Beiträge von Seerose

    Alexandra Potter, Ein Mann wie Mr. Darcy


    Inhalt: Emily Albright, Buchhändlerin in New York, hat die Nase voll von deprimierenden Dates. Sie hat auch keine Lust, mit ihrer Kollegin über Silvester nach Mexiko in einen All-Inklusive-Club zu fahren. Kurz entschlossen bucht sie einen Flug nach England und dort eine Busreise auf den Spuren Jane Austens. Dort erwartet sie eine Reisegesellschaft, die aus älteren Damen und einem Journalisten besteht, der eine Story über Mr. Darcy als Traummann vieler Frauen schreiben soll.
    Spike, der Journalist, ist Emily von Anfang an unsympathisch, ganz im Gegensatz zu dem höflichen und gutaussehenden Herrn, der ihr zuerst in einem Museum, begegnet und der sich als Mr. Darcy vorstellt.


    Meine Meinung: Die Handlung ist komplett anch Schema F gestrickt und das Ende keineswegs überraschend. Bis dahin gibt es ein paar Verwicklungen, Missverständnisse und verbale Rangeleien zwischen Emily und Spike.
    Weder der Witz noch der romantische Aspekt konnten mich überzeugen. Es gibt wohl einige gute Ansätze, die aber nie richtig ausgeführt werden. Am witzigsten waren da noch die Witze zum Thema Amerikanerin in England, z.B. beim englischen Frühstück. Bei einer Liebesgeschichte erwarte ich als Leser aber zumindest etwas Herzklopfen. Das war hier leider nicht der Fall, dafür war es auch zu sehr vorhersehbar.
    Darüber hinaus sind einige Situationen, in die Emily gerät, mehr als unwahrscheinlich. So ist wahrscheinlich ein Picknick am Neujahrsmorgen in England sicher nicht sehr gemütlich. Gar nicht zu sprechen von dem wilden Ausritt mitten in der Silvesternacht und noch dazu im Ballkleid.
    Trotz allem war das Buch nicht so schlecht, dass ich es abgebrochen hätte. Insgesamt war es für mich eine nette, leichte Lektüre für zwischendurch. Kann man lesen, muss man aber nicht.


    5 von 10 Punkten

    Ich finde, zu einer Hörbuch-Rezi gehören auch ein, zwei Sätze zum Sprecher und gegebenenfalls zur Inszenierung. Einen Thread zum Buch gibt es ja schließlich schon.
    Inhaltlich konnte mich "Der FLug der Störche" auch nicht überzeugen. Mit den anderen (Hör-)Büchern des Autors kann es meiner Meinung nach nicht mithalten.
    Trotzdem ist Joachim Kerzel als Sprecher mal wieder grandios. Gerade für etwas düstere Sachen halte ich ihn für einen der besten deutschen Sprecher. :anbet

    Auf Empfehlung einer Kollegin hin habe ich das Buch auch gelesen. Hier meine Meinung dazu:



    Lucie Klassen, Der 13. Brief


    Inhalt: Lila Ziegler, Tochter aus gutem Hause, ist eigentlich auf dem Weg nach Bielefeld, um dort ihren Studienplatz in Jura anzutreten. Kurzentschlossen bleibt sie im Zug sitzen und landet in Bochum. Mit einiger List quartiert sie sich bei dem Privatdetektiv Ben Danner ein. Dieser steckt gerade in einer Ermittlung über den Selbstmord einer 16-jährigen Schülerin. Sein Auftraggeber ist ein Kriminalbeamter, dessen Tochter eine Freundin der toten Schülerin war und der nicht an einen Selbstmord glaubt.


    Da es Danner schwerfällt , bei den Schülern die nötigen Informationen zu bekommen, wird Lila als Schülerin in die zehnte Klasse eingeschleust.
    Da sie beim Lügen ein wahres Naturtalent ist, fällt es ihr nicht schwer, in die Clique der verstorbenen Eva Ahrend hineinzukommen und die Hintergründe des Todes nach und nach zu enthüllen.


    Meine Meinung Um das Negative vorweg zu nehmen, muss ich sagen, daß die Handlung als Kriminalroman nicht mehr als durchschnittlich ist.
    Das macht aber überhaupt nichts, denn Lucie Klassens Buch ist so originell geschrieben, daß es eine wahre Freude ist.


    Lila Ziegler ist eine freche Rotzgöre, die sich nichts vorschreiben lässt. Privatdetektiv Danner entspricht allen Klischees seines Berufstandes. Das ergibt zusammen mit Kriminalkommissar Staschek und Kneipenwirt Molle ein Szenario, in dem witzige Dialoge und aberwitzige Situationen Hand in Hand gehen. Daß dabei der Zufall ein wenig überstrapaziert wird, hat mich auch nicht weiter gestört.


    Die Geschichte wird dermaßen witzig und frisch erzählt, daß das Ende viel zu schnell kommt. Vielleicht darf man ja auf eine Fortsetzung hoffen.


