Beiträge von Sternenstauner

    Rezension
    Für die meisten Menschen sind Elfen lediglich Fantasiegestalten, die nur in Geschichten existieren. Doch Ashlyn weiß, dass die Realität anders aussieht, denn das junge Mädchen besitzt die Sehergabe. Aus Angst vor den düsteren Geschöpfen, die mitten unter den Menschen leben, hält sie ihre besondere Fähigkeit jedoch geheim und muss hilflos mit ansehen, wie die magischen Wesen ihr und ihren Mitmenschen oftmals böse Streiche spielen und auch untereinander eine erschreckende Grausamkeit an den Tag legen.
    Ash gilt aufgrund ihres seltsamen Verhaltens zwar als sonderbar, aber sie schafft es, den Elfen aus dem Weg zu gehen - bis Keenan, der Sommerkönig, auf sie aufmerksam wird. Er ist seit Jahrhunderten auf der Suche nach der rechtmäßigen Sommerkönigin. Nur sie kann ihm die nötige Macht verleihen, um die eisige Winterkönigin vom Thron zu stoßen.
    Ash gerät immer mehr in die gefährliche Welt der Elfen und steht bald vor einer Prüfung, die über ihr gesamtes Dasein entscheiden wird…


    ‘Gegen das Sommerlicht’ ist eine gelungene Mischung aus einer romantischen Geschichte über die erste Liebe und einem märchenhaften Kampf von Gut gegen Böse.
    Schon der kurze Prolog gibt einen wunderbaren Ausblick auf die düstere Atmosphäre des Buches, die sehr schön durch die warmherzigen Gefühle der Figuren abgemildert wird.


    Auffällig ist, dass die Autorin besonderen Wert auf die Andersartigkeit ihrer Charaktere legt. Sie schreibt nicht über „gewöhnliche Elfen“, sondern über Ebereschenmänner, Elfenbeinschwestern, Wolfselfen oder Rankenmädchen und auch die menschlichen Figuren entsprechen mit ihrer Vorliebe für unzählige Piercings und Tätowierungen nicht unbedingt der Norm.
    Manchmal übertreibt Melissa Marr damit jedoch und verfällt ungewollt ins Klischeehafte. So wohnt Seth, Ash’s bester Freund, der schon lange heimlich in sie verliebt ist, in ausrangierten Eisenbahnwaggons, lebt von dem Geld seiner vermögenden Eltern und muss sich im Leben um nichts kümmern außer um seine Hausschlange Boomer. Und natürlich um Ash, für die sich der erfahrene, wahnsinnig gut aussehende junge Mann etwas zu sehr aufopfert, um noch authentisch zu wirken.
    Nichtsdestotrotz ist sein Verhältnis zu Ash sehr gefühlvoll beschrieben und stellenweise spürt man richtig das Knistern, als sich aus der anfänglichen Freundschaft langsam mehr entwickelt. Dabei wird auch das „erste Mal“ umfassend thematisiert, was die eigentliche Zielgruppe des Buches vermutlich etwas mehr interessieren dürfte als erwachsene Leserinnen.


    Aufgrund des angenehmen Schreibstils der Autorin lässt sich das Buch sehr zügig lesen.
    Durch häufige Perspektivwechsel nimmt man nicht nur am Schicksal von Ash und Seth teil, sondern erhält auch einen Einblick in die Gefühlswelt von Keenan, der verzweifelt nach einer Möglichkeit sucht, den Vormarsch der kaltblütigen Winterkönigin zu stoppen, und Donia, das letzte Mädchen, das Keenan auserwählt hatte. Sie war jedoch nicht die Richtige und führt nun das traurige Leben des Wintermädchens, das erst erlöst wird, wenn eine Andere das Wagnis eingeht und das Zepter der Winterkönigin aufnimmt. So war Donia für mich die eigentlich tragische Figur des Romans, deren Schicksal mich noch mehr berührt hat als das der Hauptfiguren.


    Etwa zwei Drittel der Lektüre war ich von dem Buch mehr als angetan. Leider war die Auflösung aber ab einem bestimmten Zeitpunkt für den Leser sehr absehbar, nicht jedoch für die Figuren, die noch lange Zeit im Dunkeln tappen.
    Dafür wirkt das Ende wiederum sehr gehetzt. Auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, hätte die Autorin einige Punkte gerne noch etwas vertiefen können. Aber das holt sie vielleicht in der Fortsetzung Ink Exchange nach.


    FAZIT: Ein kurzweiliges Leseerlebnis, das höchstens in Punkto Romantik und Märchenhaftigkeit mit der Bis(s)-Reihe von Stephenie Meyer zu vergleichen ist.


    Bewertung: 4/5
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    Ich hoffe, die Rezi ist euch nicht zu lang, aber irgendwie konnte ich mich einfach nicht kürzer fassen. ;-)

    Ich habe das Buch vor einer Weile gelesen und mir hat es sehr gut gefallen.


