Beiträge von Dieter

    Liebe/Lieber alamire,


    Du hast hier genau 3 Postings hinterlassen und dabei beflissentlich vermieden uns mitzuteilen, ob Du ein Mann oder eine Frau bist, wie alt du bist und auch sonst erfahren wir hier nichts über Dich oder Deine Interessen. Du erlaubst uns nicht einmal, Dir eine persönliche Nachricht zu hinterlassen. Gleichzeitig erinnert mich Deine Art der Fragenstellung an polizeiliche Verhörmethoden, auch wenn du die Antworten vielleicht für eine wissenschafltiche Arbeit oder eine sonstige Analyse benötigen magst. Ich jedenfalls fühle mich von der Art und Weise Deines Auftritts hier nicht ermutigt, Deine Fragen zu beantworten. Allerdings kann ich nicht sagen, wie die anderen "Büchereulen" Deine Postings bewerten, weshalb ich nur für mich sprechen kann.


    Mit vielen Grüßen


    Dieter.

    Gestern sah ich den Film "Das weisse Band - Eine deutsche Kindergeschichte" und denke noch immer darüber nach, ob mir der Film gefallen hat oder nicht.


    Inhalt (Quelle:http://www.dasweisseband.x-verleih.de/):


    Ein Dorf im protestantischen Norden Deutschlands. 1913/14. Vorabend des Ersten Weltkriegs.
    Die Geschichte des vom Dorflehrer geleiteten Schul- und Kirchenchors. Seine kindlichen und
    jugendlichen Sänger und deren Familien: Gutsherr, Pfarrer, Gutsverwalter, Hebamme, Arzt,
    Bauern - ein Querschnitt eben. Seltsame Unfälle passieren und nehmen nach und nach den
    Charakter ritueller Bestrafungen an. Wer steckt dahinter?



    Der Film ist in schwarz/weiß gedreht (oder zumindestens wird er so gezeigt), was gut zu der Stimmung passt. Gut gefallen haben mir die Schauplätze des kleinen Ortes. Die Handlung ist vielschichtig, auch wenn man hier und dort fragend zurück gelassen wird. Erst nach einer ganzen Weile ergibt sich ein guter Gesamteinblick in die dörfliche Gesellschaft um 1913/1914. Vor allem wird ein Blick auf die Art und Weise der Kindererziehung geworfen. Was den Film ein wenig unglaubwürdig macht ist der Ich-Erzähler, da dies der Lehrer sein soll, der demnach heute so um die 130 Jahre alt wäre. Auch merkt man dem einen oder anderen jugendlichen Schauspieler eine gewisse Unsicherheit an, was allerdings nicht so tragisch war. Die Leistungen der erwachsenen Schauspieler waren alle ausgezeichnet! Ich will nicht zu viel vom Ende verraten, das ich als zu schnell für diesen gewaltigen Film empfunden habe, so als wollte man nach 144 Minuten endlich fertig werden.


    Im Großen und Ganzen sicherlich ein sehenswerter Film. Vielleicht muss man ihn mehrere Male gesehen haben, um ihn in seiner ganzen Tragweite voll erfassen zu können. Bin schon auf Eure Meinungen dazu gespannt.



    Viele Grüße,


    Dieter.


    PS: Habe keinen anderen Threat dazu gefunden. Hoffe, ich habe keinen zweiten aufgemacht ...

    Hallo alamire,


    Interessant ist ein Autor nach meiner Meinung dann, wenn er aus einer mir fernen Zeit oder von mir fernen Ereignissen so erzählen kann, dass ich mich in die Zeit oder die Ereignisse gut hineindenken kann. Dafür reicht es für mich nicht aus, dass ein Autor einfach dabei gewesen war, um darüber zu berichten. Vielmehr muss der Autor zusätzlich über die literarischen Mittel verfügen, damit er seine Erlebnisse so niederschrieben kann, dass ich die Geschichte als "wahr" oder "ehrlich", jedenfalls als authentisch empfinde.


    Levi ist so ein Autor. Zusätzlich hat er es geschafft, sich als Person so weit zurückzunehmen, um über die Greuel, die er erlebt hat, relativ emotionslos zu schreiben und dadurch für mich sehr objektiv erscheint. Eine Qualität, die man recht selten findet.


    Viele Grüße,


    Dieter.

