Beiträge von Sternenstauner

    Rezension
    Nachdem 2oo6 und 2oo7 bereits zwei Kolumnensammlungen von Sarah Kuttner erschienen sind, hat sie sich bei ihrem nächsten literarischen Projekt an ihren ersten Roman gewagt, der als solcher ganz sicher nicht als „Mängelexemplar“ zu deklarieren ist.


    Vielmehr trifft diese Bezeichnung auf Karo, die 27jährige Hauptfigur des Romans zu, die der Leser durch ein emotional höchst aufwühlendes Jahr begleitet. Vom anfänglichen Absturz bis zum ansatzweise hoffnungsvollen Neubeginn.
    Vorne raus ist Karo clever, selbstbewusst und hat stets einen feschen Spruch auf den Lippen, doch innerlich ist sie zerrissen, traurig und unsicher. Als sie ihren Job in einer Eventmanagementagentur verliert und sich mehr oder weniger freiwillig aus einer völlig unnützen Beziehung löst, fällt Karo in ein tiefes Loch aus Tränen und Panikattacken. Ausführliche Selbstanalysen und gut gemeinte Ratschläge von Freunden und Familie reichen da nicht. Karo muss sich eingestehen, dass sie krank ist. So krank, dass sie psychologische Hilfe benötigt, um ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen.


    Ob das Wort nun gesprochen oder geschrieben ist – bei Sarah Kuttner geht viel in kurzer Zeit. So bekommt man erwartungsgemäß wenig Handlung und dafür ein Mehr an Worten. Wahre, ehrliche und treffende Worte in lauten wie auch leisen Tönen, wie sie der TV-Ulknudel vielleicht nicht jeder zugetraut hätte. Manche Wortkreationen im Stile von „geabendbrotet“ mögen albern sein und auch die unzähligen, teils hanebüchenen Metaphern wirken – ähnlich wie Karo – manchmal eher anstrengend und gezwungen lustig. Hier rettet sich die Autorin allerdings mit kluger Selbstironie und beeindruckender Beobachtungsgabe.


    Lebensnah, eindringlich und nachfühlbar beschreibt sie Karo’s Zusammenbrüche und Ängste. Ängste, die viele Leser auch selbst kennen dürften. Ich zumindest konnte mich in ihren Ausführungen über seelische Stolpersteine und deren Auswirkungen auch auf zwischenmenschliche Beziehungen Seite um Seite wieder finden. Auch wenn mir das manchmal gar nicht so recht war, denn wer will sich schon mit einer Figur identifizieren können, die zum Nervenarzt muss?
    Vielleicht zeigt aber gerade das, dass Sarah Kuttner ein sehr realistisches Bild der heutigen Generation gezeichnet hat. Immerhin ist in Deutschland jeder Zehnte wegen einer Depression in Behandlung. Nicht selten wird die vermeintlich erforderliche öffentliche Selbstdarstellung der Erfüllung von persönlichen Wünschen im Wege stehen.
    Eine Lösung für das Problem bietet Sarah Kuttner natürlich nicht, dafür aber gute Unterhaltung und den Impuls, sich in die eine oder andere Richtung vielleicht mal ein paar Gedanken zu machen.


    FAZIT: Lohnt sich. Und das sage ich nicht aus Angst vor der Karmapolizei.


    Meine Wertung: 5/5

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    Original von Anica


    Ich hab bis Seite 100 sogar durchgehalten, aber dann hatte auch ich die Nase voll. Es waren nicht mal die Fremdwörter, die mich störten, sondern ich fand es schlicht langweilig. Ich konnte auch weder Renee noch Paloma irgendetwas abgewinnen.
    Und dieses ausufernde Pseudogebrabbel der beiden las sich teilweise schlimmer als ein Fachbuch von der Uni. Ich mag es auch nicht, wenn mich die Autorin so oberlehrerhaft belehren will. :nono
    :rolleyes


