Mir ging das auch so, zumindest immer dann, wenn ein Abschnitt auch zugleich das Ende einer Seite war. Eine deutlicher Absatz oder ein Platzhalter finde ich ein gute Idee.
Vielen Dank für die gute Anregung!
Mir ging das auch so, zumindest immer dann, wenn ein Abschnitt auch zugleich das Ende einer Seite war. Eine deutlicher Absatz oder ein Platzhalter finde ich ein gute Idee.
Vielen Dank für die gute Anregung!
Mich wundert etwas, warum nicht sein ganzer Doppelname Schalck-Golodkowski genannt wird. Seine Biografie habe ich auf Wikipedia auch nachgelesen.
Zu DDR-Zeiten war er einfach als Dr. Schalck bekannt. Der Doppelname wurde erst nach der Wende "aktiviert". Über die Gründe bin ich mir nicht ganz im Klaren. Direkt nach dem Krieg war es sicher nicht günstig, einen russischen Nachnamen zu haben, weil die Bevölkerung ja auch Schlimmes von den Siegermächten erlebt hat. Oder es war ungünstig, dass sein Vater, Peter (eigentlich Pjotr) Golodkowski, als Hauptmann in der Wehrmacht den Erzählungen nach seine Uniform recht gern mochte, und der Großvater, Iwan Golodkowski, höherer Finanzbeamter des russischen Zaren in Gomel war -- für die Sowjetunion war die Zarenfamilie ja der Gegner.
Der Schreibstil ist wieder super und auch der Spannungsbogen lässt kaum Wünsche offen. Manchmal habe ich nur Probleme mit den "unangekündigten" Szenenwechseln (zuletzt passiert von Seite 141 auf Seite 142). Im Abschnitt vorher war von Ria die Rede und dann auf einmal von Honecker. Ich lese dann immer noch einmal den Abschnitt vorher, weil ich denke ich habe was verpasst oder nicht richtig gelesen.... Geht es noch jemanden so? Oder liegt dies an meiner fehlenden Konzentration aktuell?
Das ist ein wichtiger Hinweis für mich. Stört dich, dass zu oft die Perspektive wechselt, würdest du dir längere Abschnitte aus derselben Perspektive wünschen? Oder sind es allein die harten Schnitte?
Sehr spannend, wie es euch mit der Foto-Entwicklungs-Szene ging. Sie war ungefähr doppelt so lang, der Lektor hat sie bereits gekürzt. Wie ich sehe, zu recht. Always trust your editor.
Ich bin auf jeden Fall hochneugierig, wie es weitergeht - was in den kommenden 11 Jahren passiert.
Meinetwegen darfst Du gerne viel mehr als ein Buch pro Jahr schreiben - mich würde es überhaupt nicht stören, schneller weiterlesen zu können
Danke dir!
HINWEIS/ Anregung:
S. 207, Zeile 17 ZSuchte (das Z ist zu viel)
S. 211, Zeile 9 strohachtige Haare (Begriff strohartige Haare kenne ich)
Vielen Dank! S. 207 korrigieren wir. Das unkorrekte Deutsch auf S. 211 ist Absicht, da habe ich mich extra beraten lassen, wie eine Niederländerin mit nicht ganz vollständigen Deutschkenntnissen es sagen würde.
Das Video mit dem Lektor fand ich auch interessant. Überrascht hat mich seine Jugend. Bei so einem Spionageroman hätte ich mir einen Lektor mit mehr Lebenserfahrung als günstiger für diese Geschichte der jüngeren deutschen Vergangenheit vorgestellt.
Ich hatte zwei Lektoren, Oskar Rauch im Heyne Verlag und Gunnar Cynybulk als Freien Lektor. Gunnar Cynybulk war lange beim Aufbau Verlag, dann Verleger des Ullstein Verlags, und inzwischen hat er einen eigenen Verlag gegründet, Kanon. Er hat auch eine Ost-West-Biografie. Von beiden Lektoren kamen sehr, sehr wertvolle Hinweise zur Geschichte.
