Markus Heitz
Die Mächte des Feuers
576 Seiten
Piper Verlag
Taschenbuch
Klappentext:
Seit Jahrhunderten werden die Geschicke der Welt in Wahrheit von übermächtigen Wesen gelenkt: den Drachen. Sie entfachen politische Konflikte, stürzen Könige und treiben Staaten in den Krieg. Doch nun schlagen die Menschen zurück ... Im Jahr 1925 untersucht die Drachentöterin Silena eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Immer neue geheimnisvolle Gegenspieler und Verbündete erscheinen. Silena wird in einen uralten magischen Konflikt verstrickt. Stecken Drachen dahinter, oder muss sie sich einem ganz anderen Gegner stellen? Und welche Rolle spielen die Gargoyles, jene unheimlichen Steinfiguren an alten Kirchen und Gemäuern?
Der erste Satz:
„Wann der Herr wohl zurückkehrt?“
Meine Meinung:
In den zwanziger Jahren eines leicht alternativen Universums lenken uralte Drachen unbemerkt die Geschicke der Menschen, konkurrieren aber auch untereinander. Als sie jedoch von Gorynytsch, einem der ihren, verraten werden schließen sie sich zusammen, um ihn zu vernichten und einen Krieg mit den asiatischen Drachen zu verhindern.
Auf der anderen Seite befindet sich die Drachentöterin Silena, die gerade ihre beiden Brüder verloren hat. Als Nachfahrin des Drachenheiligen St. Georg jagt sie Drachen mit Lanzen in der Luft. Sie ist überzeugt, dass Drachen das Flugzeug ihrer Brüder angegriffen haben und sucht den Schuldigen, als der Hellseher Zadornov mit einem ungewöhnlichen Anliegen an sie heran tritt.
Eigentlich kennt man ja genug Drachenkämpfer-Bücher; dieses hebt sich schon allein durch die Kampfmethoden des Officium Draconis’ ab. Die Drachentöter kämpfen mit Methoden, die sich von den Legenden der Heiligen, von denen sie abstammen, ableiten, mit Lanzen, Schwertern oder Fallen, einige lassen sich sogar verschlingen und töten die Drachen von innen. Es gibt überhaupt sehr viel Blut und Gedärm in diesem Buch.
Die Charaktere sind interessant und vor allem die Nebenpersonen sind meistens mehr, als es zunächst scheint. Es gibt einige plötzliche Wendungen und besonders in Bezug auf die Drachen erfährt man nach und nach Neues. Auch die Gegner des Officiums, die Drachenjäger (die Drachentöter sind die „Guten, die –jäger die „Bösen“) bringen immer Neue Aspekte in die Geschehnisse. Es gefällt mir auch allgemein, dass es wenig Schwarz und Weiß, dafür aber viel Grau gibt, kaum jemand lässt sich hundertprozentig einer Seite zu schlagen.
Ich finde die Zeit sehr schön beschrieben und, soweit man das für eine Welt mit Magie und Drachen sagen kann, glaubwürdig verändert und nachvollziehbar. Trotz der ganzen Fantasy-Elemente wirkt die Geschichte nicht überfrachtet und ich war erstaunt wie viele unterschiedliche Schauplätze eröffnet wurden.
Das einzige was mich während des Lesens gestört hat war das ständige Gerede über Silenas Unterwäsche. Einmal hätte wirklich genügt.