Beiträge von Larna

    Inhalt:


    Als 1896 während der Kolonialaustellung in Berlin ein jüdischer Zeitungsunternehmer ermordet wird, sieht es zunächst nach einem Ritualmord aus und ein möglicher Täter findet sich auch schnell: Wilhelm Maharero, ein junger Herero-Prinz, der anlässlich der Kolonialaustellung in der Stadt ist. Comissarius Funke zieht Dr. Otto Sanftleben hinzu, der sich mit der Körpersprache Verdächtiger beschäftigt und bereits vor sechs Jahren half, einen Täter zu überführen. Schnell gerät Otto in einen Sumpf aus antisemitischen und rassistischen Gedanken und Motiven und versucht, dem Täter auf die Spur zu kommen, denn der erste Mord bleibt nicht der letzte.


    Mein Eindruck:


    Tim Pieper ist mit „Mord im Tiergarten“ mehr als „nur“ ein historischer Krimi gelungen – das Buch ist zugleich ein Sittengemälde des Berlins im ausgehenden 19. Jahrhundert.


    Wie bereits beim ersten Band, „Mord unter den Linden“ gibt es durch den Prolog einen fulminanten Einstieg in die Geschichte und man lernt bereits den Täter kennen (natürlich ohne zu erfahren, wer er nun ist) und es wird Spannung aufgebaut. Diese hält der Autor auch konsequent bis zum Ende durch und schafft es mithilfe verschiedener Handlungsstränge und Wendungen, den Leser bei der Stange zu halten.
    Sehr gelungen sind die Kapitel, die aus Sicht des Täters erzählt werden. Hier erfährt man einiges über die Vorstellungs- und Geisteswelt dieses Mannes und seine Wahnvorstellungen. Sie lassen einen fasziniert und entsetzt zurück und manchmal mischt sich sogar etwas Mitleid mit dem Täter hinein. Diese glaubhafte und fesselnde Darstellung des Täters ist eine der herausragenden Stärken dieses Romans!


    Neben dem eigentlichen Kriminalfall gibt es noch einige Nebenschauplätze: Commissarius Funke hat ein delikates Problem privater Natur, Ottos junger, farbiger Ziehsohn Moses möchte studieren, wird jedoch von seinem Professor mehr als einmal aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt, was Otto auf die Palme bringt und schließlich in einem amüsant geschilderten Wettkampf endet. Mit der jungen Malerin Igraine Raab stellt Tim Pieper seinem Protagonisten erneut eine spannende, starke Frauenfigur an die Seite, die Otto ziemlich fasziniert.


    Auch sprachlich überzeugt das Werk: Das Flair und der Zeitgeist wird gut angefangen und durch die Sprache gelungen transportiert, dabei lässt sich die Geschichte durchgehend flüssig lesen. Trotz des sehr ernsten Hintergrundthemas kommt auch der Humor nicht zu kurz, der glücklicherweise nie deplatziert macht, sondern das Ganze hervorragend abrundet.


    Fazit:


    Insgesamt ein wunderbares Buch, mit dem man genussvoll in die damalige Zeit abtauchen und einem spannenden Kriminalfall folgen kann!


    Man kann das Buch übrigens auch lesen, wenn man den Vorgängerband "Mord unter den Linden" nicht kennt. Allerdings macht es natürlich sehr viel Spaß, alte Bekannte wieder zu treffen und Entwicklungen weiter zu verfolgen.

    Kein Problem, ich bin es gewöhnt, meinen Namen in den verschiedensten Aussprachen und Schreibweisen zu hören bzw. zu sehen. Viele Leute sind da echt kreativ. :lache


    Na, nachdem ich gesagt habe, ich schau mal vorbei, musste ich den Worten ja wohl Taten folgen lassen. :knuddel1


    Lieben Gruß
    Larna

    Tja, wie mein SuB entstanden ist. Gute Frage eigentlich.


    Auch bei mir ist er irgendwie gewachsen. So richtig angefangen hat es, glaube ich, als ich das erste Mal wirklich in einem Bücherforum aktiv war. So viele Tipps, soviele andere Buchverrückte, die sich auch Unmengen an Büchern gekauft haben. Das hat angesteckt.
    Bei Tauschticket war ich auch eine Zeit aktiv und habe einiges erstanden, ebenso wie auf Taschenbuchmärkten, da war ich wohl wirklich in einer Art Kaufrausch.


