Beiträge von Annorra

    Die Werke von der Gilde der schwarzen Magier habe ich hier im Forum empfohleb bekommen, als ich meckerte, dass ich vielen Fantasy-Büchern zu wenig Fantasie drin ist. Zuerst war ich skeptisch über diese Empfehlung, war ich doch im Laden schon öfter um diese Triologie herumgeschlichen, aber das Cover erweckte bei mir einen negativen Eindruck, flairmäßig hatte ich was anderes erwartet als was drin stand (dasselbe Erlebnis hatte ich bei Harry Potter vor zehn Jahren auch).


    Nun, die Empfehlung einer Büchereule war genau richtig, kann ihr sehr zustimmen, dass das Buch handwerklich wunderbar geschrieben ist. Ich sag so was ja höchst selten, aber dieses Buch ist wirklich sehr toll (muss aber noch 100 Seiten lesen).


    Begründung für meinen guten Eindruck bzw. warum es meinen Geschmack getroffen hat: Der Fokus liegt auf den Beziehungen und Gedanken der Figuren und die Figuren haben clevere und intelligente Gedanken. Soneas Art, mit dem Mobbing an der Universität umzugehen ist schön erwachsen, stark und reflektiert (leider wird der Mobber Regin manchmal aber zu kindisch und tendiert zu so einem Draco Malfoy). Die vorsichtige-abwartende Art von Sonea, Lorlen und Rothen mit der Gewissnheit umzugehen, dass der Hohe Lord Akkarin schwarze Magie praktiziert, ist auch sehr glaubwürdig und hier liegt storymäßig der große Reiz: Das Buch ist gerade deshalb interessant, weil Akkarins Praktiken für den Leser und einige Figuren ein "offenes Geheimnis" sind. Noch reizvoller wird es dann, wenn Akkarin erfährt, dass einige es wissen und wie er dann damit umgeht, auch sehr vernünftig und erwachsen dargestellt, keiner, der jetzt glaubt, alle Zeugen töten zu müssen oder sonst eine plumpböse Tat begehen muss.


    Und die Fantasy kommt auch nicht zu kurz: An exotischen Ideen ist da zwar nichts drin, aber alles rund um die Magie ist wunderbar bildlich und anregend ausgearbeitet, dasselbe gilt für die Machtverhältnisse in Bezug auf die Magie, sozusagen die Gesetze der Welt. In dieser Hinsicht ist die Welt sehr gut durchdacht. Auch mag ich es, dass die Figuren ihre "große Magie" nicht nur behaupten, sondern nicht zögern, sie in sinnvollen Situationen praktisch und clever zu nutzen. Zum Beispiel macht der Hohe Lord von der Macht des Gedankenlesens ausgiebig Gebrauch.


    Darüber hinaus war ich erstaunt über die hohe Qualität des Buches. Ich kenne den ersten Teil nicht (werde ihn aber noch kennen lernen), aber der zweite Teil wird es eher übertoffen haben. Gibt ja mehrere Triologien, da hat man den Eindruck, die Autoren geben sich nach dem ersten Erfolg nicht mehr so viel Mühe und lassen die Geschichte einfach weiterlaufen, wie es so in den Sinn kommt. Ist hier definitiv nicht der Fall.

    Ich habe als Jugendliche Bücher mehrmals gelesen, hauptsächlich deshalb ich damals weder der Kauf- noch der Leihtyp war und so hab ich gelesen, was im Haus so da war oder sich durch Geburtstage in den Jahren so angesammelt hat. Deshalb habe ich Harry Potter und viele "Hinter Gittern"-Frauenknastbücher mehrere Male gelesen. - Obwohl, jetzt wo ich drüber nachdenke: Vieles, was im Haus war, hab ich auch nur einmal gelesen. Es war schon das, was mich mehr angesprochen hat, das ich öfter gelesen habe. Harry Potter würde ich auch heute nochmals lesen, aber sonst weckt kein Buch, das ich kenne, heute dieses Bedürfnis in mir.

    Ach ja, der Klappentext...


