Beiträge von Olympia

    Ui, da wünsch ich euch gute Unterhaltung mit dem Buch!
    Ich habe ja schon bei einer Leserunde mit Ulf mitmachen dürfen. Er steht stets für Fragen zur Verfügung und begleitet die LR wirklich toll!


    Hoffentlich finden sich viele Interessierte ein!!

    Zitat

    Original von Cathrine
    Also um ehrlich zu sein, wäre ich froh er würde nicht zurückkehren.


    Die Säulen der Erde ist ein so guter Roman, dass schon der 2. Teil nicht daran reichen konnte. Über einen dritten möchte ich da gar nicht nachdenken.


    Da kann ich mich nur voll und ganz anschließen!!


    So gut "Die Säulen der Erde" waren/sind, kann der zweite Band "Die Tore der Welt" auch um Welten nicht heranreichen.
    Ganz extreme schwarz/weiß Zeichnung der Figuren. Sehr unrealistische Handlungen bei den Personen (sepeziell bei der Protagonistin Caris) und ein sehr, sehr schwache Sprache. Letzteres könnte aber auch an der Übersetzung liegen.


    Also ich glaube, dass ein dritter Band nur mehr Geldscheffelei wäre und sonst nichts.

    Zitat

    Original von fabuleuse
    Ein Fauxpas ist jedoch die ständige Einflechtung fremdsprachiger Wörter aus der okzitanischen und katalanischen Sprache. Mir sind diese Ausdrücke vom französischen (und Aufenthalten in der Provence und Languedoc-Roussillon) her vertraut, aber die Sätze sind schwerfällig zu lesen und können mögliche Leser sogar abschrecken.


    Es sind doch alle Ausdrücke stets ein paar Wörter danach erklärt, weshalb ich nicht glaube, dass dies jemanden abschreckt.
    Geschmäcker sind natürlich verschieden, keine Frage.
    Die Kleinigkeiten, wenn von "Arabergäulen" oder "Jungs" die Rede ist, sind mir schon aufgefallen, jedoch sind sie angesichts des 900Seiten Umfangs des Buches und der ansonsten hervorragend zusammengesetzten Geschichte und Erzählung m.E. zu vernachlässigen.
    Es wird wohl kein Buch geben, auch nicht von den ganz großen Literaten, wo nicht der eine oder andere etwas störend empfindet. Das Gesamtpaket jedoch finde ich mehr als gelungen.


    Aber: Lest selbst und bildet euch euer Urteil.

    Dankeschön!


    Stimmt, ich habe nur nach den Buchtitel bei "suche" eingegeben und nachdem da nichts gekommen ist...
    Werde nächstes Mal bei den Autoren schauen, danke für den Tipp :learn

    Habe aber extra in der Epoche nachgeschaut und (es sind ja nur 2 Seiten) habe nichts gefunden. Deshalb habe ich sie eingestellt. sorry


    Habs schon gesehen, hab die falsche Epoche (Ägypten!!) erwischt. Klar, dass ich da nix finden konnte :-(

    Kurzbeschreibung:
    Publius Quinctilius Varus ist ein Mann von Charakter, Stärke und zu viel Vertrauen in die Seinen. Denn sonst hätte der römische Statthalter die Zeichen gedeutet, die er übersehen will: Hinweise darauf, dass Arminius, der Cherusker, einen Aufstand gegen die römischen Besatzer plant. Varus kann der bitteren Wahrheit nicht ins Auge sehen, dass ausgerechnet sein engster Vertrauter ihn zu vernichten sucht.
    Können die germanische Sklavin Thuidgif und der römische Schreiber Annius den Tod zahlloser Menschen verhindern?


