Beiträge von Doc Hollywood

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    Original von arthur pahl
    Stets Historisch korrekt, ist der Film gespickt mit gespenstischen Wahrhaftigkeiten, die dem sensiblen Zuschauer Zeitweise eine Gänsehaut der Unheimlichkeit durch Mark und Bein jagen.


    Stets historisch korrekt?
    Seltsam, wo sich doch die Historiker eigentlich einig sind, dass die Darstellung oberflächlich wohl als erträglich durch geht, jedoch nicht all zu nah am historischen Stauffenberg ist, da die eigentlichen Beweggründe des Widerstands wohl nicht dargestellt werden (nämlich keine Wiederherstellung der Republik), sondern eher der Heldenmythos ins Leben gerufen wird, der auch gerne in der unmittelbaren Nachkriegszeit der BRD zelebriert wurde.


    Gruss,


    Doc

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    Original von Babyjane
    @ Doc
    Soweit ich weiß nicht....
    (Auf deinen letzten Satz bezogen.)


    Das ist aber unverständlich. Gerade da sollte man doch wirklich durchgreifen, schließlich besteht da eine direkte Gefährdung. Aber naja.


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    Ich persönlich hasse es ja verkehrserziehend tätig zu werden...


    Es ist einfach schrecklich lästig mit den Menschen zu diskutieren.


    Ach, ich bin da wirklich ein Musterkunde. Ich weiß ja, dass ich zu schnell war und deswegen diskutiere ich da auch gar nicht. Zähneknirschend nehme ich die Strafe entgegen und gut isses.
    Mich ärgert es eben bloß, wenn der Radarwagen eindeutig an Stellen und Uhrzeiten positioniert ist, wo es offensichtlich nur ums Geld geht und nicht darum die Verkehrsteilnehmer auszubremsen. Warum sehe ich die nie in einer der zig Spielstraßen stehen und messen? Schrittgeschwindigkeit! Da käme was zusammen, aber nein, an vierspurigen Ausfallstraßen Sonntag in der Nacht mit Gefährdungspotential gegen Null. Naja.


    Gruss,


    Doc

    Ich bin mit null Erwartungen an den Film rangegangen, obwohl mich die Serie vor Jahren gut unterhalten hat. Die Macher haben es aber tatsächlich geschafft den Charakter der Serie bzw. die Charaktere über die Zeit zu retten. Wahrlich kein Kino-Highlight, aber flotte, seichte Unterhaltung. Da gab's 2008 deutlich Schlechteres auf der Leinwand.


    Netter Abschluß der ganzen Geschichte. Aber mehr auch nicht. Achja, und der heimlich Star war und ist natürlich New York, da lohnt sich es ja eh ein oder zwei Augen zu riskieren.


    Gruss,


    Doc

    Einmal im Jahr muss ich zahlen, so auch 2008 mal wieder. Überhöhte Geschwindigkeit. Und immer nur mit dem Auto, nie mit dem Motorrad. Bei den neuen Preisen lege ich am besten ein Sparschwein an.


    Achja, nicht falsch verstehen. Ist nicht so, dass ich einen unbelehrbaren Bleifuß habe - ich fahre also nicht mit 120 vor'm Kindergarten auf und ab. 2008 waren's 20 km/h zuviel, an einem Sonntag in einem menschen- und nahezu fahrzeugleeren Industriegebiet. Da muss man erstmal die Dreistigkeit als Polizei haben sich dort mit seinem Radarwagen aufzubauen. Das hat mit Verkehrserziehung nichts zu tun, nur mit Geld kassieren.


    Aber der neue Bußgeldkatalog zielt ja nicht nur auf zu schnelle Fahrer ab, sondern hat ja noch ein paar andere Zielgruppen im Visier. Ist eigentlich das Bußgeld für Fahrer, die mitfahrende Kinder nicht anständig sichern auch erhöht worden?


    Gruss,


    Doc

    Kunststudent Ben hat gerade mit seiner Freundin schlußgemacht und fällt in ein Loch. Er kann nicht mehr schlafen und verbringt grübelnd seine Zeit, bis ihm eines Nachts an der Supermarktkasse mit kaum noch Geld in der Tasche klar wird, dass er sich beschäftigen muss. Es trifft sich gut, dass just dieser Supermarkt Aushilfen für die Nachtschicht sucht. Dort lernt Ben jede Menge schräger Typen kennen, die alle das gleiche Problem haben: Wie schafft man es die 8-Stunden-Schicht mitten in der Nacht möglichst kurzweilig zu gestalten? Da bemerkt Ben, dass er - anders als die anderen durch allerlei Unsinn - die Zeit nicht schneller vorrüber ziehen lassen, sondern sie einfach anhalten kann.


