Zitat
Original von Iris
Nicht immer, aber sehr, sehr oft.
Auch hier gilt, daß es gut ist, die Möglichkeit zu haben, Hilfe bei der Betreuung von nicht normgerecht funktionierenden Menschen (Behinderten, Kranken, Sterbenden usw.) zu haben -- die Kehrseite ist, daß das Beiseiteschieben und Ausgrenzen zur Regel geworden ist, weil unsere Lebenwelt nicht normgerecht funktionierende Menschen nicht vorsieht und es nahezu unmöglich macht, z.B. einen sterbenden Menschen in der Familie auf diesem Weg zu begleiten.
Frag mal, ob dein Chef dir dafür so was wie Erziehungsurlaub geben würde. Der zeigt dir einen Vogel.
Prompt landet der Opa im Pflegeheim und schließlich im Hospiz. Da kümmern sich dann wieder Professionelle drum, alle Gewissen sind weitgehend beruhigt und die Angehörigen schauen gelegentlich vorbei, während das umgekehrte, daß die Familie da ist und Professionelle zur Unterstützung vorbeischauen. eigentlich wünschenswerter wäre.
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Wünschenswerter sicher, aber nur noch selten realisierbar.
Seit es die Großfamilie kaum noch gibt, wo vom Enkel bis zur tüdeligen Omma alle im Haushalt "mitliefen", ist es eben oftmals nicht mehr leistbar Kranke, Alte und Behinderte zu Hause zu versorgen.
Dazu kommt, dass die Frauen heutzutage meist auch voll im Berufsleben sind und für Krankenversorgung, im Gegensatz zu früher als Pappa arbeiten ging und Mamma für den Rest zuständig war, nicht mehr zur Verfügung stehen.
Und selbst wenn sie die Zeit hätten, gibt es immer noch viele Gründe die Angehörigen in professionelle Pflege zu geben.
Mein Mann und ich mussten das mit seinen beiden Elternteilen so machen.
Es gab einfach keine andere Möglichkeit und wir hatten zu keiner Zeit ein schlechtes Gewissen.
Als meine Schwiegermutter vor 8 Wochen gestorben ist, haben mein Mann und ich sie intensiv bis zu ihrem Tod begleitet so gut wir es vermochten...mehr ging nicht.
Aber ich denke, wir kommen jetzt vom eigentlichen Thema ab.
Dein Buchtip klingt sehr interessant.