Damals, in der Schule hatte man uns den Film gezeigt. Mir gefiel er sehr, weil er so unheimlich gut zum Nachdenken und Fantasieren anregt (bis heute noch), vor allem die Frage: Hätte man selbst auch mitgemacht und die Parallelen zu den Nazis nicht erkannt? Und dann immer, in meinem Fall, der "stolze" Gedanke: Nein, ich hätte auf keinen Fall mitgemacht - aber natürlich auch keine Rebellion angezettelt oder so. Bin so eine sturr-schüchtern-selbstbewusste Außenseiterin und Einzelgängerin, die durch ein derartiges Regime ihre ganz einen Probleme hätte und diesem Regime womöglich verrückte Probleme gemacht hätte: In eine meiner Vorstellungen (die ich für mich persönlich als realistische Option betrachte) sehe ich mich zum Schulleiter oder zu diesem Herrn Ross gehen und fragen: "Darf ich für die zwei Wochen schulfrei haben oder können wir uns sonstwie darauf einigen, dass ich nicht mitspielen muss?" Und wenn ein "nein" käme, würde ich ihm ins Gesicht sagen: "Dann ist es kein Spiel! Dann ist es echte Diktatur!" Und wenn er mir drohen will - mit was denn? Gemeinschaft hab ich als Außenseiterin keine zu verlieren, töten kann er mich nicht. Und wenn er mir mit Schulverweis, schlechten Noten und sonst was droht, ich hab die Gesetze des Kulturministeriums oder sonstwem in dieser Demokratie auf meiner Seite :-]. So einem Lehrer können die bestimmt kündigen. Erst wenn alle höheren Behörden auch mitspielen würden, hätte ich ein Problem.
Beiträge von Annorra
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Ich kann mich der größtenteils positiven Resonanz auf das Buch nicht anschließen (nur 8 ein-Stern-Rezensionen sehe ich bei Amazon, aber genau da steht viel von meiner Meinung drin – ein Erlebnis, das ich sowieso oft bei Büchern habe...)
Aber erstmal das Positive: Die Grundidee rund um das Buch im Buch, das Herauslesen von Figuren aus dem Buch und das Verändern der Geschichte durch das Schreiben ist ja sehr spannend und einiges (auch wenn viel mehr wünschenswert wäre) hat die Autorin auch daraus gemacht.
Bei der Sprache genauso: Da ist an Metaphern und Vergleichen so einiges Originelle drin, andrerseits ist vieles andere wieder einfallslos dahergeschrieben, besonders gegen Ende hin.
Die zwei großen Schwachpunkte liegen aber bei der Charakterglaubwürdigkeit und der Glaubwürdigkeit, dass diese Buch-Welt eine faszinierende, fantasievolle Welt ist, in die ein Kind gerne eintauchen will. Sorry, aber diese Welt war für mich ein recht fantasieloses, grausames Mittelalter (vielleicht ist es ja im ersten Teil anders, ich hab nur den zweiten gelesen) – aber wieder nicht so grausam, dass ich aus dem Bösen eine andere Art von Faszination schöpfen konnte.
Der genauso große Schwachpunkt war die Glaubwürdigkeit der Charaktere. Ich hab’s ja schon geahnt: Meggie, dieses Mädel, wird in diese Welt wollen und kaum ist sie drin, wird sie wieder zurückwollen. Und genau so war’s, sogar noch platter, als ich es mir vorgestellt habe. Diese Situation mit „Hey, bitte lass mich rein! – Ha, bin drin! – Nein, bitte lass mich raus!“ zu karikieren, wäre gar nicht so übertrieben.
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Hier meine ein wenig spitzzüngige Antwort:
Ich bin in meiner Familie diejenige, die Bücher liest.
Meine Mutter hält Lesen für "richtig" und lobenswert, kann sich selbst aber nie dazu durchringen.
Mein Vater liest überwiegend technische Daten in PC- und Autormagazinen.
Meine Schwester schreibt Geschichten und macht sich Gedanken über "den Leser", aber hasst das Lesen -
Ich habe keinen Autor, von dem ich sofort jedes neue Buch kaufe. Trotz meiner vorschnellen Aussage habe ich mich kritisch gefragt, ob da nicht doch was ist oder war in meiner frühen Kindheit ... aber so schnell mir will nichts einfallen.
