Beiträge von Dieter

    Hallo Miteinander,


    hier - wie in vielen ähnlichen Diskussionen - wird ständig vom Unterschied Mann/Frau gesprochen. Das halte ich für falsch. Ich denke, die Diskussion sollte vom biologischen Geschlecht zum "Gender"-Begriff übergehen, nämlich: ( Zitat Webpage): "... im Zusammenhang mit weiteren Kategorisierungen wie Klasse, Herkunft, Alter, Religion oder sexueller Identität"


    Im übrigen bin ich für Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und halte den Auschluss von Frauen "von vorne herein" aus bestimmten "Themengebieten" (z.B. Dienst bei der Marine), auch wenn sie "typisch Mann" sein sollten (was immer das auch ist) - für falsch. Nur wenn alle die gleiche Chance bekommen die gleichen Erfahrungen machen zu dürfen, kann man sich gleichwertig über ein Thema unterhalten. Selbst wenn dies bedeuten sollte, "Frauen" (siehe Gender) eignen sich für gewisse Tätigkeiten weniger und/oder umgekehrt. Denn nur dann, wenn genügend Menschen das verstanden haben, was Babyjane so gut ausgedrückt hat, kann dieser Zusammenhang auch irgendwann von den Frauenbewegungen verstanden werden und wir können uns auf Wichtigeres konzentrieren. Zum Beispiel auf das Ende einer Kriegsbeteiligung.

    Wären Frau Merkel und unsere Abgeordneten nämlich in der NVA/Bundeswehr gewesen und hätten sie die Erfahrung gemacht, was es bedeutet in einem Kampfeinsatz zu sein (wenn auch nur während einer Übung), dann würden Entscheidungen für eine Verlängerungen von Kampfeinsätzen in Kriegsgebieten möglicherweise anders ausfallen. Aber das führt jetzt vom Thema ab.


    Viele Grüße


    Dieter.

    Hallo Miteinander!


    Das Buch las ich vor etwa drei Wochen und bin mir immer noch nicht darüber im Klaren, was ich davon halten soll.


    Nimmt man das Buch zu ernst, stimme ich Tom gerne zu, denn so etwas gibt es nicht, dieses "Nur einen Anstoß geben und die Welt wird gut"- Gerede. Dazu der zwanghaft naive Schreibstil, dieses "zu gewolt naiv", wie es Frau Willi gut ausgedrückt hat, hat mich während des Lesens immer mal ziemlich genervt.


    Die Geschichte als ein echtes Märchen im klassichen Sinn (Märchenschema = existenzielle Schwierigkeiten und ihrer Bewältigung) zu sehen kann ich mich nicht überwinden, denn dafür fehlt mir einfach der Realitätsbezug in dem Handlungsstrang Germain <> Margueritte. bzw. in der "seltsamen Verwandlung" Germains.


    Ich neige dazu, das Ganze als "Schöne Fiktion ohne Realitätsbezug" zu sehen, weil mir die Idee grundsätzlich gefällt, auch wenn man nach meiner Meinung mehr hätte daraus machen können. Viele Hollywooddrehbücher basieren ja auf diesem Gedanken und so schlecht sind die ja auch wieder nicht.



    Das Buch selbst kann man übringes locker in 2-3 Stunden weglesen.


    Viele Grüße


    Dieter.

    Guten Morgen Miteinander,


    das Buch hier fand ich einmal in unserer Bibliothek zu Frauen mit roten Haaren.


    Amazon Kurzbeschreibung:


    Rothaarige Frauen gelten im besten Fall als leidenschaftlich und temperamentvoll. Oft sagt man ihnen auch Treulosigkeit, Verruchtheit oder eine kränkliche Konstitution nach. Irmela Hannover, die Freud und Leid der roten Haare mit ihren drei Schwestern und etwa zwei Prozent aller Deutschen teilt, geht diesen Mythen auf den Grund. Sie widmet sich den Rothaarigen in Literatur, Malerei, Fotografie, Geschichte und Medizin bis hin zum Internet



    Ich hatte damals reingelesen und fand es sehr detailliert und aufschlussreich, vor allem umfasst es sehr viele Teilaspekte.


    Viele Grüße,


    Dieter

    Hallo Käfersaft.