    Ich hab das Gefühl, gerade weil die Werbeleute glauben, sie müssten immer nur die Kerngruppe in meinem Genre ansprechen, ist so gut wie nie ein Buch dabei, wo ich mich angesprochen fühle. Für mich muss aus Klappentexten unbedingt hervorgehen, was das Besondere an ausgerechnet dieser Handlung ist, aber stattdessen stellen viele Texte das Stereotype heraus. Wie schon gesagt wurde, eben das, was die Masse angeblich will.


    Egal, ob die Werbeleute den Klappentext als Werbetext ansehen, für die Mehrheit der Leser ist dieser Text eine Zusammenfassung bzw. hat gefälligst das zu sein und aus meiner Sicht täten diese Werbeleute gut daran, diese Erwartung zu erfüllen. Man kann auch "die Wahrheit" interessant und attraktiv darstellen und so die richtigen Leute ansprechen. Schön färben ist natürlich okay, aber als Leserin will ich nicht das Gefühl haben, dass Klappentext "falsch" ist und Erwartungen sehr stark in die falsche Richtung längt.


    In einer Umfrage, die ich hier (und woanders) mal zu Romanen durchgeführt habe, haben von ca. 445 Lesern 46,3 % angegeben, dass sie der Klappentext am meisten enttäuscht hat (es gab 12 Merkmale eines Buches zur Auswahl, 3 Nennungen möglich). Das war sehr auffällig, der Klappentext landete mit weitem Abstand an erster Stelle.

    Interessanter Thread, der da wieder hochgeholt wurde. So eine Leserklassengesellschaft hat ja bis zu einem gewissen Grad tatsächlich Ursachen in sozialen Klassen. Leute mit bestimmten sozialen Merkmalen kaufen eben bestimmte Bücher, zumindest im ganz Groben gilt das noch.


    Und eigentlich kann man diese Klassenliteratur nicht nur im Bereich "Hohe Literatur vs. Kitsch-Romane" ausmachen. Von gewissen Standpunkten aus sieht man auch abschätzig auf die "Kinderbücher" herab, der Professor und Fachmann sieht auf die populären Sachbücher herab und auch der "Frauenliteratur" haftet so was an.


    Aber deswegen ist die eine Klasse noch lange nicht die höher gestellte, die sozial besser angesehene. Das mag früher mal so gewesen sein, aber man muss nur die Kreise wechseln und schon sieht das Oben-Unten der Klassen anders aus: Da sind die amerikanischen Bestseller-Autoren und Schreibratgeber-Autoren, die von der Schwulst und gähnenden Langeweile der "hohen Literatur" sprechen. Da sind die Populärwissenschaftler und Journalisten, die die Bürokratiesprache und die Unverständlichkeit der hochwissenschaftlichen Werke verdammen. Die Kinder finden Erwachsenenbücher "langweilig" und Frauen sagen bewusst Ja zum Gefühl und Nein zur männlichen Form von Rationalität.


    Daher ist es sehr fragwürdig, wer sich für was zu schämen hat. Es kommt auf die Kreise an, in denen man sich bewegt.

    Hallo Syddy,


    wollte nochmals einiges von dir aufgreifen.


    Zitat

    Eigentlich stimmt es ja, das man kein Autor ist solange man kein Buch herausgegeben hat


    Jein. Die Defintion ist da ziemlich verwischt. Es ist eher so, dass man mit dem Buchveröffentlichen in einem ordentlichen Verlag vom simplen Autor zum Schriftsteller hinaufsteigt oder zumindest zu einem professionelleren Autor. Ein simpler Autor ist man aber wirklich, indem man einfach einen Text schreibt, unabhängig davon, wie professionell das veröffentlicht ist bzw. ob das überhaupt veröffentlicht ist. Die Grenze zwischen einem Autor und dem schlichten Verfasser eines Textes (wie einen Foren-Beitrag hier) ist auch fließend. Es ist ziemlich persönliche Ansichtssache, ob ich mich nach dem Runterrattern von irgendwelchen 100 Seiten als Autor fühle oder nur der Ansicht bin, das war Eigentherapie oder Schwachsinn oder sonstwas. Besonders deutlich wird die Grenze auch an dem Aspekt Kurzgeschichte/Anthologien. Deren Verfasser bezeichnet man ja auch als Autoren, obwohl es vielleicht nur fünf Normseiten sind. Und was wäre mit den wissenschaftlichen Schreibern? Dadurch wird das Feld noch mehr verwirrt, da man "Autor" nicht einmal aufs "Literatische" eingrenzen kann.


