So, diesen Abschnitt habe ich jetzt so gut wie durch.
Und einen Berg Notizen:
Mal wieder ein Vergleich englische vs. deutsche Version. Mir ist aufgefallen, dass in der deutschen Übersetzung der Name des Ortes auf dem die Rituale Avalons stattfinden (der Tor) nicht erwähn twird.
Die Figur der Viviane finde ich schwierig. Sie unterschätzt die Folgen der Christianisierung. Als sie behauptet, dass sie Artur quasi mit einem legendären Schwert die Treue zu Avalon abkaufen kann, führt sie ein Argument zu Felde, dass sich auch gegen sie wenden kann. Denn wenn Artur für ein Schwert quasi jeden Eid begehen würde, dann ist dieser Eid ja fast schon beliebig.
Was den Unterschied zwischen Christentum und Avalon angeht, so sehe ich hier zwei relativ unvereinbare Glaubenssysteme einander gegenüber stehen. Einerseits der Begriff der Ehre und dass kein "geringeres Blut" das Geschlecht von Avalon entehrt werden durfte und andererseits die Idee der Sünde, die mit dem Sündenfall über die Menschen gekommen ist.
Der Abschnitt über Uthers Tod hat mich doch erstaunt. Dachte ich doch, dass Uther und Igraine durch die Zeit miteinander verbunden waren und nun erkennt Viviane, dass er jemand war, den sie nicht erkannte aber seit langem kennt. Komische Geschichte.
Dann berappelt sie sich einen Absatz später schon wieder und macht weiter.
Besonders nervig finde ich diese ständigen Bewertungen von Menschen auf Grund ihres Äußeren, vor allem Morgaine plagt sich besonders damit. Nicht das mir das persönlich fremd ist aber dennoch. Sie fühlt sich hässlich, Kevin ist grotesk usw. Wieso leidet Morgaine an einem ziemlich modernen Minderwertigkeitskomplex?
Was mir auch aufgefallen ist, dass weder Artur noch Morgaine, bei ihr besonders erstaunlich, sich sonderlich gut an ihre Eltern erinnern. Immerhin hat Morgain bis zum 11 Lebensjahr mit Igraine verbracht und einige Jahre an Uthers Hof.
Was ich auch sehr sehr merkwürdig finde, ist diese Geschichte mit der Heiraterei. ARtur ist schon bei der frisch verwitweten Igraine besorgt, dass sie einsam ohne Ehemann sein könnte.
Und dieses Bedürfnis von Artur alle ledigen Frauen zu verheiraten zeiht sich ja noch durch das Buch
Wenn ich das richtig sehe, hocken die Frauen eh ständig ohne Ehemann zu Hause, weil die in den Krieg ziehen und wenig Zeit für Heim und Hof haben.
Morgaine verirrt sich und kommt ins Feenreich. Das Feenreich ist sehr mysteriös. Wer sind diese Wesen und wie kommt es, dass ihr Blut sich noch bei Morgaine finden lässt. Hier wird es mir auch ein bisschen zu phantastisch, weil die Fee ja klar macht, dass das Gesicht aus dem Feenvolk ererbt wurde und keine genuin menschliche Eigenschaft ist.
Morgaine ist also schwanger von ihrem Bruder, was in Avalon selbst kein Problem darstellen würde aber sie flieht von Avalon. Hier zeigt sich so deutlich, wie weit die Vorstellung von Sünde schon in das Bewußtsein von Morgaine eingedrungen ist. Ich denke nich, dass sie so entsetzt und wütend wäre, hätte sie andere Werte. Sie denkt ja, dass der christlich erzogenen Artur niemals erfahren darf, dass er mit ihr ein Kind gezeugt hat aber dabei übersieht sie, wie stark sie selbst schon in diesem Denken gefangen ist. Auch wenn sie sagt, dass sie im Falle einer Tochter in Avalon geblieben wäre.
Soweit erst einmal, vielleicht fällt mir ja auch noch was ein.