    Doch ich muss auch sagen, dass da viele Käufe dabei waren, bei denen ich danach gefragt habe, warum ich die eigentlich gekauft habe. Das Interesse daran war weg. Daher habe ich auch mal rigoros ausgemistet (besonders beim letzten Umzug) und Bücher ungelesen weggeben, weil sie mich einfach nicht mehr interessiert haben.


    Dann gab es eine Zeit, wo sich mein Interesse von Histos auf Belletristik verlagert hat und ich wieder einige Bücher in diesem Bereich gekauft habe.


    Momentan kaufe ich mir selten Bücher, ich hab genug daheim und längst nich soviel Zeit zum Lesen, wie ich gerne hätte.


    Trotzdem wächst mein SuB weiter, da ich nebenbei rezensiere, also versiegt da der Nachschub nie, hin und wieder ein Buch geliehen oder geschenkt bekomme und ab und an doch nicht wiederstehen kann und mir in der Buchhandlung ein Buch kaufe. :grin


    Lieben Gruß
    Larna

    Zitat

    Original von Ayasha


    Dabei kommt bei mir die Frage auf, wie sich das Bild der bösen Stiefmutter so manifestieren konnte. Gibt es überhaupt Märchen, in denen die Stiefmutter lieb zu den Kindern ist? :gruebel Die Aussage von Sophies Grossmutter auf S. 184 zeigt sehr gut, wie über diese Frauen gedacht wurde: "Stiefmütter meinen es nie gut mit den Kindern anderer"...."Das war immer schon so und wird sich nie ändern." Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Bild durch Missverständnisse zwischen den Kindern und der Stiefmütter zustande gekommen ist.


    Ich denke, dass in früheren Zeiten die "Sorge" der Stiefmütter im Vordergrund stand, dass die eigenen Kinder leer ausgehen konnten, z.B. in Bezug auf das Erbe, wenn bereits andere Kinder da waren.


    Außerdem glaube ich, dass, damals wie heute, Eifersucht eine große Rolle gespielt hat, auf beiden Seiten.
    Aber glücklicherweise gab und gibt es ja immer wieder rühmende Ausnahmen. :-]


    Lieben Gruß
    Larna

    Hallo zusammen!


    Ich hab das Buch zwar schon bei Erscheinen gelesen, aber neugierig wie ich bin, schaue ich bei der LR doch mal vorbei. :-)


    Die Frage, warum die meisten Sophie soviel sympathischer finden als Julius, bewegt mich nun dazu, auch hier etwas zu schreiben.
    Ich muss gestehen, dass ich Julius sehr mochte, mehr als Sophie. Er hat für mich mehr Tiefgang, mehr Ecken und Kanten, was ich sehr faszinierend finde, trotz seines nicht gerade einfachen Charakters oder vielleicht auch gerade deshalb.


    Heike


    Cool, du hast das Interview verlinkt! :-] Freut mich, dass es hier auch welche informativ fanden. Dafür verzeihe ich dir auch, dass du meinen Namen etwas verhunzt hast. *räusper* ;-)

    Interessant, was für eine hitzige Diskussion so ein Brief auslöst. ;-)


    Ich muss sagen, ich persönlich fand den Brief sehr witzig und wenn er im Schaufenster einer Buchhandlung hinge, dann würde ich da sofort rein gehen. :grin


    Ich fühle mich davon nicht angesprochen und denke auch nicht, dass er auf alle Kunden gemünzt ist.
    Wer in ganzen Sätzen spricht, freundlich grüßt und etwas mehr weiß, als die Coverfarbe seines Buchs, war ja explizit nicht gemeint. ;-)


    Es geht ja auch nicht um EINEN Kunden am Tag, sondern diese Art Kundschaft, die meint, auf alles einen Anspruch zu haben ohne dafür die Elementarregeln der Höflichkeit einhalten zu müssen, nimmt in meinen Augen immer mehr zu. Kann ich regelmäßig beim Einkaufen in den unterschiedlichsten Geschäften beobachten. Dass einem da mal die Hutschnur hoch geht, kann ich verstehen. Wie schon mehrfach erwähnt, hat der Kunde die Möglichkeit, sich immer irgendwo zu beschweren (und macht teilweise(!) auch sehr gerne), der Dienstleister nicht.
    Alles runterzuschlucken kann auf Dauer sehr ungesund sein und das hat nichts damit zu tun, dass man seinen Beruf nicht liebt oder nicht mit Leidenschaft ausübt.


