Beiträge von uert

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    Original von Twomix
    Nun ist er also da, der letzte Band mit Ty und Zane *schnief* Ihr glaubt gar nicht, wie sehr mich gerade mein selbst auferlegtes Kaufverbot ärgert...


    Ich hab's schon gelesen :grin


    Ich mag ja Dennis Scheck und seine Sendung Druckfrisch sehr und dadurch bin ich auch auf dieses Buch aufmerksam geworden. Obwohl sicherlich auch Scheck den Klappentext gelesen hat und ausführliches Pressematerial vom Verlag bekommen hat, beharrte er darauf, dass es sich hier um einen Kriminalroman handelt. MMn trifft die Verlangseinschätzung als Gesellschaftsroman sehr viel besser zu.


    Als Kriminalroman wäre "Die Schuld der Anderen" sehr enttäuschend. Es kommt nur wenig wirkliche Spannung auf und wohin die Reise geht, ist eigentlich schon sehr früh in der Geschichte klar. Auch wenn ich mir als Kriminfan gewünscht hätte, dass Lustiger aus der Idee einen französichen Stieg Larsson hätte machen können. Aber dafür fehlte dann doch irgendwie der Biss, die Spannung und auch die Gefahr.


    Als Gesellschaftsroman funktioniert die Geschichte etwas besser, wobei auch hier für mich das gewisse je ne sais quoi fehlt. Letztendlich taucht sie dann doch nicht tief genug in die französische Gesellschaft ein; das Gespräch mit Dennis Scheck verspricht hier mehr als der Roman dann halten kann.


    Sprachlich ist es flüssig zu lesen, auch wenn Lustiger manchmal sehr verquirlt schreibt. Die sommerliche Trägheit von Paris kann sie sprachlich gut umsetzen. Völlig unnötig sind die französischen Sätze. Das Französische dient der Geschichte nicht sondern zeugt nur von einer affektierten Effekthascherei. Die Autorin lebt seit Jahren in Paris, ja, ich weiß, ihr Französisch ist fließend, muss man nicht extra beweisen.


    Am Ende hört's dann einfach auf. Das ist sicherlich Absicht, aber da ich eine Leserin bin, die gerne alles vorgekaut bekommt, hätte ich mir doch einen anständigen Epilog gewünscht. Die Hauptfigur Marc ist jetzt niemand, den man als Leserin so richtig ins Herz schließt (wobei die größere Nervensäge seine Freundin ist, die aber gottseidank nur eine Nebenrolle spielt), aber für ihn wird es am Ende erst richtig interessant. Da hätte Lustiger auf Fälle mehr draus machen können.


    Punkte: so zwischen 6 und 7.

    Barbara Yelin; Irmina; 1,0; Monatshighlight
    Ann Granger; A Restless Evil; 3,5; Englisch
    Thilo Bode; Die Freihandelslüge; 1,5; Kindle
    Amelia Freer; Eat. Nourish. Glow.; 4,0; Kindle
    Sarah Diehl; Die Uhr, Die Nicht Tickt; 3,5; Kindle
    Ann Granger; That Way Murder Lies; 3,5; Englisch
    Klaus Modick; Konzert Ohne Dichter; 2,0
    Eduardo Mendoza; Der Walfisch; 2,0
    Abigail Roux; Crash & Burn; 3,5; Englisch; Kindle


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    Der Staatsstreich der Konzerne


    In Deutschland und Europa wächst der Widerstand gegen das geplante Freihandelsabkommen TTIP. Thilo Bode schildert anschaulich und mit analytischer Schärfe, wie TTIP Verbraucherrechte und Umweltstandards gefährdet. Die Konzerne drohen über unsere Zukunft zu bestimmen – stärkere Arbeitnehmer- und Verbraucherrechte hängen ebenso wie ein wirkungsvoller Umweltschutz von ihrer Gnade ab. Dies gilt es mit aller Macht zu verhindern. Thilo Bode zeigt, was sich bei den Geheimverhandlungen zwischen der Europäischen Union und den USA ereignet und was für uns alle auf dem Spiel steht.


    Thilo Bode, geboren 1947, studierte Soziologie und Volkswirtschaft. 1989 wurde er Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, 1995 von Greenpeace International. 2002 gründete er in Berlin die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch, die er heute leitet.