    Ein hervorragender Streifen über das Wesen der Zeit und was wir mit ihr anfangen (wollen). Ein Film über die Liebe. Ein leiser Film, zutiefst romantisch und verträumt. Alle Darsteller, von Ben angefangen bis zum sportbegeisterten Supermarktleiter und seine äußerst freakigen Angestellten sind bestens aufgelegt, jede noch so kleine Nebenrolle passend besetzt. Kameraführung und Schnitt sind Hingucker. Die nächtlichen Exkursionen Bens durch eine eingefrorene Zeit, sein Blick für die Schönheit im Detail, die nur sichtbar wird, wenn man sich alle Zeit der Welt nimmt sie auch zu sehen, sind stark umgesetzt. Ein herausragender Streifen. Empfehlenswert!


    Gruss,


    Doc

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    Original von Nomadenseelchen
    Der Bürger, der nur noch als Wähler, Arbeitskraft und Konsument wichtig ist. Der gezielt via Fernsehen verdummt wird, was so erfolgreich war, dass viele Firmen keine Auszubildenen mehr finden :P .


    Ah so, und ich hab mich schon gewundert, wer daran nun wieder schuld hat. Ich dachte nämlich erst, dass wäre gar nicht das Fernsehen, sondern diejenigen, die an der Entwicklung und Erziehung eines Kindes (also des zukünftigen Auszubildenden) unmittelbar beteiligt sind, Eltern zum Beispiel. Aber Du hast sicherlich recht, da sind die Medien schuld und der Staat sowieso.


    Geht's noch? :pille



    Gruss,


    Doc

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    Original von arthur pahl
    Auch (oder gerade) schlechte Propaganda ist gute Propaganda, denn sie bringt einen ins Gespräch.


    Klar, man kann sich sowas auch schönreden. Schlechte Propaganda ist genau das: Schlechte Propaganda. Und nichts anderes. Aus der wird keine gute Propaganda, nur weil ein paar Hanserl mehr schaulustig gaffend Notiz davon nehmen.


    Mit Verrissen, gegensätzlichen Meinungen oder gar abgrundtiefer Ablehnung muss ein Autor doch stets rechnen, egal ob gerechtfertigt oder nicht. Wer veröffentlicht muss auch die Reaktion der Öffentlichkeit aushalten, oder bist Du nur unter dem Vorsatz angetreten, dass alle Leser begeistert darniedersinken und kuscheln wollen?


    Logisch wurmt einen Kritik, freilich will man sowas nicht hören oder lesen. Aber vielleicht steckt in so mancher kritischer Äußerung ja auch ein Körnchen Wahrheit, über die es sich lohnt nachzudenken.


    Schaulustige Grüße,


    Doc

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    Original von Delphin
    Danke für die Rezi, Doc. Ich schleiche schon seit Monaten um sein anderes Buch "Guns, Germs and Steel" herum. Ich glaube, es ist das hier auf Deutsch:
    .


    Habe ich ebenfalls gelesen. Das kommt aber bei weitem nicht an "Der dritte Schimpanse" heran. Vieles davon beinhaltet der "Schimpanse" bereits, und mMn sogar besser, da einfach aufs Wesentliche beschränkt.


    Gruss,


    Doc

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    Original von Nell
    Das Buch von Shippey stellt ja mehr Tolkiens Werk in den Mittelpunkt, oder? Ist es denn für Laien verständlich oder nur etwas für Philologen?


    Ja, Tolkiens Hauptwerke stehen klar im Mittelpunkt. Shippeys Analyse ist jedoch für jedermann verständlich und für Literaturinterssierte mMn auch hochspannend.