Ganz besonders freue ich mich aber über die vielen, vielen kleinen Alltagsdetails, die immer wieder eingestreut sind! Die elektrische Rechenmaschine z. B., die zumindest drei Grundrechenarten beherrscht (!), das Klingelzeichen bei der mechanischen Schreibmaschine oder den aufwändigen Kopiervorgang . Das lässt mich so richtig in das Jahr 1961 eintauchen!
Da hat mir ein Handbuch für werdende Sekretärinnen geholfen: Rudolf Wallner, Otto Feldmann, Ursula Feldmann: Brigitte. Stenotypistin, Sekretärin. Ein Buch aus der Praxis für die Praxis der Verwaltungsarbeit, Berlin 1961.
Alles anzeigenEs fiel mir eben schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Muss nachher gleich weiterlesen.
Nun ist Ria also Doppelagentin geworden und Hähners Macht sie zu schützen geht doch nicht so weit wie erhofft. Weiterhin alles sehr spannend...
Ja, das finde ich auch sehr gelungen.
Das Treffen mit Jolanthe fand ich sehr berührend. Und Jens ist einfach symapthisch und tut ihr gut - hoffentlich ist er auch wirklich so und spielt nicht auch nur eine Rolle im Auftrag von wem auch immer.
Süß auch Sorokin im Kreißsaal. Ob er wohl bei einem Mädchen auch so reagiert hätte?
Ich bin sehr froh, chiclana , hollyhollunder und Arietta , dass euch dieses Auftreten von Kennedy und Honecker usw. nicht stört, sondern sogar gut gefällt. Bin erleichtert! Da war ich mir sehr unsicher. Mich packt soetwas, weil ich Geschichte liebe, aber es passiert so schnell, dass ein Roman überfrachtet wird mit solchen historischen Details. Bis zum Schluss war ich unsicher, ob ich da so ausführlich sein darf.
Aber seht ihr, jetzt habt ihr mir Mut gemacht, in Band 2 wenigstens in einer Szene Breschnew auftreten zu lassen.
Jetzt hätte ich gleich noch eine - zugegeben sehr persönliche Frage (auf die du natürlich nicht antworten musst) - an dich: ist Titus dein Geburts- oder ein Künstlername? Wie kommt man auf so einen ungewöhnlichen Namen?
Titus ist mein wirklicher Name. Meine Brüder heißen Claudius und Julian. Und nein, meine Eltern sind keine Altphilologen. Ich glaube, meine Mutter kam darauf, weil mein Vater Matthias heißt und sie an den Dichter Matthias Claudius dachte, als das erste Baby kam. Und nun hieß das erste Kind Claudius, wie macht man da weiter? Genau.
deine Bücher sind ja bisher immer Einzelbände gewesen. Wie kommt es, dass du nun unter die "Trilogie-Schreiber" gegangen bist?
Hallo Lesebär,
ich bin selber gespannt, wie ich mit der Trilogie zurechtkomme. Du hast recht, da habe ich keine Übung, bisher waren es immer Einzelbände. Ich habe nur ein einziges Mal eine Trilogie vorgeschlagen, bei der "Brillenmacherin", das war aber beim Verlag nicht gewollt, und seitdem hatte ich keine Romanidee mit passendem Trilogie-Thema. Hier aber empfinde ich es fast als ein Muss. Warum? Das würde zuviel spoilern, fürchte ich ...
Hallo Titus,
bei deinen Veröffentlichungen bist du ja ziemlich breit aufgestellt und schreibst über die unterschiedlichsten Themen.
Wie findest du die Themen, über die du schreiben möchtest? Und wie entscheidest du, ob aus einer Idee ein Buch wird?
Einen schönen Pfingstsonntag wünsche ich dir!
Hallo Regenfisch,
oft begegnen mir Themen in Gesprächen oder beim "Wilden Lesen" (ich lese so ziemlich alles), manchmal ist es nur ein Nebensatz, und ich denke: Wow, dazu müsste es mal einen Roman geben ... Wenn ein neues Buch ansteht, schlage ich dem Verlag die schönsten Themenideen vor, und gemeinsam im Gespräch entscheiden wir uns für eines.
