Beiträge von Annorra

    Gibt es hier denn eigentlich niemanden, der dieses Buch zumindest ansatzweise "absolut grottig" fand??? ?(


    Die Handlung wird gewaltig in die Länge gezogen. Es wird extrem viel Infodump über die Welt gegeben, es findet viel Gelaber statt, es wird viel Brimborium um das Aussehen der Waffen gemacht und es geht viel Text für "Gepflogenheiten" drauf, ohne dass dies die Handlung weiterbringt. Natürlich gehört zu einer derartigen Welt ein wenig dergleichen dazu, aber ich habe den Eindruck, der Gehalt einer Szene/eines Gesprächs liegt weit unter dem "Drumherum".

    Also, die Ausstattung von diesen Büchern und das ganze Flair dieser Moers-Geschichten sind für die heutige Zeit irgendwo "einzigartig". Wenn ich diese Moers-Bücher in der Buchhandlung im Fantasy-Regal stehen sehe neben den üblichen Fantasy-Autoren, kommen die Moers-Bücher schon wie Exoten mit Flair einer früheren Literaturepoche daher. Finde es fast überraschend, dass sich diese Art von (Märchen)Buch auch gut verkauft, obwohl sie gar nicht so mainstreamtypisch sind. Allein diese ganzen Riesenbilder im Buch und dabei steht es nicht definitiv unter "Kinderbuch", welches andere Buch hat so was noch? Verglichen mit der materiellen Ausstattung der Moers-Büchern ist der große Rest der Fantasy-Bücher Billigproduktion.

    Zitat von Büchergirl90

    Zitat

    Ich habe den novum Verlag mal angeschrieben und dort zu veröffentlichen kann ich nicht empfehlen (was ich auch nicht gemacht habe! Freude ) Am Ende sieht es nämlich nicht so aus das der Autor ein Honorar bekommt sondern, dass er Geld von ihm verlangt - siehe Dienstleistungsverlag.


    Davon handelt ja im Grunde dieser gesamte Thread.


    Zitat

    Am besten hält man sich da an die bekannteren (Piper, Carlsen, Arena usw.) Grübeln


    Ja nun ... kommt drauf an, wie man "bekannt" definiert. In gewisser Weise ist der Novumverlag keineswegs ein unbekannter. Er gehört nämlich zu den bekanntesten Druckkostenzuschussverlagen :lache

    Tja, Wettbewerb, Marketing und Profit liegen manchmal eben nah beeinander ... So lange man sich als Teilnehmer bei solchen Veranstaltungen aber schön brav auf der geldbekommenden Seite (oder auf der plus/minus-0-Seite) und nicht geldausgebenden Seite hält, kann bei so was aber nicht viel passieren und man kann sogar etwas gewinnen.


    Persönlich nicht so toll fand ich auch den Kurzroman-Wettbewerb des Arcanum Fantasy Verlags. Das ist zwar insofern ein seriöser Kleinverlag als er kein Geld vom Autor verlangt, aber einen Wettbewerb auszurufen, wo ich nichts gewinnen kann außer einen Verlagsvertrag ohne finanziellen Vorschuss und allein auf den einen Euro pro verkauftes Buch hoffen muss - nö, das ist für mich kein fairer Wettbewerb. Das ist nur die noblere, klügere und kostengünstigere Variante statt eine "Verlag sucht Manuskript"-Anzeige zu starten. Bei einem Kurzgeschichten-Wettbewerb finde ich es noch halbwegs (wenn auch nicht ganz) okay, wenn es nichts außer den "Ruhm" zu gewinnen gibt, aber nicht bei einem Kurzroman.

    Ja, bloß keine Rätsel im Expose. Es mag Fälle geben, da geht das gut, aber im Allgemeinen ist Offenheit vorzuziehen.



    Zitat von Wieland:

    Zitat

    Kaum fertig damit - aber eben schon wieder zu spät - verglich ich auf romansuche.de mein Machwerk mit anderen - abgesegneten - Exposés.


    Da kann man einfach so reinschauen? Wow, muss ich auch mal durchsehen, so für Anregungen, was man noch so alles machen könnte. Ich kenn diese Linkadresse zwar, aber unter diesem Aspekt habe ich das noch nicht betrachtet.


    Zitat

    Meine Arbeit fand ich dann plötzlich wieder nur noch eine tockene Erbsenzählerei, während andere mit spannungsgeladenen Sätzen sozusagen einen kleinen Roman über den Roman abgeliefert hatten.


