Na dann will ich mal dafür sorgen, dass deine Rezi hier nicht mehr so alleine rumsteht, Aurian.
Rezension
Nachdem ihr Vater bei einem Flugzeugabsturz verschollen ist, erleiden die 12jährige Anna Fink und ihre Mutter Linda einen Schicksalsschlag nach dem anderen. Einzige Hoffung ist eine plötzliche Erbschaft von einem unbekannten Gönner, welche die beiden nach Taustadt lockt. Dort angekommen geht es jedoch ebenso aufregend weiter wie zuvor – der Bürgermeister hat es auf das geerbte Haus abgesehen, der Bürgermeistersohn macht Anna in der neuen Schule das Leben schwer und die mysteriösen Zigeuner, die im Garten des Hauses mit ihren Tieren kampieren, scheinen den Finks etwas zu verschweigen. Bald stellt sich heraus, dass Anna und ihre Mutter in eine unglaubliche Verschwörung geraten sind, in der es um die Rettung einer fremden Welt geht, bei der Anna, die immer schon ein wenig anders war als andere Kinder, eine große Rolle spielen wird…
Gleich zu Beginn der Geschichte werden etliche Fragen aufgeworfen, die dem Leser Anlass geben, mitzurätseln und zu spekulieren. Hinweise werden geschickt gestreut, so dass sich manche Wendungen mit der Zeit erahnen lassen, der Handlungsverlauf in anderen Fällen aber auch so manche Überraschung bietet, so dass es nie besonders vorhersehbar oder gar langweilig wird. Dafür sorgen auch die vielen magischen Wesen und Dinge, die Anna im Laufe ihrer Suche nach den Hintergründen für das Komplott kennen lernt.
Am Ende kommt es zum aufregenden Showdown, die meisten Fragen werden geklärt, so dass die Handlung in sich abgeschlossen ist, es aber noch genügend interessante Ansatzpunkte gibt, die auf die Fortsetzung neugierig machen.
Neben der bildhaften Sprache, die eine lebendige, aber irgendwie auch gemütliche Atmosphäre schafft und den Leser völlig in die Geschichte eintauchen lässt, sind es vor allem die Figuren, die überzeugen. Diese sind klar und liebevoll gezeichnet und agieren stets glaubwürdig, was sie sehr menschlich macht.
Dank einiger ulkiger Charaktere und der gewitzten Hauptprotagonistin kommt auch der Humor nicht zu kurz und die wenigen Kampfszenen werden nie so brutal geschildert, dass sie nicht auch ohne weiteres für jüngere Leser geeignet wären.
Leider haben sich allerdings einige Tippfehler in den Text eingeschlichen und vereinzelte Szenen und Hintergründe hätten gerne noch etwas vertieft werden können, um die Geschichte noch runder zu machen.
Dies ändert aber nichts daran, dass Boris Zatko mit dem ersten Teil der Anna Fink-Trilogie ein spannendes, fantasievolles Kinder-/Jugendbuch geschrieben, das auch Erwachsenen Spaß machen dürfte.
Bewertung: 4/5