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Hallo Alice Thierry,
ZitatUnd noch mehr erstaunt mich, dass ab 40.000 verkauften Exemplaren schon ein Bestseller angenommen wird. Okay, 40.000 ist schon eine hohe Zahl, aber eigentlich gar nicht so viel, wenn man bedenkt, dass Deutschland 80 Mio. und eine kleine bis mittlere Stadt schon 40.000 Einwohner hat. Offensichtlich wird viel zu wenig gelesen...
Nun, vielleicht interessiert dich ja, was ich im Rahmen einer Studienarbeit mal aus persönlicher Neugier zusammengerechnet habe (Infodump ;-)): Aus einer anderen, angeblich repräsentativen Studie im Internet ging hervor, dass Deutsche (über 18 Jahre) 9,1 Bücher pro Jahr lesen. Dann hab ich mir mit Hilfe der Daten des Statistischen Bundesamtes ausgerechnet, dass es ca. 67,7 Millionen Deutsche über 18 Jahre gibt. Wenn jeder von ihnen 9,1 Bücher im Jahr liest, werden im Jahr 616.070.000 Bücher gelesen. Angenommen, diese Leser würden ausschließlich Neuerscheinungen lesen (davon soll es im deutschen Raum um die 100.000 im Jahr geben), dann könnte jeder Autor, wenn alles absolut gerecht verteilt wäre, 6161 Bücher im Jahr verkaufen (wenn er jedes Jahr ein neues Buch rausbringt). Das würde zwar nicht zum Leben reichen, es eine solche Verkaufszahl als Neuling (noch dazu bei keinem prominenten Verlag) wäre aber gar nicht soo wenig. Allerdings sieht es in der Realität dann anders aus: Leser leihen Bücher kostenlos aus, Leser kaufen bevorzugt „prominente“ Bücher, Leser kaufen „Ramsch“ bei ebay und auf dem Flohmarkt und schließlich kaufen Leser noch lange nicht nur Neuerscheinungen, sondern Bücher von 2005, von 2000 usw. verkaufen sich auch noch gut und dann kommen noch die „Uralt“-Klassiker aus solchen Jahren wie 1945 oder 1850 hinzu... und so sinkt das Gehalt vieler Autoren noch mehr...
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Zitat
Am meisten stört mich, dass sich die Presse Fairlag nicht anschließt. Alle paar Wochen steht wieder ein lokaler Autor in der Tageszeitung und wenn man mal genauer hinguckt, ist's mal wieder ein DKZ-Verlags-Produkt Augen rollen Prima Gratis-Werbung. Hab' mich sogar mal bei einem Chefredakteur mit Verweis auf Fairlag beschwert, aber natürlich nie eine Antwort erhalten.
Ja, das stört mich auch sehr. Und das muss ja keineswegs nur Unwissen sein (auch wenn selbst einige Journalisten von dem Ganzen keine rechte Ahnung haben). So eine Meldung, dass der Nachbar von nebenan es geschafft hat, ein Buch zu verlegen, ist sicherlich ein ganz nettes New, auf das man als kleine Lokalzeitung wohl nicht verzichten möchte.
Ich habe es mal vor einiger Zeit gewagt, drei Autorinnen anzuschreiben, die bei dem berüchtigten Goethe-Verlag verlegt haben. Ich habe sie zunächst neutral gefragt, was sie vom Goethe-Verlag halten und ihnen in diesem Rahmen auch einen Link auf Fairlag gegeben und in knappen (natürlich nicht "polemischen") Worten von der Aktion erzählt. Zwei von drei haben zurückgeschrieben. Bei der einen ist's entweder eingeschlagen oder sie öffnet keine Mails von Unbekannten (auch wenn der Mailtitel sie höchst interessieren dürfte). Was mir bei denen, die geantwortet haben, auffiel, war so eine "erschöpfte Gelassenheit" in ihren Antworten. Es klang so, als hätten sie den Link entweder gar nicht angeklickt oder es "interessierte" sie gar nicht sehr oder als hätten sie gar nicht recht begriffen, um was es geht, oder wären immer noch in bestimmten Verlagsvorstellungen gefangen. Seltsame Sache.