    Kann ich mir vorstellen. Ich habe in den letzten Monaten bezüglich Exposees beim Selbstüben auch eine ähnliche Erkenntnis gehabt: "Mach keine Zusammenfassung, erzähle eine Story! Eine Story, die für sich gelesen spannend klingt. Scher dich auch nicht um peinlich genaue Wahrheit. Besser eine kleine Lüge/Abstraktion, die im Expose plausibel, logisch und spannend klingt als eine Wahrheit, die im Expose nach Unlogik/Unmotiviertheit und Umständlichkeit klingt."



    Zitat von Wieland

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    Wieder versuchte ich meine Lieferung mit in romansuche.de schon veröffentlichten Exposés zu vergleichen. Und sieh mal einer an: Ich stieß dabei auf einiges mit Klappentext-Floskeln wie "wendet sich alles zu einem überraschenden Ende" und so weiter. "Oh hehrer Anspruch"", dachte ich, "auch du hängst wohl eher von der Tagesform des Lektors ab als von den ehernen Naturgesetzen des richtigen und nur so vollziehbaren Schreibens".


    Auch das zu erkennen, kann nützlich sein. Ja, Lektoren können schon mal willkürlich sein, mit dem Geschmack sind Menschen manchmal so. Oder es ist so, der Text hat einen ersten guten Eindruck gemacht, da verzeiht man den Autor so ein blödes Ende. Ist auch so ein Phänomen, dieses "Fehler verzeichen, weil der Rest gut ist", während man einem schlechteren Expose auch diesen einen Fehler nicht verzeiht. Von diesen Floskeln würde ich mir jedenfalls auch kein Beispiel nehmen.

    Als ich hier den Titel las, meinte ich mich zu erinnern, diesen Manga auch mal gelsen zu haben. Wie Shadow91, so hat mich dieser Manga ebenfalls nicht angesprochen, diese ganze Art. Unter anderem dieses Häschen und der Ausdruck "Lotis Master" waren Dinge, die ich nur irgendwie blöd fand.

    Ich weiß zwar nicht, ob diese Namen wirklich soo häufig in Jugendbüchern sind, aber ich reagiere auf die Namen Tim, Tom und Anna allergisch. Aber unabhängig von ihrer tatsächlichen Häufigkeit assoziiere sie irgendwie mit Einfallslosigkeit des Autors (und "Anna" ist zumindest im realen Leben wirklich ein verdammt häufiger Name). Als hätte er den erstbesten netten Namen genommen, der ihm einfiel.

    Zitat von Merryweather

    Zitat

    och komm, also er sammelt doch Geister?! also! und bei Pokemon sinds halt Pokemons, pikachuuuuu ROFL Natürlich ist bei Shaman King der Inhalt etwas gehobener als bei Pokemon, das is ja massenabfertigung, aber trotzdem isses das selbe Schema: Kind Sammelt irgendwas und kämpft damit! basta..


    Sammeln würde ich bei Shaman King nicht als Grundschema ansehen (aber auch nicht hartnäckig wiedersprechen a la "überhaupt nicht zu vergleichen). Aber ich nehme dieses Zitat mal als Ausgangspunkt, um etwas Allgemeines zum Thema Schema zu sagen:


    Nach dem, was ich und meine Schwester bisher an Mangas gelesen haben (und das ist verdammt viel), kommen wir zu dem Schluss, dass die allermeisten Mädchen- und Jungenmangas recht monotone Schementhemen haben. In Jungen-Mangas geht es immer irgendwie um Kampf und ums "Ich will stärker werden" und in Mädchenmangas geht es immer irgendwie um Liebe, nicht selten ums "Wir müssen zusammenkommen".


    Ich persönlich finde viele Mangas so traurig geschlechtergespalten in extrem jungenhaft und extrem mädchenhaft. Während in Jugenmangas die Welt brutalisiert und verkriegt ist, ist die Welt in Mädchenmangas verknuddelt und verniedlicht.


    Ist alles natürlich nicht in jedem Manga gleich stark, trotzdem sind diese Schemen sehr stark verbreitet.

