Beiträge von book_thief

    Hallo liebe Büchereulen!


    Ich wiederhole gerade für das kommende Abi den Imperialismus und den 1. Weltkrieg. Dabei ist mir die Frage aufgekommen, was gewesen wäre, wenn Deutschland bzw. der "Zweibund" diesen Krieg gewonnen hätte. Für den zweiten Weltkrieg gibt es da ja eine Menge, aber kennt ihr Bücher, die das Szenario für den ersten durchspielen?


    Ich bin gespannt auf eure Antworten. :-)

    Ich lasse mich auch manchmal zu leicht von den Covern beeinflussen. Ein schönes Cover ist immer interessanter als ein hässliches. ;-) Aber ich suche auch vorher nach Rezensionen und schaue mir das Buch von innen an (wegen dem Schreibstil usw.), bevor ich entscheide es zu kaufen. Bisher hatte ich also noch keinen massiven Fehlkauf dieser Art.

    Ich habe das Buch in den Weihnachtsferien auf Englisch gelesen. Ich wusste gar nicht, dass es eine noch deutsche Ausgabe gibt, die man kaufen kann.
    Mich hat es faziniert, wie es das Buch geschafft hat nur durch die Erzählung eines einzigen Tages so viele Details der Abläufe in den Gulags zu beschreiben und vorallem die Atmosphäre wiederzugeben. Es wird erzählt, als ob alles völlig selbstverständlich wäre. Eine Stelle hat sich bei mir besonders eingeprägt: wie Iwan Denissowitsch beschreibt, dass man glauben könnte, dass wenigstens die Gedanken noch frei sind, aber das sie es eigentlich nicht sind, da man nur darauf fokussiert ist, den Tag zu überstehen.
    Ein klasse Buch, ich kann es nur empfehlen!

    Titel: Titan
    Originaltitel: Lustrum
    Verlag: Heyne
    Seiten: 544


    Kurzinhalt (von amazon.de)


    Rom im Jahr 63 v. Chr.: Cicero ist endlich Konsul. Im Wahlkampf hat er sich gegen den korrupten Patrizier Catilina durchgesetzt. Aber zur Verwirklichung seiner politischen Ideale läuft ihm die Zeit davon, denn Catilina hat den Kampf noch nicht aufgegeben: Zusammen mit enttäuschten Aristokraten, Veteranen, Kriminellen und anderem Gesindel bereitet er eine große Verschwörung vor, um an die Macht zu gelangen. Aber welche Rolle spielt der umtriebige Caesar dabei? Der Einfluss seines Kontrahenten wächst unaufhörlich, und Cicero muss seine Tugendhaftigkeit auf die zwangsläufige Probe stellen: Wenn man die Macht im Staat innehat - ist es dann gerechtfertigt, illegale Methoden anzuwenden, um die Republik zu retten? Schließlich erfährt Cicero von einer konspirativen Sitzung, auf der seine Ermordung geplant wurde ... Robert Harris zeigt sich wieder einmal als wahrer Meister: Er entführt seine Leser mit einem brillant recherchierten historischen Roman ins antike Rom und liefert zugleich einen packenden Politthriller, der aktueller nicht sein könnte.


    Der Autor


    Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte in Cambridge. Er war Reporter bei der BBC, Redakteur beim 'Observer' und Kolumnist bei der 'Sunday Times' und dem 'Daily Telegraph'. 2003 wurde er als bester Kolumnist mit dem 'British Press Award' ausgezeichnet. Er schrieb mehrere Sachbücher, und seine Romane 'Vaterland', 'Enigma', 'Aurora', 'Pompeji', 'Imperium' und zuletzt 'Ghost' wurden allesamt internationale Bestseller. Robert Harris lebt mit seiner Frau und seinen vier Kindern in Berkshire.


