Autor: Didier Goupil
Titel: Castro ist tot
Verlag: Haymon V.
Ausgabe: März 2009
Seiten: 119
ISBN: 978-3-8521-8584-2
Autor:
Didier Goupil, geboren 1963, wurde in Paris geboren. Heute lebt der Autor in Toulouse. Er arbeitet als Autor, Dramaturg, Drehbuchautor und Lehrer.
Inhalt:
Kuba, irgendwann am Beginn des 21. Jahrhunderts
Fidel Castro rüstet zu einer noch nie dagewesenen Verhaftungswelle. In nicht einmal einer Woche werden über 1500 Jahre Gefängnisstrafen verhängt. Unter den Verhafteten: Juan Valero, Journalist und Regimekritiker. In der Einzelhaft im berüchtigten Gefängnis von Boniato schaltet er jeden Morgen das Radio ein, in der Hoffnung, endlich die Nachricht vom Tod des greisen Maximo Lider zu vernehmen, die für ihn die Freiheit bedeuten würde doch nichts dergleichen, stattdessen sterben nach und nach jene Musiker, die Juans Leben und dem der Kubaner den Rhythmus gegeben haben: Compay Segundo, Célia Cruz, Ibrahim Ferrer, Rubén González.
Didier Goupil entwickelt seinen packenden Roman vor dem realistischen Hintergrund des modernen Kuba. Kunstvoll verwebt er die Schicksale von Fidel Castro und Juan Valero ineinander - die Geschichten zweier Männer, die nicht nur gegeneinander kämpfen, sondern auch jeder gegen seine eigenen Zweifel und Irritationen und für ein Kuba, das es in der Realität längst nicht mehr gibt - der Schwanengesang einer Revolution, die ein schlechtes Ende nimmt.
Meine Meinung:
Ich halte ein kleines, aber feines Buch in Händen. Das Hardcover, versehen mit einem zusätzlichen Schutzumschlag fällt ins Auge.
Didier Goupil, der 1963 geboren wurde, beeindruckt mich durch seine Ausdrucksweise und Wortwahl.
Die Geschichte bringt den Leser mitten auf die Insel Kuba. Zwischen Salsa, Rum und einem Mojito dürfen wir den Charme und das Leben der Insel mit erleben.
In Textzeilen wie: "Vor den Haustüren, im Hinterhof der bröckelnden Gebäude oder auch mitten auf der Straße, im Staub, wurde wiederverwertet.", kann der Leser eindringen ins Leben der Insel. Wir finden Bekanntes über Castro wieder, können aber auch Neues entdecken. Die Richtigkeit de Aussagen stelle ich nicht in Frage, ich glaube dem Autor und dem Verlag.
Die beiden Hauptfiguren der Geschichte treffen nicht aufeinander, obwohl sie sich zumindest aus beruflicher Sicht sehr ähneln. Da ist Juan, ein Schriftsteller der Insel und da ist der Franzose, der einem auserwählten Publikum sein neues Buch vorstellen will. Beide erleben das Kuba auf ihre Weise, die auch nicht unterschiedlicher sein könnte. Der eine Autor im Hotel, der andere im Gefängnis.
Eine Kleinigkeit hätte ich mir noch gewünscht, für all die Leser, die der spanischen Sprache nicht mächtig sind: einen Anhang mit der Übersetzung der Fremdworte.
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