    meine Meinung:
    Varus und Arminius. Wer kennt diese Namen nicht oder ist nicht die legendäre Schlacht ein Begriff. Arminius wurde in den vergangenen Jahrhunderten als wahrer Held, ja, als der Retter der Germanen gesehen und förmlich in den Himmel gelobt. Wer nun war aber sein Gegenspieler? Über Arminius gibt es zahlreiche Bücher, die sein Heldentum preisen. Was aber ist über den großen Verlierer Varus zu finden?
    Iris Kammerer hat sich des geschlagenen Statthalters angenommen und die entscheidenden Tage und Stunden vor und während der Schlacht in einem einzigartigen Roman festgehalten. Natürlich weiß man, wie die Schlacht endet und man weiß, dass Krieg immer grausam ist. Was aber im Kopf Varus` vorgegangen ist und wie er die Dinge gesehen und gedeutet haben KÖNNTE, dies hat die Autorin mit ihrem Buch mit viel Feingefühl und profundem Fachwissen festgehalten.
    Das Buch ist bedrückend. Da man um das Ende weiß, begleitet den Leser stets ein dunkler Schatten und durch die empathische und authentische Darstellung kommt einem oft ganz leise der Gedanke, die Schlacht möge doch anders ausgegangen sein.
    Um der schon düsteren und schweren Atmosphäre doch auch einen Lichtblick zu gewähren, hat Iris Kammerer mit den (fiktiven) Figuren des Schreibers Publius Annius und seiner Sklavin Thiudgif eine feine, zarte und warme Liebesgeschichte mit eingebaut. Der Leser betrachtet die Ereignisse rund um die tragischen Stunden aus dem Blickwinkel der beiden Figuren und steht dadurch mitten im Geschehen.
    Eine Schlacht zu beschreiben erfordert vom Autor immenses Feingefühl, denn er begibt sich auf eine Gratwanderung. Schlachten sind brutal und grausam, aber man kann nicht jedes noch so grausame Gemetzel schriftlich festhalten. Der Autor kann aber auch nichts beschönigen, wenn er glaubhaft wirken will. Iris Kammerer hat diese Klippe mit Bravour gemeistert! Unnötige und voyeuristische Grausamkeiten hat sie vermieden, aber es dennoch geschafft, die Ereignisse so packend und dramatisch wiederzugeben, dass einem die Geschichte noch lange nach dem Lesen des Buches gefangen hält.


    Fazit:
    Ein hervorragendes, aber durch die Kompetenz der Autorin auch bedrückendes Werk, hat Iris Kammerer mit diesem Buch geschaffen. Wer sich für deutsche Geschichte interessiert und nicht nur trockene Fachliteratur lesen möchte, wird mit diesem Buch ein Stück Geschichte in den Händen halten, das einmal eine andere und auch interessante Seite beleuchtet.
    Nicht einfach, nicht unterhaltsam, nicht leicht; aber ein wunderbares Buch mit großen Emotionen und hervorragender Sachkenntnis. Unbedingt lesen!

    Kurzbeschreibung:
    Jofré Montalban wird von seiner Familie, speziell von seiner Mutter und seinem Onkel, schwer enttäuscht. Sie erlauben nicht, dass er seine große Liebe heiratet und zwingen ihn zur Ehe mit einem ihm unbekannten Mädchen. Nicht lange nach der unglücklichen Eheschließung zieht er aus Trotz mit dem Fürsten Raimund von Toulouse nach Outremer, um dort als Soldat Christi Jerusalem von den Heiden zu befreien.
    Viele Jahre später, als Kastellan der größten Christenfestung der Kreuzfahrerstaaten, wird eines Tages seine Geliebte Noura brutal ermordet. Da er des Tötens bereits müde ist und ihn nun nichts mehr in Outremer hält, begibt er sich auf die Reise nach Hause ins Frankenreich…