    Der Anfang hat mich auch nicht umgehauen, aber letztlich bin ich froh, dass ich durchgehalten habe, denn mit dem Einzug des neuen Nachbarn kommt die Geschichte schon noch ordentlich ins Rollen und auch die Figuren wurden mir sympathischer. So ist es übrigens einigen Leuten ergangen, die ich kenne. Falls ihr es also doch noch mal versuchen wollt... ;-)

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    Original von katinka
    edit: Ich habe gerade gesehen, dass Vanessa Walder auch auf der Buchmesse in Leipzig ist. Vielleicht hast du ja die Möglichkeit mit deiner Tochter hinzugehen.


    Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich das auf jeden Fall empfehlen. Ich habe Vanessa Walder auf der letzten Frankfurter Buchmesse getroffen. Sie war total sympathisch und hat mir ein paar sehr nette Worte in mein Buch geschrieben.

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    Original von Bodo
    Ich habe vollstes Verständnis für jeden, der mit diesem Werk nichts anfangen kann oder sich dadurch abgestossen fühlt.


    Ich wollte dir auch nicht unterstellen, dass dem nicht so wäre. Der zitierte Satz erinnerte mich nur so an die Einstellung in der Leserunde und in diversen Rezensionen, die ich zu dem Buch gelesen habe, dass ich das einfach mal loswerden wollte. Sorry, dass du in dem Moment dafür herhalten musstest. ;-)


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    Original von Bodo
    Ich glaube, man kann sich dem Buch nicht unbedingt intelektuell nähern, sondern muß es einfach wirken lassen. Und bei manchen wirkt es eben nicht, was nichts mit "verstehen" zu tun hat, nichts mit Intelligenz oder Bildung oder was auch immer.


    Da gebe ich dir Recht. Zu verstehen in dem Sinne gibt es ja auch nichts. Es wirkt auf mich nur immer so, dass diejenigen, die das Buch gut finden, sozusagen zu einer Gruppe gehören, die auf derselben Wellelänge ist, während diejenigen, die mit dem Buch - aus welchen Gründen auch immer - nicht viel anfangen können, eben ausgeschlossen sind. So kam es in der LR rüber: "Entweder, du denkst wie ich und magst das Buch oder du denkst nicht so wie ich. Dann hast du halt Pech." Und auch einige Leser scheinen das so zu sehen.
    Wie auch immer. Eine "Lösung" wird man in dem Punkt eh nicht finden. Von daher werde ich mich wohl einfach damit zufrieden geben, dass der Autor eben nur eine bestimmte Zielgruppe erreichen will, zu der ich scheinbar einfach nicht gehöre. Damit muss ich wohl leben. ;-)

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    Original von Shayenne
    Also ich muss sagen: die Reihe wird sogar von Buch zu Buch besser!


    Ich hab's gerade schon im Thread zu Band 4 geschrieben: Für mich ist es genau anders herum. Teil 2 war schon noch eine Steigerung zu Teil 1, aber mit Buch 3 und 4 wurden meine Kritiken immer negativer. Vielleicht habe ich einfach kein Durchhaltevermögen mehr für längere Reihen und lese mit der Zeit skeptischer. Möglicherweise gar zu skeptisch? Hm.
    :gruebel

    Irgendwie scheine ich mit meiner Meinung so ziemlich allein dazustehen. :gruebel Während die meisten sagen, dass die Bücher von Band zu Band besser werden, ist für mich genau das Gegenteil der Fall. Zumindest was die Geschichten angeht. Wenn mir die Figuren und die ganze Heap-Welt nicht schon so ans Herz gewachsen wäre, wüsste ich nicht, ob ich die Teile 5-7 noch lesen müsste.

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    Original von Bodo
    Man muss sich auf diesen Autor bedingungslos einlassen, man muss ihm in seine Welt folgen, sich von seiner Wut, seiner Angst, der ganzen Bandbreite seiner Emotionen gefangen nehmen lassen, um sein Werk verstehen, es würdigen zu können.


