Beiträge von B_Scheuert

    Hallo.


    Natürlich gibt es "amtliche" Definitionen des Wortes "Klassiker", und mein Duden meint dazu:


    Klassiker [...] Sache, die klassisch ist [...],


    wobei er als "klassisch" definiert, was "[...] altbewährt, seit langem verwendet", aber auch was "vollkommen, ausgewogen, in Form und Inhalt ausgereift, Massstäbe setzend" ist.


    Mit dieser Definition kann ich mich gut anfreunden. Am Schönsten sagt es m. E. aber immer noch Italo Calvino:


    "Ein Klassiker ist ein Buch, das nie aufhört zu sagen, was es sagen möchte."


    Liebe Grüße,


    B_Scheuert

    Hallo.


    Zitat

    hat jemand von Euch/Ihnen Lust ein paar der Klassiker zu lesen, die man in der Schule ausgelassen hat?


    Klar, Klassiker immer! Da ich gerade viel Balzac lese: wie wäre es denn mit "Vater Goriot"? Auf meinem SUB liegt ausserdem noch "Gefährlichen Liebschaften" von Choderlos de Laclos. Das wäre evtl. auch geeignet. Oder, ebenfalls auf dem SUB und für alle, die wirklich vor gar nichts zurückschrecken: "Krieg und Frieden" von Tolstoi. Das ist zwar ein Riesenschinken, dessen ersten Seiten sich wie das Moskauer Telefonbuch lesen, aber man hört doch viel Gutes darüber.


    Ausserdem habe ich für das gemeinsame Lesen Ecos Der Name der Rose vorgeschlagen. Das ist ja auch sowas wie ein Klassiker, wenn auch ein moderner. Vielleicht hat ja jemand Lust, sich dort einzuklinken.


    Ansonsten bin ich, wenn's um Klassiker geht, immer dabei.


    Grüße,


    B_Scheuert

    Zitat

    Original von tonio_treschi
    Na, dann werd' ich's wohl weiterhin versuchen...


    Sollndasheissn? Kaum lasse ich mich wieder öfter blicken, schon schwächelst Du? Hier wird geblieben, und die Toten werden erst nach Feierabend gezählt!


    Irritiert,


    B_Scheuert

    Hallo,


    hier ein Vorschlag zum Thema "Historische Romane". Auch wenn ich das Buch schon gelesen habe, glaube ich, auch beim zweiten Mal bleibt's spannend: Umberto Eco, Der Name der Rose


    Aus Harenberg - Das Buch der tausend Bücher:


    Inhalt: Der Franziskanermönch William von Baskerville, ein ins Mittelalter versetzter Sherlock Holmes und zugleich das Alter Ego des Autors, kommt im Jahr 1327 gemeinsam mit dem Novizen Adson von Melk, dem späteren Erzähler, in ein fiktives Benediktinerkloster Norditaliens. Hier hat soeben der gewaltsame Tod eines Bruders den Abt in Unruhe versetzt, weil seiner Abtei brisanter Besuch ins Haus steht. Delegationen des Franziskanerordens und des Avignon-Papstes sollen über Glaubensfragen verhandeln, die sich um die Armut Christi drehen. Unter ihnen ist Williams Erzfeind, der Inquisitor Bernard Gui. Wie ein Detektiv macht sich William an die Aufklärung des Todesfalls, dem weitere Morde folgen.
    Im Mittelpunkt der verwickelten Ereignisse steht die Suche nach der einzigen Abschrift des in Wirklichkeit nicht erhaltenen zweiten Buches der Poetik von Aristoteles, das die Komödie und damit das subversive Lachen gerechtfertigt hätte. Räumliches Zentrum ist die Bibliothek oberhalb des Skriptoriums, deren dem Buch auch als Zeichnung beigegebener labyrinthischer Bauplan der universalen Bibliothek bei Jorge Luis Borges entspricht. Nur wer das Geheimnis dieser Bibliothek und des blinden Mönchs Jorge von Burgos ergründet, entschlüsselt auch die Kette von Verbrechen.