    Rezension
    Charlie und Max sind beste Freunde. Sie stürzen sich von einem Abenteuer ins nächste – bis Max eines Tages bei einem Umfall am Mühlteich ertrinkt.
    So lautet zumindest die offizielle Version. Charlie selbst hat jedoch mit eigenen Augen gesehen, wie Max von seltsamen Wesen mit grünen Haaren in die Tiefe gezogen wurde. In ihren Träumen gelangt sie Nacht für Nacht in ein Land, in dem sie glaubt, Max’s Spur aufnehmen und ihn retten zu können. Doch je näher sie ihm kommt, desto tiefer gerät sie ins Reich der Schatten. Einzig ihr Bruder James erkennt die Gefahr, die Charlie’s Leben mehr und mehr bedroht…


    In 'Die Spur ins Schattenland' zeigt sich Jonathan Stroud von seiner düsteren Seite. Die Stimmung des Romans ist eher beklemmend und stimmt nachdenklich: Ist Max wirklich von unheimlichen Wesen entführt worden oder ist dies nur eine traumaähnliche Halluzination von Charlie, weil sie seinen Tod nicht wahrhaben will?
    Abwechselnd wird aus der Sicht des Mädchens berichtet, das sich immer mehr in der Traumwelt verliert, um ihren Freund zurückzuholen, und aus der Sicht ihres Bruders James, der seiner Schwester helfen möchte, wieder in ihr altes Leben zurückzufinden. Als Leser hat man somit die Wahl zwischen einem phantastischen und einem realen Verständnis der Geschichte, wobei die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit mit der Zeit immer stärker verwischt.


    Die Charaktere sind allesamt klar umrissen. Ihr Verhalten ist jederzeit nachvollziehbar, ebenso wie ihr Verhältnis untereinander überaus gelungen beschrieben wird. Besonders James’ Fürsorge für seine kleine Schwester ist rührend geschildert, ohne für einen Jungen in seinem Alter unglaubwürdig zu wirken.
    Einziges Manko ist leider stellenweise die Sprache. Zwar bietet die Erzählweise aus der Sicht der Kinder die Möglichkeit, einen direkten Einblick in ihr Seelenleben zu haben und verleiht der Geschichte einen passenden, jugendlichen Ton. Jedoch werden häufig Tempi verwendet, die man eher in mündlichen Berichten verwendet als dass man sie geschrieben sieht, worunter der Lesefluss manches Mal ein wenig leidet.


    FAZIT: Eine fesselnde Geschichte mit Herzschlag-Finale, die sich völlig anders mit dem Tod und dessen Folgen für die Zurückgebliebenen auseinandersetzt, als ich es bislang kannte.
    Besonders hervorzuheben ist auch die schöne Aufmachung des Buches mit einem großartigem Cover und kleinen Vignetten vor den einzelnen Kapiteln.


    Bewertung: 4/5

    Ich lese eigentlich keine Horror-Romane und ich bin sehr sehr froh, bei 'Der Historiker' eine Ausnahme gemacht zu haben.


    Rezension
    Ausgangspunkt in Elizabeth Kostova’s Debütroman ist die schockierende Tatsache, dass Vlad Tepes, blutrünstiger Herrscher der Walachei im 15. Jahrhundert und historisches Vorbild für die Dracula-Legende, wahrscheinlich noch immer sein Unwesen treibt – und zwar als Vampir. Aus verschiedenen persönlichen Gründen machen sich zu unterschiedlichen Zeiten die Mitglieder einer Historikerfamilie, die durch ein geheimnisvolles Buch auf Dracula’s mögliche Existenz aufmerksam geworden sind, auf die Suche nach ihm bzw. nach seinem Grab sowie nach den Personen, die bei der Jagd auf den Untoten im Laufe der Jahre verschwunden sind.
    Den Rahmen hierzu bietet die Erzählung der (namenlosen) Tochter, die Jahre später zurückblickt auf die unglaublichen Geschehnisse, welche anhand von unzähligen Briefen, Postkarten, Berichten und Abhandlungen belegt werden, in denen auch die weiteren betroffenen Personen wie ihr Vater, dessen Doktorvater Professor Rossi und ihre tot geglaubte Mutter zu Wort kommen. Durch die verschachtelten Erzählstränge erhält das Buch eine gewisse Komplexität, die es aber glücklicherweise dennoch nicht besonders schwer macht, sich zu orientieren.


    'Der Historiker' ist kein typischer, blutiger oder gar actiongeladener Vampir-Roman, sondern ein sehr atmosphärisches, ruhiges Buch, das mich mit subtilem Grusel in seinen Bann zog. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin knapp zehn Jahre an ihm geschrieben hat, denn Mythen, Legenden und historische Fakten werden so geschickt miteinander verwoben, dass man zwischenzeitlich gar nicht weiß, ob man einen Mystery-Roman oder einen historischen Schmöker in den Händen hält. Hierzu trägt besonders auch die wissenschaftliche Betrachtungsweise der Figuren bei.
    Als Leser begleitet man sie auf ihren Reisen, gelangt an ungewöhnliche, interessante Schauplätze und lernt viel über die Geschichte Osteuropas, was denjenigen, der eine spannende Horrorgeschichte erwartet hat, wahrscheinlich eher enttäuschen wird. Zwar gibt es immer wieder unheimliche Szenen, weil die Figuren bei ihren Nachforschungen beobachtet werden, aber insgesamt verbringt man die meiste Zeit auf Spurensuche in wunderbar detailliert beschriebenen Bibliotheken, Archiven und Klöstern und tauscht sich mit anderen Gelehrten über das Thema aus. Ich selbst habe mich dabei keinesfalls gelangweilt, sondern war von den verschiedenen Quellen, die immer näher zum Ziel führten, überaus fasziniert; auch wenn etwas negativ auffiel, das nicht selten der Zufall eine große Rolle spielte, wenn die Figuren gleich an die richtigen Ansprechpartner gerieten.
    Die Lösung des Rätsels sorgt dann noch mal für richtige Gänsehaut, wobei aber leider ein eigentlich wichtiger Aspekt recht schnell abgehandelt wird.


    FAZIT: Ein fesselndes Buch, das mir – trotz seiner 825 Seiten – nicht an einer Stelle zu lang vorkam.


    Bewertung: 4/5

    Ich war überrascht, wie flott sich dieser Klassiker lesen ließ.


