Ein gewaltiger Abschnitt, es geht in großen Schritten weiter, wir erleben Morgaine 11 Jahre werden, ihre Ausbildung absolvieren, ihre Initiation als Priesterin und wie sie sich in Lancelot verliebt und schließlich wie dann Uther im Sterben liegt.
Die zweifelnde Igraine wird endlich Königin und Mutter von Arthur und schwört der "Zauberei" ab, die ja eigentlich den Hintergrund für ihre Verbindung zu Uther darstellt. Am Ende wird sie fromm geworden ins Kloster eintreten und es zugelassen haben, dass die christlichen Priester ihr die Schuld für ihre weitere Kinderlosigkeit aufgebürdet haben. So betrachtet finde ich das ziemlich gruselig, sie hätte ja auch, die nicht unerheblichen Kräfte in ihr und ihre Zugehörigkeit als Tochter Avalons in die Waagschale werfen können. Wirklich kapiert habe ich das nicht. Taliesin hat ja eine Erklärung dafür, dass Igraine von Avalon weg musste, als sie es am meisten brauchte und in ihrer Einsamkeit und Verzweiflung sich dem "einfacheren" Glauben zugewandt hat. *hm* Und dem frauenfeindlicheren, bigotteren, letzlich verachtenderen Glauben, war der christliche Glauben wirklich attraktiv für die keltischen Frauen?
ther will mit Avalon und Zauberei auch nichts mehr zu tun haben. Ursprünglich dachte ich ja irgendwie, dass er der christlichen Kirche eher mit Abstand gegenüber steht. Dann wiederum sorgt er aber auch dafür, dass Arthur in den keltischen Bräuchen unterwiesen wird. Und in den Bräuchen der noch älteren Stämme des Landes. Dass Arthur christlich erzogen werden soll, erklärt Uther nun ja nicht unbedingt mit seiner eigenen Gläubigkeit sondern mit der politischen Notwendigkeit ein christlicher König in einem christlichen Land zu werden.
Morgaine kommt nach Avalon und wird zur Priesterin ausgebildet. Hier in den Nebeln wird über diese Zeit nicht allzuviel berichtet. Wenn ich mir aber überlege, wie das mit Viviane gewesen war (Die Herrin von Avalon) finde ich es eigentlich sehr kurz gefasst. Auch die Vorhersage, Morgaine würde Viviane später auch hassen, wird mir persönlich auf dem Hintergrund der Ereignisse, die in der Herrin von Avalon geschildert werden, klarer. Ich merke doch, dass MZB viel Erfahrung im ausfüllen von Geschichten hat, schließlich ist sie in den Darkoverromanen auch so vorgegangen.
Dann kommt die Galahad/Lancelot Episode. *seufz* Irgendwie nervt der auch. (Ist schon seltsam, bisher habe ich mir solche Gedanken bei diesem Buch noch nicht gemacht).
Was meint Viviane eigentlich, dass sie ihn an die Insel gebunden hat? Wieso muss er jetzt immer unzufrieden sein? (Mal ganz davon abgesehen, dass er wahrlich in Situationen kommt, die einen alles andere als zufrieden machen)
Ich verstehe seinen Standpunkt gegenüber den Druiden nicht so recht. Wie kommt er darauf, dass Druiden nur auf der Apfelinsel am Feuer hocken und Harfe spielen? Wobei das sicherlich auch an der bisherigen Darstellung des einzigen Druiden, der bisher in dem Roman vorkommt, liegen kann. Die Versionen, die ich sonst noch kenne (u.a. die von Bernhard Cornwell) weisen Druiden doch eine weit über das esoterische hinausgehende Bedeutung zu.
Vor allem verstehe ich nicht, wieso er so auf dieses blonde rosige Mädchen abfährt.
Und ich habe einen schönen Anachronismus gefunden:
Als Lancelot und Morgaine auf Gwenhwyfar treffen, versucht diese kleine Mädchen Morgaine zu bannen in dem sie das Kreuz schlägt. Was natürlich mißlingt. Sie
deutsche Ausgabe:
"Ihr könnt kein Dämon sein, denn ihr verschwindet nicht, wenn ich das Kreus schlage. Und die Schwerstern sage, vor dem Kreuz muss jeder Dämon weichen ... Aber ihr seid klein und hässlich wie die Feen.
Lancelot fiehl ihr schnell ins Wort: "Nein natrürlich sind wir beide keine Außerirdischen. "
Außerirdische????
Original:
Lancelot said firmley, "No, of cource neither of us is demon"
Ich sag da jetzt nix zu.
Auf meine Frage, wieso Igraine mit Gorlois verheiratet wurde, finden sich in diesem Abschnitt zwei Erklärungen, zum einen wurde Igraine verheiratet, weil die Göttin sie nicht gerufen hatte, wobei das immer noch nicht erklärt, warum es Gorlois sein musste. Zum anderen hat Viviane in einer ihrer selbstkritischen Momente den VErdacht, dass sie der Schwester die Schönheit neidete und sie deswegen so früh in eine Ehe getrieben hat.
Soweit, ich bin jedenfalls froh, die Igraine/Uther Episode hinter mich gebracht zu haben und auch beim Lesen hatte ich das Gefühl, die Geschichte nimmt jetzt Fahrt auf.
Was mich beim Lesen etwas stört und das war vorher noch nie so. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich wirklich ein klares Bild des Lebens in dieser Zeit bekomme. Es ist alles, für meinen Geschmack, ein bisschen zu sauber, zu idealisiert und etwas zu esoterisch. In anderen Versionen der Arthurlegende habe ich einen deutlicheres Bild der Lebensverhältnisse der Menschen damals gewonnen. Auch dass die Römer viele Spuren hinterlassen haben, fehlt irgendwie. Schließlich müssen wir ja davon ausgehen, dass im 6. Jahrhundert noch Villen und Teile von Städten der Römer existierten, die vielleicht nicht mehr voll funktionsfähig waren aber dennoch, nach 500 Jahren Besetzung und Herrschaft präsenter sein sollte. Selbst wenn wir mal annehmen, das einige Historiker recht haben, dass das erstaunliche an den Inselkelten war, dass sie eben nicht so romanisiert waren, wie die Festlandkelten.