    Kann mich nur anschließen: Ein wirklich gut gemachter Film, sicher mit einigen kleinen Schwächen, bei dem trotz 148 Minuten Länge keine Langweile aufkam. Der Film hält sich auch recht genau an das Buch. Das die Geschichte als solches recht konstruiert rüberkommt ist ja ein Phänomen des Plots des Buchs und kann man dem Film nicht ankreiden. Ich meine, wo gibt es schon so viele Zufälle im echten Leben wie hier? Jedenfalls ein sehr sehenswerter Film.


    Viele Grüße


    Dieter

    Das Problem ist, dass manche Postboten einfach zu viel zu tun haben, weil an allen Ecken und Enden gespart wird, vor allem am Personal. Zum Glück habe ich eine wirklich gute Postbotin, die mir die Bücher schon mal vor die Türe legt oder beim Nachbarn abgibt, da ich quasi nie zu Hause bin, wenn sie mir hier Bücher liefert.


    Obwohl Deine Situation total ärgerlich ist und ich wahrscheinlich genauso wie Du total wütend wäre ob soviel Grausamkeit den geliebten Büchern gegenüber, hilft ein freundlicher Zettel wahrscheinlich mehr als der erste, den ich auch als unfreundlich empfinde. Ich denke, kein Postbote beschädigt absichtlich eine Lieferung. Da steht eher der Gedanke im Vordergrund, Zeit und Gewicht einzusparen, denn der Postbote muss das Buch ja wieder mit zurück in die Filiale nehmen, den Abhol-Zettel ausfüllen, es einlagern und was weiß ich alles. Vielleicht hängst Du eher noch ein Schokoladenweihnachtsmann an den Zettel dran und bedankst Dich, weil er immer so schwer an deinen Büchern zu tragen hat ;-)


    Jedenfalls wünsche ich Dir viel Erfolg mit deiner Aktion! Erzähl uns mal, was daraus geworden ist!


    Viele Grüße,


    Dieter.

    CorinnaV


    Vielen Dank für den Hinweis auf Karl Bartz. Sein Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen! Wenn ich mich recht erinnere wurde das Tagebuch zwar 1993 wiederentdeckt, aber bereits viel früher, so um 1930, katalogisiert. Weißt Du ob Karl Bartz sich eindeutig auf das Tagebuch bezieht?


    Ja, die Aufmachung hat mich auch begeistert. Durch die Transkription fühlt man sich richtig tief in die Zeit des Schreibers versetzt.

    Hm - ein etwas älteres Tagebuch ist das des Söldners Peter Hagendorf aus dem dreißigjährigen Krieg. Der Mann war sogar bei der Erstürmung Magdeburgs dabei, wurde mehrere Male verwundet, hat Frau und Kinder verloren und doch die Schrecken des Krieges überlebt. Dieses Tagebuch ist eines der wenigen schriftlichen Zeugen eines einfachen Soldaten (also keines Generals, Mönchs usw.), da so wenige einfache Menschen damals schreiben und lesen konnten. Das Buch gibt es glaube ich nur noch antiquarisch (oder in Bibliotheken) und ist auch eher wissenschaftlich aufbereitet, dafür allerdinigs sehr spannend zu lesen, sieht man einmal von der Kürze der jeweiligen Einträge ab. Ich schätze, man muss sich ein wenig darauf einlassen. Dann aber ist es eine wahre Bereicherung.


    Viele Grüße,


    Dieter.


    Edit: Tippfehler

    Die Texte zu bewerten fiel mir aus mehreren Gründen nicht leicht. Beim Lesen bemerkt man die Mühe, die sich die Teilnehmer/-innen gemacht haben, um das auszudrücken, was ihnen zu dem Thema rot wichtig war. Da gibt es Geschichten über das Sterben und das Träumen, man stößt auf Ironie und sogar Inzest läßt sich finden. Dennoch. Obwohl diese ernsten und tiefgreifenden Themen dabei sind, konnten mich die Ausführungen der Texte bzw. die Umsetzung der jeweiligen Idee nicht immer überzeugen. Außerdem sprachen mich nicht alle Themen gleichwertig an.