    Rezension
    Als die junge Effi den fast zwanzig Jahre älteren Baron von Innstetten heiratet, verlässt sie ihr Elternhaus in Hohen-Cremmen und zieht mit ihrem Gatten nach Kessin. Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Während Effi vor Lebenshunger und Wildheit nur so strotzt, ist Innstetten ein Mann der Grundsätze, der Effi zwar sehr schätzt, aber eher mit seiner Arbeit verheiratet ist. Viel zu oft lässt er seine junge Frau allein, die sich in ihrer neuen Heimat nicht wohl fühlt. Im Haus fürchtet sie sich vor einem Spuk und in der neuen Gesellschaft findet sie schlecht Anschluss. Selbst die Geburt ihrer Tochter Annie bringt keinen Aufschwung. Effi vereinsamt immer mehr. Als sie sich in eine leidenschaftslose Affäre stürzt, ist ihr Schicksal besiegelt…


    Nachdem ich den allerersten, etwas abschreckenden, langen und verschachtelten Satz hinter mich gebracht hatte, war ich überrascht, wie flüssig und schnell sich der Rest der Geschichte lesen ließ. Die Dialoge sind lebendig und lebensnah, die Sprache ist insgesamt leichter zu lesen, als man es bei einem über 100 Jahre alten Buch erwartet und teilweise sogar ironisch bis amüsant. Die Handlung wird erstaunlich schnell vorangetrieben. Ohne viel Vorgeplänkel kommt Fontane zur Sache, lässt Effi – gerade noch mit ihren Freundinnen spielend – mit Innstetten auf Hochzeitsreise gehen und von dort nach Kessin ziehen, wo das Unheil seinen Lauf nimmt.
    Dabei nennt der Autor jedoch nicht alles beim Wort. Geschickt streut er hier und da eine Andeutung, die den Leser vermuten lässt, auf welchen Pfaden Effi gerade wandelt – bis am Ende die bittere Auflösung kommt.


    Während sich der Mittelteil ein klein wenig in die Länge zog, konnte ich das Buch zum Ende hin nicht mehr aus der Hand legen. Effi’s Schicksal hat mich sehr berührt, zumal ich mir vorstellen kann, dass es nicht weit von der Wirklichkeit entfernt ist. Fontane zeichnet das Bild einer Ehe, wie sie in der damaligen Gesellschaft mit ihren Grundsätzen und Regeln nicht selten gewesen sein dürfte. Ebenso wie die Tatsache, dass eine junge Frau daran zu zerbrechen drohte.


    FAZIT: Ein bewegender Klassiker, den ich gerne gelesen habe.


    Bewertung: 4/5

    Normalerweise lese ich eher Kinder-/Jugendfantasy oder Phantastik, weil ich mich an "richtige Fantasy" mit all den Völkern, Wesen und Kriegen nicht so ganz rantraue.
    'Elbenzorn' hat mir allerdings gezeigt, dass Fantasy auch anders sein kann und mich neugierig auf weitere Bücher der Autorin gemacht.


    Rezension
    Viele viele Jahre sind vergangen, seitdem die dunklen Elben von ihren goldenen Brüdern und Schwestern aus der einst gemeinsamen Heimat, dem Wandernden Hain, vertrieben wurden. Zwar ranken sich um die Dunklen düstere Legenden, doch offiziell gibt es sie gar nicht – bis das ruhige, höfische Leben der Goldenen gestört wird, als der erste einer Reihe brutaler Morde passiert. Sollten die Dunklen zurückgekehrt sein, um sich zu rächen?


    Obwohl ich ein Neuling auf dem Gebiet der ‚Erwachsenen-Fantasy’ bin, fiel mir der Einstieg erstaunlich leicht und schon bald war ich völlig in dieser spannenden Geschichte um Macht, Magie, Freundschaft, Selbstfindung und (ein bisschen) Liebe versunken.
    Zusammen mit den beiden ungleichen Schwestern Iviidis und Rutaaura sowie einer Reihe interessanter Nebenfiguren machte ich mich an die Aufdeckung der Verschwörung und erlebte hierbei die eine oder andere Überraschung.
    Das fing schon damit an, dass die Elben in Elbenzorn nicht „typisch elbisch“ sind. Statt die Vorlage von Tolkien zu übernehmen, zeigt uns die Autorin ihr eigenes Elbenvolk, das zwar spitzohrig und naturverbunden, aber teils sehr eitel und steif ist und erstaunliche politische Intrigen spinnt. Schnell wird deutlich, dass längst nicht alle Goldenen gut und alle Dunklen nur böse sind.
    Durch ihre mal poetische, mal moderne Sprache schafft Susanne Gerdom eine dichte Atmosphäre, die durch zauberhafte Ideen wie die Fähigkeit der Baumsinger und die Möglichkeit der Falterpost noch vertieft wird. Auch der Humor kommt nicht zu kurz und besonders die vielen erfrischenden Dialoge ließen mich des Öfteren schmunzeln.
    Die Figuren sind durchweg interessant gezeichnet und so konnte ich mich gar nicht entscheiden, welchen Handlungsstrang ich am liebsten verfolgte. Selbst der Ausflug in die Welt der Zwerge, bei dem sich eine eigentliche Nebenfigur plötzlich in den Vordergrund spielt, hielt nicht auf, sondern war durch den tollen Charakter des Trurre Silberzunge und dessen komplizierte Familienverhältnisse überaus lesenswert.
    Die Auflösung am Ende kommt allerdings ein bisschen schnell. Da man bis zum Schluss auf sie gewartet hat, hätte ihr ruhig ein wenig mehr Platz eingeräumt werden können. Auch werden einige Fragen offen gelassen, was in manchen Fällen nicht weiter stört, in anderen aber unbedingt nach einer Fortsetzung schreit; zumindest was das Schicksal einer Figur angeht, die auf halber Strecke mehr oder weniger verloren ging.