    Gruss,


    Doc

    Zu Tolkien ist schon viel geschrieben worden, von Kritikern wie Verehrern. Tom A. Shippey, Autor des vorliegenden Buches, zählt sicherlich eher zu letzterer Kategorie. Doch sein Buch ist weit entfernt von einer kritiklosen Hommage an Tolkien. Vielmehr werden vorallem (aber nicht ausschließlich) die beiden bekanntesten Werke Tolkiens, Der Hobbit und Der Herr der Ringe, einer genauen Betrachtung unterzogen und in Beziehung zu Tolkiens Passion als Sprachwissenschaftler gestellt. Dass Tolkien sich nicht nur von Beowulf, der Edda und vielen andern Sagen und Mythen inspirieren hat lassen, ist sicherlich bereits hinlänglich bekannt. Doch Shippey geht einen Schritt weiter und zeigt beispielsweise auf, wie die von Tolkien ausgewählten Namen bereits eine Geschichte zu erzählen hatten. Das Buch mit dem etwas zu reisserischen Titel zeigt auf, wie Tolkien an seinen Texten gearbeitet hat und wie sehr er weit ab von jeglicher Konvention seine Geschichten verfasst, und dadurch einer Heerschar von Epigonen den Weg geebnet hat. Shippey wagt es gar Tolkiens Hauptwerk mit James Joyce und seinem Ulysses zu vergleichen.


    Kein leichter Schmöker für zwischendurch (aber das ist Der Herr der Ringe ja ebenfalls nicht), aber ein Buch, dass in die Tiefe geht und die nahezu unermessliche, jahrzehntelange Arbeit und vorallem Arbeitsweise Tolkiens sehr gut beleuchtet und verständlicher macht. Wer mit seinen Werken eh nichts anfangen kann, der ist bei dieser Lektüre denkbar schlecht aufgehoben. Für mich war es ein faszinierender Blick über die Schulter eines der ganz großen Schriftsteller des vergangenen Jahrhunderts.



    Gruss,


    Doc

    Die drei Detektive Justus, Peter und Bob ausnahmsweise mal nicht nur zum Hören, sondern auch zum Anschauen. Auf einer Deutschlandtour wurde diese Live-Performance in Münster aufgezeichnet und auf DVD veröffentlicht.


    Der Plot ist schnell erzählt und passt sich nahtlos in die üblicherweise als Hörspiele erscheinenden Folgen ein. Die drei Detektive bleiben mitten im Nirgendwo mit dem Auto liegen und müssen in einem nahegelegenen Schloß vor einem drohenden Unwetter Schutz suchen, doch dort scheinen sich seltsame Dinge abzuspielen und die drei Fragezeichen sind mal wieder mit ganzem Einsatz gefordert.


    Der Live-Auftritt wurde sehr gut eingefangen. Die Sprecher - und derer sind es nicht viele - kommen allesamt spielfreudig und sympathisch rüber. Die Geschichte wird routiniert und doch mit viel Leidenschaft und Esprit erzählt. Wer sich bereits mit den Hörspiel-Folgen gut unterhalten fühlt, wird auch mit der DVD nichts verkehrt machen. Gelungene, spannende und amüsante Hörspiel-Unterhaltung zum Zugucken. Äußerst empfehlenswert und für Drei-Fragezeichen-Freunde sowieso ein Muss.


    Gruss,


    Doc

    Auf drei Audio-CDs schwadroniert Mirja Boes (TV-Comedian) übers Erwachsenwerden, erste Küsse, Urlaubsflirts, Liebe, Männer und alle anderen wichtigen Dinge im Leben einer Frau. Und das macht sie so gekonnt, dass man nach kurzer Einhörzeit mit einem amüsierten Dauergrinsen vor den Lautsprechern sitzt und gar nicht mehr aufhören möchte zu lauschen.


    Mit einem unfehlbaren Blick fürs Detail erzählt Mirja Boes schmerzfrei von alltäglichen Peinlichkeiten und würzt ihre biographischen Anekdoten mit viel Wortwitz und schnoddriger Sprache. Ob es um den ersten Zungenkuss oder Probleme bei der Benutzung von Tampons geht, der Erzählerin gelingt es stets die Kurve zu bekommen und so offensichtlich mit beiden Beinen im Leben zu stehen, dass es eine wahre Freude ist.


    Nichts Abgehobenes, kein Hau-drauf-Humor, sondern einfach nur Freude am Geschichten erzählen, die direkt aus dem Leben kommen. Absolut empfehlenswert!


    Gruss,


    Doc