    Nach meiner Meinung ist das Interessante an dem Satz, so wie er hier steht, die "Richtungslosigkeit" der Aussage. Ohne zu wissen, wer dies zu wem sagen könnte, trifft er doch eine grundsätzliche Problematik unserer Zeit mitten ins Herz.


    Wobei ich nicht sagen kann, ob es diese Aussage ist, die mir am besten gefällt, oder die Verbindung mit "das erklärte Ziel", was man sicher so etwas wie einen "politischen Euphemismus" nennen könnte. Sehr schön auf den Punkt gebracht.


    Liebe Grüße


    Dieter.


    Zitat

    Das Tolle ist - manchmal vergesse ich selbst, was ich eigentlich sagen wollte.


    PS: Zumindest hier kannst Du nicht vergessen, was du aussagen wolltest :-)

    Hallo Zusammen,


    auch wenn Egon Schiele ein Maler war, denke ich, dass seine Aussage bezüglich der Orientierung an anderen Malern auf das Schreiben übertragbar ist. Gustav Klimt hatte sich ja Egon Schiele angenommen, worüber Schiele später sagte, er sei durch Klimt hindurchgegangen, hat sich also weiterentwickelt. So sehe ich das auch beim Schreiben: Jedes gelesene Buch bringt einen weiter. Ob man jetzt gerade selbst eines schreibt oder nicht. Ich denke, diese "Querbeeinflussung" lässt sich überhaupt nicht ausblenden.


    Von Umberto Eco gibt es dazu einen interessanten Artikel, wo er seine Beeinflussung durch andere Schriftsteller/Schriftstellerinnen in Bezug auf "Der Name der Rose" bespricht. Sehr lesenswert.


    Viele Grüße,


    Dieter.

    Zitat

    Original von Mulle
    Evalotta, deine Rezi macht Lust aufs Buch. Auch wenn mich die Tintenwelt nie packen konnte, werde ich es vermutlich mit Reckless versuchen, vermutlich aber auf ein Taschenbuch warten.


    Soweit ich weiß lässt Frau Funke den Verkauf ihrer Bücher in einer Taschenbuchausgabe erst nach langer Zeit zu. Jedenfalls dauerte es bei Tintenherz 7 Jahre.


    Tintenherz als Taschenbuch


    Viele Grüße,


    Dieter

    Hallo Dirk,


    sicherlich sollte man die kreative Phase nicht mit der organisatorischen verwechseln.


    Selbstverständlich verwalte ich projektbezogene Notizen digital, wobei ich das Programm "Scrivener" zum Recherchieren und Plotten benutze. Ins Notizbuch kommen wirklich nur Notizen die mir unterwegs/nachts/??? einfallen und die ich nicht vergessen möchte.


    Liebe Grüße,


    Dieter

    Hallo Miteinander.


    Ich führe ebenfalls ein Notizbuch. Allerdings liegt das Problem nach meiner Meinung nicht beim Notieren der Gedanken, sondern bei dem "Sichzurechtfinden" in den Notizen, wenn man erst einmal zehn Notizbücher gefüllt hat. Wie organisiert man seine Notizen, die man sich nicht projektbezogen sondern "nur mal so für alle Fälle" notiert hat?


    James Butler (der mit den berühmten Notizbüchern) hat sich schon vor 100 Jahren oder so darüber beklagt. Sicher könnte man heute sagen, man nutzt "AskSam" oder irgendeine andere Datenbank. Nur wer tippt sich schon alle Notizen in eine Datenbank ein?


    Mittlerweile notiere ich mir nur noch das, was ich im Falle eines Falles nicht im Internet finden kann: Ideen und Zusammenhänge, die mir irgendwie wichtig erscheinen. Außerdem führe ich ein projektbezogenes Notizbuch.


    Viele Grüße,


    Dieter.


    PS: Des nachts aufspringen kenne ich auch :-)

    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Kennt auch jemand den ominösen sechsten Film "Don Camillo und die Rothaarige" von 1972?


    Fernandel ist während den Dreharbeiten 1971 an Krebs verstorben. Die meisten Schauspieler und der Regisseur wurden ausgetauscht.


