Ich hab das Buch zwar schon länger durch, bin aber bisher nicht dazu gekommen, meine Meinung dazu zu schreiben:
Die Annäherung von Rupert und Habar fand ich sehr schön beschrieben. Rupert wächst mir immer mehr an's Herz. Nach solanger Zeit lässt er endlich mal wieder jemanden an sich heran! Klar, dass es ihm schwer fällt und er offenbar immer wieder Angst vor seinen Gefühlen und der Verantwortung bekommt.
Mir hat da übrigens keine Liebesszene gefehlt. Die Annäherung der Beiden war so vorsichtig und zwart, da hätte eine leidenschaftliche Liebesszene gar nicht dazu gepasst! Ich fand es so genau richtig, irgendwie entspricht das Ausslassen der ersten Nacht zwischen Habar und Rupert ihrer Beziehung: Langsam, fast unbemerkt und vorsichtig.
Die Kriegsszene fand ich sehr realistisch und sehr bedrückend dargestellt. Karl tat mir leid. Irgendwie kommt er mir vor wie ein Träumer, er hat sich das bestimmt ganz anders vorgestellt, seine Laufbahn als Offizier. Die Wirklichkeit hat ihm gezeigt, dass Krieg schmutzig ist und nicht hehern. Schade fand ich, dass er erstmal bei der Vergewaltigung weg geschaut hat. Irgendwie dachte ich da "Der Sohn seines Vaters".
Sein Tod hat mich traurig gemacht, aber ich war überrascht, wie sehr Ibrahim getroffen war. Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass Karl mehr an Ibrahim hängt, als umgekehrt, aber offenbar habe ich mich da geirrt.
Als Amalia mit Ferdinand davon ist, dachte ich mir "Oh je, jetzt schaufelt sie sich ihre eigene Grube" und so war es auch. Ich denke, es war ziemlich schmerzhaft für sie, plötzlich in der Realität anzukommen und zu entdecken, dass sie eben nicht jeder bedienungslos liebt und alles für sie tut, ganz im Gegenteil. Ihr Geliebter ist ja nicht gerade ein Aushängeschild für Liebreiz und Gutmutigkeit.
Georgs Verhalten bei Habars "Bestrafung" war irgendwie folgerichtig. Er hat noch nie wirklich Charakter und Größe bewiesen, warum also da?
Lieben Gruß
Larna