    Meine Meinung


    Nach dem ersten Teil „Imperium“ behandelt der zweite Teil der „Cicero-Biographie“ von Robert Harris Ciceros Konsulat sowie die 4 Jahre darauf folgenden Jahre. Ein dritter und letzter Teil soll folgen. Die Geschichte wird wieder aus der Sicht seines Sekretärs Tiro erzählt.
    Robert Harris hat mit „Titan“ einen wirklich spannenden politischen Thriller geschrieben. Ich würde das Buch nicht ausschließlich einen historischen Roman nennen, da Details wahrscheinlich nicht historisch völlig korrekt sind (diesen Anspruch hatte Robert Harris auch nicht wie er im Nachwort angibt) und das Buch viele kritikübende Parallelen zur heutige Zeit zieht.
    Das Buch hat einen guten Erzählfluss und bleibt immer spannend und fesselnd. Ebenso regt es dazu an, selber Nachforschungen zu betreiben (ich persönlich habe mir einige von Ciceros Reden angesehen). Ciceros Geschichte zieht den Leser in den Bann aufgrund seiner Vielschichtigkeit und weil er nicht der typische „Held“ ist, was ihn als Hauptcharakter sehr erfrischend macht. Auch die anderen berühmten Gestalten der römischen Republik wie Cato, Pompeius und Caesar werden interessant porträtiert. Die vielen politischen Vorgänge, Beziehungen und Intrigen machen das ganze noch interessanter.
    Wer sich im Lateinunterricht (wie ich) mit den großen Männern Roms schwer getan hat, wird hier das genaue Gegenteil erleben. Geschichte und Politik der alten römischen Republik werden in einen spannenden Roman verpackt. Mir hat es viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen und ich kann es nur empfehlen, trotz der Tatsache, dass es keine akkurate Wiedergabe des historischen Geschehens ist.


    8/10

    Ich hab meine Liste jetzt auch zusammengestellt. :)


    1. Oliver Twist – Charles Dickens
    2. Reaper Man - Terry Pratchett
    3. A Farewell to Arms – Ernest Hemingway
    4. Assassin’s Apprentice – Robin Hobb
    5. Stalking Darkness – Lynn Flewelling
    6. The Great Gatsby – F. Scott Fitzgerald
    7. Three Men in a Boat – Jerome K. Jerome
    8. Lord of the Rings I: The Fellowship of the Ring – J.R.R. Tolkien
    9. The Remains of the Day – Kazuo Ishiguro
    10. The Grapes of Wrath – John Steinbeck
    11. Nijura - Jenny-Mai Nuyen
    12. Buddenbrooks – Thomas Mann


    Edit: Ein paar Bücher wurden ausgetauscht... es gab tatsächlich noch welche, die länger rumstehen. :rolleyes

    Danke für die Rezi! Ich war mir nicht sicher, ob der Autor seine Idee wirklich gut ausarbeiten könnte, deswegen war ich unsicher, ob ich das Buch lesen sollte. Aber jetzt kommt das Buch auf meine Wunschliste. :-)

    Mir fällt noch Skulduggery Pleasant ein! :) Vielleicht eher ein Kinderbuch, aber ich fands klasse.


    Twelve-year-old Stephanie Edgley inherits her uncle Gordon's estate and is promptly attacked on her first solo visit to the property. A mysterious skeleton-detective, Skulduggery Pleasant, comes to her rescue, explaining that he thinks Gordon was murdered and that she may be next. The two join forces and set off to solve the crime in a series of magical adventures that take them into a world filled with ancient evil creatures, including Nefarian Serpine, who seeks the Scepter of the Ancients and the infinite power it will bring him. Landy, whose previous writing credits include horror screenplays, keeps the action brisk, his characters slightly macabre, and uses humor to take the edge off the violence. The story line is intricate (with numerous plot twists and switches in allegiance), and although her actions seem better suited to a somewhat older girl, Stephanie is a well-developed main character. The level of violence may disturb younger readers, however. This is recommended for larger collections where demand for horror/fantasy is high.

    Ich werde mich auch nicht impfen. Erstens weil (im Moment) ein zu großer Hype um die Krankheit gemacht wird obwohl das Risiko nicht allzu hoch ist und zweitens wegen der Nebenwirkungen, die nach meinen Recherchen die Schäden der Schweinegrippe selber bei weitem übertreffen können.

    Zitat

    Original von saz


    Ich habe von anderen gehört, dass sie es so empfanden, dass Juli Zeh nur von anderen Utopien abgekupfert hat - u.a. von 1984. Empfandest du das auch so? Oder war für dich wirklich neue Gedanken dabei?


    Ich glaube man wird immer eine gewisse Ähnlichekeit zwischen den Büchern finden können, da sie eben das gleiche Thema behandeln. Und wenn ich so drüber nachdenke, eine Szene hat mich stark an 1984 erinnert. Aber ich finde das "Corpus Delicti" trotzdem anders genug ist um nicht nur eine einfache Abkupferung zu sein.