    Genau das hat mich auch schon in der LR damals gestört. Dieser Umkehrschluss, dass man das Buch nicht richtig/intensiv genug gelesen hat, wenn man es nicht verstanden bzw. es einen nicht total umgehauen hat.
    Nimm mir das bitte nicht übel, Bodo! Ist nicht böse/persönlich gemeint. Es freut mich, dass dir das Buch gefallen hat und ich selbst hatte ja auch ansatzweise mein Vergnügen damit. Ich finde nur schade, dass die völlig begeisterten Leser ebenso wie der Autor über Schwächen, die manche Leser eben sehen, hinweggehen, indem sie sagen, dass diejenigen das Buch dann eben nicht richtig verstanden haben. Ohne einen Erklärungsansatz zu bieten ist das für mich kein Argument.

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    Original von LadyBrittany
    Ich finde auch die Vorhersehbarkeit hielt sich noch in Grenzen, also ja man kann sich denken wer mit wem usw. aber der Weg dahin war ein bisschen anders als ich es mir gedacht hatte.


    Ich denke, bei Büchern aus diesem Genre ist das eh so eine Sache mit der Vorhersehbarkeit. Meist weiß man schon ziemlich früh, wie die Sache (zumindest was die Wer-mit-wem-Frage angeht) ausgehen wird. Wenn der Weg zum Ziel allerdings so unterhaltsam ist wie bei Kinsella und die Figuren noch dazu weitestgehend menschlich sind, stört mich das allerdings nicht besonders.
    Aus dem Grund ist Sophie Kinsella ja auch eine meiner wenigen Lieblings-Liebesroman-Autorinnen, deren Bücher ich immer schnellstmöglich lesen muss, wenn sie erscheinen.


    PS: Ich lese übrigens auch gerade 'Somnia'. C. Marzi ist nämlich noch so ein Lieblingsautor von mir. :-)

    Hallo,


    ich habe das Buch letztes Jahr gelesen. Leider war ich insgesamt doch eher enttäuscht, u.a. weil die Geschichte auf mich im Musical/Film viel spannender und emotionaler rüberkam. Hier meine ausführliche Meinung:


    Rezension
    Als großer Fan des Musicals und der Verfilmung von Joel Schumacher kam ich um die literarische Vorlage natürlich nicht herum. Doch was ich durch die visuellen Umsetzungen als dramatische Liebesgeschichte kannte, entpuppte sich beim Lesen des Buches vielmehr als eine Art Schauer-/Kriminalroman.
    Mithilfe von Auszügen aus Memoiren, Polizeiberichten und Aufzeichnungen von Augenzeugen rekonstruiert der Verfasser die tragische Geschichte des Phantoms der Pariser Oper; ein entstelltes Genie mit dem Namen Erik, das in den Tiefen der Katakomben unterhalb der Oper lebt und der jungen Christine Daaé unerkannt Gesangsunterricht erteilt. Das Mädchen hält das Phantom zunächst für den Engel der Musik, den ihr verstorbener Vater ihr geschickt hat, doch nachdem sich das Phantom als maskierter Mann zu erkennen gegeben hat, muss Christine erfahren, zu welchen Grausamkeiten ihr Lehrmeister fähig ist. Sie verlobt sich heimlich mit dem Vicomte Raoul, ein Freund aus Kindestagen, doch das Phantom gibt seine „Geliebte“ nicht frei und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt…


    Viele französische Namen und etliche Schachtelsätze machten den Einstieg in die Geschichte etwas zäh. Ebenso trug die überhebliche Haltung des Erzählers gegenüber den „Ballettratten“ dazu bei, dass ich das Buch am Anfang nicht gerade mit Freude gelesen habe. Völlige Begeisterung kam zwar auch während der weiteren Lektüre nicht auf, mit der Zeit ließ sich die Geschichte, auch in Anbetracht ihrer Erstveröffentlichung (1911), allerdings wesentlich flotter lesen und bot durchaus schaurige, unterhaltsame und rührende Szenen, auch wenn abrupte, völlig unnötige Zeitwechsel von der Vergangenheit in die Gegenwart meinen Lesefluss leider öfters unterbrachen.