    Hallo Elbereth,


    danke für die Buchvorstellung :wave Ohne das Buch gelesen zu haben, habe ich das Gefühl, ich werde dir in deiner Meinung zustimmen. Habe noch vor, in dieses Buch reinzuschauen - weil's ein deutscher Autor ist. Versuche in letzter Zeit viele deutsche Fantasy-Autoren kennenzulernen. Und danke für den Hinweis, dass das Buch im Rahmen des Canavan-Erfolgs vermarktet wird. Bestätigt meinen Verdacht, dass deutsche Fantasy-Autoren kaum imstande sind, eigene Trends zu schaffen :-(

    Hallo Red Gun,


    Zanniah hat dir schon vieles gesagt, was ich auch so sehe. Wenn es ohnehin nur eine Privatkopie ist, ist das unproblematisch. Private Kopie ist erlaubt, in den Uni-Bibliotheken stehen schließlich zahlreiche Kopierer, um aus Büchern zu kopieren. Und aus dem Web darfst du auch alles für den privaten Gebrauch ausdrucken. Ob man das nun bindet oder sonstwie hortet, ist nicht der entscheidende Punkt. - Und selbst, wenn die Prozedur in einigen Details illegal sein könnte: Der Urheber wird es nicht merken, so lange er dein Buch nicht zu Gesicht bekommt. Wenn das ganze offline vonstatten geht, noch weniger. Tausende von Studenten kopieren ganze Bücher, aber so lange niemand das öffentlich als PDF ins Web stellt, wird niemand angeklagt.


    Lies dir in Wikipedia mal den Artikel zur Privatkopie durch, damit dürfte einiges geklärt sein. - Wobei dieser Urheberkram sowieso tausend verwaschene Lücken hat.



    Natürlich darfst du die Texte als Datei in der Druckerei oder im Copyshop abgeben und die drucken das dann aus. Ist sogar recht übliche Praxis.


    Was das kosten würde ... also, prinzipiell glaube ich, sind Copyshops günstiger und empfehlenswerter als Druckereien (einige machen sogar Klebebindung; Spiralbindung natürlich auch, nur bei Fadenbindung müsstest du wohl eine richtige Druckei aufsuchen). Ich habe meine Studienabschlussarbeit von etwa 170 Seiten mit Klebebindung (inklusive des einfachen Schutzumschlags) im Copyshop anfertigen lassen - dabei aber ein bisschen Mist gebaut, aber ich schätze, ohne Mist hätte es vielleicht 11 Euro gekostet. Wobei zu beachten ist, es sind 170 A4-Seiten. Das sollte man nicht unbedingt mit dem Preis für ein übliches 170-Seiten-Buch vergleichen. Viele Bücher haben eher A5-Format, auf dem auch eher der Text von einer halben Word-Seite statt einer ganzen draufsteht. Es ist also der Preis für ein 340-seitiges Buch von der Textmenge her. Kommt aber auch auf das Buch an.


    Was du im Copyshop aber sagen solltest: beidseitig bedruckt (gibt sonst Idioten, die's dir einseitig bedruckt machen und du hast die doppelte Papiermenge).

    Dass das Buch so endet, wie es endet, war zu erwarten und damit drückt sich die Autorin (was ich ihr übel nehme) auch ganz gut vor der Zukunft, was mit einem einstigen Verbannten, der nun ein zehn Jahre jüngeres Mädchen liebt, geschieht.


    Was mich aber gegen Ende des ansonsten supertollen Buches gestört hat, war, dass der Höhepunkt des Buches mit dem Kampf in der Arena schreibhandwerklich nicht überzeugen konnte. Ein Höhepunkt sollte von der "theatralischen" Aufmachung mehr wie ein Höhepunkt erscheinen, finde ich, da fehöt die Intensität, das Gefühl, die Steigerung. Es war zu wenig Höhepunktfeeling da. Man hatte das Gefühl, der Kampf unterscheidet sich nicht viel von den Straßenkämpfen davor.


    Kann mir aber gut vorstellen, dass das vielen nicht so auffällt, eben weil einem die Figuren ans Herz gewachsen sind. Aber wenn dies nicht so wäre und ich nur das betrachte, was da gegen Ende auf dem Papier steht, finde ich es eigentlich schlecht gemacht. Wobei es bis zu einem gewissen Grad zugegeben auch zur Welt bzw. den Schreibstil insgesamt passt. Trotzdem glaube ich, man hätte es besser machen können und trotzdem dem Stil des Buches treu bleiben.

    Dieser Jugendslang ist zu Beginn des Buches natürlich gewöhnungsbedürftig, aber im Großen und Ganzen ist man eher überrascht, wie gut man alles doch versteht. Man hat einfach eine ungefähr Vorstellung davon, was gemeint ist - und selbst, wenn man mal nicht weiß, ob nun die Nase oder der Fuß gemeint ist, auf dem diese Jugendlichen rumtreten - soo wichtig ist das nun auch wieder nicht.