    Ich habe als Ärztin täglich mit Patienten zu tun und ich liebe es. Aber es gibt eben auch Tage und Patienten, die bringen mich an meine Grenzen. Mir tut es wirklich leid, wenn die Patienten vor der Ambulanz lange warten müssen, aber ich kann nun mal nicht mehr als arbeiten - und das tue ich.
    Ich kann leider nicht erraten, welche Tablette mit "so eine kleine weiße" gemeint ist, auch wenn das immer wieder auf Unverständnis stößt.
    Leider kann ich auch nichts dafür, wenn Patienten mit ihren Beschwerden NICHT zum Arzt gehen und nun die OP wegen noch notwendiger Untersuchungen leider verschoben werden muss.
    Ich bleibe, bilde ich mir zumindest ein, immer freundlich und ruhig (es sei denn, mich geht jemand wirklich massiv und persönlich an), aber am Ende eines Arbeitstages kann es sein, dass es reservierter und kühler rüber kommt als am Tagesanfang.


    Interessant fand ich, dass sich gegen die Verallgemeinerung der Kunden gewehrt wurde, aber z.B. die Buchhändler verallgemeinert wurden ("DIE Buchhändler werden immer elitärer").


    Noch interessanter fand ich die Aussage von beowulf, dass er von einem Buchhändler erwartet, sich mit seiner Ware zu identifizieren.
    Darauf bin ich selber noch nie gekommen. Ich freue mich zwar, wenn ich auf so ein Exemplar treffe, aber ich erwarte es nicht. Bücher sind schließlich Waren wie jede andere auch (ja, ja, ich weiß, Blasphemie ;-) ).


    Lieben Gruß
    Larna

    Vielen lieben Dank für die rege Beiteiligung!


    Ich bitte auch zu Bedenken, dass man sich ruhig Zeit lassen darf, wenn man seinen Namen und Adresse eingegeben hat und die Rechenaufgabe gelöst hat. Teilweise spielt der Spamschutz da mit rein, allerdings sollte dann da stehen, dass man noch ein paar Sekunden warten soll.


    Wie Charlie schon sagte, sobald der Webmaste den Fehler gefunden hat, geben wir Bescheid.


    Lieben Gruß
    Larna

    Inhalt:


    Erica kehrt mit ihrer Schwester Beth nach dem Tod ihrer Großmutter in das Herrenhaus Storton Manor zurück. Laut dem Testament erben die beiden Schwestern das Anwesen nur, wenn sie beide darin wohnen. Doch das wäre besonders für Beth sehr schmerzhaft. Obwohl sie als Kinder dort unbeschwerte Sommer verlebt haben, liegt ein düsterer Schatten über den Erinnerungen: Mit 11 Jahren verschwand ihr Cousin Henry, dessen Schicksal nie geklärt werden konnte. Ericas Erinnerungen an diesen Tag sind sehr verschwommen und so beginnt sie, Nachforschungen anzustellen, vor allem, da sie den Verdacht hat, ihre an Depression erkrankte Schwester verschweige ihr etwas.
    Auf dem Dachboden stößt Erica auf ein altes Foto ihrer Urgroßmutter Caroline, auf dem diese ein kleines Kind auf dem Schoß hält. Doch zur Entstehungszeit des Fotos war Caroline noch gar nicht verheiratet und über eine erste Ehe ist nichts bekannt. Wer also ist das Kind? Was für ein weiteres Geheimnis liegt über der Familie?


    Über die Autorin:


    Von amazon.de: Katherine Webb, geboren 1977, wuchs im ländlichen Hampshire auf und belegte an der Durham University Kurse in Geschichte. Seit ihrer Kindheit üben verfallene Schlösser und geheimnisvolle Anwesen eine unwiderstehliche Anziehung auf sie aus, und so arbeitet sie heute als Wirtschafterin in den Herrschaftshäusern angesehener britischer Familien. Nachdem sie einige Zeit in London und Venedig verbracht hat, lebt Katherine Webb jetzt in Newbury, Berkshire.
    Der Originaltitel lautet: The Legacy


    Meine Meinung:


