Beiträge von matt

    Ich finde, tolkien ist nicht mehr zeitgemäß. Okay, er (und einige Autoren seiner Zeit) haben eine stereotypische Fantasywelt erschaffen, die sich teilweise Gestalten verschiedener Mythen bedient (Zwerge sind ja nun nicht gerade Tolkiens Erfindung). Wenn man so will haben sie die grundlegenden Anforderungen an Fantasywelten festgelegt.


    Diese sind inzwischen allerdings einfach veraltet. Diese Anforderungen und Fantasywelten im Allgemeinen haben sich in den Jahrzehnten seitdem einfach weiterentwickelt.


    Gerade im Bereich der Fantasy wird sehr viel experimentiert, wie Steamfantasy, aber auch SciFi/Fantasy Werke (hier sei die geniale, leider unabgeschlossene Höhlenwelt-Saga erwähnt) beweisen.


    Tolkien hat (und das will ich nicht abstreiten) eine wichtige historische Bedeutung. Aber muss ich einen Motor reparieren können, nur weil ich Auto fahren möchte?

    Die Stadt der Träumenden Bücher ist wirklich Phantastisch - die solltest du auf jeden Fall mal lesen, wobei es sein könnte, dass dich die Vielfalt und der Umfang des Buches etwas erschlägt...


    Ich persönlich bin kein großer Fan der Herr der Ringe Reihe. Schriftstellerisch ist sie vielleicht ganz gut, allerdings finde ich sie - vom fantasyaspekt - nicht mehr so zeitgemäß. Das ist das Buch in dem Völker wie die Orks und die Elben ihren Ursprung nehmen, aber was da drin steht, weiß man auch so. Ich muss jedoch sagen, dass ich die Teile 1-3 (also die ersten 1,5 Bücher) im Alter von 13-14 Jahren gelesen habe und danach abbrach. Vielleicht war ich auch noch zu jung dafür.


    Bernhard Hennen ist toll. Drei Nächte in Fasar (DSA Reihe) und Die Elfen kann ich dir sehr empfehlen. Wobei letztere eigentlich auch in der DSA Welt (Aventurien) spielen, alle Orte und Begriffe jedoch umbenannt wurden. Wenn du so willst, ist die Welt von den Elfen einfach nur ein großes Plagiat.

    Das hier gibt es auch noch: Die Zwerge vom Amboss.


    Habe ich vor kurzem erst gelesen. Es ist ein vielversprechender start in eine Trilogie, leider nicht mehr. Das Buch für sich gestellt fand ich nicht so besonders. Dem würde ich allerdings nicht so viel Bedeutung beimessen, weil das ja bei vielen Mehrteilern der Fall ist, die dann noch richtig toll werden. (Das Buch des Feuers ist da so ein schönes Beispiel, oder Das Buch der Ersten Wahrheit)


    In dem Buch sind die Zwerge die Dominierende Spezies, haben Dampfmaschinen, Gewehre, Eisenbahnen und auch Strom bereits erfunden und blicken verachtend auf das zerbrochene, und in Anarchie versunkene Reich der Menschen hinab. Der erste Teil beginnt als Kriminalfall mit sehr vielen Parallelen Handlungsfäden, die erst ganz zum Schluss zusammenfinden. Mich persönlich nervt soetwas immer fürchterlich. Aber wie gesagt, beim Buch des Feuers war es genauso, und ab dem zweiten Teil wurde das richtig toll.

    Auf besonderen Wunsch hin, hier mal wieder diesen Thread ausgegraben mit einer kleinen Rezension zu


    Paula Volsky: Das Große Rennen
    Bei dem Buch handelt es sich nicht um Steampunk, sondern um Steamfantasy. Der Unterschied ist der, dass Steamfantasy in Fantasywelten spielt, in denen eine "Industrielle Revolution" stattgefunden hat: Es gibt Dampfmaschinen, Manufakturen, Gaslicht in Häusern, Eisenbahnen oder Heißluftballons. Paralell dazu gibt es jedoch auch viele Aspekte, die sonst in herkömmlicher Fantasy zu finden sind (Magie, Ritter,...)


