Beiträge von Annorra

    Hallo Kevin,


    mir ist so was auch mal früher passiert (so 2003). Da war nicht alles weg, aber ich hatte halt nicht die aktuellste Fassung ordentlich gesichert. Tja, daraus lernt man. Als ich dann Frührjahr 2009 ein Virenproblem hatte, siehe:


    Wie gut sichert ihr eure Manuskripte?


    ... hatte ich das Wichtigste sicher auf drei USB-Sticks und zwei E-Mail-Boxen (Mails/Mailentwürfe an sich selbst ...). Aber so einiges für "nicht so wichtig" befundene war dann fort. Fortan habe ich meine Meinung von "nicht so wichtig" korrigiert ... aber ich nehme deinen Thread jetzt mal als Anregung, einiges angeblich nicht so Wichtige mal wieder ordentlich abzuspeichern.


    Im oben zitierten Thread wirst du aber auch keine Lösung für dein Problem finden, nur zur Sicherung für die Zukunft. Mist, dass du den Thread damals nicht gelesen hast, sonst hättest du vielleicht was getan ...

    Kann Toms Meinung zustimmen. Originalität beim Weltentwurf ist nicht das Problem dieses SF-Werks. Leider schafft es der Autor nicht, innerhalb dieses Ideenfeuerwerks eine spannende Geschichte zu erzählen. Zu oft verliert er sich in Beschreibungen statt diese mit einer spannenden Handlung zu verknüpfen.


    Zitat von Tom:

    Zitat

    Im Kern aber fehlt diesem Mischmasch aus Mittelalter-Kriegsepos und interstellarem Intrigenspiel die Spannung


    Genau so empfand ich das auch.
    Die diversen und noch dazu komplizierten Namen (90 Stück sind im Anhang gelistet, glaube ich), machen es auch nicht leichter.


    Auch sprachlich lässt das Werk meiner Meinung nach zu wünschen übrig. Primitiv ist die Sprache zwar keineswegs, aber es ist eine Sprache, die sich keine Mühe gibt, die Welt dem Leser wirklich nache zu bringen. Metapher und Vergleiche sind in diesem Werk rar, es fehlt so ein Hauch von "Leseransprache". Wie Tom eben sagt, das Buch hält sich nicht mit Erklärungen auf, man kann vielem nur schwer folgen.


    Von einem wirklich guten Buch erwarte ich, dass es Spannung, Originaliät und Verständlichkeit miteinander verknüpft und das ist hier nicht der Fall. Originalität beim Weltentwurf geht hier aber zulasten der Spannung und Verständlichkeit.


    Kein Buch für schnelle Leser.


    Für Leser, die aber gerne sehr langsam lesen und tief in die Welt hineinzutauchen versuchen und darauf bedacht sind, sich alles zu behalten und zu verstehen, werden vermutlich eine fasznierende Welt vorfinden.

    Ich persönlich bevorzuge sowohl als Autorin wie als Leserin, wenn der Autor ein Profil hat, Experte für ein Genre statt ein "Alleskönner" ist. Autoren, die "alles Mögliche" schreiben, mag ich nicht so. Man muss sich zwar nicht auf ein Genre festlegen, kann auch zwei oder drei haben, aber es sollte nicht nach einem willkürlichen Wirrwarr aussehen. Vor allem auf Autorenwebsites macht sich so was ganz schlecht.


    Wobei für mich nicht unbedingt das Genre ausschlaggebend ist, sondern vielleicht noch mehr das Themenfeld. Wer sich z. B. auf Ägypten spezialisiert, der kann von mir aus gerne von Fantasy, Krimi, Sachbuch, Bildband, Kinderbuch alles aus den Bereich Ägypten rausbringen.

    Zitat von Mariangela

    Zitat

    Und die Lesezeit teilt sich in Weblesezeit (Eulenforum und andere), Zeitungslesezeit und Bücherlesezeit.


    Stimmt, Lesen ist ja eigentlich mehr als literarische Bücher. :-) - Und gerade als Autorin geht so manche freie Zeit wohl fürs Lesen von Autoreninformationen/Arbeiten drauf: Lesen von Beiträgen in Autorenforen im Internet, Lesen von Internet-Buchmarkt/Schreibtipp-Informationen usw.

    Theoretisch ist mir das Mann/Frau egal, so lange der Inhalt des Buches mich anspricht. Allerdings habe ich bei meinem Genre (Fantasy) bei Autorinnen einiges mehr an Hoffnung auf ein gutes Buch, dass die Figuren und ihre Beziehungen/Gefühle und nicht die Schlachten in den Vordergrund stellt.