    Meine Meinung:


    Wer TTIP skeptisch gegenüber steht oder einfach mehr wissen will als die marktschreierischen pseudo-positiven Aussagen von Minister Gabriel, der ist hier genau richtig.


    Bode hat ein sehr kritisches, aber nicht hysterisches Buch geschrieben. Im ersten Teil erklärt er sehr ausführlich was Freihandelsabkommen sind, ihre Geschichte, was sie können und was sie nicht können. Im Idealfall. Und im Allgemeinen. Im speziellen geht es dann um TTIP, was ist das, was weiß man, was weiß man nicht und warum weiß man nicht mehr, was wird wo wie richtig oder falsch berichtet. Dies ist alles sehr sachlich und angemessen geschrieben; damit meine ich, nicht zu verdummend auf BILD-Zeitungs-Niveau, aber man braucht auch kein abgeschlossenes BWL-Studium.


    Im zweiten Teil greift er konkrete Beispiele auf, z.B. die Chemieindustrie und die Landwirtschaft. Auch hier schildert Bode wieder so umfassend und anschaulich wie nötig. Auch ein Laie in Bezug auf Chemie und Landwirtschaft wie ich, konnte hier gut folgen.


    Den Schluss bilden ein Fazit und ein ausführlicher Anhang mit weiteren interessanten Dokumenten.


    Ein rundum gelungene Zusammenstellung der derzeitigen Kenntnisse zum Thema TTIP.


    Mir hat lediglich noch gefehlt, Eindrücke aus anderen EU-Ländern bzw. aus den USA zu bekommen. Es kommen einige US-Politiker und Experten zu Wort, aber wie ist die Stimmung auf der Straße? Weiß der Otto-Normalbürger in den USA überhaupt was über TTIP? Und was für dumpfbackige Aussagen hat z.B. der Brite Cameron schon von sich gegeben? Unser Wirtschaftsminister Gabriel ist ja wohl nicht der einzige, der versucht, uns Kohle als einen Diamanten zu verkaufen. Also dazu hätte es noch ein Kapitel geben können.


    Ich vergebe 1,793,068 Chlorhühnchen; nach offiziellem Sigmar-Gabriel-Umrechnungskurs sind das neun Eulenpunkte.


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    *seufz* Wir schreiben das Jahr 2000 und was rettet eine Beziehung? Genau, die Heirat :rolleyes Und was braucht eine Frau im Jahr 2000? Genau, einen Ehemann, der sich um sie kümmert :rolleyes


    Jane Austen hat modernere Frauenfiguren geschrieben. Und vermutlich bin ich die einzige die hofft, dass Meredith den Oberlangweiler Markby im letzten Teil endlich zum Mond schießt.


    Der Krimifall fing wie immer bei Ann Granger schleppend an und war so eher Durchschnitt. Mehr kann man dazu echt nicht sagen.


    Ich vergebe 6 alte Knochen (aka Eulenpunkte) für die Originalausgabe. Der Titel ist allerdings ganz gelungen mMn.


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    Ich bin jetzt überhaupt nicht die Zielgruppe für graphic novels aber eine Buchbesprechung neulich im Fernsehen hat mich doch neugierig gemacht (obwohl ich lieber einen „normalen“ Roman zum Thema gehabt hätte ;)). Der Preis liegt mit 39 Euro doch sehr über meinem üblichen Prohibitivpreis, aber die Investition hat sich auf alle Fälle gelohnt. Das Buch ist wunderbar aufbereitet, gedruckt auf sehr hochwertigem dickem Papier und die Qualität der Farben unterstützt die gezeichnete Geschichte auf jeder Seite. Letzteres ist unglaublich wichtig, da die verschiedenen Farben - bzw. eben auch der Verzicht auf Farbe - beim Erzählen der Geschichte schon fast die halbe Miete sind. Beeindruckend, wie verschiedene subtile Abstufungen an Grau und Beige Stimmung schaffen können, wie kraftvolles Rot oder Türkis Akzente setzt.