    „ Das Mittelalter ist keine Epoche, sondern der Name der menschlichen Natur.“


    Titel: Corpus Delicti. Ein Prozess
    Seitenzahl: 272
    Verlag: Schöffling


    Kurzbeschreibung (Klappentext)


    Jung, attraktiv, begabt und unabhängig: Das ist Mia Holl, eine Frau von dreißig Jahren, die sich vor einem Schwurgericht verantworten muss. Zur Last gelegt wird ihr ein Zuviel an Liebe (zu ihrem Bruder), ein Zuviel an Verstand (sie denkt naturwissenschaftlich) und ein Übermaß an geistiger Unabhängigkeit. In einer Gesellschaft, in der die Sorge um den Körper alle geistigen Werte verdrängt hat, reicht diese Innenausstattung aus, um als gefährliches Subjekt eingestuft zu werden. Mia Holl will beweisen, dass ihr Bruder, verurteilt wegen einer angeblichen Vergewaltigung, unschuldig ist. Sie gerät also in Stellung gegen das System, hier "Methode" genannt, auch aus Liebe zu ihrem Bruder, der sich das Leben nahm.


    Die Autorin (von Schöffling und Co. Verlag)


    Juli Zeh wurde in Bonn geboren und studierte Jura in Passau und Leipzig, wo sie 1998 ihr 1. Staatsexamen machte. Ebenfalls in Leipzig studierte sie von 1996 bis 2000 am Deutschen Literaturinstitut (DLL), an das sie später als Dozentin zurückgekehrt ist. Nach ihrem Diplom am DLL folgte 2003 das 2. Staatsexamen. Zahlreiche Auslandsaufenthalte u.a. für die UN in New York und Krakau und vor allem in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina haben ihre Arbeiten geprägt. Juli Zeh wurde für ihr Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Bücherpreis, dem Rauriser Literaturpreis, dem Hölderlin-Förderpreis, dem Ernst-Toller-Preis und dem Solothurner Literaturpreis.
    Ihr erster Roman ADLER UND ENGEL ist mittlerweile in 29 Sprachen übersetzt. Ihr Roman SPIELTRIEB wurde 2006 am Hamburger Schauspielhaus für die Bühne dramatisiert. ALLES AUF DEM RASEN versammelt ihre Essays zu Gesellschaft, Politik, Recht und Literatur, die in großen deutschen Zeitungen und Magazinen erschienen sind. 2007 erschien ihr Roman SCHILF, 2009 CORPUS DELICTI (als Theaterstück für die RuhrTriennale 2007).


    Meine Meinung


    Juli Zeh entwickelt in ihrem Buch „Corpus Delicti“ das Szenario einer Gesundheitsdiktatur im Jahre 2057. Alles ist darauf ausgerichtet, dass der Mensch glücklich ohne Krankheit und Bakterien sein Leben führen kann. Und das wird natürlich alles vom Staat, der sogenannten „Methode“, überwacht mit Mikrochips, die in die Menschen implantiert sind, Gesundheitsberichten und ähnlichem.
    Die Hauptfigur Mia Holl fällt den Behörden zuerst auf, als sie einige Tage lang ihre Ernährungsberichte nicht einsendet. Nach dem Selbstmord ihres Bruders Moritz, als er wegen Vergewaltigung verurteilt wurde, ist Mia nämlich tief in innere Konflikte gefangen und wünscht sich nichts weiter, als eine Weile Ruhe zu haben. Doch die „Methode“ und der Tod ihres Bruders gönnen Mia keinen inneren Frieden und zwingen sie schließlich sich gegen das System zu wenden...


    Ich habe schon einige Bücher über visionäre zukünftige Überwachungsstaate gelesen und meiner Meinung nach ist Juli Zeh ein sehr originelles und auch nicht unrealistisches Werk gelungen. Eine Gesundheitsdiktatur mag sich zunächst absurd anhören, doch Zeh benutzt geschickt Zustände der heutigen Zeit, um ihre Zukunftsvision glaubhaft zu machen. Vor allem spricht das Buch ein aktuelles und wichtiges Thema an und hinterlässt, wie es sein sollte, ein unangenehm beklemmendes Gefühl nach dem Lesen. Besonders weil der Überwachungsstaat heute näher rückt als je zuvor.
    Was ich an dem Buch zu bemängeln habe ist, dass die Charaktere recht blass und kalt wirken. Manchmal war es mir einfach nicht möglich genügend Emotionen für die Charaktere aufzubringen. Aber dann wiederum könnte dies von der Autorin beabsichtigt worden sein, um die passende Atmosphäre zu schaffen. Das ist wahrscheinlich Interpretationssache.


    Das Buch ist leicht zu lesen und trotz einiger merkwürdigen Formulierung zwischendrin, die mir persönlich aber gefielen wegen dem philosophischen Inhalt (siehe als Beispiel das obrige Zitat), wird eine sehr klare Sprache benutzt.


    Alles in allem ein gelungener, lesenswerter Roman. Es ist kein Orwell, aber sicherlich nicht weniger wichtig!


    4,5/5



    PS. Das ist meine erste Buchvorstellung hier! Ich hoffe es gibt sie nicht doppelt und dass sie euch gefällt! :wave