    Die Art der Schilderung mit Bezugnahme auf die diversen Quellen gibt dem Leser zwar das Gefühl, die Geschichte könne tatsächlich so passiert sein, jedoch herrscht eben auch eine gewisse Distanz zu der Gefühlswelt der Charaktere. Obwohl man - über Musical und Film hinaus - etwas mehr über persönliche Hintergründe erfährt, fiel es mir schwer, mit den Figuren warm zu werden. Christine’s Charakter war für mich lange Zeit schwer zu fassen, Raoul ist ständig in Tränen aufgelöst und die Beweggründe des Phantoms lernt man erst zum Ende hin besser kennen.


    FAZIT: Die Geschichte an sich hätte zweifellos die volle Punktzahl verdient, die Umsetzung ist meines Erachtens jedoch weniger gelungen.


    Bewertung: 2/5

    Meine Meinung
    Von 1909 bis 1942, also vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege sowie der Weltwirtschaftskrise zeichnet Judith Lennox das Bild einer Familie, deren einzelne Mitglieder man als Leser durch sämtliche Höhen und Tiefen ihres Lebens begleitet.
    Das anfängliche Katz-und-Maus-Spiel zwischen dem erfolgreichen Jungunternehmer Richard Finborough und der hübschen und geheimnisvollen Isabel Zeale, die den Frauenheld zunächst immer wieder abblitzen lässt, ist nur der Beginn eines umfassenden Familiendramas, in dem Richard und Isabel (anders als erwartet) nicht im Mittelpunkt stehen, sondern vielmehr den Rahmen bilden. Zwar spielt ihre - aufgrund von Standesunterschieden, Eifersucht und einem Erlebnis in ihrer Vergangenheit, das Isabel ihrem Mann verschweigt – turbulente Ehe eine verhältnismäßig große Rolle, insgesamt betrachtet rücken die Kinder der Beiden aber bald schon deutlich in den Vordergrund. Als Leser nimmt man sowohl am Liebes- als auch am Berufsleben der beiden Söhne Philip und Theo, der Tochter Sara und der Pflegetochter Ruby teil, die allesamt ihre großen und kleinen Probleme haben und nicht immer die richtigen Entscheidungen treffen, sodass die Familie mit der Zeit immer mehr auseinander zu brechen droht.


    Durch ihren detailreichen Schreibstil schafft es Judith Lennox immer wieder, ihre Leser mitten ins Geschehen zu versetzen und die bildhaften Landschaftsbeschreibungen schaffen die passende Atmosphäre für einen richtig schönen Herbstschmöker.
    Vor einer sowohl geografisch als auch historisch interessanten Kulisse lässt die Autorin ihre zahlreichen Figuren agieren, die sich dadurch auszeichnen, dass sie allesamt Stärken und Schwächen haben und somit glaubwürdig und vor allem menschlich wirken.
    Leider wird der Aufbau des Buches der ansonsten warmherzigen und lebendigen Schreibweise der Autorin aber einfach nicht gerecht. Während machmal auf wenigen Seiten sehr viel Zeit vergeht und die Geschehnisse teilweise gehetzt wirken, werden andere Szenen wiederum so ausführlich beschrieben, dass das Ganze einfach nicht homogen wirkt. Obwohl ich das Schicksal der Finborough’s gerne verfolgt habe, fehlte mir stellenweise einfach der Schwung und ich hätte mir hier und da eine Kürzung gewünscht. Außerdem waren zu viele Entwicklungen zu früh absehbar, sodass mich nichts in diesem Buch auch nur ansatzweise überraschen konnte. Noch nicht mal der etwas dick aufgetragene „Kriminalfall“ am Ende des Buches.
    Etwas gestört habe ich mich auch daran, dass durchweg alle Liebesbeziehungen mit den Problemen des damaligen Standesdenkens zu kämpfen haben. Das wurde mir mit der Zeit doch etwas zu viel des Guten.