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Ob ich Bücher direkt wegwerfen könnte, wohl höchstens, weiß ich nicht recht. Heißt aber nicht, dass ich früher als Kind nicht schon mal schwere "Körperverletzung" an einem Bilderbuch verbrochen habe (bekritzeln, Seiten rausreißen). Theoretisch könnte in manchen Fällen nicht mehr viel Zusammenhängendes übrig bleiben, was man noch als "Buch" bezeichnen kann und man würde eher ein paar Einzelteile wegwerfen und gefühlsmäßig vielleicht nicht mehr ein Buch. So, das waren ein paar Überlegungen von mir zum Thema...
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vollständiger Titel: „Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohème oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung
Inhalt:
Die digitale Bohème ist ein bunt gemischte Gruppe kreativer Einzelunternehmer, die mit Hilfe des Internets ihr Geld verdient: Autoren, Journalisten, Künstler, Forscher, Programmierer etc. Teils wegen Arbeitsplatzmangel, zum großen Teil aber auch aus freien Stücken sagen diese Menschen bewusst „Nein“ zur Festanstellung, welche trotz all ihrer Sicherheiten auch ihren Preis hat: Anpassung, Abhängigkeit, Horizontbegrenzung durch die Unternehmenslogik und -sprache.
Die digitale Bohème setzt auf Selbstständigkeit und Selbstverwirklichung. Sie macht ihre Fähigkeiten und Hobbys zum Beruf. Ihre Mittel hierzu sind Kreativität, Online-Netzwerke, Selbstmarketing, Web-2.0.-Angebote wie Blogs, Wikis und Online-Rollenspiele und die Vermarktung raffinierter Ideen und Nischenprodukte.
Doch nur einige Bohème-Mitglieder können damit tatsächlich ihren Lebensunterhalt bestreiten. Einige leben an der Existenzgrenze, einige haben nebenbei ihren Brotjob. Es ist ein Leben mit viel Risiko und ungewisser Zukunft.Die Perspektive und Sprache des Buches ist am ehesten einführend, alltagssprachlich-soziologisch mit subjektiver Färbung.
Über die Autoren
Holm Friebe: geb. 1972, Diplom-Volkswirt und Journalist, Redakteur des Weblogs „Riesenmaschine“, Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin. Die Zeitschrift NEON wählte ihn 2006 unter „die hundert wichtigsten jungen Deutschen“.
Sascha Lobo: geb. 1975, Seinen Lebensunterhalt bestreitet er mit seiner Autorentätigkeit als Kommunikationsberater mit den Schwerpunkten Strategie, Internet, ungewöhnliche Kommunikation. Gegenwärtig Deutschlands meistgelesener Microblogger (Twitter.com).Meine Meinung:
Wer sich über die digitale Bohème informieren möchte, sollte dieses Buch aus folgenden Gründen lesen: 1. die Autoren sind selbst erfolgreiche und prominente Mitglieder der Bohème, 2. sehr aktuelles Buch, 3. derzeit vermutlich das einzige Buch zu genau diesem Thema mit genau dieser Themenmischung: es ballt Diverses zusammen, was über mehrere Einzelbücher zu erfahren wäre, z. B. prekäre Arbeitsmarktsituation, Konzernkritik, neue Berufsfelder, Netzwerke, Kreativität, Aufmerksamkeit, Web-2.0.-Angebote, Vermarktung, Massenware vs. Nischenprodukte und, und, und.
Auf der anderen Seite reißt das Buch durch seine Themenvielfalt die einzelnen Themen nur kurz an. Dadurch (sowie durch das Stichwortverzeichnis und detaillierte Inhaltsverzeichnis) eignet es sich aber fast als Nachschlagewerk. Da das Buch zahlreiche der bisherigen Entwicklungen und Diskurse über das Web 2.0. anreißt und zusammenfasst, ist es auch für Leser, die vorwiegend auf der Suche nach einem Buch zum Thema Web 2.0. und Netzwerke einen Blick wert.
Wer bisher selbst erfolglos auf der Suche nach einer Festanstellung ist oder nur einen schlechtbezahlten Job hat, dem kann die Lektüre dieses Buches womöglich dazu anregen, Alternativen zu suchen und sie auch zu wagen. Das Buch fährt zwar einerseits auf der optimistischen „Freiheit-Kreativer-Selbstständiger“-Schiene, springt aber dennoch auch ganz unverblümt an vielen Stellen auf die nackten Tatsachen über arme Künstler um.Allerdings gibt es auch Kritikpunkte:
1. Das Buch beginnt mit dem Bohème- und Arbeitsthema, schweift dann aber auf das Web 2.0.-Thema ab. Man muss schon ein wenig um die Ecken denken, um den Bezug der vielen Web 2.0.-Kapitel zum Thema digitale Bohème zu finden. Dem Buch fehlt es ein wenig an analytischer und struktureller Disziplin.
