Beiträge von Eva Baronsky

    Liebe Susanne,


    der "kleine Friedrich" ist ein Kind, auf das Jelisaweta als Au Pair-Mädchen aufgepaßt hat. Sie war schon einmal in Deutschland und hat dort einen Sprachkurs gemacht. Gegen den Willen der Mutter, natürlich, deren Widerstand Jelisaweta gerade dazu veranlasst hat, nach Deutschland zu gehen und nicht in irgendein anderes Land.


    Herzlich


    Eva

    Als ich klein war, gab es nur diesen einen Satz: "Die haben sich alle umgebracht." Später kam ein zweiter hinzu: "Die haben alle Gift genommen." Erst nach und nach verdichtete sich alles zu einer Geschichte, die mich auf seltsam verbotene Weise fasziniert hat. Vor allem, weil das Unvorstellbare und das Alltägliche so nah beieinander liegen können.


    Als ich begann, diesen Stoff zu einem Roman zu verarbeiten, war die Ausgangsfrage, über die ich lange nachgedacht habe und die mich durchaus an gedankliche und emotionale Grenzen getrieben hat: Was müsste geschehen, damit ich meinen eigenen Kindern solches antun könnte?


    Ich bin bald zu dem Schluß gekommen, dass es durchaus so wäre. Dass, in Extremfällen - und damit meine ich wirklich ganz extreme Bedrohungen -, ich dazu fähig wäre.


    Wobei man immer im Auge behalten muss: Wilhelmine hat den gleichen Weg gehen wollen. Nur damit war ihre Tat für sie denkbar. Und das haben ja nun wirklich viele gemacht, wie es hier schon angesprochen wurde. Für viele dieser Menschen hatte es nicht nur etwas mit Angst, sondern auch mit Würde zu tun.


    Dass Wilhelmine es nicht geschafft hat, ihr zu folgen, ist das Eigentliche an der Geschichte. Ich habe, zusammen mit einer Anästhesistin und einem Apotheker lange recherchieren und tüfteln müssen, bis wir herausgefunden haben, was da nun eigentlich geschehen ist, wie es passieren konnte, dass sie wieder wach wurde.


    Weswegen Wilhelmine auch sagt:
    "Du kannst alles tun, solange du weißt, es gibt kein Danach. Wenn du dir keine Gedanken mehr darum machen musst, wem du Rechenschaft schuldest, dann hast du nur noch dich selbst. Und die Wahrheit. Aber es gibt mehr als eine Wahrheit, es gibt die Wahrheit davor und die Wahrheit danach. "


    Einen schönen Tag wünscht


    Eva Baronsky

    Zitat

    Original von CathrineBlake
    Vielleicht hätte man es kürzer abhandeln können, aber mich hat das nicht weiter gestört.


    Ich schätze, die meisten der damals Beteiligten hätten den Krieg auch gern kürzer abgehandelt.


    Soviel zur Verhältnismäßigkeit der Mittel … ;-))


    Herzlich


    Eva Baronsky

    Zitat

    Original von xania
    Der Link geht leidr nicht. Danke, für die Erklärungen!


    Es scheint irgendeine Art von Sperre zu geben. Wen es interessiert, der kann den Film bei youtube unter den Stichworten Wochenschau 753 finden. Es gibt zwei Teile, die zitierte Stelle befindet sich im zweiten Teil.


    Diese Wochenschau ist umstritten. Möglicherweise wurden die betreffenden Szenen von der NS-Propaganda fingiert, um den Zorn auf die "bolschewistischen Steppenhorden" zu schüren.


    Was das bei Frauen, die unsere heutigen Fernsehbilder nicht gewohnt waren, ausgelöst haben mag, kann man sich ausmalen.


    Mit schönen Grüßen


    Eva Baronsky

    Man sollte sich vor Augen halten, dass die Menschen dort nicht an unsere Medienkultur gewöhnt waren. Informationen hatten einen ganz anderen Stellenwert, zumal in diesen Zeiten.


    Daher steht dem Buch auch ein Textauszug aus der Deutschen Wochenschau vom 5.3.1945 vor. Hier anzusehen, die Stelle findet sich an der Spielminute 1:20.


    http://www.youtube.com/watch?v=7QkgBB6OBTE


    Es gab Frauen, die haben sich damit arrangiert und es gelassener betrachtet, aber manche hat die Furcht eben zu solchen Taten getrieben.


    Schöne Grüße


    Eva Baronsky

    Liebe Eulen,


    der Kern der Geschichte, also das, was Wilhelmine getan hat, ist eine wahre Geschichte. So passiert.


    Aus der Frage, welcher Bedrohung man ausgesetzt sein muss, um so etwas tun zu können ist das Buch entstanden. Vor allem aber aus der Frage, wie man die Konsequenzen aushält.


    Schöne Grüße


    Eva Baronsky

    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    ich habe übrigens gerade gesehen, dass Eva Baronsky am 19.03. auf der Buchmesse und später in der Stadt liest. Schade, dass ich da nicht hingehen kann!


    Erst mal vielen herzlichen Dank für die Blumen und die Kommentare. Ich werde am 18. in Erfurt und am 19. zwei Mal in Leipzig lesen. Weitere Lesungen findet man auf der Verlagsseite unter Termine/Veranstaltungen.
    http://aufbau-verlag.de/index.php/magnolienschlaf.html


    Weiterhin gutes Lesen wünscht


    Eva Baronsky

    01.06.2010, 20 Uhr


    Eva Baronsky - Musikalische Lesung aus "Herr Mozart wacht auf"


    Stadtbücherei Bad Soden am Taunus (Badehaus),
    Königsteiner Straße 86, 65812 Bad Soden am Taunus.


    Begleitung am Klavier: Andreas Hertel.


    Karten zu 5 Euro sind erhältlich unter 06196-208255.




    06.06.2010, 11 Uhr


    Eva Baronsky, Herr Mozart wacht auf
    Kulturtheater Bad Homburg v. d. Höhe, Louisenstraße 58, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe.
    Lesung anläßlich der Verleihung des Friedrich-Hölderlin-Förderpreises an Eva Baronsky für ihren
    Debütroman „Herr Mozart wacht auf“. Begleitung am Klavier: Andreas Hertel.


    Karten zu 5 Euro erhältlich unter 06172/178-110


    .

    Wolfgang Hildesheimers Biografie ist sicher das Standardwerk und auf jeden Fall lesenswert. Wer aber bereit ist, sich auf einen anderen Blickwinkel einzulassen und die Person Mozart auch kontrovers zu betrachten, dem empfehle ich die Biografie von Dorothea Leonhart. Denn niemand weiß mit Sicherheit, wie Mozart wirklich war.


    Viel Vergnügen damit.

    Zitat

    Original von Lille
    Liebe Büchereulen,
    in Oberursel werden auch noch Barbara Slawig alias Carla Rot ("Patentlösung") und Eva Baronsky ("Herr Mozart wacht auf") anwesend sein und euch sicher gerne ihre Bücher signieren.


    Schreib ich jetzt mal so frech ;-)


    Liebe Grüsse
    Lille


    Das geht in Ordnung, ich werde da sein.


    Gruß Eva