    Um meine Themenvorlieben zu umgehen habe ich versucht die Texte so gut es mir möglich war nach der Qualität der Umsetzung zu bewerten, wobei mir natürlich klar ist, das auch dieser Faktor subjektiv ist. Jedenfalls habe ich es mir nicht leicht gemacht, nahm mir für jede Geschichte die ihr angemessene Zeit und fand trotz allem keine der Geschichten wirklich gelungen. Was an der kurzen Zeitspanne liegen mag, die den Autoren/Autorinnen zur Verfügung stand. Allerdings gibt es für mich in dieser Runde unter allen Teilnehmern einen klaren Favoriten. Wie gesagt, unabhängig vom Thema, über das sich ja immer streiten läßt. Wer dieser Favorit ist seht ihr ja bald an der Punktevergabe ...


    Viele Grüße


    Dieter.


    Edit: Tippfehler

    Hallo T.A. Wegberg,


    Kurzgeschichten sind unglaublich schwer "an den Verlag" zu bringen. Eine Möglichkeit neben einer Veröffentlichung in einer Anthologie ist die regionale Zeitung. Bei uns erscheinen immer Mal Kurzgeschichten in der Samstagsausgabe und gelegentlich auf zwei Ausgaben verteilt. Oder aber Du findest eine Ausschreibung für eine Anthologie, die zufällig thematisch passt. Mit dem Hinweis als Gewinner des Lit.-Preises hast du vielleicht eine höhere Chance. Viel Erfolg!


    Viele Grüße,


    Dieter.


    PS: Habe gerade gesehen, Du hast ja bereits einige Erfahrung mit Verlagen. Hast Du schon bei Rowohlt nachgefragt?


    Edit: Fehler

    Ich sehe es genauso wie Tom. In unserer Gesellschaft existieren wohlbekannte Regeln was Diebstahl ist und was nicht. Nehme ich etwas was mir nicht gehört, dann ist das Diebstahl. Die Bewertung dieser Tat obliegt einem Gericht. Mit dieser Lösung kann man glücklich sein oder auch nicht, aber ich kenne keine bessere Möglichkeit darüber zu entscheiden.


    Sicher ist die "Diebesbeute" der genannten Fälle geringwertig und ich kann mir auch gut vorstellen, dass der eine oder andere Chef "mal aufräumen" wollte und schlichtweg die Gelegenheit nutzte. Nur wo hört man auf, einen Diebstahl als Diebstahl zu betrachten und wo fängt es an?


    Gerade die Bewertung dieser Fälle auf Basis reiner "Medieninformationen" halte ich für gefährlich. Beruflich habe ich oft genug mit "öffentlicher Berichterstattung" zu tun und habe erlebt, was bei "medienwirksamen Geschichten" am Ende herauskam. Bei einigen Berichten fragte ich mich schon, ob der Reporter und ich dem selben Ereignis beigewohnt haben.

    Hier ein eher "normaler" Kirchenkrimi:


    Arturo Perez-Reverte: Jagd auf Matutin


    Klappentext:


    "Eine verfallene Kirche in Sevilla, eine schöne Adelige, ein Hacker, Bestechung, Mord - Padre Lorenzo Quart, Agent des päpstlichen Geheimdienstes, gerät in einen wilden Strudel weltlicher und geistlicher Gefahren."


    Und hier die Eulen-Rezi: Arturo Perez-Reverte: Jagd auf Matutin

    Oh - vielen Dank für die Infos, magali. Da les ich mich doch gleich einmal durch.


    :wave


    Dieter.


    magali : Jetzt, nachdem ich Deine Rezi gelesen habe, verstehe ich die Entscheidung auch nicht. Als gäbe es nicht bereits genug Gewalt unter Jugendlichen ... Ich denke, ein solches Buch mag ich nicht lesen.

    Vor einigen Wochen las ich die Notizbücher von Thomas Mann und da sties ich auf einige Notizen von ihm zu den Buddenbrooks. Als er an dem Manuskript schrieb, da lebte er ja bereits seit Jahren in München. Um die Passagen mit dem "Bankerott" und die Lebensumstände in Lübeck besser beschreiben zu können hatte er einige seiner Verwandten angeschrieben. Unter anderem sind in den Notizbüchern deren Antwortbriefe abgedruckt. Erstaunlich fand ich, wie direkt Thomas Mann diese Informationen in seinen Roman eingebaut hat, teilweise sogar wortwörtlich.


    Viele Grüße,


    Dieter.


    EDIT: Hab´ ganz vergessen zu schreiben, dass der Roman zu meinen Lieblingsbüchern gehört.