    Was diese vorsichtigeren Älteren betrifft: Gewiss, sie haben mehr Lebenserfahrung als die Jüngeren, aber garantiert nicht mehr Internet-Erfahrung. Zurückhaltung von Älteren könnte auch (natürlich nicht nur!) mit der Unvertrautheit der Neuen Medien zusammenhängen, für Jüngere ist das Mitmachen im Internet selbstverständlicher.

    Hallo Syddy,


    mir ist nicht ganz klar, ob die mit Jungautoren junge Autoren bezüglich des Alters oder bezüglich der Schreiberfahrung meinst. Es gibt schließlich Autoren, die sind mit 20 erfahrener im Bücherschreiben als Leute, die erst mit 50 mit dem Schreiben anfangen. Also, mein eigener Standpunkt ist dazwischen: Wenn ich ehrlich bin, schaue ich im Allgemeinen schon auf die "Schreibanfänger" mal mehr, mal weniger herab (ob die aber 16 oder 50 sind, spielt keine so große Rolle). Aber es gibt natürlich auch Autoren, die viel erfahrener sind als ich, immerhin hab ich noch nichts veröffentlicht, mein Herabschauen bezieht sich nur aufs Schreibhandwerk (sowie auf Pseudo-Verlagsautoren!!), während ich mich aus anderer Perspektive dann wieder zu den ganz Kleinen, Neuen, Unerfahrenen zähle :-)

    Hallo drehbuch,


    ja, auch E-Mail-Anbieter sind nicht 100% sicher, aber das ist nicht der springende Punkt. Dazu ist die doppelt-und-dreifach-Sicherung ja da: Dass man auf Sicherung 2 zurückgreifen kann, wenn Sicherung 1 ausfällt. Und manchmal geht eben zuerst die Sicherheitskopie flöten und nicht das Original. Entscheidend ist eben, dass man es mehrmals hat. Ich hab in der Zeit meines Virus-Problems z. B. eine Kurgeschichte für einen Wettbewerb in der neuesten Fassung nicht auf USB-Stick gespeichert - aber diesen Leichtsinn hatte ich mir auch deshalb gegönnt, weil ich diese KG noch an einen Freund per Mail geschickt habe. Da dachte ich "für den unwahrscheinlichen Fall, das was passiert, hab ich's zur Not noch im E-Mail-Center und selbst, wenn der auch weg ist, hat mein Freund wahrscheinlich die Mail bekommen". Tja, und jetzt war der Fall eingetreten, da musste ich eben von dieser Notsicherung im Email-Center Gebrauch machen. Notfalltüren darf man im Notfall auch benutzen, dazu sind sie ja da.

    Hallo Meridiana,


    diese Sorge, wenn ein Speicherplatz wegfällt und man plötzlich nur noch auf die einzige Sicherung angewiesen ist, kenn ich. Ich hatte Bilder zu meinem Roman erstellt und die waren nach meiner Computerkatastrophe nur noch auf einem einzigen Stick gespeichert. Wenn der jetzt kaputt geht ... hab ich gedacht. So was kann schon mal unerwartet passieren oder durch ein Missgeschick.