Ach, ihr seid lieb. Eine Riesenfreude, euch beim Lesen über die Schulter zu schauen!
Titus Müller Ich schließe mich dem Wunsch von Regenfisch an: Magst du erzählen, wie es zu dem Titel/Cover kam?
Das Cover gefällt mir dagegen sehr gut, ich mag solche Schwarz-Weiß-Grafiken mit Farbakzent.
Dass die "Spionin" im Titel vorkommen sollte, war ziemlich schnell klar. Mein Lektor Oskar Rauch und ich haben dann lange Listen ausgetauscht mit möglichen Titeln, und am Ende sind wir auch deshalb bei "Die fremde Spionin" gelandet, weil wir drei Titel brauchten und nicht nur einen, die Titel der Reihe sollten zueinanderpassen. Da fanden wir es schön mit "Die fremde Spionin", "Das zweite Geheimnis", "Der letzte Auftrag".
Das Cover habe ich zum ersten Mal gesehen, als ich Oskar besucht habe für einen kleinen Filmdreh im Verlag (damit die LeserInnen auch mal ins Haus reingucken können), ihr könnt Oskar und die Verlagsräume hier kennenlernen:
In seinem Büro machte er dann am Bildschirm die Covervorschläge auf, und ich war gleich happy damit (was mir nicht bei jedem Buchcover so gelingt). Das Brandenburger Tor mochte ich schon immer. Und ich finde, das Cover hat Größe und Weite. Aber in meiner Vorstellung ist die rotgekleidete Frau nicht Ria.
Übrigens, guckt euch lieber nicht den Trailer an, den es bei Youtube zum Roman gibt. Ich bereue im Nachhinein, dass ich da so viel gespoilert habe.
Mit den verschiedenen Namen und Personen hatte ich weniger Probleme. Der Einstieg hat eher daran gehakt, dass so ein Unsympath wie Sorokin als erstes erscheint.
Das kann ich gut verstehen. Man will ja eine Figur kennenlernen, die man gern weiter begleitet.
Im anderen Handlungsstrang hat mir besonders der sehr raffinierte Mord mit Blausäuregas gefallen. Gestern bin ich mit einem Freund spazieren gegangen, der Professor an einer Polizeihochschule ist und habe natürlich von diesem fast perfekten Mord erzählt. Das hat ein sehr interessantes Gespräch zur Folge gehabt über die Entwicklung der Polizeiarbeit. Ich war nämlich erstaunt, dass ein Ermittler seine Nase in ein verschrumpeltes Organ hält. Nach wie vor sind alle Sinne bei jeglicher Art von Ermittlung äußerst wichtig. Ein großes Lob meines Freundes an den Autor.
Wow, vielen Dank! Ich freue mich.
Hab mir für diesen Mordfall (den es ja wirklich gab) die Autobiografie des Mannes beschafft, der die Leiche untersucht hat. Wolfgang Spann: Kalte Chirurgie. Ein Leben zwischen Recht und Medizin. Darin schreibt er einiges zu dem Fall. Aber obwohl er ein berühmter Rechtsmediziner war und sein Buch toll geschrieben ist, gab es in seiner Erklärung zum Blausäuregas noch kleine Fehler, die mir mein Bruder zu lösen geholfen hat. Er unterrichtet in den USA als Biochemiker an der Uni. Viel Herumfragerei, umso mehr freut es mich, dass die Szene für dich gut "funktioniert" hat. Dann hat es sich gelohnt.
eine Dampflok – wie lange fuhren noch Dampfloks im Regelbetrieb?
Das ging noch bis in die siebziger Jahre. 1961 sind beide nebeneinander im Einsatz, Dieselloks und Dampfloks.
Ria wird entführt und einfach in den Westen gebracht. Gab es damals keine Grenzkontrollen zwischen Ost- und West-Berlin?
