Für mich war es der erste Roman von Jo Nesbø und damit mein 1. Harry Hole Krimi. Die Aufteilung in kurze und prägnante Kapitel (sogar mit Kapitelüberschrift, die ich immer sehr treffend fand) hat mir sehr gut gefallen, da man sich nicht allzusehr verliert und nach den einzelnen Kapiteln auch mal einhalten kann und über das gerade Geschehene/Gelesene Revue passieren lassen kann.
Die Sprache fand ich auch einfach und flüssig zu lesen - und auch wenn ich den ein oder anderen norwegischen Ausdruck nicht kannte, tat dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch.
Ich fand den Auftakt, der eine Begebenheit im Jahre 1980 schildert, sehr gelungen, da - wie sich mit der Zeit herausstellt - dies der Schlüssel zu den Verbrechen in der Gegenwart (2004) ist. Dadurch, dass die Handlung im Spätherbst/Frühwinter stattfindet und auch noch im Norden Europas spielt, vermittelt Jo Nesbø sehr geschickt das Bild eines düsteren, kalten Schauplatzes.
Die Handlung an sich ist schlüssig und wirkt nicht konstruiert und dadurch, dass der Leser das ein oder andere Mal auf eine falsche Fährte geführt wird, steigt die Spannung immer mehr. Der "Held", Harry Hole, war mir gleich sympathisch - einfach ein Charakter, der sich unbeirrt für seinen Job (auf)opfert und dadurch auch einiges verliert. Das Ende fand ich sehr gut gemacht, es war absolut nicht vorhersehbar - hat mich aber trotzdem zufrieden gemacht. Bestimmt nicht mein letzter Harry Hole