    Die Aufmachung des Buches ist optisch sehr ansprechend und die Fantasy-Tattoos sind ein originelles Gimmick. Leider macht die sehr enge Bindung es jedoch schwer, das Buch ohne Lesefalten im Rücken zu lesen. Außerdem wäre ein Register mit Erklärungen/Übersetzungen der vielen elbischen Begriffe wünschenswert gewesen, die zwar allesamt wunderbar wohlklingend sind, deren Bedeutung sich aber nicht immer genau erschließen lässt.


    FAZIT: Ein Buch mit vielen fantasievollen Ideen, das einfach Spaß macht und auch für Fantasy-Einsteiger wunderbar geeignet ist.


    Bewertung: 4/5

    Hm, dann liegt's wahrscheinlich wirklich an meinem vollen Postfach und der neuen mail-Adresse. Gut zu wissen. :-) Allerdings habe ich immer noch keinen Zugriff auf die Seite, um das ändern zu können. Keine Ahnung, woran das liegen kann.

    Auch wenn es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch als Testleser von Droemer/Knaur zugeschickt bekommen habe, hier noch meine Meinung dazu.


    Rezension
    Nach Cecelia Ahern und Lolly Winston greift nun auch Jonathan Tropper das Thema „junge Witwe“ bzw. in seinem Fall „junger Witwer“ auf und erzählt die Geschichte des 29jährigen Doug, der ein Jahr nach dem Unfalltod seiner Frau Hailey immer noch völlig lethargisch vor sich hin vegetiert, sich in Selbstmitleid suhlt und seine Gefühle mit Alkohol betäubt – bis seine resolute Zwillingsschwester kurzerhand bei ihm einzieht und ihn, zusammen mit seinem pubertierenden Stiefsohn und weiteren völlig abgedrehten Familiemitgliedern, zurück auf den Weg ins (fast perfekte) Leben führt.


    Der Anfang des Buches zieht sich ein wenig, mit der Zeit jedoch kommt immer mehr Tempo in die Geschichte und mit Auftreten von Doug’s verrückter Familie wird die zunächst eher traurige Stimmung zunehmend aufgelockert, so dass der Spaß beim Lesen bald deutlich überwiegt. Zwar werden Doug’s Gefühle, die er in seiner Kolumne „Vom richtigen Umgang mit Witwern“ auch der Öffentlichkeit preisgibt, nachvollziehbar geschildert, jedoch verliert die Geschichte mit der Zeit ihre Authentizität und entwickelt sich mehr und mehr zu einer typischen amerikanischen Herzschmerz-Komödie, die stellenweise auffällig filmreif daherkommt.
    Die Trauerbewältigung wird eher oberflächlich behandelt. Stattdessen geht es um Schlägereien, (detailliert beschriebene) sexuelle Eskapaden und familiäre Probleme, die zwar herrlich kuriose Situationen hervorrufen, aber auch häufig überzogen sind.
    Die Charaktere sind größtenteils liebenswert chaotisch, haben aber alle eine festgelegte Rolle und sind daher nicht gerade vielschichtig gezeichnet.


    Im Vergleich zu seinen weiblichen Kolleginnen schreibt Jonathan Tropper zwar amüsanter und hält - obwohl ich zu Beginn gegenteiliges befürchtet hatte - sein sprachliches Niveau und driftet niemals in zu stark gewollten Witz ab. Allerdings schreibt er auch weniger warmherzig. So gab es durchaus rührende Szenen, richtige Gefühle kamen bei mir aber nicht auf. Dafür blieb mir Doug’s Beziehung zu Hailey einfach zu blass und die Tatsache, dass sie einige Jahre älter war als er, kommt somit etwas konstruiert rüber, damit Doug seinen bald 16jährigen Stiefsohn bekommt.


    FAZIT: Kein Meilenstein im Bereich der Tragik-Komödien, aber kurzweilige Unterhaltung, die sich trotz des fehlenden Tiefgangs zu lesen lohnt.


    Bewertung: 4/5

    Ich habe mich damals auch als Testleser gemeldet und 'Mein fast perfektes Leben' von Jonathan Tropper zugeschickt bekommen und rezensiert. Seitdem habe ich allerdings nichts mehr von der Aktion gehört.
    Gerade eben fiel mir dann ein, dass meine eMail-Adresse sich geändert hat und wollte sie aktualisieren, aber jetzt baut sich die Verlagsseite bei mir komischweise nicht auf. :-( Na ja, vielleicht bekomme ich das die Tage noch hin.

    Hallo,


    ich tausche mich nicht nur in diversen Foren gerne über Bücher aus, sondern führe seit April 2007 ein Bücherblog, in dem ich meine Rezensionen veröffentliche, jeden Monat ein 'Buch des Monats' wähle, von Lesungen berichte, literarische Linktipps gebe...
    Kurzzeitig lag das Blog mal brach. Brauchte quasi eine kreative Pause. ;-) Mittlerweile lese und blogge ich aber wieder viel/regelmäßig und freue mich natürlich über jeden Besucher und Kommentar. :-)

    Auf der Suche nach einer guten Vampir-Serie war ich von Laurell K. Hamilton's 'Bittersüße Tode' leider sehr enttäuscht. Die Sookie-Stackhouse-Reihe scheint da schon mehr nach meinem Geschmack zu sein.