    Ich habe in Bezug auf deutsche Fantasy-Autoren eine Untersuchung gemacht, heraus kam, dass 61 % männlich und 39 % weiblich sind. Wobei Frauen noch dazu nur 26 % der Fantasy-Bücher schreiben. Etwa 74 % der deutschen Fantasy-Bücher sind von Männern.


    Bei Jugendbuch-Fantasy liegt das Verhältnis etwa 50:50, bei SF ... tja, vielleicht so vier Frauen, die's da gibt und kaum jemand kennt ...

    Warum finde ich bei Büchern, die ich gut finde, so wenige Reaktionen in der Büchereule? Die Erfahrung mache ich hier nicht zum ersten Mal ...


    Mir hat dieses Buch jedenfalls auch gut gefallen. Man glaubt gar nicht, dass es von einem deutschen Autor ist, kommt daher wie das Werk eines großen US-Autors, finde ich.


    Für mich stand die angenehm untypische "Liebesgeschichte" von Großunternehmer Valdorian und der Kantaki-Pilotin Lidia im Vordergrund. Die Figur Lidia ist auf eine "natürliche", ruhige Weise darauf bedacht, ihrem eigenen Lebensziel nachzugehen statt Valdorians Ehefrau zu werden (obwohl sie ihn durchaus liebt). So gar nicht die klischeehaft überdrehte Emanze und auch nicht die übertriebene Technik-Frau. Dafür, dass ein männlicher Autor dieses Buch geschrieben hab, war ich von Lidia sehr positiv überrascht.


    Valdorian ist natürlich die arrogante Klischee-Unternehmer, aber das macht nichts, da man merkt, die Figur ist da, um durch Lidia konstratiert zu werden. Besonders clever fand ich auch die Antwort von Valdorians Vater, wer sie beide auf dem Schachbrett wären - zuerst belehrt der Vater den Sohn und zum Schluss bereut er selbst, dass er sich geirrt hat ; - )


    Im Hintergrund des Buches stand ebenso vieles Interessante rumd um die Kantaki und den Zeitkrieg: Die Idee von durch den Krieg gestörten Raum-Zeit-Feldern, die die Kantaki wiederherstellen wollen, die lineare und die nichtlineare Zeit, das Universum der vielen theoretischen Möglichkeiten - wo Lidia aber nicht nur eine klischeehaft idyllische Zukunft a la "glückliche Ehefrau von Valdorian" sieht, sondern auch schlechtere Ehevarianten. Der Autor denkt an ziemlich vieles.

    Huch, hab eigentlich keine Aufmerksamkeit deswegen erwartet, aber "interessant, dass euch das interessiert" :-)


    Aber ist bei genauer Betrachtung die Verbindung von Schreiben und Videospielen vielleicht gar nicht so ungwöhnlich. Ich fing nämlich zuerst mit dem Schreiben über ein Videospiel an :-) - und darauf sind andere auch schon gekommen, wenngleich ich damals dachte, mit dieser Idee mach ich was Neues :chen Es gibt z. B. heute DSA-Romane (zum Spiel "Das schwarze Auge") - und noch so manche andere Fantasy-Rollenspiele, in deren Universum Spieler Romane schreiben. Bei mir war es zwar nicht DSA, aber zu meinem Spiel gab es zumindest auch bereits viele Fan-Fiction-Kurzgeschichten. Ich hatte zwar einen etwas anderen Anspruch als andere Spiele-Schreiber, aber revolutionär war es zu dem Zeitpunkt wohl nicht mehr, glaube ich (so 2002). Später schrieb ich dann ohne Videospielbezug.

    Ich wollte diese Umfrage mal kurz kommentieren (auch wenn sie nicht von mir ist ...)


    Dass Krimis hoch im Kurs stehen, war zu erwarten. Sehr auffällig ist allerdings, dass sie fast auf einer Stufe mit Fantasy stehen. Die Verlagsprogramme und z. T. das Angebot zu diesem Genre im Buchhandel spricht dagegen eine etwas andere Sprache, was nachgefragt ist. Ich habe ohnehin den Eindruck, im Internet sind Fantasy-Leser überrepräsentiert.


    Seltsam am Aufbau der Umfrage ist, dass die großen Sparten Belletristik und Sachbuch/Fachbuch/Ratgeber so nicht da sind. Eigentlich müsste daher der Sonstige-Bereich viel größer ausfallen, wenn es "repräsentativ" wäre. "Kinder/Jugendbuch" fehlt hier auch völlig.


    Interessant daher zu sehen, was in der Büchereule so angekreuzt wird. Von der Forenstruktur und vom Layout ist es ja ein sehr "gleichberechtigtes" oder "neutrales" Forum, das alle Genres gut berücksichtigt. - Wobei man sich auch die Frage stellen kann, ob das bisherige Ergebnis hier überhaupt für die Büchereule repräsentativ ist, nimmt ja nicht jeder an dieser Abstimmung teil ...