    Als Schnell-Leserin muss man sich hier zur Langsamkeit zwingen und sich die Details der Zeichnungen anschauen und auch auf sich wirken lassen. Sie erzählen die Geschichte ebenso wie der Text, wie die Dialoge. Trotz der deprimierenden Geschichte muss man über manch kleines Detail in den Zeichnungen dann doch lachen oder zumindest schmunzeln.
    Die Geschichte an sich ist sehr realistisch und auch sehr emotional. Es fängt an damit, dass man Irmina erst mal nicht mag, dann macht sie eine Entwicklung zum Positiven durch, dann mag man sie mehr, dann wieder weniger und dann noch weniger und so ist es ein Auf und Ab. Aber eigentlich will man sie immer nur Schütteln und Aufwecken und sie zur Vernunft bringen, sie vielleicht auch zur Heldin machen.


    Das gelingt nicht und so bleibt dieser gezeichnete Roman bis zum Schluss realistisch und etwas frustrierend und deprimierend. Aber auch zum Nachdenken anregend.
    Also eine rundum gelungene Arbeit von Frau Yelin.


    Höchstbewertung :fingerhoch (Eulenpunkte, Amazonsterne, Fruchtzwerge…whatever).

    Carol Rifka Brunt; Tell The Wolves I'm Home; 1,0; Monatshighlight; englisch
    Jonathan Kellerman; Self-Defense; 2,0; englisch
    Jonathan Kellerman; The Web; 6,0; abgebrochen; englisch
    Genevieve Cogman; The Invisible Library; 1,1; englisch
    Lisa Henry; The two gentlemen of Altona; 3,5; englisch; Kindle
    Lisa Henry; The Merchant Of Death; 3,5; englisch; Kindle
    Klaus-Peter Wolf; Ostfriesenangst; 3,5
    Ann Granger; Shades of Murder; 4,5; englisch


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    Original von ottifanta
    Eines der seltenen Bücher, das ich mehrfach unterbrach, um länger etwas davon zu haben. Carol Rifka Brunt zeichnet mit June eine sehr realistische jugendliche Außenseiterin, die mit dem Verlust ihres geliebten Onkel Finn umgehen muss und ihren Platz in der Welt sucht, zu der Amy Rubinates Vortrag perfekt passt. Ein trauriges und gleichzeitig Hoffnung gebendes Buch, das auch sprachlich sehr gelungen ist.


    Es ist mir ein Rätsel, weshalb dieses Buch zwar in zahlreiche andere Sprachen übersetzt wurde, jedoch keine deutsche Übersetzung zu finden ist.


    Ich habe die englische Originalausgabe gelesen und wollte hier nur kurz reinplöppen, um diese zwei Sätze zu unterschreiben. Erstens ging es mir auch so, ich habe immer wieder unterbrochen, damit das Lesen länger dauert und zweitens frage ich mich auch, warum dieses Buch von 2012 noch nicht auf Deutsch erschienen ist :gruebel


    Eine sehr schön erzählte Geschichte :fingerhoch (und freut mich, dass es auch als Hörbuch gelungen ist).


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    Original von Pelican
    @ uert


    Hast Du eigentlich das ebook oder das Papierbuch gelesen? Falls Papierbuch: das Cover sieht so ein bißchen aus, als wäre es ggf. mit erhabenen Teilen gestaltet? Ist das so? (Ich gestehe: ich mag sowas)


    Ja, ich hab das Taschenbuch, aber das ist alles ganz flach. Sieht trotzdem ganz nett aus, so auf alt getrimmt in dunkelgrün mit Gold. Aber nicht aufwändig.

    1. The Invisible Library (Die unsichtbare Bibliothek, 10. Dezember 2015)
    2. The Masked Cities (Oktober 2015)
    3. ?


    Über den Autor:
    Genevieve Cogman started on Tolkien and Sherlock Holmes at an early age, and has never looked back. But on a perhaps more prosaic note, she has an MSC in Statistics with Medical Applications and has wielded this in an assortment of jobs: clinical coder, data analyst and classifications specialist. Although The Invisible Library is her debut novel, she has also previously worked as a freelance roleplaying game writer. Genevieve Cogman's hobbies include patchwork, beading, knitting and gaming, and she lives in the north of England.