    Rezension
    Sookie Stackhouse hat eine außergewöhnliche Begabung: Sie kann Gedanken lesen. Für die junge Kellnerin aus Bon Temps ist diese Fähigkeit jedoch eher ein Fluch, denn ständig schwirren ihr die Gedanken und Gefühle fremder Menschen im Kopf herum und auch die Partnersuche gestaltet sich unter diesen Umständen äußerst schwierig.
    Als sie Bill kennen lernt, scheint zwar ein geeigneter Kandidat gefunden, denn seine Gedanken bleiben vor Sookie verborgen; ruhiger wird ihr Leben aber trotzdem nicht. Immerhin ist Bill ein Vampir und bald wird das kleine Kaff in Louisiana von einer Mordserie heimgesucht, deren Opfer zwar stranguliert wurden, aber auch Bissspuren aufweisen…


    Der erste Teil der Sookie-Stackhouse-Reihe ist ein unterhaltsamer, skurriler Vampir-Krimi, der sich aufgrund der flüssigen Schreibweise der Autorin innerhalb kürzester Zeit lesen lässt. Besonders auch deshalb, weil Sookie die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt und dabei einen herrlich ironischen, lockeren Ton anschlägt.


    Harris’ Vampire beruhen teils auf den gängigen Vorstellungen (Abneigung gegen Sonne, Silber und Knoblauch), unterscheiden sich aber dadurch, dass sie sich vor einer Weile „geoutet“ haben. Sie begründen ihre Existenz mit einem Virusbefall und versuchen teilweise, sich in die Gesellschaft zu integrieren und vorrangig von synthetischem Blut zu ernähren.
    Etwas klischeehaft ist leider, dass die meisten Figuren des Romans außerordentlich schön sind. Nicht nur die Vampire sind makellos, sondern auch Sookie, die im Verlauf der Geschichte sogar noch hinreißender wird. Außerdem sind ihre Reaktionen manchmal etwas glatt. Besonders einen Mordfall nimmt sie verhältnismäßig gelassen hin, was mir nicht ganz verständlich war.


    Im Mittelteil des Buches rückt die Liebesbeziehung zwischen Sookie und Bill stark in den Vordergrund und einige detailliert, aber gut geschriebene Liebesszenen nehmen etwas das Tempo aus der Geschichte. Zum Ende hin wird es dann allerdings wieder richtig spannend, vor allem, weil bis zum Schluss unklar ist, wer die Morde in Bon Temps begangen hat.


    FAZIT: Ein witziger und spannender Serien-Auftakt, der neugierig auf weitere Geschichten über Sookie und ihren Vampir macht.


    Bewertung: 4/5
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    Bubba fand ich übrigens auch sehr lustig. :-) Werde mir den zweiten Band auf jeden Fall bald bestellen.

    Hallo liebe Büchereulen,


    nachdem ich nun schon eine Weile hier angemeldet bin und bereits ein paar Beiträge geschrieben habe, wird es Zeit, mich mal ordentlich vorzustellen:


    Mein richtiger Name ist Nina, ich bin zurzeit noch Studentin und verschlinge so ziemlich alles, was aus Buchstaben besteht; besonders gerne lese ich Kinder- und Jugend-Fantasy. Meine Lieblingsautoren sind u.a. Christoph Marzi, Matt Ruff, Lisa Jewell, Sophie Kinsella, Michael Ende, J.K. Rowling, Jennifer Donnelly, Kai Meyer...


    Wer den Link in meiner Signatur anklickt, gelangt auf mein kleines Bücherblog, in dem ich meine Rezis sammle, über meine aktuelle Lektüre blogge und meine Bücher verwalte, bücherbezogene Linktipps gebe oder von Lesungen berichte. Vielleicht mag der ein oder andere von euch ja mal dort vorbeischauen.


    In anderen Foren bin ich übringens entweder ebenfalls als Sternenstauner oder als Träumeline unterwegs.


    Wer noch Fragen hat - immer her damit! :-)


    Liebe Grüße,
    **stauner

    Ich bin auch ein kleiner Listen- und Statistik-Freak. :grin Früher habe ich immer alles, was gekauft/gelesen wurde, in eine schicke Kladde geschrieben, mittlerweile nutze ich dafür mein Bücher-Blog.
    Dort führe ich eine SuB-Liste, eine Leseliste und eine Wunschliste, sammle meine Rezensionen und schreibe einen kurzen Beitrag zu den Büchern, die ich aktuell lese. Und jeden Monat gibt es eine Liste der Bücher, die ich im entsprechenden Monat gelesen habe.
    Ich mag es einfach, so einen genauen Überblick über mein Leseverhalten zu haben. :-)

    Ich habe bislang nur das Buch gelesen und kann mich den lobenden Stimmen nur anschließen.


    Rezension
    In ‘Das Mädchen mit dem Perlenohrring’ erzählt Tracy Chevalier eine (fiktive) Geschichte zum Entstehen des wohl bekanntesten Portraits des niederländischen Malers Jan Vermeer.


    Als Griet nach einem Unfall des Vaters als Dienstmagd im Hause Vermeers anstellig werden muss, um für den Unterhalt der Familie zu sorgen, gerät sie schnell zwischen die Fronten. Von Vermeer’s Gattin Catharina ist die kluge junge Frau nicht gerne gesehen und auch eine der Töchter lässt keine Gelegenheit aus, Griet auszuspielen. Der Maler selbst erkennt jedoch Griet’s Sinn für die Kunst und bald darf sie ihm bei den Vorbereitungen für seine Bilder zur Hand gehen.
    Mit der Zeit gerät Griet in einen Strudel aus Farben, Schönheit und Eifersucht und ein kleiner Perlenohrring wird zu ihrem Schicksal…


    ‘Das Mädchen mit dem Perlenohrring’ ist eine ruhige Geschichte, in leisen Tönen erzählt und dennoch fesselnd. Obwohl die Entwicklungen bis zu einem gewissen Punkt absehbar sind, ließ mich das Buch nicht mehr los. Zu farbenprächtig waren die Beschreibungen der Bilder, zu folgenschwer die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren, besonders natürlich das Verhältnis zwischen Griet und ihrem Maler.