Es gab immer wieder Kontrollen, vor allem fischte man Leute raus, die pralle Taschen trugen. Aber gleichzeitig fand jeden Tag ein umfangreicher "Bevölkerungsaustausch" statt, fürs Einkaufen, Kino, Besuchen von Freunden, und vor allem für die tägliche Arbeit: 1961 pendelten täglich noch 12.000 Westdeutsche für die Arbeit nach Ost-Berlin und 60.000 Ostdeutsche nach Westberlin, darunter etwa 3.000 Aufwartefrauen (=Putzfrauen), fast alle Putzfrauen in Westberlin kamen aus dem Osten, außerdem die Hilfskräfte in Krankenhäusern und Altersheimen, auch viele Prostituierte, die nachts am Ku’damm und dem Tauentzien standen, aber auch Verwaltungsangestellte oder BVG-Angestellte, vor allem SPD-Mitglieder, denen man in Ost-Berlin das Leben schwer machte, weil in der restlichen DDR KPD und SPD seit 1946 zur SED vereinigt waren (in Berlin ging das nicht so einfach.)
Und Studenten! Ein Drittel der Studenten an FU und TU waren damals DDR-Bürger.
Durch das Brandenburger Tor konnte man hindurchspazieren, auch Autos fuhren munter hin und her, da wurde immer mal rausgewinkt und kontrolliert.
Der Anfang war nicht "einfach", aber auf alle Fälle sehr spannend! Ich persönlich fand auch nicht die drei Erzählstränge verwirrend, sondern vor allem das unerwartet "Politische" im ersten Abschnitt. Unabhängigkeitskämpfer der Ukraine 1961 - alles klar ! Mittlerweile weiß ich, dass er im Verlauf des Buches überhaupt keine Rolle mehr spielt, aber am Anfang wusste ich das nicht und wollte auch nichts überlesen. Dazu kommen die vielen verwirrenden Namen bei KGB und BND. Aber mittlerweile habe auch ich mich prima eingefunden.
Vielen Dank für die genauere Erklärung. Das hilft mir weiter! (Ich habe extra selber nochmal die ersten Seiten angeguckt, um die Schwachstellen zu finden. )
1) ist der erste Band einigermaßen abgeschlossen (nur damit ich weiß, auf was ich mich einstellen muss)?
2) ich habe mich sehr über das Zitat von Bayern 2 gefreut. Schließlich ist Bayern 2 mein Lieblingsradiosender , wenn auch relativ wenig bekannt. In welchem Zusammenhang bzw. in welcher Sendung entstand denn das Zitat?
Hallo Lese-rina,
ich mag ja selbst keine Cliffhanger, bei denen man dann ein Jahr auf die Auflösung warten muss. "Die fremde Spionin" hat einen in sich abgeschlossenen Bogen, man kann das Buch gut als Einzelroman lesen. So ist es zumindest von mir intendiert.
Das Zitat stammt von einem Interview bei "Eins zu Eins. Der Talk". Ich mag Bayern 2 auch! Allerdings wurde ich ziemlich gegrillt im Interview, ein Buch pro Jahr erschien Norbert Joa zuviel – oder er wollte mich mit seinem Anwurf aus der Reserve locken. Nach dem sympathischen Vorgespräch vor der Sendung war ich überrumpelt. Natürlich sind mir später, zu Hause, viele gute Erwiderungen eingefallen. (Balzac hat in 20 Jahren 80 Romane veröffentlicht, er hat geschrieben wie besessen. Simenon war ähnlich produktiv).
Vielleicht bekomme ich irgendwann nochmal die Chance.
Herzlich
Titus
Für eine überarbeitete Auflage möchte ich die Anregung geben, die Worttrennung von Stiefeltern auf Seite 36, Zeile 6 (Leseexemplar) anzupassen. Dort steht Stiefel/-tern und jetzt lese ich immer wieder grinsend Stiefel-tern auch an anderen Stellen im Buch. Stief-/ eltern wäre einfach als Trennung zu lesen.
Sehr gut! Für solche Hinweise bin ich immer dankbar. Wird korrigiert.