    Handlung:
    Irene ist eine professionelle Spionin für eine mysteriöse Bibliothek, die Fiktion aus verschiedenen Realitäten sammelt. Und zusammen mit ihrem rätselhaften Assistenten Kai wird sie in ein alternatives London versetzt. Ihre Mission: Ein gefährliches Buch wieder aufzufinden. Aber als sie ankommen, wurde dieses Buch bereits gestolen. Und Londons Unterweltklüngel scheint darauf vorbereitet, sie bis in den Tod um das Buch zu bekämpfen.
    Zusätzlich ist diese alternative Welt chaos-infiziert. Die Naturgesetze werden außer Kraft gesetzt durch übernatürliche Kreaturen und unvorhersehbare Magie. Und Kai verbirgt auch ein persönliches Geheimnis.
    Bald steckt sie mittendrin in einem Mix aus Gefahr, Hinweisen und geheimen Gesellschaften. Versagen ist keine Option - die Natur der Realität selbst steht auf dem Spiel.


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    Beworben wird das Buch als "Dr Who with Librarian Spies".


    Ich kenne jetzt Dr. Who nicht, daher war es für mich eher eine Mischung aus Harry Potter und Herr der Ringe und Tintenblut und Tuesday Next und Rivers of London. Und noch vieles mehr. Wobei die Autorin nicht schamlos klaut, sondern ihre eigene Phantasiewelt erfindet. Bzw. Welten. Denn das ist das eigentliche Thema, alternative Welten verbunden durch die eine, die Unsichtbare Bibliothek.


    Und es ist Cogman großartig gelungen. Ich habe mich sehr amüsiert beim Lesen, ich war sehr schnell drin in der Welt von Irene und wollte von Anfang nicht, dass das Buch endet. Irene ist eine rundum sympathische Frauenheldin. Es gibt einen Sidekick, Kai, der auch toll ist. Und dann eben die Welt der Invisible Library. Über die ich nicht zuviel erzählen will, das sollen Leser selber erlesen.


    Am Schluss wird das Rätsel um das Buch zwar gelöst, aber nicht alle offenen Fragen werden geklärt. Für mich nicht schlimm, denn ich hoffe, dass damit schon die Fortsetzung "The Masked Cities" vorbereitet wurde.
    (Edit: Es wird sogar eine Trilogie :freude)


    Derzeit gibt es noch keine deutsche Übersetzung, aber ich würde mich sehr wundern, wenn die nicht bald folgt. Wen die Geschichte reizt, kann sich ja auch am Original versuchen...allzu kompliziert geschrieben ist es nicht. Unterhaltsam und teilweise amüsant, aber nicht Shakespeare ;-)


    Definitiv mein Lesehighlight des Monats, 5 von 5 Goodreads- bzw. Amazon-Sternen, 10 Eulenpunkte.


    ETA: Die deutsche Übersetzung erscheint im Dezember 2015
    Irene Winters ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek. Ihre Aufgabe: einzigartige Bücher aus allen Zeiten und Welten zu sammeln. Mit ihrer Magie, der Sprache, kann sie sich Zugang zu ihnen verschaffen. Nur ein Wort, und sie tritt durch eine normale Tür in eine fremde Welt. Irenes Auftrag führt sie in ein viktorianisches London, wo ein seltenes Buch aufgetaucht ist. Doch dessen Besitzer wurde ermordet und das Buch gestohlen. Als Täter kommen gleich mehrere Personen in Frage. Und eine ist tödlicher als die andere ../ETA


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    Was ein laaaaaaaaaaaaaangweiliges Schnarchfest. Fall 13 ist der bisherige Tiefpunkt in der Reihe, man quält erstmal durch rd. 150 laaaaaaaaaaaaangweilige Seiten bevor mal ein Mord passiert. Dann zieht das Tempo etwas an, so richtig spannend wird es allerdings nie.


    Die zwei Zeitstränge fand ich jetzt nicht so den Burner, auch hier fehlte einfach Spannung. Und total nervig ist ja die private Beziehung zwischen Markby und Mitchell. Und wie die schon um's Wort "Freundin" rumeiern :rolleyes Man könnte meinen, dieser Teil spielt 1899.


    Gut, zwei Bände gibt es in der Serie noch, die schaffe ich auch noch :lache


    Ich habe die englische Originalausgabe gelesen.


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