    Besonders gelungen ist der Autorin auch die Darstellungen der damaligen Lebensverhältnisse in den unterschiedlichen Klassen und die lebhafte Kulisse des Delft um die Jahre 1664 mit seinen kleinen Gassen, den vielen Grachten und dem Frischemarkt.
    Die Figuren sind klar gezeichnet, manche wirkten auf mich jedoch etwas stereotyp, wie die eifersüchtige Ehefrau oder die eher plumpe Köchin. Auch zu Griet konnte ich anfangs schwer Zugang finden, da ihre Gefühle irgendwie distanziert wirkten und ich ihren Charakter zunächst nicht einordnen konnte. Im Laufe der Lektüre gewöhnte ich mich allerdings daran, dass sie einfach ein Kind ihrer Zeit ist, an das man keine Erwartungen aus heutiger Sicht stellen kann. Ein Zeichen für die historisch-genaue Arbeit der Autorin.


    FAZIT: Ruhig und düster, aber mit vielen Glanzpunkten und einem berührenden Ende.


    Bewertung: 4/5
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    Den Film möchte ich mir demnächst auch unbedingt ansehen, allein schon, weil ich die Besetzung sehr gelungen finde.

    Zitat

    Original von Atropos
    @Sternenstauer: Hier :keks, damit du dich von dem Buch erholen kannst. ;-)


    Dankeschön, der war wirklich nötig. ;-) Nein, ernsthaft. Ich war eben nur sehr enttäuscht, weil mir die Idee so gut gefallen hat und die Umsetzung dann eben überhaupt nicht.
    Aber das ist wirklich Ansichtssache und es wäre ja echt langweilig, wenn alle Geschmäcker gleich wären. Meinen Humor hat die Autorin eben leider nicht getroffen. Normalerweise mag ich Zynismus/Ironie, aber in dem Fall war es mir einfach zu viel und wirkte aufgesetzt.


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Gerade der erste Rückentext von Band 1 (siehe meine Rezi) ist nur so gespickt mit Fehlern und völlig falschen Aussagen. Erotik gibt es zwar in dieser Serie, aber am Anfang erst mal nur sehr latent, später dafür umso stärker.


    Ja, die Krux mit den Klappentexten. Ich habe vielleicht blöd geguckt, als ich gelesen habe, dass Anita eine Vampirin sei, die ihre Artgenossen vernichtet.
    Dass die Bücher auch einen Hauch von Erotik haben sollen, hatte ich vorher halt gehört, aber das bezog sich wohl wirklich auf die Nachfolgebände. Trotzdem interessant, dass 'Bittersüße Tode' fast völlig ohne Erotik auskommt. Für einen Vampirroman ist das ja eher ungewöhnlich.
    Ich habe auch schon gehört, dass sich die Stories verbessern und normalerweise gebe ich Autoren auch gerne noch mal eine zweite Chance, aber in dem Fall lasse ich es lieber. ;-)


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Ich wünsche Dir bei deinen nächsten Büchern mehr Glück.


    Dankeschön! Im Großen und Ganzen habe ich eigentlich auch ein glückliches Händchen für meine Buchwahl. Nur in dem Fall lag ich halt daneben. Kann passieren. :-)

    Ich schließe mich den vielen positiven Meinungen hier an. :-)


    Rezension
    Nach ihrer Scheidung und dem Tod der geliebten Mutter ist Lori Shepard seelisch völlig am Ende und lebt am Rande des Existenzminimums. Sie fällt aus allen Wolken, als sie eines Tages einen Brief der Anwaltskanzlei Willis und Willis erhält, in dem man ihr mitteilt, ihre Tante Dimity sei verstorben.
    Für Lori unvorstellbar, denn bislang hielt sie Tante Dimity für eine erfundene Figur, deren fröhliche Geschichten ihre Mutter ihr und ihrem rosa Stoffhasen Reginald früher immer zum Einschlafen erzählt hat. Nun soll sie nach England reisen und dort ihr Erbe antreten. Zunächst gilt es jedoch, das Rätsel um die geheimnisvolle Tante zu lösen….


    ‘Tante Dimity und das geheimnisvolle Erbe’ ist kein Krimi im klassischen Sinne. Es gibt kein Verbrechen, keine Bösewichte und auch die Spannung hält sich in Grenzen. Dennoch hatte ich das Buch in wenigen Stunden verschlungen, denn die Geschichte liest sich flüssig und die Handlung nahm mich – spätestens als Lori und ihr Begleiter Bill in England ankamen – immer mehr gefangen.
    Die Atmosphäre in Tante Dimity’s Cottage bleibt jedoch stets eher heimelig und entspannend: Es werden Haferflockenplätzchen gebacken, Wanderungen durch die wunderschöne englische Landschaft unternommen und vor allem die unzähligen Briefe von Lori’s Mutter und Tante Dimity gelesen. Briefe, die eine unglaubliche Wärme ausstrahlen und die ganz besondere Freundschaft zweier starker Frauen widerspiegeln, die ihr Leben trotz einiger Schicksalsschläge mit bewunderswertem Humor genommen haben. Im Laufe ihrer Nachforschungen lernt Lori nicht nur ihre Mutter und Tante Dimity besser kennen und taucht immer tiefer in deren Vergangenheit während des zweiten Weltkriegs ein, sondern erfährt auch einiges über sich selbst und darüber, wie sie ihren Platz im Leben finden kann.


