Arno Strobel hat mit diesem Buch einen soliden, spannenden und flüssig zu lesenden Thriller vorgelegt.
Bereits am Anfang kommt ein beklemmendes Gefühl auf, denn was wäre, wenn es einem selber so gehen sollte. Man kann sich an sein ganzes Leben erinnern, nur wird man von keinem wieder erkannt. Allerdings gibt es bereits am Anfang deutliche Hinweise, was wohl passiert sein könnte, für die Sybille für sich logische Erklärungen findet, die aber den Leser bereits auf die richtige Spur führen. Der Spannung tut das allerdings keinen Abbruch, denn das Wie und Warum bleibt bis zum Schluss ungelöst.
Geschickt werden einige überraschende Wendungen eingebaut, es treten immer mehr Nebenfiguren auf, die Sybille helfen wollen, doch wer es eigentlich gut mit ihr meint und wer nicht, erfährt man erst ziemlich zum Schluss. Davor weiß man als Leser, ebensowenig wie Sybille, wer jetzt eigentlich gut und wer jetzt eigentlich böse ist.
Die Auflösung ist etwas knapp gehalten und die Auflösung vom medizinisch/wissenschaftlichen sicher nicht realistisch, allerdings darf ein Roman ja durchaus die Grenzen des Machbaren überschreiten. Zudem einen doch die Frage beschleicht: Was wäre wenn es doch möglich sein sollte?
Insgesamt sehr spannend geschrieben, durch die Auflösung bekommt man dann allerdings eine gewisse Distanz zu dem Geschehen, da es sich eben definitiv um Fiktion handelt. Ein paar kleine Logikfehler haben sich ebenfalls eingeschlichen, die dem Lesegenuss zwar keinen Abbruch tun, allerdings den Gesamteindruck etwas schmälern. So dass das Buch zwar gut und unterhaltsam, aber keinesfalls herausragend ist.
Meine Wertung: 8 Punkte