    meine Meinung:
    Was Ulf Schiewe mit diesem Erstlingswerk geschaffen hat, steht den historischen Romanen bekannter Autoren wie Ken Follett, Rebecca Gablé oder auch Noah Gordon (um nur ein paar zu nennen) um nichts nach.
    Von Beginn an zieht einem die Erzählung Jaufrés in den Bann. Das Buch ist in der „Ich-Perspektive“ geschrieben, was vielleicht etwas Skepsis hervorrufen mag. Diese ist jedoch völlig unbegründet, da Schiewe diesen Part der Erzählweise perfekt beherrscht. Mit einem glatten, schnörkellosen und pointierten Sprachgestus lässt er seinen Protagonisten von seinem Leben berichten. Perfekt gesetzt sind die Übergänge von der Gegenwart Jaufrés zu seiner Vergangenheit. Die Figuren wirken lebendig, glaubhaft und authentisch. Mit viel Feingefühl und Empathie zeigt Schiewe auch die Grausamkeiten der Kreuzzüge, ohne dabei ins Voyeuristische oder Reißerische abzugleiten.
    Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite prall gefüllt mit Ereignissen. Ob es die Schlachten mit den Türken, eine Auseinandersetzung mit dem Vetter von Jaufrés Lehnherrn oder die Trauer um seine Frau, der Leser steht mitten im Geschehen. Als Jaufré für seine Abreise in die Heimat auf einem Basar herumstreicht, um Geschenke für seine Familienangehörigen zu kaufen und sich mit schönen Dingen die im Frankenreich unbekannt sind, einzudecken, kann man die Händler förmlich ihre Ware anpreisen hören und die fremdartigen Gewürze riechen.


    Fazit:
    Über 900 Seiten pures Lesevergnügen. Ein hervorragender Debütroman, der sich hervorhebt in der Masse der angebotenen historischen Romane. Man darf hoffen, von diesem Autor noch viele Bücher dieser Qualität lesen zu können.
    Eine unbegrenzte Leseempfehlung!

    Oh, müsst mir verzeihen, dass ich in meinem Übersachwang einen eigenen Thread für eine zweite Rezension aufgemacht habe. So ganz habe ich Euer System noch nicht durchschaut ?(


    Aber vielen Dank, Pelican, fürs Zusammenfügen!


    Ich war/bin von diesem Buch so begeistert wie schon lange von keinem mehr.
    Es ist selten, dass ein historischer Roman, im Inhalt, der Sprache, dem Erzählstil und auch der Geschichte auf so hohem Niveau ist!


    Aber was erzähl ich Euch, Ihr wisst das ja genauso gut wie ich :strahl

    Hallo zusammen!


    Unschwer zu erkennen - ich bin hier neu :-)


    Nun, mein bevorzugtes Genre sind die historischen Romane. Habe eine Unzahl an Büchern und davon - mindestens 100 - ungelesene Romane........Bin der Typ "muss haben" :grin


    Meine Bücher sind meine Schätze, die ich hüte wie meinen Augapfel.
    Weiters sammle ich alles aus der Zeit des Jugendstils und besuche dazu auch gerne Flohmärkte.
    Ich liebe Tiere und habe selber Miez und Wuff


    Bin in Österreich dierekt an der schönen (blauen :-] ) Donau zu Hause.


    Nun hoffe ich, viele Gleichgesinnte zu treffen!

    eines der wohl schönsten Bücher die ich seit langem gelesen habe



    Das Buch


    In Frankreich des 13. Jahrhunderts lässt der fromme König Louis IX. eine Kapelle für seine Reliquiensammlung bauen. Nur die besten Baumeister, Glasmaler, Steinmetze etc. werden für dieses Vorhaben angeworben.
    Clément, einer Glasmaler mit besten Ruf, lebt zur Zeit mit seiner Frau Edwige und seinen drei Töchtern Lise, Jehanne und der jüngsten, Margaux, in Chatres. Es ist bei den Handwerkern üblich weiter zu ziehen, wenn ein Auftrag ausgeführt ist und so will Clèment unbedingt nach Paris, da er erfahren hat, dass der König eine prachtvolle Kapelle erbauen lässt. Seit Jahren ist es Clèments Traum, mitzuwirken, wenn etwas ganz Großartiges geschaffen wird. Und so zieht er mit seiner Familie nach Paris, um sich als Glasmaler für die Saint Chapelle zu bewerben.
    Dort jedoch trifft er auf Thomas. Thomas und Clèment waren vor Jahren Nebenbuhler um die Gunst Edwiges. Edwige entschied sich damals für Clèment, was Thomas nie vergessen hat. Nach wie vor sieht Thomas Clèment als Rivalen und macht ihm und seiner Familie deshalb das Leben schwer.