    Anfangs irritierte mich, dass manche Personen sich teilweise etwas unrealistisch verhielten, aber mit der Zeit begann ich, das Buch einfach als modernes Märchen zu lesen und war zufrieden, als sich am Ende alles aufklärte.
    Wer für Mystery nicht viel übrig hat, kann übrigens beruhigt sein. Das Übernatürliche spielt nur eine verhältnismäßig kleine Rolle und wird von den Figuren sehr schnell hingenommen und kaum thematisiert.
    Stattdessen geht es vielmehr darum zu lernen, die kleinen (und großen) Tücken des Lebens mit einem Lächeln zu meistern – was mit dem richtigen Partner an der Seite natürlich leichter ist. So gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, die sich vielleicht etwas schnell entwickelt, aber trotzdem sehr schön in die Geschichte passt.
    Das Ende ist rund, bietet aber noch genügend Stoff für die Fortsetzungen, die ich - Dank der liebenswerten, teils etwas verschrobenen Charaktere, der Wohlfühlatmosphäre und der Hoffnung auf weitere, leckere Rezepte – sicher auch noch lesen werde.


    FAZIT: Ein gemütliches Märchen über Liebe, Schicksal und Selbstfindung.


    Bewertung: 4/5

    Mir hat das Buch auch ziemlich gut gefallen. Habe es im Original gelesen, das meiner Einschätzung nach auch für Leser, die seltener auf Englisch lesen, leicht verständlich sein sollte.


    Rezension
    Nach dem Flugzeugabsturz ihres Mannes muss Kathryn nicht nur mit dessen Verlust fertig werden, sondern auch damit, dass dieser als Pilot der Maschine für das Unglück verantwortlich gemacht wird, das über 100 Menschen in den Tod gerissen hat. Auf der Suche nach der Wahrheit stößt Kathryn auf immer mehr Hinweise, die auf ein Doppelleben ihres Mannes hindeuten und ihr Leben gerät von einer Minute auf die andere völlig aus den Fugen…


    Der Klappentext verspricht ein “fesselndes Psychodrama” und da Anita Shreve ihre Figuren sehr glaubwürdig herausgearbeitet hat und ihre Gefühle sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschreibt, gingen mir viele Szenen wirklich unter die Haut. Der Verlust des Partners nach 16 Jahren Ehe trifft Kathryn völlig unvorbereitet und stürzt sie in ein tiefes Loch. Nicht selten hatte ich beim Lesen eine Gänsehaut, besonders als Kathryn vor der grausamen Aufgabe stand, ihre pubertierende Tochter über den Tod des geliebten Vaters zu informieren.


    Obwohl die Trauer(arbeit) in dem Buch eine große Rolle spielt, kommt durch die mysteriösen Umstände des Absturzes und die häppchenweise gestreuten Andeutungen auf Jack’s Doppelleben auch ordentlich Spannung in die Geschichte. Der Schwerpunkt liegt allerdings immer auf dem Zwischenmenschlichen. Anhand kurzer Rückblenden erfährt der Leser, wie Jack und Kathryn sich kennen gelernt haben und sich ihre Ehe im Laufe der Jahre entwickelte. Man durchlebt mit ihnen die ganzen Stationen einer Beziehung; von der ersten Verliebtheit bis hin zum Alltag, in dem vieles zu Gewohnheit geworden ist - eine Entwicklung, die Kathryn bislang für völlig normal hielt. Bald schon muss sie sich jedoch die Frage stellen, wie gut sie ihren Mann auch nach so vielen Jahren tatsächlich kannte.


    In diesem Punkt drängt sich dem Leser schnell eine Vermutung auf, die sich am Ende auch bestätigt. Leider ist sie in den geschilderten Ausmaßen allerdings nicht mehr allzu glaubwürdig und auch die Erklärung für den Absturz ist nicht ganz zufrieden stellend, da sich für die gewählte Lösung keine Andeutungen in der Vorgeschichte finden lassen und sie somit recht konstruiert wirkt.
    Abgesehen davon ist das Buch jedoch eine sehr schöne, emotional aufrührende Lektüre, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat.


    FAZIT: Dank des flüssigen Erzählstils und ihrer Fähigkeit, die Gefühle ihrer Figuren gekonnt auf den Leser zu übertragen, war dies sicherlich nicht mein letztes Buch der Autorin.


    Bewertung: 4/5
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    Was das Piloten-Klischee angeht, so ist dies besonders für deren Partner ziemlich nervig. Da spreche ich aus Erfahrung. ;-) Iren kenne ich jetzt zwar keine, aber die IRA-Lösung schien mir auch recht einfach gestrickt. Daher ja auch nicht die volle Bewertung.