    Katherine Webb legt mit ihrem Erstlingswerk eine nette Familiensaga vor, die leicht zu lesen ist und über weite Strecken (wenn auch nicht durchgehend) überzeugen kann.
    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt: In der Gegenwart spielt der Teil um die Schwestern Erica und Beth, in den immer wieder Erinnerungen aus der Kindheit der beiden eingestreut sind und in dem Erica den Familiengeheimnissen auf den Grund geht.
    In der Vergangenheit Anfang des 20. Jahrhunderts wird die Geschichte von Caroline erzählt, die als junge Frau in New York lebt und gegen den Willen ihrer Tante einen jungen Rancher heiratet und ihm in den "Wilden Westen" folgt.


    Der Vergangenheitsteil ist eindeutig der stärkere Part. Caroline ist beileibe keine sympathische Person, aber sie ist gut charakterisiert und polarisiert. Ihre romantischen Vorstellunge, wie das Leben im Wilden Westen sein könnte, werden rasch zunichte gemacht, denn die Ranch ihres Mannes liegt 35 Meilen von der nächsten Ansiedlung entfernt. Carolines Kampf um Anpassung und ihr Veragen in dieser Hinsicht werden gut dargestellt. Auch wenn man sie manchmal schütteln möchte und selber vermutlich einige Entscheidungen anders gefällt hätte, so kann man Carolines Weg doch gut folgen.


    Im Gegenwartsteil bleiben die Figuren hingegen blass und eindimensional. Irgendwie will hier der Funke nicht richtig überspringen. Zudem kommt dieser Teil deutlich langsamer in Gang, zunächst passiert nicht viel und es entstehen einige Längen. Nichtsdestotrotz sorgt die leicht zu lesende Sprache dafür, dass man auch diese Passagen rasch überwindet. Im Verlauf wird auch der Teil interesssanter, vor allem, wenn man als Leser mehr und mehr Informationen erhält. Allerdings wird die Auflösung über das Verschwinden des Cousins doch arg in die Länge gezogen.


    Anzumerken ist, dass die beiden Geheimnisse für den einigermaßen aufmerksamen Leser rasch zu erahnen sind und große Überraschungen bleiben aus. Allerdings gibt es einige kleinere nette Wendungen, die so nicht vorherzusehen waren.


    Insgesamt ist "Das geheimne Vermächtnis" ein leicht zu lesender Roman mit Unterhaltungswert, den man trotz seiner über 500 Seiten Umfang rasch weglesen kann. Gerade Freunde dieser Familiensagas werden daran ihre Freunde haben, auch wenn das Buch naturgemäß leichte Unterhaltung ist und nicht sonderlich tiefschürfend ist. Auch wird es vermutlich bei den meisten nicht lange im Gedächtnis haften bleiben. Doch das erwarte ich von seinem Roman auch nicht. Schade ist lediglich, dass die Längen im Gegenwartsteil den Lesegenuss etwas schmälern.


    Von mir gibt es 7 Punkte.

    Da bin ich auch gespannt, wie dir das Buch gefällt.
    Als interessante Figur empfand ich Edward I und auch Robert Bruce gewinnt über das Buch hinweg an Kontur, allerdings dauert das etwas.


    Lieben Gruß
    Larna

    Meine Meinung


    Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen. Allerdings würde auch ich das Buch nicht unbedingt als eine Geschichte über Robert Bruce sondern eher mit ihm bezeichnen. Insgesamt erschafft die Autorin ein fesselndes und farbenprächtiges Buch über die gesamte damalige Zeit. Der Vergleich mit Rebecca Gablé hinkt insofern, dass Robyn Young eben nicht eine Familie bzw. einzelne Personen in den Mittelpunkt stellt, deren Schicksal sie verfolgt, sondern sich der Geschichte in ihrer Gesamtheit widmet.
    Dabei erzählt sie nicht nur über Robert Bruce, sondern auch über andere schottischen Familie sowie über König Edward I und seine Regierungszeit sowie seinem Trachten, Schottland seinem Königreich einzuverleiben. Da ich mich sehr für die historischen Ereignisse und die politischen Begebenheiten interessiere, konnte ich es gut verschmerzen, dass die Figuren zum großen Teil recht blass blieben, denn dafür habe ich viel über eine mir bisher unbekannte Epoche erfahren, die ich recht spannend finde. Trotzdem hätte auch ich mir gewünscht, etwas mehr über die Beweggründe der einzelnen Personen zu erfahren, doch das war nur ein kleiner Wermutstropfen.
    Robyn Young hat eine klare und deutliche Sprache, die nichts beschönigt. Auch wenn sie nicht jede Schlacht bis ins kleinste Detail schildert, so gibt es einige blutige Szenen, die sicher nichts für zartbeseitete Gemüter sind. Auch Romantik sucht man vergebens in diesem Roman. Zwar heiratet Robert und auch mal eine Geliebte, doch das wird nur nebenbei erwähnt.