    Aufbau: Innerhalb des komplexen Rahmens einer mehrschichtigen Buch- bzw. Manuskriptfiktion wird die eigentliche Handlung, die genau eine Woche dauert, von dem alten Adson aufgezeichnet. Jeder Tag ist in die Zeiten der klösterlichen Hauptgebete untergliedert. Dieses Zeitgerüst trägt ebenso zur Spannung bei wie die am 4. Tag aufkommende Vermutung, die Todesarten der bisherigen Opfer wiesen auf die Johannes-Apokalypse als Serienmuster hin. Die Hypothese erweist sich als falsch, ist aber von dem eigentlich Verantwortlichen geschickt genutzt worden. William zählt sich zu den Nominalisten, die einen entschieden empiristischen Standpunkt einnehmen, und erliegt dennoch der Verlockung, eine kriminalistische Theorie zu bilden. Der Spurenleser findet zwar Buch und Mörder, aber des Rätsels Lösung ist absurd: »Es gab keine Intrige, und ich habe sie aus Versehen aufgedeckt.« Obgleich William erfolgreich ist, geht die größte Büchersammlung des Abendlandes im apokalyptischen Feuer unter. Typisch für postmodernes Schreiben, das die Literatur als unendlichen Dialog der Bücher auffasst, ist das Montieren zahlreicher Quellen, von denen einige – wie die Offenbarung des Johannes – die Struktur tragen. Andere illustrieren das zeitlich bedingte Wissen der Mönche, wobei Eco, wenn er in verdeckter Form Gedanken moderner Theoretiker zitiert, bewusst anachronistisch verfährt.


    Wirkung: Eco selbst hat es in einer Nachschrift (1983) zu seinem Roman abgelehnt, zu einzelnen Fragen Stellung zu nehmen, etwa dem Titel einen eindeutigen Sinn zuzuweisen. Unmittelbar nach dem Erscheinen des Romans entstand eine Vielzahl von Detailstudien der Literaturwissenschaft, die den zahlreichen verbalen und motivlichen Zitaten nachspürte. Den Erfolg des Buches wiederholte die Verfilmung durch Jean-Jacques Annaud (1986).


    Das Buch liegt fest gebunden (Hanser Verlag) und als Taschenbuch (dtv) vor. Abgesehen davon gab es eine Ausgabe bei "Zweitausendeins", Leinen mit Schutzumschlag und Lesebändchen sowie ergänzt um Ecos "Nachschrift zum Namen der Rose" und einer Sammlung von Aufsätzen verschiedener Autoren zum Thema "Zeichen in Umberto Ecos Roman Der Name der Rose". Diese Edition ist leider vergriffen und nur noch über Antiquariate erhältlich. Dennoch sei sie jedem wärmstens anempfohlen.


    Mit der Leserunde würde ich gerne gegen April 2004 beginnen. Vielleicht finden sich ja ein paar Mitleser.


    Liebe Grüße,


    B_Scheuert

    Hallo,


    wie schon an anderer Stelle geschrieben: auch ich wäre dabei, sollte eine Runde zustande kommen. Allerdings habe ich auch schon bei den "Drei Musketieren" zugesagt, und wie Jeanne geschrieben hat, soll es da möglichst bald losgehen. Leider sind die Musketiere ein etwas dickerer Schinken; ausserdem lese ich noch in einer anderen Runde einen weiteren Roman. Mit dem grossen Gatsby wären es derer 3 und somit ein bisschen viel. Daher fände ich schön, wenn Ihr noch warten könntet. Falls nicht, muss ich eben sehen, wo ich bleibe.


    Noch zu der Frage "Übersetzung oder Original": letztlich ist es egal, was man liest. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die im Schnitt etwa 20 Seiten (oder aber ca. 6.300 Wörter) lang sind. Zum Vergleich: "Alice im Wunderland" hat insgesamt 35.000 Wörter, "Die Schatzinsel" 80.000 und "Die drei Musketiere" 330.000 Wörter. Der komplette "Gatsby" umfasst ca. 60.000 Wörter.


    Worauf ich aber hinaus will: Damit lässt sich, so denke ich, immer ein Pensum festlegen, das jeder von Woche zu Woche bewältigen kann, ob er nun die englische oder die deutsche Ausgabe liest.


    Liebe Grüße,


    B_Scheuert


    P.S.: @ToniO: Vorbildliche Buchvorstellung. So soll das sein. Chapeau, Alter. :cool

    Hallo Melanie,


    Zitat

    Aber ich glaube die Bücher gibt es nimmer im Handel, oder ?


    doch, die Bände gibt es noch. Nicht mehr wie ursprünglich vom Fischer Taschenbuch-Verlag, sondern inzwischen bei Piper, aber dafür schöner aufgemacht.