    Das Große Rennen ist der sehr gelungene Transfer von Der Reise in 80 Tagen um die Welt in ein Viktorianisches Fantasy Setting. In diesem muss die Protagonistin das Große Ellipsen Rennen bestreiten, ein internationales Wettrennen, welches mit der Intention veranstaltet wurde, die Überlegenheit der Technik gegenüber traditionellen Fortbewegungsmethoden zu beweisen. Leider sind einige der Länder, durch die die "Große Ellipse" verläuft miteinander im Krieg - das gilt auch für die Teilnehmer des Rennens, die aus allen möglichen Ländern stammen. Manche der Teilnehmer repräsentieren Länder, die auch politische Motive für den Sieg ihres Kandidaten haben. So kommt es recht früh zu Attentaten im Rennverlauf. Für die Hauptperson ist die Niederlage oder das Ausscheiden jedoch keine Alternative (wieso, will ich an dieser Stelle nicht verraten), also kämpft sie sich verbissen weiter. Auf ihrem Weg verwendet sie die Eisenbahn, Heißluftballons, reitet auf den Rücken riesiger Reptilien und Pferden, bedient sich aber auch manchmal magischer Fortbewegungsmittel: Ein sehr gelungener Mix aus Fantasy und Steam.


    Die Geschichte, die dabei erzählt wird, braucht sich - auch wenn sie sehr an Jules Verne erinnert, sicherlich nicht vor ihm zu verstecken. Sie ist einfach spannend, fantasiereich und immer wieder abwechselnd. Auch der Sprachstil hat mir sehr gut gefallen. Parallel zu dem herkömmlichen Rennen wird immer wieder auf die vertrackte und verrückte Politische Situation degenerierter Königshäuser, die diese Welt regieren, geblickt. Diese Intrigen bringen einen sehr interessanten zusätzlichen Aspekt in das Buch ein.


    Ein kleines Manko ist jedoch der etwas zu Lange geratene Mittelteil des Buches: Die tatsächliche Beschreibung durch Rennen: Auch wenn die Teilnehmer sehr viel erleben, sich vor Attentaten hüten müssen und ständig gezwungen sind, zu improvisieren (durchaus spannend) ist die Welt, durch die sie sich bewegen frei erfunden. Mir persönlich hat es schwierigkeiten bereitet, mir die Länder und Regionen, durch die gereist wurde, bildlich vorzustellen: Es waren einfach zu viele davon, die auch noch zu schnell abwechselten, als dass man sich in alle hineinversetzen konnte. (Das ist übrigens ein Punkt, der mir an der Reise in 80 Tagen von Jules Verne sehr gut gefallen hat - eben dass man sich die Länder so schön vorstellen konnte).


    Dennoch fand ich das Buch wirklich klasse und würde ihm die Schulnote 1.3 verpassen.


    Leider bekommt man das Buch nicht mehr neu, bei Amazon kann man es allerdings gebraucht ab 3,27€ (inkl Versand) bestellen, bei Booklooker ist es auch nicht teurer.

    Ich ääääh war das garnicht. Das war mein böser zwillingsbruder der das geschrieben hat. :schnellweg


    [SIZE=7](Bin ja schon still und Kärnten ist sehr schön, dort hat meine Familie früher immer Urlaub gemacht)[/SIZE]

    Zitat

    Original von Prombär
    mein Patriotismus lässt sich halt doch nicht ganz unterdrücken)


    Ich stamme auch aus Österreich und kann meinen Patriotismus ganz einfach unterdrücken, indem ich mich daran erinnere, dass Larissa eine Kärntnerin ist ;)

    Heißt Bob Salvatore nicht eigentlich R. A. Salvatore?


    Bei Markus Heitz kann ich das Buch "Die Zwerge" Empfehlen, das gefiel mir sehr gut, die Nachfolger werden jedoch kontinuierlich schlechter und düsterer.


    Was mir auch noch eingefallen ist, ist die Hexen-Serie (den Namen habe ich mir gerade ausgedacht, weil die serie niemals einen deutschen Namen bekommen hat) von James Clemens, bestehend aus Das Buch des Feuers, Das Buch des Sturms, das Buch der Prophezeihung, Das Buch der Rache und Das Buch der Entscheidung. (Bin mir bei der reihenfolge von ~ Rache und ~ Prophezeihung jedoch nicht sicher) Hier war das erste Buch etwas langweilig, der zweite Teil war super und danach wurde es einfach nur Grandios!

    Das Muss schlechthin ist die Höhlenwelt-Saga von Harald Evers. Es beginnt als klassische Fantasy, mündet jedoch in Science Fiction, ohne dabei lächerlich zu wirken. Aus der Reihe sind jedoch nur 8 von 12 Büchern erschienen, da der Autor leider sehr früh und unerwartet verstarb. Dennoch ist diese Reihe mit Abstand das beste, was die Fantasy zu bieten hat. Ich will an dieser Stelle keine Inhaltsangabe machen, da ich die Serie vor drei Jahren innerhalb von zwei Monaten verschlungen habe und ich mich leider kaum noch an den Gesamtplot erinnern kann.