2. Das Buch scheint sehr von Friebes und Lobos Sicht über die Merkmale und Eigenschaften der Bohème geprägt zu sein, welche dann aber so rüberkommt, als sei „die“ Bohème so. Es wird auch ausschließlich auf die kompetenten, erfahren, in irgendeiner Weise erfolgreichen fokussiert bzw. sie werden als Beispiele genannt. Von den Defiziten, Möchtergern-Kompetenten, Selbstüberschätzerm und den unerfahrenen Neueinsteigern etc. ist nicht angemessen die Rede.Wenn ich dieses Buch empfehlen würde, dann vor allem deshalb, weil es unterhaltsam, von prominenten Autoren und das einzige Buch zu genau diesem Thema ist. Eine Empfehlung aufgrund besonderer inhaltlicher Qualität wage ich nicht auszusprechen.
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Das mit dem Mainstream und dem "Verlage wagen zu wenig" und dem "Publikum wird eine Auswahl mit der x-ten Nachahmung von y aufgedrückt" ist ja auch so mein Thema, das mich sowohl von Autorenseite als auch von Leserseite nervt.
Gut, ich selbst schreibe recht Ungewöhnliches und will auch so was Ähnliches lesen, ich erwarte nicht unbedingt, dass ein Buchladen mir genau meinen Wunsch innerhalb meines Genres erfüllt. Aber ein wenig vielfältiger könnte die Auswahl da schon sein. Ein kleines bisschen mehr Risiko auch von Verlagen. Wie hier angesprochen, solche Änderungen wie Mann/Frau oder Mann/Nonne, also so was könnte ein Verlag schon wagen, find ich. Fällt mir von meinem subjektivem Erleben aus immer schwer zu glauben, dass das so verkaufsrelevant ist. Andrerseits... ich selbst ticke vielleicht ein wenig ähnlich, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. So will ich immer was lesen, was in einer neu erfundenen Welt spielt, auch wenn etwas, das in London spielt, genauso fantasievoll sein kann und was in einer rein erfundenen Welt langweilig gestaltet.
Dieses Thema mit dem Mainstream und den "zu wenig wagen" hat mich ja auch im Rahmen meiner Umfrage "Zufriedenheit mit Romanen" beschäftigt (ich arbeite noch dran...). Haben übrigens 445 Leser teilgenommen.
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Hallo,
ich kenne die Erfahrung mit dieser Papierqualität auch. Ich hab ein Buch von 2003, das sieht im "Querschnitt" so braun aus wie aus weiß nicht welchen Jahrhundert (na ja, ist auch garantiert Billigdruck, was von der Berufsberatung oder so), und ich seh Bücher in der Uni-Bibliothek von 1950, die zufriedenstellend weiß im "Querschnitt" sind.
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Hm, interessante Frage.
Ich stell mir Autoren (wie auch Mail-Partner und Forenmitglieder) gar nicht richtig vor. Aber wenn ich dann ein Bild von denen sehe, kann ich dann so aus dem Bauch heraus sagen: "Ja, so in etwa hab ich sie mir vorgestellt" oder "Nein, so auf keinen Fall." Aber zuvor hätte ich nur schwer Merkmale nennen können, wie ich sie mir vorstelle, nur ganz extreme "so nicht"s.
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Hallo Timo,
danke für deine Antwort, dass du auch ähnliche Zwänge kennst.
Übrigens: tolle, unterhaltsame Leser-Typologie
Viele Grüße
Annorra -
Wenn ich die Antworten hier so lese, komme ich mir mit meinen internen Lesezwängen ja recht einsam vor. Also ich kenn das, dass man auch ohne einen äußeren Zwang ein Buch zu Ende liest, auch wenn ich nicht muss. Ist hohl, zugegeben, und trotzdem tu ich's, obwohl ich's ganz genau weiß. Manchmal wird das Buch dann schneller gelesen, aber so ganz abbrechen, das "wage" ich so gut wie nie.