    Guckst Du hier:


    "Die Brücke der Vögel"


    ...und hier:


    "Der Stein des Himmels"


    Viel Spass beim Lesen,


    B_Scheuert, der eigentlich auch mal wieder zu den Meister Li-Büchern greifen könnte, obwohl er selbst keinen kleinen Charakterfehler hat

    Hallo Melanie,


    wenn Dir die Mandarine gefallen haben, dann würde ich Dir auch die ersten beiden Bände um Meister Li und Nummer Zehn der Ochse empfehlen:



    [list=1]"Die Brücke der Vögel", der erste Roman aus dieser Reihe,


    "Meister Li und der Stein des Himmels" , ebenfalls spannend.[/list=1]


    Der Humor ist in allen drei Romanen der selbe (und auch gleich gut), am Poetischsten ist aber "Die Brücke der Vögel".


    Ich neige mein Haupt in die vier Himmelsrichtungen,


    B_Scheuert

    Hallo ToniO,


    das ist ja ein wahrer Klassiker, der Dir einfach so zugeflogen ist. Solltest Du irgendwann Lust haben, eine gemeinsame Leserunde mit dem Roman zu starten, ich wäre sofort dabei. Schliesslich liegt das Buch schon einige Zeit auf dem SUB. Und wer weiss: vielleicht findet sich noch der ein oder andere Mitleser...


    Sag einfach Bescheid, falls Du Lust hast und es soweit ist.



    @ Melanie:


    Wäre das auch nicht was für Dich? ToniO hat das Original, ich auch, da böte es sich doch an, dass Du auch das amerikanische Original liest. Das wäre zwar für eine gemeinsame Leserunde nicht zwingend, aber wenn man schonmal die Chance hat...



    Liebe Grüße,


    B_Scheuert

    Hallo.

    Zitat

    Diese kann man sich zum Beispiel sparen, wenn man das Buch unter


    www.elbeteam.de


    bestellt.


    Danke für den Link, fdlmich. Meine gebrauchten Bücher bestelle ich seit geraumer Zeit nahezu ausschliesslich beim Elbe-Team, zumal ich deren Unternehmens-Philosophie gut finde. Mehr hierüber unter:


    Unternehmens-Philosophie des Elbe-Teams.


    Und zur Geschichte des Unternehmens:


    Geschichte des Elbe-Teams


    Man sollte hier ja keine Werbung machen, aber in diesem Fall ist vielleicht einmal eine Ausnahme gestattet.


    Liebe Grüße,


    B_Scheuert

    Hallo Mrs. Sparrow.


    Zitat

    Original von Mrs.Sparrow
    von mir aus könnte der Tag doppelt soviele Stunden haben :) auch die Wochenenden und Urlaube sind immer viel zu kurz X(


    Wem sagst Du das ;(! Ausserdem gibt es viel zu viele Bücher, die man lesen möchte, und man weiss genau, das Leben ist zu kurz für all das.



    Zitat

    Ich muss gestehen, dass ich (wahrscheinlich als einziger Mensch weit und breit) noch keinen einzigen Teil von 'Harry Potter' gelesen habe... :O aber ich werd's sicher noch nachholen ;)


    Du bist nicht der einzige Harry Potter-Verweigerer :D.Bisher konnte ich mich auch nicht dazu durchringen, und meine Motivation, irgendwann das Thema Harry Potter anzugehen, strebt gegen Null ;). Es gibt einfach zu viel, das mich mehr interessiert.


    Liebe Grüsse,


    B_Scheuert

    Hallo Morgana.


    Schon weiter gekommen? Um was geht es denn bei diesem Buch?


    Ich bin gerade bei der Hälfte des Buches angelangt, und zur Zeit liest es sich wie ein Bildungsroman. Worums tatsächlich geht teile ich mit, sobald ich die übrigen 300 Seiten hinter mich gebracht habe.


    Grüße,


    B_Scheuert

    Ich lese ausser "Die letzten Tage von Pompeji", das ToniO übrigens zu recht lobt ;) , gerade von Stendhal "Die Kartause von Parma". Allerdings habe ich erst damit angefangen und weiss noch nicht so recht, worum es geht. Im Augenblick steht jedenfalls eine Liebesgeschichte im Vordergrund.


    Mato : Du schreibst:
    "Und an de Sade, muß ich mich schon richtig zwingen, ihn zu lesen, ist ein wenig sehr pervers, aber halt Weltliteratur."
    Das stimmt, ich tat mich damals auch schwer damit. Weltliteratur ist er in jedem Fall, aber auch ziemlich schwere Kost, - nicht zuletzt wegen den (räusper) etwas ungewöhnlichen Praktiken, die er beschreibt.


    Liebe Grüße,


    B_Scheuert