Ich habe an der Leserunde zu diesem Buch mitgemacht und fand sie ganz toll. Muss schon sagen das eine Leserunde mit Autorenbegleitung was ganz anderes ist, als wenn man nur so zusammen liest. Das ist jetzt nur meine Empfindung natürlich will ich die „privaten“ Leserunden nicht schlecht machen, aber zurück zum Buch.
Das Cover und das Buch selbst sind sehr schön gestaltet. Neben dem schönen Cover befindet sich im Buch eine kleine Karte von Worms an der man sich sehr gut während der Erzählung orientieren kann.
Bandolf von Leyen der Burggraf von Worms wird vom Bischof Adalbero beauftragt den heimtückischen Überfall auf den Erzbischof Adalbert von Bremen aufzuklären. Der Burggraf sieht sich vor einer unlösbaren Aufgabe gestellt, die den Hintergrund hat ihm daraus einen Strick zu drehen. Bandolf hat das Amt des Burggrafen noch nicht lange und somit bangt er etwas um seine Stellung. Allerdings bestärkt diese Tatsache auch seine Motivation. Kurz darauf wird der Gerber Schnorr ermordet an seiner Gerbergrube aufgefunden. Erst glaubt man dieser Mord hätte nichts mit dem Attentat zu tun, doch als wenige Tage später der Edelmann Ludger tot aufgefunden wird, glaubt der Burggraf kaum das diese Morde nur Zufälle sind. Und tatsächlich kommt er mit der Heilerin Garsende dem Täter auf die Spur.
Garsende ist in Worms als Heilerin angesehen, ihre Mutter und Oma hatten diesen Beruf schon ausgeübt und so wird sie von den Bauern und Handwerken gerne in Anspruch genommen, während die hochgestellten lieber heimlich zu ihr kommen. Garsende ist der Bastard eines Edelmannes und bangt nach dem Tod ihres Vaters um ihr Land und Haus an der Waldlichtung. Sie hofft durch ihre Hilfe den Burggrafen auf ihre Seite zu ziehen und sich sein Wohlwollen zu sichern. Leider hält der Burggraf nichts von Heilerinnen und Garsende hat echt einen schweren Start.
Zu beginn ist ihr Verhältnis eher ruppig, doch nach einiger Zeit lässt der Graf Garsende an dem Geschehen teilhaben. Auch wenn aus beiden kein Liebespaar wird, waren mir beide als Team sehr sympathisch, so übernimmt Garsende die Aufgaben für die weibliches Geschick und Einfühlungsvermögen nötig sind, während Bandolf eher bärig und meistens etwas grimmig an die Aufklärung heran geht.
Die Geschichte ist gut aufgebaut und der Spannungsbogen baut sich langsam aber immer stetig auf. Für mich als Krimi Neuling war bis zum Ende nicht klar wer den nun der oder die Täter/ Täterin war. Auch hatte man das Gefühl in der Vergangenheit zu sein, die zwei Ermittler kam einen nicht vor wie CSI Agenten in Wams und Beinlingen. Sie lösten den Fall zeitgemäß würde ich sagen, sie verwendeten Mittel und Wege die ihnen damals zur Verfügung standen.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und leicht lesenden Schreibstil. Das einzige was es zu bemängeln gibt sind die historischen Wörter, die in einem Glossar nicht erklärt werden. Aber die Autorin hat schon angekündigt, dass sich im 2. Band der „Bandolf“ Reihe ein Glossar befinden wird. Mit den Namen hatte ich zu beginn auch meine Schwierigkeiten, sind sie nicht üblich und doch eher etwas außergewöhnlich, aber das verlieh meiner Meinung nach dem Buch nur einen gewissen Scharm.
Ich war von dem Buch mehr als angetan und habe mich schon während des Lesens für die Leserunde „Das zerbrochene Siegel“ eintragen lassen.
Susanne Eder zähle ich für mich persönlich zu den Neuentdeckungen 2008 und freu mich auf das nächste Werk der Autorin im Februar.
Von mir gibt es 9 von 10