    Weiters sehr gut ist die Gilde der Schwarzen Magier (Die Rebellin, Die Novizin, Die Meisterin) von Trudi Canavan. Eine der zurecht populäreren Serien der letzten Jahren. Das Straßenkind Sonea wird von Lehrern der Magierakademie als angehende Zauberin erkannt. Diese wissen um die Gefahr, die eine ungeschulte "Wilde" Magierin für sich und ihre Mitmenschen bedeuted, und versuchen sie zu fangen um sie zu unterrichten. Sonea sieht jedoch nur, wie sie von den furchteinflößenden Magiern gejagt wird, und versucht, sich zu verstecken. Durch ihre fehlende Kontrolle über ihre Kräfte geschieht in ihrer Umgebung jedoch immer mehr unheil. Soweit die ersten 300 Seiten des ersten Bandes die sich überaus langweilig lesen. Danach geht die Handlung mit der Ausbildung Soneas in der Zauberschule los, wo sie als Straßenkind eine Außenseiterin unter Adelssöhnen ist, da das Zaubertalent normalerweise nur in Adelsfamilien auftritt. Zwischen feindlichen Schülern und einer fremden Umgebung muss sie sich zurecht finden und stolpert dabei in ein ziemlich düsteres Geheimnis.


    Wenn du es eher lustig magst, empfehle ich dir die Dämonen Bücher von Robert Asprin. Dämonenhatz, Dämonentanz und Dämonenwirbel sind drei Sammelbände, die jeweils drei Romane aus der Serie enthalten. In dieser Reihe versucht Skeeve, der unfähige Zauberlehrling, diesen umstand mehr schlecht als recht zu verbergen, und als Zauberer durchzugehen. Du wirst vor lachen brüllen, das verspreche ich dir!

    Zitat

    Original von Nell
    Oh, danke! Wieder was gelernt - und das schlimme: es klingt genau richtig für mich :grin


    Ich würde der ist-wie-jules-verne Definition nicht so ganz zustimmen, sondern eher sagen, dass Steamfantasy Fantasyliteratur ist, in dem eine gewisse technische Weiterentwicklung stattgefunden hat. In solchen Büchern gibt es oft schießpulver, Dampfmaschinen (Aufzüge, Eisenbahn) und manchmal auch ein bisschen Strom.


    Magie ist jedoch weiterhin vertreten, oft wird der Konflikt zwischen der "Alten Kunst" der Magie und der "neuen Kunst" der Technik thematisiert.


    Wenn du dich für das Genre interessierst guck dir mal das Große Rennen von Paula Volsky an. Leider ist das Buch nicht mehr über den Buchladen zu bekommen, dir bleibt also nichts anderes als der Gebrauchtkauf übrig, das Buch ist jedoch sehr billig (bei Amazon 0,27€ + 3€ Versand).


    Nachtrag: Mir war doch so, als hätte ich mal ne gute Rezension zu dem Buch gelesen und tatsächlich, hier ist sie.

    ...was es hier nicht alles für Themen gibt. Und ich hätte es fast schon selbst aufgemacht. Eigentlich ist es recht schwierig, ein gutes Getränk zum Lesen zu finden. Tee kann da schon sehr toll sein - als besonders literatisch empfinde ich den "Lemon Scented Tea" von Twinnings. Habe ich mal im Ausland getrunken, hierzulande scheint man den aber nicht bekommen zu können. Geschmacklich ist das jedenfalls ein Schwarztee mit Zitronenschale - kann man übrigens auch selbst nachmachen und schmeckt sehr lecker.


    Leider trinke ich nur sehr selten Tee, bin eher Kaffeetrinker. Der eignet sich jedoch nicht zum Lesen, da er viel zu schnell auskühlt.


    Abends finde ich, dass Whisky gut zu Büchern passt, nur leider macht Alkohol und Buch ziemlich leicht müde...


    Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig, das optimale Getränk zum Lesen zu finden und darüber hinaus ist es tageszeitabhängig. Was meint ihr?

    Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Buch. Lass dich von dem Anfang des Buches nicht unterkriegen - sobald er die ganze Technik erklärt hat, wird es wirklich toll! :)


    Zu der Serie habe ich noch einen generellen, wichtigen Tipp für dich: Am Ende der Bücher (zumindest bei band 1-3 ist es so), noch vor dem Stichwortverzeichnis gibt es ein kurzes Kapitel, dass das Technologische/Militärische Setting von Honor Harringtons Welt(raum) nochmals erläutert. Wenn dir etwas unklar ist, sieh also am ende nach, das hilft wirklich. Diese Kapitel sind übrigens bei allen Büchern unterschiedlich gewesen, so dass es sich generell immer lohnt, dorthin zu sehen!