    Ja, und das Problem, wenn man die Dinge doppelt und dreifach speichert und dann nicht wiederfindet, kenn ich auch. Weniger ist manchmal mehr ... Bei meinen Manuskripten ist es dann so, dass ich es zwar auf drei Sticks und im Mail-Ordner gespeichert hab, aber dann nicht auf allen in der aktuellsten Fassung ... Ich merk mir aber Reihenfolge, wo was in welcher Fassung ist, damit ich dann beim radikalen Ordnung machen in meinen Daten nach so einem Virenproblem nicht die aktuellste Fassung mit einer älteren Fassung überschreibe. Zu einem war das Virus gut gewesen: Ich hab endlich mal die längst überfällige Ordnung in meinen Ordnern und Sticks gemacht, auch in Bezug auf alle Daten rund ums Manuskript. Ich speicher da manchmal jede etwas größere Änderung als neue Datei ab und hab dann schon mal 20 Arbeitsfassungen, die mich vermutlich sowieso nie mehr interessieren werden. Denk wohl, im Falle eines Manuskriptklaus kann ich dem Gericht ganz detailliert die einzelnen Arbeitsschritte nachweisen ... oder dass ich so in 20 Jahren Interesse an Eigenforschung finden könnte, was die Schreibentwicklung betrifft. Aber ein bisschen davon kann ruhig weg, ...

    Judith

    Zitat

    Ich bin ganz froh um das Thema, es erinnert mich daran, mal wieder alles abzusichern.


    Das war ein wichtiger Grund, warum ich das Ganze gepostet habe. :-)



    @Isomnia

    Zitat

    1. Eine Datensicherung auf ein- und demselben Rechner, auch ohne jeglichen Internetzugriff, macht überhaupt keinen Sinn!


    In den meisten Fällen hast du Recht. Besonders groß ist der Sinn und Schutz nicht. Gibt aber trotzdem eine verrückten Spezialfälle: Ich hatte schon mal erlebt, dass ein Word-Dokument (glücklicherweise nicht mein Manuskript) einfach so „kaputt ging“. Ohne dass irgendetwas besonders vorgefallen ist, konnte ich es einfach nicht mehr öffnen, für Word war es ein defektes Dokument und nicht reparierbar. Konnte nicht glauben, dass es so was gibt. Ansonsten könnte Datensicherung auf ein und demselben Rechner theoretisch noch Sinn machen, wenn jemand aus Nachlässigkeit und Hektik dazu neigt, Dateien versehentlich zu löschen (plus sofort den Papierkorb aus Gewohnheit leert) oder bei „speichern unter“ versehentlich zu überschreiben.

    Syddy schrieb:

    Zitat

    Da ich auf meinem Laptop kein Internet habe, und immer bei meiner Mum and den Laptop ins Internet gehe, habe ich das Problem eigentlich garnicht... Trotzdem sichere ich alles nochmal auf einem USB-Stick ab.


    Es geht ja nicht nur um Viren. Es gibt immer noch den Hausbrand... wenn eure Computer in verschiedenen Häusern stehen, ist's aber sicher. Wir hatten auch mal einen Blitzeinschlag, bei dem ein Videorecorder kaputtging. Hätte aber genauso den PC treffen können. Bei Nachbarn hatt's die Steroanlage getroffen ...


    Tom :

    Zitat

    Ich verstehe nicht ganz, was das zu einem "Autorenthema" macht. "Wie sichert Ihr Eure wichtigen Daten?" wäre ebenso richtig.


    Im Prinzip ja. Kann man von vielen anderen Themen in gewissem Maß aber auch behaupten, dass sie auch verallgemeinerbar wären, wenn auch zugegeben beim Thema Datensicherung der Unterschied zwischen einem Manuskript und anderen Daten recht gering ist. Aber Themen wie Rezensionen und Verkaufsrang bei Amazon gibt’s z. B. auch für Software, Musik, Puzzles etc. und so solche Themen wie Gedanken ordnen/wie kommen Ideen/Blockaden/Motivation kann man im Prinzip auf diverse Bereiche übertragen.
    Da ich selbst bei meiner Datensicherung primär an alles rund um die Manuskripte denke und denke, dass es anderen Autoren gewiss auch so geht, habe ich die Frage eben hier gestellt.

    Hallo an euch,


    da ich kürzlich ein Virus am PC hatte :bonk(ganz harmloses Google-Suchwort übrigens aus dem Haustierbereich und schon auf der ersten Google-Seite oben der Treffer), der so leicht nicht wegging und alles komplett neu gemacht habe, frage ich mal, wie gründlich ihr eure digitalen Manuskripte sichert – gehören für Autoren bestimmt zu den Top Ten der am gründlichsten gesicherten Daten.