    Lesenswert ist diese Sprache, weil dadurch ein interessantes Leseexperiment entsteht. Bei Georges Orwells "1984" wurde ja schon damit angedroht, das Denken der Menschen durch die Sprache zu formen. In diesem aus der personalen Perspektive geschriebenen Buch sieht man dann das Ergebnis, also was geschieht, wenn man in einer ganz bestimmten Sprachwelt lebt - nur ist das nicht die politisch-abgehackte Sprache wie bei Orwell, sondern eben diese Jugendsprache, also eher ein anderes Extrem. Der Effekt ist aber derselbe: Es ist eine verharmlosende Sprache, genauer: eine gewaltverharmlosende Sprache. In dieser flapsigen Jugendsprache scheint es gar nicht möglich zu sein, Gewalt mit dem gebotenen Ernst zu behandeln. Solche Worte wie "Flappe" und "Plattis" kann man einfach nicht ernst gebrauchen - das zeigte das Buch für mich auf irgendeine Weise.


    Allerdings gefiel mir eine andere "Lehre", die ich aus dem Buch herausgelesen habe, weniger: Dieser jugendliche Verbrecher wird ja später mit speziellen Mitteln so getrimmt, dass ihm beim Anblick von Gewalt und jedem Gedanken, eine Gewalttat zu begehen, kotzübel wird. Durch diese sozusagen künstlich-natürliche Körperreaktion vermeidet er fortan Gewalt, nicht weil er moralisch Einsicht zeigt, sondern weil seine "biologische Veranlagung" umgestellt wurde.


    Die Idee finde ich zwar sehr originell, gestört hat mich aber die negative Bewertung dieser Idee in dem Buch. Aus meiner Sicht weckte es zu viel Sympathie für den Täter und dessen angeblich ach so hohes Leid und verharmloste die Gewalt, die die Opfer erlitten haben.


    Sorry, aber dass der Täter so immens viel und elend unter seiner falschen Veranlagung leidet, kaufe ich ihm einfach nicht ab. Ich kaufe ihm nicht ab, dass er nun mehr leidet als seine Opfer vorher oder dass dass diese Strafe (bei gleichzeitiger Freiheit) schlimmer ist als die Dutzend Jahre Gefängnis.


    Das Buch veräsumt es, Leid und Gerechtigkeit in ein angemessenes Verhältnis zu setzen. Kritisch an dem Buch ist:
    Der Täter leidet unter seiner "falschen Veranlagung", aber:
    1. Erstens hat er freiwillig zugestimmt (lediglich fehlende Aufklärung könnte der Justiz vorwerfen)
    2. Zweitens bleibt ihm als Gegenzug für sein Übelkeitsgefühl bei Gewalt die lange Gefängnisstrafe erspart, er darf sich wieder frei in der Stadt bewegen
    3. Drittens ist es nur gerecht, wenn er sehr stark leidet, schließlich ist er ein uneinsichtiger, brutaler Serienschlägertyp, der anderen Menschen großes Leid gebracht hat und null echte Reue zeigt.
    4. Viertens sind die anderen Menschen jetzt endlich wirklich vor ihm sicher, zukünftiges Leid vieler Opfer wird verhindert.
    5. Fünftens ist das Phänomen, dass jemand leidet, weil er nicht handeln kann, wie es seiner inneren Natur entspricht, etwas, das zig Menschen kennen und unter dem viele Menschen leiden, ohne dass wir hier von Gewalt reden müssen: Was ist mit schüchternen Menschen, sozialen Phobikern, traumatisierten Menschen, den zwanghaft übermoralischen Menschen und, und, und? So viele Menschen haben innere Zwänge, und zwar Zwänge, die weniger nützlich sind. Auch sie können nicht so leben, wie sie es gerne möchten, weil z. B. körperliche Angstreaktionen und andere Kompexe sie körperlich quälen. Und wenn jemand Hemmungen gegen Gewalt hat, wenn einem beim Gedanken, Gewalt zu tun, elend wird (solche Menschen gibt's ohnehin), dann ist das angesichts all dieser geschilderten Tatsachen nichts Schlechtes.