Ich überlege gerade, was die Ursache dafür ist. Ich glaub, es ist zum einen für die persönliche Statistik der bereits gelesenen Bücher. Zum andern vielleicht so eine absurd-irrationale Haltung "Ich lass mich von deinem schlechten Stil nicht aufhalten, ich schaff dich schon!"
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Zu Beginn habe ich Mangas mit Begeisterung gelesen (August 2008 habe ich damit angefangen und bis heute habe ich vielleicht 250 Manga gelesen, natürlich alle aus der Bibliothek ausgeliehen, wäre ja "unbezahlbar" :-)). Mittlerweile ist meine Freude daran aber arg abgeflaut. Ich war auf der Suche nach neuartigen Geschichten und zunächst sind Mangas auch wirklich was anderes als Fantasy/Science Fiction. Aber auch Mangas haben so ihre Schemas. Zwar ist die Art der Fantasie anders, aber vieles von dieser Fantasie ist eben der japanischen Kultur entnommen, genau so wie viele aus Fantasy von der Tendenz her der europäischen Kultur entnommen ist, also selbses Schema.
Gut, einige Mangas sind nervig unübersichtlich und nicht schön gezeichnet. Was mich aber mehr stört, ist der umgekehrte Fall: Da gibt es junge, gute Zeichnerinnen, die sich wirklich Mühe zu geben scheinen, aber an Story haben die nichts drauf! Wenn ich sehe, was da alles veröffentlicht wird... es scheint wirklich leichter zu sein, als Mangaka veröffentlicht zu werden als als Buchautor in einem richtigen Verlag. Was sich Mangaka alles an Schludrigkeiten leisten dürfen... Ich hatte mal einen Manga gelesen, der kam mir vom Niveau und der Erzählart vor, als schreibt hier eine 15jährige ihre erste Fantasy-Geschichte (mit entsprechender DKZ-Qualität). Und der Witz: das gab sie im Nachwort auch noch zu, dass das so eine Art verwirklichte Kinderfantasie war, wenn ich mich recht erinnere.
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Ich bin im Buch eigentlich gerade genau dort, wo ich jetzt bin: im Internet der Gegenwart :chen, und damit nicht an einen regionalen Ort gebunden.
(lese gerade ein Sachbuch über die "Digitale Bohème", also Leute, die sich übers Internet selbstständig machen und Geld damit verdienen)
Echt lustiger Thread!
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Ich schätze mal, dass es bei mir keinen statistischen Zusammenhang zwischen schreiben und lesen gibt. Meine Lust auf Schreiben und meine Lust auf Lesen, das hängt beides von verschiedenen Lust-Faktoren ab. Ausnahme nur, wenn diese "gesundheitlich" ist: Wenn ich also gerade sechs Stunden am PC gehockt und geschrieben habe, da mach ich mir die Augen nicht noch weiter mit anschließendem Lesen kaputt. Aber auch hier hinge Lesem vom Schreiben nur indirekt ab, denn ich würde auch nicht lesen, wenn ich sechs Stunden lang am PC Videospiele gespielt hätte oder dergleichen.
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Ich habe das Buch vor zwei Jahren gelesen. Da war so die Zeit, wo ich mal wieder intensiv mit dem Lesen angefangen habe. Es war das erste Buch meiner "Lesestaffel" (wie alle aus der Bibliothek ausgeliehen) und ich muss sagen, das war nicht die schlechteste Wahl.
Das Buch gehörte für mich zu den besseren SF-Jugend-Büchern. Ja, es war intelligent. Ich mochte die psychologische, ethische Art. Also, wer ein SF-Buch mit sozialer Komponente und ohne Technik-Imponiergehabe sucht...
Aufgesetzt kamen mir aber diese sich entwickelnden Liebesgefühle der Protagonistin zu einem Jungen aus dem Mittelalter im späteren Verlauf vor. War mir zu stark und für mich hatten sie nicht genug miteinander erlebt. Mir kam es vor, als versuchte man da was Partnerschaftliches hineinzuquetschen (im Sinne Liebe Mann/Frau), dabei kam es mir eher wie die Liebe einer Mutter/Erzieherin aus der Zukunft auf ein Kind/Zögling aus dem Mittelalter herab vor. Es fiel mir schwer, die Gefühle der Protagonistin für diesen mittelalterlichen Jüngling nachzuvollziehen, dazu war mir der Blick aufs Mittelalter zu sehr der Blick in einen "Experimentkasten". (so jedenfalls ist es mir nach zwei Jahren noch in Erinnerung)
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Sehr nützlich wäre es, wenn die Fairlags-Seite bei typischen Suchbegriffen von Erstautoren bei Google sehr weit oben genannt wird. Etwa in die Gegend, wo sich die Gegner von Fairlag zu positionieren versuchen. Allerdings nehme ich an, dass die Fairlags-Leute nicht die finanziellen Mittel haben, um sich bei Google bei typischen Erstautoren-Stichworten an die obersten Stellen zu setzen und ähnlich viel "Werbung" zu machen wie die Gegner. Aber über viele Verlinkungen und anderes kann sich eine Site ja auch noch nach oben bringen.