    Ich selbst speichere nach jedem Schreiben das aktuelle Manuskript (neben der Festplatte) noch auf einem USB-Stick, in längeren Phasen erneuere dann noch die Fassungen auf einen zweiten und manchmal noch einen dritten USB-Stick, außerdem erneuere ich in längeren Phasen noch die Manuskripte in zwei Mail-Entwurfsordnern von verschiedenen Anbietern, um auch im Falle eines Hausbrands oder Blitzeinschlags das Gröbste abgesichert zu haben. Aber auch von B-, C- und D-klassigen Daten habe ich nicht viel verloren (ich stelle also fest, dass ich aus einer Lektion von 2003 tatsächlich gelernt habe :-])


    Ansonsten spiele ich noch mit dem Gedanken (aber tu’s immer noch nicht …) die ganzen Sachen zu einer Freundin zu mailen und die Manuskripte mal auszudrucken, um unabhängig von Strom und der Technik zu sein. Mit einem modernen Scanner kann man so was auch in Textdateien zurückverwandeln.


    Ebenfalls kommt mir der Gedanke, die Manuskripte an irgendeiner passwortgeschützten oder für Google unauffindbaren Stelle im Web abzulegen, aber das erscheint mir dann wieder zu viel des Guten, mach ich nicht, denn irgendwann droht so was in Probleme vom anderen Ende des Extrems umzuschlagen: der Text wird zu viel und ungewollt im Web verbreitet … also statt der buchstäblich verbrannten Sorte von Manuskript eben die symbolische Sorte von verbranntem Manuskript …



    Zum Schluss noch was zur Virenhersteller-Idiotie (wer die idiotische Sprache und Psychologie von Zuschussverlagen entlarven kann, der kann auch die idiotische Sprache und Psychologie von Virenproduzenten entlarven): Durch das Virus wurde der Desktop schwarz und es erschien eine graue Meldung in der Mitte mit der groß und ständig rot blinkenden Überschrift „Warning“. Eine seriöse Anzeige würde den User nicht derart verrückt machen. Außerdem ließ die englische Sprache der Warnung zu wünschen übrig. Ein Viren-„Warning“, dessen Text mit „Thanks“ („Danke“) abschließt?? Da kennt wohl jemand die Regeln für eine Textsorte nicht :nono. Ein tautologisches „and etc.“ spricht wohl auch nicht gerade für beste Sprache. Der Virenhersteller hatte aber die Absicht, seriös zu erscheinen, Inhalt der Warnung war, dass der PC mit bestimmten Virensorten infiziert ist und man ein Antivirenprogramm starten sollte – mehr noch: Plötzlich konnte etwas auf meinen PC es gar nicht abwarten, wieder ins Internet zu kommen. Ohne mein zutun wollte es sich mit einer so sicher-seriös klingenden Domain mit dem Kernnamen „antivirus-xppro-2009“ zu verbinden. (xppro soll wohl für Windows XP stehen, das pro eben ein optimistisches Pro). Man sucht also Nähe zu Seriösem … Tja, nun, welches Virus ist schon scharf auf ein echtes Antiviren-Programm … :lache Außerdem: Welcher seriöse Antiviren-Anbieter hat eine Domain, die sich aufs Jahr 2009 beschränkt?? :lacheAlso ein „antivirus/xppro/2009“ wäre ja vom Namen noch nachvollziehbar, dann ist „antivirus“ der Domainstamm und der Rest ist austauschbares Anhängsel für die Unterseiten. Bei „antivirus-xppro-2009“ hingegen ist alles notwendiger Teil der Domain.