    Gishlain, ein junger attraktiver Jongleur, weiß nichts über seine Kindheit oder seine Herkunft. Als jungen Knaben wird er von Loup im Wald aufgelesen und er nimmt sich – zuerst widerstrebend – des Kleinen an. Loup und Gishlain verbringen die nächsten Jahre gemeinsam und ziehen umher, um sich als Jongleure ihr Brot zu verdienen. Als Loup stirbt, ist Gishlain plötzlich alleine und beschließt so, nach Paris zu gehen.
    So treffen sich Gishlain und die Familie Clèments durch wenig erfreuliche Umstände und ziehen schließlich gemeinsam nach Paris.


    meine Meinung


    Gleich zu Beginn, nach den ersten gelesenen Zeilen, fallen dem Leser die außergewöhnlich schöne Sprache und der wunderbare Erzählstil auf. Selten findet man in einem historischen Roman so eine ausgewogene, empathische und auch explosive Erzählweise! Die Figuren scheinen vor einem zu stehen und man sieht ihnen beim Agieren nicht nur zu, sondern hat das Gefühl in der Szenerie mit zu wirken. Farbenprächtig, bunt und voll spürbarer Nähe dieser Zeit taucht man in das damalige Leben in Frankreich und Paris ein. Kirsten Schützhofer versteht es auf ganz besondere Weise den Leser zu führen, ohne ihm eine Meinung oder Anschauungsweise auf zu drängen. Sie zeichnet die Protagonisten mit Stärken und Schwächen und überlässt es dem Leser, ob er die Handlungen der Einzelnen nachvollziehen kann.
    Die beiden Erzählstränge treffen nur relativ kurz aufeinander und man wird dazu verführt, immer auf weitere Zusammentreffen oder die Vereinigung der beiden Geschichten zu warten oder auch zu hoffen. Das Leben und auch die Erlebnisse von Gishlain und Clèment und seiner Familie sind jedoch sehr konträr. Im Grunde verhält es sich so, dass die Erzählung über Clèment ebenso ein eigenständiges Buch ergeben könnte wie auch die Geschichte Gishlains.


    Das Buch ist prall gefüllt mit der Gedankenwelt der Protagonisten, so dass man es sich als Leser nicht erlauben kann, ein paar Seiten zu „überfliegen“ um schneller vorwärts zu kommen. Passiert es einem, dass man ein paar Seiten nicht die gewohnte Aufmerksamkeit schenkt, ist es mit ziemlicher Bestimmtheit so, dass man später zurück blättern muss um diese Stellen nachzulesen. Jedes Kapitel, jede Seite, jeder Satz und jedes Wort hat seine Berechtigung in diesem Buch und ist es auch Wert, vom Leser die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Realistisch, feinfühlig und ohne jeglichen Kitsch führt einem Kirsten Schützhofer durch die damalige Welt und hinterlässt für lange Zeit ein prägendes Bild von der möglichen Entstehung der Saint Chapelle und ihrer Schaffer. Der Einblick in die Erbauung dieser Kapelle, ist mit reichhaltiger Information über die Arbeit und Mühe der Handwerker gespickt und damit ein Erlebnis sondergleichen.
    Was die Protagonisten alles erleben und was das Schicksal für sie bereithält, ist in einem selten realistischen Rahmen gesetzt. Der Schluss mag für Liebhaber historischer Romane ungewöhnlich erscheinen, aber es ist die absolute Vollendung eines meisterhaften Romans. Man ist traurig und glücklich zugleich, wenn man dieses Buch beendet hat. Traurig, weil diese wunderbare Erzählung ein Ende hat und glücklich, dass man so ein wunderbares Buch lesen konnte.


    Genau zu der Zeit als ich dieses Buch las, war ich beruflich in Paris. Es versteht sich von selbst, dass die Besichtigung der Saint Chapelle für mich ein MUSS war. Was ich dort sehen, spüren und erleben durfte, lässt sich in Worten nicht wiedergeben. All die Farben, das Licht, der Geruch, die Geräusche und die Demut vor solch einem von Menschen geschaffenen Werk sind überwältigend. Man liest nicht eine Geschichte, man steht IN ihr. Ich kann nur jedem der Paris einmal besucht ans Herz legen, die Saint Chapelle zu besichtigen. Da beginnt Geschichte lebendig zu werden.