    Das Thema finde ich auch interessant und aktuell. Ich kenn das Buch nicht, die Buchvorstellung hier ist allerdings sehr aufschlussreich über den wesentlichen Schwachpunkt. Solche künstlichen Zwischenfälle, warum das schief geht, ärgern mich sehr. Das ist so eine billige Lösung für das Thema. :fetch


    Wer sich da aus der Verantwortung stiehlt, ist die Autorin!

    Interessanter Thread. Für mein eigenes Leseverhalten spielt die Beliebtheit des Autors als Person keine Rolle. Wenn ein Autor irgendwo was jenseits der Correctness geäußert hat, würde ich ihn trotzdem lesen, wenn mich nur das Buch an sich anspricht.


    Ich erlebe aber mehr so ein psychologisch umgekehrtes Phänomen: Wenn mir ein Buch nicht gefällt, z. B. weil die Charaktere klischeehaft oder unsympathisch sind oder die Sprache seicht dahergelabert klingt, dann stellt sich bei mir so ein Frust-Unsympathie-Gefühl von kühl berechnetem Kommerz und einem profitorientierten, überheblichen Autor ein, ergo unsympathische Person.


    Ob das stimmt, ist eine andere Frage und wie ich so einen Autor als Mensch finden würde, weiß ich nicht. Ich kenne sie alle eben nur über ihre Bücher und anhand dieser Bücher setzt sich bei mir ein Sympathie- und Abneigungsgefühl zusammen, das nicht immer nur gegen das konkrete Buch, sondern auch schon mal gegen die Person mit ihrem Buch gerichtet ist. Psychologischer Effekt eben.

    Ich habe mich entschieden, Bücher zu schreiben, um von meiner Videospiel-"Sucht" wegzukommen - aber die Augen schont das auch nicht :-(


    Das war jedenfalls ein Grund. Ansonsten ist das mit dem "Entscheiden" so eine Sache. "entscheiden" klingt so rational, aber ich hatte eben Lust zu schreiben. Grund ist also, ich wollte Spaß haben :-) Habe meinen Spaß an Computerspielen mit Spaß am Schreiben getauscht. Ansonsten kommt da der Kreativ-Selbstverwirklichungs-Berühmtwerden-Träumen-Komplex hinzu oder wie immer man das nennen mag.

    Zur Bushs verhinderter Auszeichnung:


    Also, ich versteh zwar, dass man K. Rowling wegen ihres Bucherfolgs nicht in den Himmel loben sollte als einen großen Verdienst fürs Land oder sonstwas. Sie ist eine Bestsellerautorin wie viele andere auch. Aber die Begründung mit der Anstiftung zur Hexerei ist einfach nur dämlich - und typisch christlichkonservatives Amerika, wo man noch an der Schöpfungsgeschichte festhält. Andrerseits ... immerhin feiern die sogar Halloween, das stiftet ja wohl auch zur Hexerei an. ;-)

    Hallo Dany-Maus,


    diese zwei "Bücher im Buch" haben mich auch gestört. Diese Infos sind so was von unoriginell in die Geschichte eingebracht. Da hat man sich nicht die geringste Mühe gemacht, das dem Leser zu angebrachter Zeit und harmonisch in die Gesamtgeschichte eingebunden in kleine Häppchen zu präsentieren. Und noch dazu ist dieses Tagebuch in dieser Breite überhaupt nicht für die Geschichte wichtig. Wer Leseerfahrung hat, weiß zwar, was der Sinn dieser Riesenabschnitte ist, aber wer Leseerfahrung hat, der weiß auch, dass dies nicht in einer solchen Breite erzählt werden muss. Da hätte der Autor besser die London-Geschichte länger machen sollen - an der mich allerdings Wittgensteins vertrackte Erzählperspektive gestört hat. Ich schätze mal, er wollte so ein väterliches "Ich erzähle euch die Geschichte eines faszinierenden Kindes"-Feeling erwecken, aber das kommt einfach nicht an. Dieser Wittgenstein erzählt an vielen Stellen viel zu künstlich von sich und Emily. Das ist dann so ein blödes Dazwischen, das sowohl die konventionelle väterlich-auktoriale Atmosphäre kaputtmacht als auch die modernere personale Atmosphäre, wenn da irgendwann in Szenen mit Emily Wittgensteins Wörtchen "ich" wieder auftaucht.

    Hallo Dyke,


    mit 49 Jahren im heutigen Deutschland zu sterben, das ist schon um einiges weit weg vom Durchschnittssterbealter und insofern "seltam" (jetzt nicht im Sinne von mysteriös gemeint)


    Zitat

    Oder müssen moderen Autoren älter werden ??