    Man hofft wohl, die Leute hören aus Angst vor dem schwarzen Bildschirm mit der Warnung auf zu denken und nehmen jede Rettung, die ihnen angeboten wird … nachträgliche Recherchen im Internet bestätigten meinen Verdacht wegen diesem dubiosen Programm. Trotzdem gibt’s wohl Leute, die darauf reinfallen… :-(

    Bei der Threadfrage denke ich an wirtschaftliche Zielgruppendefinitionen und im Prinzip erwarten Verlage und Agenturen ja auch, dass man sich als Autor einige Gedanken darüber gemacht hat. Andrerseits gibt es viele Autoren, die das nicht so mit dieser Denkweise angehen. Ich selbst schreibe zwar vor allem, was mir gefällt, andrerseits glaube ich, verstehe ich es auch gut, im Nachhinein auf die Marketing-Art eine Zielgruppe zu konstruieren - zumindest auf dem Papier sieht es dann gut aus ...


    Mich würde interessieren, was euch für Ideen einfallen, Zielgruppen zu definieren. Klar, auf einiges kommt man schnell. Gerade wenn man Kinder- und Jugendbücher schreibt, hat man es da zunächst leicht und kann mit dem Alter anfangen. Wer eindeutig was für nur ein Geschlecht schreibt, der hat's auch leicht. Aber mit solchen Musterbeispielen würden Ratgeber vielen Autoren dann doch nicht weiterhelfen. Gut, hinzu kommt, dass sich aus dem Genre praktisch die Zielgruppe ergibt, aber wenn das so simpel wäre, würde man sich nicht über die genaue Zielgruppe Gedanken machen, auch innerhalb eines Genres gibt es ja noch Geschmacksunterschiede und nicht alle davon sind in Subgenres konkretisiert.


    Was man noch machen könnte, ist Bezug zu anderen Werken nennen, zum Beispiel: "Wer Harry Potter mag, könnte sich dafür interessieren" - und da das meist noch zu ungenau ist (ich hasse es, bei wie vielen Büchern auf der Werbung Bezug zu HP gesucht wird, obwohl die Bücher so ganz anders sind), könnte man auch noch konkretisieren, z. B.: "Wer die Quiddtitsch-Spiele in Harry Potter mag, der wird meine Sport-Fantasy lieben" (argh, Sport-Fantasy, auf was ich gerade komme ...). Also eben betonen, was konkret da mit einem anderen Werk vergleichbar ist.


    Ansonsten könnte man noch auf Charaktereigenschaften/Situationen von Menschen anspielen (in Romanen, bei Ratgeber-Büchern ist das sowieso klarr), z. B. "Die Geschichte könnte besonders Menschen interessieren, die sich einsam fühlen".


    Noch eine Möglichkeit ist, Eigenschaften der Zielgruppe aus den Romaneigenschaften auf folgende Weise abzuleiten: Zum Beispiel ist die Sprache des Romans poetisch, also ist es für Leser, die poetische Sprache lieben. Oder wimmelt es in einer Science-Fiction-Geschichte von Technikvokabular, ist es für Jungs und Männer, die sich besonders für die technischen Entwicklungen der Zukunft interessieren.


    In einigen Fällen kann man auch noch mit der sozialen Schicht/Bildung/Beruf der Leser argumentieren. Spielt der Roman in der Business-Welt, wird er wohl eher auch Büromenschen interessieren.


    Vor vier Jahren (und vor dem Studium) hatte ich keine rechte Idee, wie man Zielgruppen abgesehen von Alter und Geschlecht definieren könnte, aber irgendwann bin ich hinter das Konzept gestiegen, was man so alles machen könnte. Vielleicht helfen meine Ausführungen ja einigen, die noch immer keine Ideen haben, für wen sie schreiben.


    Viele Grüße
    Annorra

    SteffiB schrieb:

    Zitat

    Ich habe festgestellt, dass ich immer drei bis vier Projekte gleichzeitig bearbeite: 1. das zu überarbeitende Manuskript. 2. das zu schreibende Manuskript. 3. Ideensammlung für mindestens ein oder zwei neue Projekte. Die laufen im Hintergrund mit, formen sich zum Teil wie von selbst und drängen gerne mal nach vorn, wenn's mit 2. oder 1. gerade etwas zäh ist.


    Geht mir ganz genauso. :wave


    Zitat


    Dazu kommen manchmal (ge)werbliche Texte, denen ich dann allerdings meine allerungeteilteste Aufmerksamkeit widme. Erstens bin ich's meinen Kunden schuldig, zweitens fungieren die Aufträge oft auch als willkommene Unterbrechung.