    Insgesamt ist das Buch für Leser geeignet, die sich für die politischen Verhältnisse und Umstürze einer Zeit interessieren und die sich von einigen blutigen Szenen nicht abschrecken lassen. Leser, die in einem Buch eine Figur brauchen, mit der man sich identifizieren kann, mit der man mit leidet und -fiebert und über die man viel Privates erfährt und/oder gerne etwas Romantik dabei haben, wird dieses Buch weniger gefallen.


    Ich persönlich gebe dem Buch 9 Punkte und freue mich schon auf die Fortsetzungen. :-)


    Lieben Gruß
    Larna

    Zitat

    Original von Sonnschein
    Du hattest wirklich von einem Mönch erwartet, dass er ein Verhältnis anfängt? Also mich hat das schon sehr überrascht...


    Ich hatte das auch erwartet. ;-) Erstens ist Ranulf so fasziniert von den Frauen und so voller Begierde, dass es eigentlich darauf hinaus laufen musste, dass er diesen nachgibt. Außerdem heißt es ja bereits im Prolog, dass er Frau und Kinder hat und offenbar kein Mönch mehr ist, daher nicht weiter verwunderlich, dass er das Keuschheitsgebot brechen wird. ;-)


    Lieben Gruß
    Larna

    Der Prolog hat mir gut gefallen und hat auch Lust auf das Buch gemacht, da wurde eine schöne Spannung erzeugt.


    In die Geschichte an sich habe ich dann schwerer hineingefunden. Zum einen nervt es mich, dass GOTT oder HERR immer groß geschrieben wird? Warum? Ich kann da keinen Sinn drin sehen und irgendwie stört es mich sehr.
    Auch die Bibelzitate stören, denn sie unterbrechen den Lesefluss jedes Mal. Mein Latein ist leider nicht mehr so gut, dass ich die Zitate übersetzen könnte, also muss ich jedes Mal hinten nachschlagen. Normalerweise habe ich gar nichts gegen Fremdworte, im Gegenteil, ich finde, sie geben der Geschichte Flair. Doch dann sind mir kürzere Floskeln lieber, am besten, wenn sie im Text erklärt werden. Hier jedoch stehen die Zitate zwar schon im Zusammenhang mit dem Geschehen, doch wirklich weiter bringen sie einen auch nicht.


    Ranulf mag ich, auch wenn ich seine ständigen Jammereien über seine Sündhaftigkeit etwas anstrengend finden. Er ist ja tatsächlich von jeder Frau, die er sieht, heftig entflammt. Das finde ich übertrieben, vielleicht kann ich es aber auch einfach nur nicht nachvollziehen, denn ich habe damals ja nicht gelebt. ;-)
    Meister Philippe finde ich einen faszinierenden Charakter, er scheint facettenreich zu sein und hat sowohl sympathische als auch unsympatische Züge. Sowas mag ich. :-]


    Das mit der Kogge fand ich auch rätselhaft und ich musste auch sofort an die Pest denken, als ich die Geschichte hörte. Doch wenn es tatsächlich die Pest war, dann denke ich nicht, dass die Kogge sie mit nach Paris gebracht hat, denn die Schiffsleute hätten doch schon während der Fahrt erkranken müssen. Immerhin hat diese ja nicht nur ein paar Tage gedauert.


    Dass Ranulf alleine anfängt zu ermitteln, gefällt mir, er ist neugierig und voller Tatendrang und möchte sich, glaube ich, auch etwas beweisen. Warum er allerdings Meister Philippe nichts davon erzählt, verstehe ich nicht ganz. O.k., das Gespräch mit Klara hätte ich wohl auch nicht erzählt, aber das mit dem Geldwechsler... Warum nicht?


    Lieben Gruß
    Larna