    Diesen Teil kenne ich leider auch nicht, habe allerdings gehört, er käme nicht an die "Originale" mit Fernandel und Cervi heran. So wie ich das verstanden habe, wollte Fernandel den Film ja trotz seiner Erkrankung abschließen, was jedoch abgelehnt wurde und man stattdessen auf neue Schauspieler setzte.

    Hallo Herr Palomar,


    habe mir die gleiche DVD-Box gekauft und bereits alle Filme angesehen. Eine Investition, die sich auf alle Fälle gelohnt hat! Kann ich nur jedem empfehlen ...


    Viele Grüße,


    Dieter.

    Hallo magali,


    Schau mal hier: [URL=http://www.zeno.org/Literatur/M/Schiller,+Friedrich/Dramen/Die+Jungfrau+von+Orleans/Prolog]Jungfrau[/URL] Da steht doch Prolog drüber ... *lacht laut*


    Aber im Ernst: Danke für die Richtigstellung!


    Liebe Grüße,


    Dieter.

    Hallo Tom,


    mit "Vorschau" meine ich einen Textauszug aus einem Roman, den man an den Anfang des Romans stellt. Das ist kein Prolog, sondern eine Vorschau/Reklame. Du schreibst ja selbst:


    Zitat

    Ein Prolog ist ein Stück Text, das zum Haupttext gehört, aber kein Teil desselben ist, aber auf ihn vorbereitet


    Und genau das meine ich auch, weshalb ich denke, grundsätzlich meinen wir beide schon dasselbe.


    Du weißt vielleicht, dass ich an einer Uni arbeite und dort hatte ich Gelegenheit mit Fachleuten über dieses Thema zu sprechen. Ich berufe mich ja nicht auf irgendeinen Mist, den ich mir auf die Schelle ausgedacht habe oder mir mal eben aus den Fingern sauge, sondern habe das versucht fachlich abzuklären. Und weil mir diese Frage keine Ruhe ließ, habe ich zusätzlich zig verschiedene "Prolog"-Definitionen gesucht und gefunden (Das geht zurück bis zu einem "Conversationslexikon" aus dem Jahr 1830). In keiner ist auch nur ansatzweise ein Textauszug erwähnt, den man nach vorne stellt (und der sich auch wieder im Text findet) und den man Prolog nennt.


    Zu den von dir genannten Arten des Prologs gibt es sicher noch viele weitere. Beispielsweise fand ich Stücke, wo der Prolog nicht einmal vorne steht und dennoch ein Prolog ist, weil er als Einleitung in das Stück zu interpretieren ist (z.B. bei Plautus - Stücken, die später erneut aufgeführt wurden: bei "Casina" kommt ein Prolog nach dem 13. Vers). Es gibt Prologe, die eine andere Fiktionalisierungseben als der Haupttext haben; Prologe können Texte zusammen mit einem Epilog einrahmen; ein Prolog kann eine auktoriale Reflexion sein usw. usf. Aber nirgends - weder in der Literatur noch in den Gesprächen - fand ich Hinweise darauf, dass ein vorgezogener Textauszug als Prolog zu interpretieren sei. Das ist einfach eine Vorschau, vielleicht einem Klappentext ähnlich, wo ja in der Regel auch kein Prolog steht sondern Werbung.


    Du kennst bestimmt das Vorwort in "Der Name der Rose" - reine Fiktion von Eco! Dieses Vorwort hat nichts mit der von Dir beschriebenen "Erklärung" zu tun, sondern stellt in diesem Fall eine fiktionale Rechtfertigung des Autors und eine Hinleitung (also ein Prolog?) zum eigentlichen Text dar , den Eco ja bekanntlicherweise als gefundenes Manuskript ausgibt. Was natürlich eine Fiktion ist und daher eine andere fiktinonale Ebene darstellt als der eigentliche Text, der dann wiederum einen eigenen Prolog aufweist, den der Mönch geschrieben haben soll.


    Sicher greifen Autoren in ihren Vorworten auch die Möglichkeit auf, die du genannt hast - aber eben nicht nur.


    Natürlich könnte man jetzt sagen, ein nach vorne gestellter Textauszug wäre eine Einleitung oder eine Werbung für den Text und dadurch als Prolog zu bewerten. Dann könnte man aber auch jeden Klappentext und alles, was irgendwie vor dem Haupttext steht, einen Prolog nennen.


    Liebe Grüße


    Dieter.