    Ich würde mich so gerne eurer Begeisterung anschließen. Habe immer nur Gutes über das Buch gehört und bin dann mit entsprechend hohen Erwartungen rangegangen, zumal mich die Geschichte auch unheimlich gereizt hat. Letztlich entpuppte sich das Buch dann allerdings als das schlechteste, das mir seit langem zwischen die Finger gekommen ist. :-(


    Rezension
    Vor einigen Jahren wurde Vampirismus in den USA legalisiert. Aber nicht alle Blutsauger halten sich an die Gesetze und werden von Vampirjägern vernichtet, nachdem diese vor Gericht eine entsprechende Verfügung erwirkt haben.
    Anita Blake ist hauptberuflich Totenbeschwörerin und jagt nebenbei mit großer Leidenschaft Vampire, wobei sie regelmäßig ihr Leben riskiert. Besonders heikel wird die Situation, als Anita für den mächtigsten Vampir von St. Louis herausfinden soll, wer für die mysteriösen Vampirmorde verantwortlich ist, die sich in letzter Zeit häufen. Ein Fall, der Anita alles abverlangt…


    Obwohl die Geschichte eigentlich gewaltiges Potential hat, entpuppte sich der Roman für mich schon nach wenigen Kapiteln als mein bisheriger Buchflop des Jahres.
    Die schnoddrige Art, in der Anita ihre Geschichte erzählt, ging mir nach kurzer Zeit wahnsinnig auf die Nerven. Ihre zynischen Kommentare sollen sie wohl tough erscheinen lassen, wirkten auf mich jedoch aufgesetzt und machten mir Anita nicht gerade sympathisch. Über die gesamten knapp 400 Seiten konnte ich mir kein richtiges Bild von ihr machen und fand ihr Auftreten leider sehr unweiblich. Von der angepriesenen Erotik keine Spur.


    Auch der Schreibstil ist ziemlich holprig. Die Sätze sind kurz und abgehackt und der Lesefluss wird immer wieder dadurch unterbrochen, dass eine einzelne Aussage in drei Sätze verpackt und ständig wiederholt wird.
    Die Dialoge sind hölzern, oft weiß man nicht, wer gerade spricht. Besonders ärgerlich ist auch die schlechte Übersetzung, die mich nicht selten über logische Fehler oder gar neu erfundene Worte stolpern ließ. Manche Sätze ergeben auch gar keinen Sinn, wie etwa „Das Gras war hoch wie ein Elefant, aber nicht halb so schön“.
    Hinzu kommen einige Ungereimtheiten in der Handlung, die zudem viel zu offensichtlich konstruiert ist. Die Geschichte an sich ist zwar abgeschlossen, viele Fragen bleiben allerdings offen. So erfährt man weder, woher Anita ihre besonderen Fähigkeiten hat, noch, worauf sich ihr großer Hass auf Vampire überhaupt gründet.


    FAZIT: Alles in allem eine sehr sehr große Enttäuschung.


    Bewertung: 1/5
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    Ich habe zwar schon gehört, dass der zweite Teil besser sein soll, aber ich denke nicht, dass ich zu Anita noch einen Draht finden werde. Von daher werde ich mir die Fortsetzungen sparen. Schade, denn ich dachte wirklich, ich wäre auf eine viel versprechende neue Reihe für mich gestoßen, aber das war wohl nichts.

    Hallo,


    auch ich durfte das Buch vorab lesen und möchte euch meine Meinung nicht vorenthalten, auch wenn meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt wurden.


    Rezension
    Die Geschichte von Firmin, tragischer Held des Romans, beginnt im Keller einer Bostoner Buchhandlung. Als Schwächster des Wurfes kommt er bei der Nahrungsaufnahme stets zu kurz und entgeht dem Hungertod nur knapp, indem er beginnt, die Bücher in den Regalen anzuknabbern und Papier zu fressen. Bald jedoch entdeckt er, dass Bücher auch geistige Nahrung sind und liest sich durch die gesamte Weltliteratur…


    Für Menschen, die gerne und viel lesen, dürften allein schon das Setting in der Buchhandlung und die vielen Anspielungen auf bekannte Romane Anreiz sein, dieses Buch zu kaufen. Hinzu kommt die originelle Idee, eine Ratte ihre Lebensgeschichte erzählen zu lassen.
    Firmin ist aber nicht nur eine - im wahrsten Sinne des Wortes - Leseratte. Das gewitzte Kerlchen betrachtet sich selbst als „äußerst zynisches, einigermaßen niederträchtiges und melancholisches Genie“. Schon früh wird deutlich, dass er sich von seinen Artgenossen abhebt und später auch bewusst distanziert. Weil sein eigenes Leben ihm naturgegeben nicht viel bietet, flüchtet er sich immer mehr in die Welt der Literatur, verliert sich in Tagträumen und unternimmt verzweifelte Versuche, Kontakt zu Menschen aufzunehmen, denen er sich aber tragischerweise einfach nicht verständlich machen kann.


    Aufgrund des flüssigen, selbstironischen Schreibstils lässt sich das Buch angenehm und zügig lesen und obwohl die Erzählung zu Beginn nicht gerade stringent ist und Firmin einige kleinere Exkurse unternimmt, hat man sich schnell in die Geschichte eingefunden.
    Leider ist das Buch jedoch sehr handlungsarm. Die wenigen Wendungen sind voraussehbar und auch das Ende vermag kaum zu überraschen. Auch philosophische und gesellschaftskritische Ansätze bleiben leider nur sehr oberflächlich, sodass das Buch insgesamt – nicht nur vom Umfang her- reichlich dünn wirkt.
    Außerdem fand ich sehr schade, dass Firmin sich weniger aus Liebe den Büchern zuwendet, sondern vielmehr aus der Not heraus. Sein Schicksal ist zwar sehr traurig, hat mich aber nur selten wirklich berühren können.


    Dafür ist die Aufmachung des Romans sehr gelungen. Der Schutzumschlag wirkt alt und rissig, die Seiten sind etwas dunkler als gewohnt und der Seitenschnitt ist dank Rough Cuts ungleichmäßig gefasst, sodass es beinahe so aussieht, als hätte Firmin daran geknabbert.


    FAZIT: Leider können die ausgefallene Idee und die niveauvolle Sprache das Fehlen einer ordentlichen Spannungskurve nicht völlig ausgleichen, sodass ich insgesamt eher enttäuscht bin.


    Meine Bewertung: 3/5