    Tja, ich glaube, mit der situation können wir beide Leben. Berlin und Wien, beides sehr tolle städte, die irgendwie nicht unterschiedlicher sein könnten, oder?

    Zitat

    Original von Grisel
    Mir war die Geschichte zu technisch, das ist manchmal das Problem bei SF-Büchern, daß sie sich für mich teilweise wie eine Bauanleitung für die erfundenen Raumschiffe lesen. Interessiert mich genau die Bohne, wie die Dinger funktionieren. Aber, ich bin halt auch ein Mädchen. :grin
    Außerdem waren mir leider alle Personen inkl. HH herzlich gleichgültig.
    Noch ein persönliches Problem, ich kann nicht wirklich mit Heldinnen, schon gar nicht in militärischem Umfeld. (Ausnahmen etc.)
    Nein, für mich war das nichts.


    Ich gebe dir recht, dass das ganze vor allem anfangs sehr technisch ist. Aber genau das macht den Reiz aus: Die Kombination aus Physikalischen Limitierungen, denen die Raumfahrt unterliegt und fantastischer Technologie, die fast das unmögliche möglich macht, bietet erst die "Arena", in der das Buch spielt. Diese Randbedingungen sind es, die die ausgefeilte Taktiken, Planung und Herumstrategiererei, welche die Serie überhaupt erst ausmachen überhaupt ermöglicht.
    Dementsprechend muss ich natürlich auch eingestehen, dass die Serie keinerlei Reiz besitzt, wenn man sich hierfür nicht interessiert.


    Schöne Grüße nach Wien übrigens. Ich stamme auch ursprünglich von dort, lebe und Studiere jetzt aber seit fünf Jahren in Berlin.

    Zitat

    Original von Siorac
    Kennt jemand vielleicht die "Honor Harrington"-Reihe von David Weber?


    Ich habe gestern den dritten Band der Reihe durchgelesen, also kann ich dir weiterhelfen! :)


    Erstmal vorweg: Bist du auf der Suche nach leichter Lektüre: Sofort finger weg!


    Mir gefällt diese Serie sehr gut. Es handelt sich hierbei jedoch um Militär-Science Fiction (vergleichbar mit dem Buch Starship Troopers, wohlgemerkt, nicht mit dem tausend mal besseren Film). Dabei handelt es sich definitiv nicht um leichte kost. Militärhierarchie, -geschichte und -etikette werden in diesen Büchern behandelt, genauso der Konflikt zwischen unterschiedlichen Regierungssystem (die "Guten" sind das Sternenkönigreich Manticore, die "Bösen" die Volksrepublik Haven) . Die Hauptperson Captain Honor Harrington hat in ihren Büchern viele militärisch-soziale Probleme zu lösen (den Befehl, eine überlegene Streitmacht anzugreifen und zu wissen, dass man damit tausende Menschen in den Tod schickt, das befolgen von Befehlen wieder besseres wissen und gewissen, etc.). Ein weiterer Aspekt hierbei spielt die Taktik (was mir besonders gut an den Büchern gefällt). Das Weltraum ist unendlich groß, die gigantischsten Raumschiffe darin gerade mal Mikroben. Durch die Grenze der maximalen Beschleunigung und der Lichtgeschwindigkeit ist die Kriegsführung im Weltall anderen gesetzen unterworfen. Bewegt sich ein Raumschiff mit halber Lichtgeschwindigkeit, muss es eben schon fünf Stunden früher wissen, dass es stehen bleiben möchte - oft kann es einer Falle, die es sieht deshalb nicht mehr ausweichen.
    Glücklicherweise wird das alles recht gut beschrieben.


    Diese vielen Komplexitäten machen Honor Harrington sicherlich nicht zu leichter Lektüre - ganz im Gegenteil. Ich habe sogar das gefühl, dass ich bei diesen Büchern die doppelte Zeit für eine Seite benötige, da ich mich viel mehr konzentrieren muss. Dennoch, oder gerade wegen dieser vielen Aspekte finde ich die Serie überaus toll!

    Wenn du auf die Einzelheiten des Fisch und Robbenfanggewerbes stehst, wird dir der zweite Teil gefallen. Das Buch geht eine ziemliche Gratwanderung zwischen den obersten und den untersten schichten. Eigentlich ganz reizvoll. Ich denke, es ist ein Buch, dass man erst im Nachhinein zu schätzen weiß.


    Aber nein, eigentlich kann ich es dir empfehlen. Ich würde 3 1/2 von 5 Sternen vergeben.