    In meinem Fall sind das noch Texte für die Uni. Da sind dann strikte Abgabetermine, das kommt zuerst. Meine Romane sind ja noch vertragslos, also keine Termine. Und dann hab ich noch mein wissenschaftliches, freiwilliges Privatprojekt, diese Umfrage "Zufriedenheit mit Romanen", die ich zwar keinen Kunden schuldig bin, aber diversen Foren einschließlich der Büchereule, denen ich die Ergebnisse versprochen habe und immer noch dransitze und mich entsprechend verpflichtet fühle :bonk Hab heute aber wieder was getan, immerhin ...

    Rezension zu „Rats“ von David Fermer (Jugendthriller)



    eigene Inhaltsangabe

    In einer Fischzuchtanlage findet der Waisenjunge Daniel übergroße Fische – und riesige Ratten im Abwasserkanal. Er vermutet illegale Wachstumshormone und will zur Polizei gehen, aber das Waisenmädchen Nina besteht darauf, den Besitzer zu erpressen: Mit dem Geld können sie dem tristen Leben im Waisenhaus entfliehen. Noch zwei weitere Waisenkinder bekommen von der Sache Wind. Die vier legen sich mit dem Fischzüchter Hannes Andermann an, dem mächtigsten Mann der Insel. Dieser aber überlistet sie und sperrt sie in der Fischzuchtanlage ein. Dort hören die Waisenkinder über ein Radio, dass die Insel evakuiert werden soll wegen zweier mysteriöser Todesfälle – und ahnen, Andermann wird sie hier verrecken lassen. Es gelingt ihnen, aus dem Gebäude zu fliehen, doch die Evakuierung ist längst abgeschlossen und die Insel überfüllt von Riesenratten. Doch was sie zunächst noch nicht ahnen: Andermanns Fischtzuchtprojekt war nur Experiment für einen weit größeren Plans des Diktators dieses Landes. Doch auch auf dem Land werden Experimente gemacht, Waisenkinder für medizinische Projekte geködert und am Ende halb lebendig ins Krematorium gebracht. Andermann hat persönliche Beziehungen zum Diktator und gemeinsam beschließen die beiden, alle Beweise auf der Insel zu vernichten: die Fischerei, die Ratten und die Kinder.



    Informationen zum Autor (Auszug vom Buchrücken): Nach einem Kunst- und Filmstudium in London und Berlin arbeitete David Fermer als Produktionsleiter beim Film. Dann begann er selbst zu schreiben und arbeitete mehrere Jahre als Englisch- und Kunstlehrer in Peru und Berlin. Heute lebt er in Köln und schreibt nur noch Bücher



    Meine Meinung

    Das Buch hat mit 300 Seiten eine optimale Länge. Die einzelnen Kapitel sind kurz und der Aufbau der Geschichte ist sehr gut durchdacht. Für Spannung ist gesorgt. Der Autor hat den Blick fürs Wesentliche. Im Vordergrund steht die Handlung, der Konflikt. Wie bei einem Thriller eben.


    Wer dagegen faszinierende Umgebungsbeschreibungen und detailliert ausgestaltete Charaktere liebt, für den ist dieses Buch dagegen weniger etwas. Wer Horror und hohen Ekelfaktor erwartet, der wird allerdings auch enttäuscht. Man merkt, der reißerische Klappentext (siehe Amazon) will beim Leser das Katastrophen-Klischee der Killerratten wecken. Leser, die sich auf so was freuen, sollten besser nicht zu diesem Buch greifen. Die Ratten sind relativ harmlos und „menschlich“ mit keiner besonderen Vorliebe für Menschenfleisch.


    Auffällig ist in diesem Buch, dass reale Ortsnamen fehlen. Diese Insel und das Land können überall oder nirgendwo liegen und der Diktator/General ist auch stets nur „der General“. Das verleiht dem Buch etwas Parabelhaftes, Symbolisches.