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Zitat
Nun, wer jemals nach "Fairlag" im Netz sucht, findet natürlich die dazugehörige Seite des echten, internationalen Fairlagbündnisses
Das große Problem ist nur: Eine Unmenge an Neulingen wird genau das nicht tun und in dem Irrtum bleiben. Es ist nicht so üblich, dass man jede Aussage eines Unternehmens überprüft und ein bisschen Vertrauen muss auch erlaubt sein, dass Leute die Wahrheit sagen.
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Hallo alle miteinander,
vielleicht hab ich ja was übersehen, aber ich hab das Gefühl, die Website des „August von Goethe Literaturverlags“ (Zuschussverlag) sah vor einiger Zeit noch etwas anders aus. (Verzeiht mir, wenn meine Erkenntnis bereits ein alter Hut ist und schon mehrmals diskutiert wurde)
Auf dieser Zuschussverlagswebsite findet man eine verzerrte, irritierende Aussage, die besagt, dass der überwältigende Erfolg dieses Zuschussverlags die Schriftsteller zu einer Schöpfung des Fairlags-Begriffs anregte. Das klingt für alle, die nicht wissen, was sich unter „Fairlag“ verbirgt, geradezu wie eine Ruhmestat dieses Zuschussverlags.
Und noch viel schlimmer! Man kann es sogar so lesen, als sei dieser ZUSCHUSSVERLAG MIT FAIRLAG GEMEINT!! Fairlag in dem Sinne, dass er neuen Autoren eine „faire“ Chance bietet!
(ich will mal lieber nicht direkt zitieren, weiß nicht, wie es mit dem Copyright aussieht, müsst also mal selbst schauen unter
http://www.august-goethe-verlag.de/index.html
einfach mal in dem Text diese Aussage suchen)
Ansonsten fällt mir auf, dass dieser Verlag die Autoren an das Rückporto erinnert. Will er damit andeuten, dass nicht alle Manuskripte angenommen werden oder sich noch ein kleines Taschengeld mit 5-Euro-Scheinen und Briefmarken hinzuverdienen? Vielleicht beides? Nur so meine persönliche Vermutung...
Irreführend finde ich weiterhin die Aussage des Foqué-Verlags, dass von den jährlich 5000 eingesandten Manuskripten nur 5 % veröffentlicht werden (http://www.fouque-verlag.de/Der_Verlag/der_verlag.html). Diese Zahl könnte nämlich vielleicht sogar stimmen. 250 veröffentliche Bücher im Jahr, das ist nicht gerade wenig. Hier soll wohl Ähnlichkeit mit richtigen Verlagen angedeutet werden. Ich würde aber mal sagen, es sieht eher so aus: Ein echter Großverlag kann primär aus Kostenrisiko-Gründen nicht alle eingesandten Manuskripte veröffentlichen. Selbst wenn er mehr Personal hätte, würde er nicht alles veröffentlichen, weil er damit Verluste machen würde. Ein Konzern-Zuschussverlag hingegen scheint mir eher aus Personalgründen nicht alles veröffentlichen zu können, so mein Verdacht. Beziehungsweise reichen 250 mal 5000 Euro (einmal angenommener Zuschuss) durchaus aus, um sich als Verlag mehr als nur über Wasser zu halten. Das wären bei meinem angenommenen Zuschuss von 5000 Euro 1.250.000 Euro (über eine Million!) im Jahr. Selbst wenn man die Ausgaben für den Druck abzieht, dürfte noch so einiges für ein gutes Leben übrig bleiben (und man bedenke, der Foque-Verlag ist nur ein Teil dieser Frankfurter Verlagsgruppe).