    8,5 von 10 Punkten


    Edit: Schreibfehler

    Danke für die Rezi, Eskalina. Sie hat mich neugierig gemacht.
    Wenn das Buch nicht in die Reihe gehört, wäre das ja mal eine gute Gelegenheit, mit Tess Gerritsen anzufangen. Sie hat mich bisher nicht so interessiert.

    Ja, lass es uns später noch mal versuchen. Ich habe zwar grundsätzlich nichts gegen eine Leserunde mit nur vier Leuten, aber in diesem Fall wäre mir ein späterer Termin trotzdem lieber. Dann kann ich nämlich doch bei der Ann Bishop-Leserunde am 03. Oktober mitmachen.
    Vielleicht ist das ja auch mit ein Grund, daß sich hier so wenige gemeldet haben. Zwei Fantasy-Leserunden fast zeitgleich ist doch nicht so sinnvoll.

    Hallo Eskalina,
    deine Rezension ist echt klasse!
    Ich habe das Buch auch gelesen und für mich war es eines der Bücher, die ich erst im Nachhinein gut fand. Nachdem ich den letzten Satz gelesen hatte, habe ich gedacht: "Das war gar nicht so schlecht." Während des Lesens plätscherte die Handlung ein wenig vor sich hin. Der Schreibstil hat mir gefallen, nur die Handlung hat mich zunächst nicht so gefesselt.


    Ich persönlich würde den Mutter-Tochter-Konflikt auch nicht so in den Mittelpunkt stellen. Aber da kann jeder Leser für sich entscheiden, welcher Aspekt für ihn in den Fokus rückt. Natürlich spielt dieser Konflikt ein wichtige Rolle. Weitaus interessanter war für mich aber der Rahmen, der die Handlung umgibt. Es beginnt ja damit, daß Pippa mit ihrem sehr viel älteren Ehemann in diese Seniorensiedlung zieht. Im Verlauf des Buches wird dann ihre Lebensgeschichte erzählt und damit ja letztendlich auch die Geschichte, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Zum Schluss ist sie dann wieder in der Ausgangssituation und doch hat man ein ganz anderes Bild von dieser Situation, nachdem man ihre Lebensgeschichte kennt. Deshalb konnte ich auch erst hinterher sagen, daß es mir gefallen hat.


    Wo ich dir zustimme ist die Empfehlung für nicht ganz junge Leser, auch wenn das peppige Cover vielleicht etwas anderes suggeriert.


    Von mir gibt's 7 von 10 Punkten.

    JaneDoe, deiner Meinung kann ich mich nur anschließen.
    Vielleicht ist es von der reinen Krimihandlung nicht so superspannend. Das hat mich persönlich aber überhaupt nicht gestört, weil ich eigentlich immer das Drumherum und die Personenzeichnung interessanter finde als die Frage nach dem Täter.
    Und dieser Krimi ist einfach gut geschrieben und die Personen werden sehr überzeugend dargestellt.
    Von mir gibt's ebenfalls 9 von 10 Punkten.
    Hoffentlich lässt die Fortsetzung nicht allzu lange auch sich warten.


    Edit: Habe gerade gesehen, daß der zweite Teil auf Englisch im August erscheint.

    Zitat


    Ich werd einfach müde, wenn ich länger als ne dreiviertel Stunde am Stück lese! :sleep



    Ich hab aber auch nicht jeden Tag Zeit zum wirklichen lesen. Oft komm ich nur Abends im Bett noch so für 10 Minuten dazu, bevor mir die Augen zufallen.


    Abends bin ich auch meist zu müde zum lesen. Im Bett schaffe ich meistens nur 2-3 Seiten, dann schlafe ich stumpf ein, egal wie spannend das Buch ist.
    Wenn ich aber ein richtig gutes Buch habe, bei dem ich schnell weiterkommen möchte, stehe ich dafür manchmal morgens eine halbe Stunde eher auf. :fruehstueck

    Zitat

    Original von Lese Maus


    Ich habe mal zwei Frage zu dem Beruf Buchhändler:
    1. Kann/Darf ich während der Ausbildung schon Kunden beraten?
    2. Wenn man die Ausbildung absolviert hat, kann man sich dann den Bereich, also das Genre aussuchen, indem man am liebsten arebiten würde? Oder bekommt man das vorgesetzt und muss in jeder Abteilung einsetzbar sein, sodass man auch mal Genre lesen "muss" die einen nicht wirklich interessieren?


    Hallo Lese Maus,
    zu deiner ersten Frage kann ich nur sagen: Du kannst/darfst/musst vom ersten Tag an Kunden beraten. Am Anfang vielleicht mit Einschränkungen, mit wachsender Erfahrung immer selbständiger.
    Deine zweite Frage kann man nicht so pauschal beantworten. Theoretisch kannst du überall eingesetzt werden. Es hängt sehr stark vom Zufall ab, wo man zuerst landet, je nachdem, wo gerade eine Stelle frei wird. Von dieser Ausgangsposition kann man aber mit etwas Geduld auf seine Wunschabteilung hinarbeiten, zumindest in den großen Häusern.
    In kleinen Buchhandlungen musst du sowieso alles machen und können.