    Und was den religiösen Aspekt betrifft, der Mensch könne, wenn ihm Gewalt durch so eine körperliche Reaktion künstlich unmöglich gemacht wird, nicht mehr zwischen Gut und Böse wählen: Umso besser. Der Mensch soll gar nicht wählen können, ob er jemanden verprügeln möchte oder nicht. Wenn alle Menschen der Welt hier nicht wählen könnten, wäre im Grunde alles in Ordnung und wir hätten eine bessere Welt (wie gesagt, in dem Idealfall, dass das wirklich für alle Menschen gilt). Außerdem schlagen viele Menschen nicht deshalb nicht zurück, weil sie sich für "das Gute" entschieden haben, sondern weil Angst sie lähmt, wenn sie so einem Schlägertypen gegenüberstehen, weil sie wissen, dass sie gegen so einen Prügelprofi keine gute Chance haben, weil Gewalt wieder Gegenwalt (noch mehr Leid für sie) bringt und, und, und.


    Tja, man merkt dem Buch eben an, es ist aus den 60ern und hat einseitige Ansichten, wo man heutzutage - hoffentlich! - mehr Bewusstsein für die Opferperspektive der echten Opfer gezeigt hätte.

    So viele Ja-Antworten?? Ich kann das einfach nicht glauben :rolleyes
    Wie macht ihr das nur? :grin Ich könnte so was nicht.


    Aber ich hab schon mal gehört, dass Leuten mit Einschlafproblemen Lesen statt TV empfohlen wird. Das müssen dann aber wohl schon langweilige Bücher sein. Bei wirklich guten Büchern ist man innerlich doch so erregt und bewegt, das hält einfach wach.

    Mich persönlich ärgert am meisten, wenn Konflikte mit den Bösewichtern so billig dadurch gelöst werden, dass der Bösewicht stirbt (am blödsten noch von der Klippe in den Abgrund stürzt oder im Wahnsinn verbrennt oder so was, obwohl der Gute ihn sogar Alternativen anbietet). Das ist so einfallslos und so eine billige Hintertür, um sich vor der Auseinandersetzung mit den Konflikt zu drücken, um sich vor einer Antwort zu drücken, wie sich der Bösewicht nun entwickelt, wenn er besiegt ist. Ich hasse diese Sorte von Happy End. Wenn der Held ihn tötet, okay, der hat Gründe, aber der Bösewicht, der eben noch die Weltherrschaft oder sonstwas wollte, soll ich gefälligst nicht selbst in einen tödlichen Unfall oder so was stürzen und dem Helden so erstens vor den Gewisenskonflikt zu bewahren (hat gesiegt, ohne töten zu müssen) und die Gesellschaft zweitens vor den anderen Problemen zu bewahren (wohin mit diesem hochgefährlichen Typen?).

    Auch wenn ich von Harry Potter begeistert bin, ist das für mich in gewisser Weise ebenfalls das, wo ich einiges an Unlogischem finde. Auch wenn ich den vierten Band am besten finde, hat er für mich den größten Logikfehler:


    Warum zum Kuckuck müssen die Todesser denn so eine komplizierte Prozedur machen und ausrechnet den so schwer erreichbaren Pokal des Trimagischen Turniers verzaubern? Es ginge so viel einfacher. Warum kann dieser Moody Harry nicht einfach eine verzauberte Teetasse anbieten, die ihn zu Voldemort teleportiert oder irgendetwas anderes, was leichter erreichbar ist? Ich hab noch keine wirklich überzeugende storyinterne Begründung im Buch gefunden ... Klar, es ist spannend und gut, wie es ist, aber logisch ist's nicht ...

    Zitat von bvc2002

    Zitat

    viel negative Kritik beruht auf der Enttäuschung eines Lesers, der sich das falsche Buch gekauft hat. Zum Beispiel, weil der Klappentext ihn irregeführt hat, oder die Leseprobe.


    Ja, so ist das - und auch Amazon-Rezensionen blenden die Leser. Mir fällt da dazu die Highland-Saga von Diana Gabaldon ein. Da steht dann zum Beispiel:


    Zitat

    Leider habe ich mich von den vielen Sternen blenden lassen, vielleicht gehöre ich (m23) nicht in die Zielgruppe von Frau Gabaldon.


    Zu viele Leser greifen einfach zum falschen Buch. Gut, manchmal sind die Klappenwerbetexte dran schuld, aber zum Teil sollten sich Leser schlicht und einfach mehr Urteilskompetenz aneignen. In einer Rezi las ich mal etwas wie: "Schon ab der zweiten Seite habe ich mich gequält" :rolleyes