    JA, die modernen Autoren "müssen" älter werden! Wie gesagt, 49 Jahre ist schon weit unter dem heutigen Durchschnittssterbealter. 20 Jahre "zu früh" gestorben. Mit 49 Jahren ist man heutzutage noch mitten im Leben.

    Das Feeling von Phantasien a la Michale Ende rüberzubringen, ist dem Autor gelungen, finde ich - zumindest in 95 % des Werkes. Warum der Autor allerdings mit einem Prolog anfängt, der bei dem Leser eine ganz andere Atmosphäre hervorruft und warum das Cover so unpassend ist, weiß ich auch nicht. "Wollten" der Autor und der Verlag die Zielgruppe verfehlen??? Vielleicht ist das der Grund, warum es sich nicht gut verkaufte. Die hätten das unter Jugendbuch verkaufen sollen und mit einem Jugendbuch-Fantasiehaften Cover und nicht mit etwas, das nach historischer Düsternis in der katholischen Kirche des 16. Jh. anmutet.


    Die Aufmachung und der düstere Apokalypse-Titel passt auch gar nicht zu dem Stil des Autors. Dieser ist nämlich - für meinen Geschmack schon geradezu nervig - kindisch. Einige Ausdrücke/Dialoge in dem Buch sind sogar für ein Jugendbuch noch zu simpel. Die ersten (zitierten?) Sätze von Heidi Hofs Rezension geben jedenfalls einen guten Eindruck davon, welche Stil dem Leser im Buch erwartet: „Das weiß doch jedes Kind. Die Stierwächter haben Mangarath erbaut, um Phantásien vor dem Nichts zu retten.“


    Immerhin, dass der Autor imstande ist, sich tatsächlich viele phantastische Ideen auszudenken, die noch dazu zu Phantasien passen, war eine positive Überraschung,

    Zitat von licht:

    Zitat

    Meine spontane Assoziation beim Begriff schlechtes Buch ist völlig unabhängig vom Inhalt. Als schlecht würde ich am ehesten ein Buch bezeichnen, dessen Lektorat unterirdisch war, d.h. ein Buch mit grottiger Orthographie, Grammatik o.ä.


    Meine Assoziation ging auch in diese Richtung. Das, was ich eindeutig "schlechtes Buch" nenne, ist vieles von dem qualitätskontrollenfreien Geschreibsel von Möchterngern-Autoren, das seriöse Verlage schon bei den ersten Blicken "einstimmig" ablehnen und das dann als Books on Demand oder als Druckkostenzuschussverlagsbuch erscheint und dadurch noch dazu äußerlich grottig wegen Kosteneinsparungen für Papier und Coverdesigner ist (so engbedruckte Unterhaltungsbücher im unhandlichen Format mit einem Cover, das aus einem roten und einem weißen Rechteck versteht, selbst wenn darin der düsterste Krimi versteckt sein sollte)

    Hallo Substantia und MagnaMater,


    ich kann verstehen, wenn euch das Buch eben genau wegen der epischen Weite so gut gefallen hat. Bedürfnisse von Lesern sind nun mal unterschiedlich.


    @Substantia

    Zitat

    Ich hasse Bücher, die nur durch die Handlung rasen, wo ich am Ende nichtmal weiß, wie die Hauptperson aussieht, geschweige denn, was für ein Charakter sie ist oder in welcher Welt sie lebt.


    Ja, es gibt Leser, die so herum "veranlagt" sind :-). Charaktere mag ich auch, Handlung mit platten Figuren ist auch nicht mein Ding. Analog zu deiner Aussage könnte ich aber für mich formulieren, ich mag es nicht, zuerst Infos zum Figurenaussehen und der Landschaft zu bekommen, ohne zu wissen, worum es handlungsmäßig geht. Betrifft jetzt nicht so sehr Hennens Elfen.



    Zitat

    Ich fand "Die Elfen" rundherum gelungen, und von mir aus hätte es ruhig noch mehr als 950 Seiten haben dürfen


    *bewunder* :-) Mir zog sich Hennens Elfen schon beim rasanten Überflug-Lesen in die Länge ...



    MagnaMater

    Zitat

    ich will von tollen welten lesen, und kann nie genug details darüber wissen, Hennen hat mich fast restlos befriedigt, das mit den raumschollen der zerbrochenen welt und den albenpfaden muss er mir nochmal in einem extra-buch über die albenkriege magisch-physikalisch genauer erklären, aber sonst hab ich daran kaum auszusetzen..


    So langgezogen ich das Buch auch fand, bei den Punkten, die du ansprichst, finde ich auch, das ist geradezu zu kurz geraten. Ein Extra-Buch will ich dafür zwar nicht, aber ein paar Absätze mehr dazu wären nicht schlecht.