen weniger überrascht.
Jetzt bin ich nur noch gespannt, wie alles zum Ende geführt wird. -
Für Isaac war das ja ein richtiges Wechselbad der Gefühle - erst vom Tod des Bruders erfahren, dann eine kleine Tochter vorfinden und sich verloben
Ich glaube auch, dass Samuel beim Seefahren bleibt.
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echt tolle Bilder, die das Kopfkino erweitern
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Dieser Abschnitt hat mir richtig gut gefallen, nicht so viele politische Intrigen
Als Frau hatte man damals ja sowieso nichts zu sagen, aber als Hofdame war man ja anscheinend auch der letzte Idiot. Mahalat und Lappidot leben zumindest beide am Hof, also sollten sie sich sehen können, falls die Hochzeit so klappt.
Samuel als blinder Passagier war irgendwie klasse, aber das wird das Verhältnis zu seiner Schwester wohl sehr belasten.
Ob Issac und Abigail wohl eine Zukunft haben? Es würde mich nicht wundern, wenn Abis Ehemann im nächsten Abschnitt dran glauben muss (natürlich nicht durch die Hand seiner Frau, das traue ich ihr nicht zu, aber so rein erzähltechnisch) -
Die Echtheit des Briefes bezweifle ich stark, wieso sollte man den so lange zurückhalten? Aus Rücksicht auf Mary Stewart, wie behauptet? Da kann ich nur müde schmunzeln.
Die Szene von Eleanor und Samuel ging ja richtig ans Herz. Anscheinend hat der Knirps seine Mutter doch etwas mehr vermisst, als ich angenommen habe. Lappidot wird vermutlich das Geheimnis um die Stimme ziemlich schnell herausfinden, wenn er seine Geige mal 10 Minuten weglegt
Francis Drake hat mich doch etwas überrascht. Klar besteht die Möglichkeit, dass er vor allem seine eigene Haut retten wollte, aber komisch ist das schon gewesen. Anscheinend ist er aber auch erst vor kurzem angekommen.
Ob Isaac vielleicht doch nochmal mit Hawkins segelt, aber wirklich mit eigenem Schiff? Denn die Sklavenfahrten sind ja vorbei und er hat ja durchaus Achtung vor ihm. Und im Verband zu segeln hat ja eigentlich nur Vorteile (wenn der Proviant reicht :grin) -
es sieht ja wirklich so aus, als würde Gabriel seinen Sohn wirklich zum nächsten König der Diebe machen wollen und sein Bruder hetzt kräftig gegen Eleanor.
Ich hatte ja irgendwie schon das Gefühl als wäre die Szene ein Schlussstrich unter die Beziehung.
Hawkins kommt wirklich langsam besser rüber, auch wenn er natürlich immer noch sich selbst der Nächste ist. Aber von dem was er tut, hat er wirklich Ahnung. Das mit dem Giftpfeil hätte natürlich böse ausgehen können. Aber ihre Verbündeten haben sie auch nicht davor gewarnt, oder? -
Für Lappidot geht es aufwärts, er darf nach London, um bei Hof Geige zu spielen.
Eleanor bekommt ihr zweites Kind, eine Tochter, die in Waringham aufwächst, da sie keinen schlechten Einfluss durch die Diebesgilde auf sie will. Bei ihrem Sohn hat sie das ja schon übersehen (ob da ein Waringham als König der Diebe heranwächst?)
Die schottische König Mary wird zur Heirat durch Bothwell gezwungen, was zu ihrer Entmachtung führt. Etwas sauer aufgestossen ist mir hier der plötzliche Wahrtraum. Klar liegt das irgendwo in den Familiengenen, aber dass das jetzt erstmalig und so plötzlich auftaucht ist für mich etwas unwahrscheinlich. Vielleicht bin ich aber auch nur so hart, weil ich Eleanor nicht so wirklich mag?
Francis Drake wird Kapitän und Isaac erster Offizier. Ein guter Aufstieg, ich bin schon gespannt, ob sie die Flotte nach dem Sturm wieder finden. -
Mich bitte wieder streichen, diese LR werde ich vermutlich nicht schaffen
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Abigail schätze ich ja momentan so ein, dass Isaac bei ihr hängen bleibt - sie scheint ja recht hübsch und eine echte Herausforderung zu sein