    Kritikpunkte finde ich keine. Allenfalls mag der Seitenwechsel eines Feindes manchem Leser schnell entschlossen vorkommen und der Sturz des Diktators zu einfach und zu schnell. Aber es ist eben ein Jugendbuch, noch dazu mit einer Tendenz zum Symbolischen, weshalb ich das schnelle Ende des Diktators nicht als Schwäche des Buches bezeichnen würde.

    Was ich erlebe, ist, dass einige Leser zu einer Idee von mir ungewünschte Assoziationen haben, weil da was in "Schweigen der Lämmer" (kenn ich nur vom Namen, nie gesehen) genauso heißt, auch wenn es bei mir einen völlig anderen Sinn und Zweck hat. Aber das Wort ist einfach so passend und treffend gewählt für meine Geschichte, dass jede Änderung eine Verschlechterung wäre. Einfach hoffen, dass möglichst wenige potentielle Leser meiner Werke das "Schweigen der Lämmer" kennen, damit sie diese beschissene Assoziation nicht haben ... glaube auch nicht, dass die Zielgruppen sich sooo ähnlich sind.

    Hallo


    Aldebaran

    Zitat

    Es gibt gute Fantasy Bücher sowohl mit vielen als auch mit wenigen phantastischen Elementen. Die Welt muss in sich stimmig sein, für manche Geschichten heisst das weniger Phantasie und für andere mehr.


    Eine gute Sicht, es so mit Blick auf die Geschichte zu beurteilen.


    Zitat

    Ich gehöre eher zu der Sorte Leser für die weniger mehr ist. Elben, Zwerge und Zauberer auf Teufel komm raus in eine Geschichte zu bringen, ohne dass sie für die Geschichte wichtig sind, nur weil diese Wesen nun mal in einen Fantasy Roman gehören, finde ich nicht so gut.


    Das mag ich auch nicht. In guter Fantasy sollten die Fantasy-Elemente auch etwas zur Geschichte beitragen. Wenn ich aber den Eindruck habe, diese Wesen sind durch Menschen austauschbar, ohne dass sich was ändert, finde ich das nicht gut gemacht.


    @Zimöönchen

    Zitat

    Wenn ich mir allerdings so etwas wie "Die Orks", "Die Elfen" usw. ansehe, dann kommt mir das doch vor, wie *entschuldigt sich bei evtl. anwesenden Autoren* Einheitsbrei. Auch wenn es vielleicht vor Magie und Fantastik überquillt, ist es mir zu plump. Die Geschichten als solche mögen gut sein, aber die könnte man auch ins echte Mittelalter der Menschen verlagern, ohne viel zu verlieren. Und davon sehe ich (in meinen Augen) immer mehr.


    Geht mir auch so und hat mein Verständnis von Fantasy so allmählich ins Wanken gebracht. Für mich heißt „Fantasy“ immer mehr „Mittelalter-Fantasy, vorzugweise mit Elfen und Orks“, weil mir diese Bücher ständig in Auge springen.


    Viele Grüße
    Annorra

    Hallo Claudia,


    in Sachen Urheberrechtsverletzung kann auch ich prinzipiell verstehen, warum so ein Verlag sich dagegen absichern will und ich persönlich finde es in es in manchen Fällen auch okay, wenn den Verlag dann keine Schuld trifft. Gut, in diesem Fall von StarTrek ist das was anderes, da ist es ganz offensichtlich, da trifft den Verlag meiner Meinung nach eine Mitschuld, da war die Rechtsverletzung erkennbar. Aber es könnte auch Fälle geben, wo die Markenrechtsverletzung mitten im Buch auftaucht, während Titel und Klappentext keinen Hinweis gaben. Von einem Verlag, der kein Lektorat macht sondern nur Druck, kann man nicht erwarten, dass er den ganzen Text durchackert. In so einmal Fall fände ich es wirklich nicht fair, da den Verlag mit zu beschuldigen (wie fair so ein Verlag im Allgemeinen ist, ist natürlich eine andere Frage, aber konkret in diesem Rechtspunkt würde ich ihm da nichts voewerfen).


    Viele Grüße
    Annorra