Also ich bin 15 Jahre, lese aber sehr gerne Ich kenne aber genug Leute in meinem Alter, die überhaupt nicht lesen. In meinem engeren Freundeskreis sind ein paar Mädchen, die gerne lesen, aber man wird schon mal komisch angeguckt von einigen Leuten, wenn die mitbekommen, dass man viel liest... Und das sind dann diejenige, die ganz stolz sagen "Bücher?? Ich lese nur die Schulbücher und die muss ich ja lesen." oder "Mal abgesehen von den Schulbüchern habe ich vielleicht zwei oder drei Bücher gelesen."
Ich denke, es liegt oft daran, dass es mittlerweile mehr andere Möglichkeiten gibt: Fernseher, Computer etc. Als ich letztes Jahr meinen eigenen Computer bekam, merkte ich selbst, dass ich oft länger am PC saß als sonst und dadurch weniger zum Lesen kam; ich saß zwar nicht den ganzen Tag dort, aber trotzdem... Mittlerweile hat sich das aber glücklicherweise wieder geändert
Aber auch Informationen werden nicht mehr aus Büchern geholt. Je höher unsere Klassenstufe, desto mehr müssen wir uns eigenständig informieren, was ich auch gar nicht schlimm finde. Der Zeitaufwand ist dabei aber geringer, wenn man das Suchwort schnell mal bei Google oder Wikipedia eingibt und schnelle was ausdruckt. So sehen dann auch die Hausaufgaben aus: 2/3 meiner Klasse schreibt einfach den ersten Satz von Wikipedia ab... das ist irgendwie schon lachhaft... Und zwar auf dem Gymnasium. Naja, ich schlage lieber erst in meinen Lexiken und anderen Sschbüchern nach, solange ich sie habe und schaue dann erst in Internet nach... Ich bin jetzt nicht gegen Internetrecherche, auch wenn sich das so anhört, aber bei den meisten heißt "Internetrecherche" sich den Wikipediaartikel auszudrucken
Ach, und was ganz wichtig ist: lesen ist uncool, streberhaft und vielleicht bildet es (was aber ein anderes Thema ist) und somit nichts für den coolen Jugendlichen, der gute und fleißige SchülerInnen nicht abkann und dem Bildung egal ist, weil er sich schon darauf freut "Später als Harz VI Empfänger auf Kosten des Staates zu leben." Und ja, das habe ich schon mal in der Schule gehört... Und wir sind kein sozialer Brennpunkt, sondern ein normales Gymnasium...
Wie das mit dem Leseangebot für Jugendliche ist, weiß ich nicht so genau. Ich lese schon seit gut zwei Jahren Literatur für Erwachsene. Irgendwann haben mich die Jugendbücher einfach genervt, ich habe einfach nichts mehr gefunden, was mich ansprach. Die Geschichten á la "Wir stellen den Einbrecher in Omas Hühnerstall" oder "Peter ist in Anna verliebt, sie laufen händchen haltend über den Schulhof" fand ich furchtbar langweilig, obwohl es natürlich auch klasse Jugendbücher gibt, das bestreite ich gar nicht. Da kam dann das erste erwachsene Buch wie eine Rettung Vielleicht sollte den Jugendlichen auch genau gezeigt werden, wo sie passende Bücher finden können. In der Schule passiert das ehr weniger. Bislang haben wir in der Schule noch keine klassische Literatur gelesen, aber ich denke, dass das Jugendliche auch etwas abschrecken würde. Ich habe mittlerweile angefangen einges aus dem Bereich der Klassiker zu lesen und finde einige klasse, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die Schüler durch klassische Schüllektüren zum Lesen angeregt werden, weil es sie oft einfach nicht anspricht. Als ich meiner Freundin, die auch sehr viel liest, erzählte, dass ich gerade Goethe lese, guckte die mich auch etwas schräg an. Viele Schüler lesen gar nicht und wenn die dann irgendeine schwierige Lektüre in der Schule vorgelegt bekommen, ist das Lesen wohl keine Vergnügen mehr und dann rühren sie auch zu hause kein Buch mehr an. Ich bin zwar dafür, in der Schule weiterhin Klassiker zu lesen, aber vielleicht sollte man bei den Schülern schon vorher das Interesse zu lesen wecken...
Liebe Grüße, Fee