    FAZIT: Ein atmosphärischer Schmöker, der zwar leicht durchschaubar ist, aber insgesamt dennoch für ein paar vergnügliche Lesestunden sorgt.


    Meine Wertung: 3/5

    Hi Seestern,


    ich hab mal den Link zu der Leserunde rausgesucht, falls du Lust hast, mal reinzulesen. >> klick <<
    In der Runde war er schon recht provokant und es wurde, ich sag mal, angeregt diskutiert. ;-) Zumindest unterhalb der Leserschaft.
    Vom Autor selbst kam nicht allzu viel. Wie ich in meiner Rezension schon schrieb: Ich habe (fast schon verzweifelt) noch einem tieferen Sinn hinter den Geschichten gesucht, es gab Ansätze, die man hätte interpretieren und vertiefen können - wollte der Autor aber nicht. Fehler wurden auch einfach stehen gelassen, was mich manchmal richtig geärgert hat. Kurz: Ich konnte mit dem Autor nicht viel anfangen, aber er mit mir wahrscheinlich auch nicht. ;-)

    Ich war ganz erstaunt als ich diesen Sammelband auf der Buchmesse gesehen habe, denn ich kannte bislang nur die UBooks-Ausgaben und hätte nicht damit gerechnet, dass diese so schnell doch recht bekannt werden.
    Den ersten Teil habe ich vor einer Weile in einer autorenbegleiteten Leserunde gelesen und fand ihn, ja, schon außergewöhnlich, aber insgesamt war ich dennoch etwas enttäuscht.
    Hier meine ausführliche Meinung zu 'Ich hab die unschuld kotzen sehen', also Buch Nr. 1:


    Auf 87 der insgesamt gerade einmal 115 Seiten reiht der Autor 13 Kurzgeschichten aneinander, die recht geschickt miteinander verbunden sind. Das macht die Sache schon allein deshalb interessant, weil man als Leser genauer liest, um zu erraten, welche der Personen aus der jeweiligen Geschichte man in die nächste begleiten wird.
    Letztlich sind die Figuren jedoch eher Statisten. Gefühle bringt man für sie bloß selten auf. Das ist aber auch gar nicht gewollt, vielmehr kommt es auf die vertrackten Situationen an, in denen sie sich befinden. Obdachlos, lebensmüde oder impotent, Bernemann’s Figuren balancieren allesamt am Rande des gesellschaftlichen Abgrunds.
    Beschrieben wird dies in einfacher, oft vulgärer Sprache, in der man zeitweilig auch das ein oder andere Wortspiel findet.
    Insgesamt nimmt die Qualität der Geschichten nach und nach zu. Während die ersten beiden Geschichten in Kombination noch völlig überspitzt an der Realität vorbeigehen, nähern sich die weiteren Texte immer mehr den Begebenheiten an, die wir vielleicht schon eher aus dem eigenen Umfeld oder zumindest aus den Medien kennen.
    Dennoch fehlt den Geschichten jegliche Tiefe. Dies liegt allerdings nicht allein an der Kürze der einzelnen Texte, sondern an der Tatsache, dass der Autor gar nicht die Intention hat, den Leser zwischen den Zeilen lesen zu lassen. Jegliche Analyse- oder Interpretationsversuche gehen ins Leere.


    Die anschließend folgenden 17 Gedichte sind teilweise inhaltlich schwer verständlich und aufgrund des oft fehlenden Reimschemas bzw. unkenntlichen Rhythmus nicht immer leicht lesbar. Überdeutlich wird jedoch die Kritik an Medien und Kapitalismus. Ein Lösungsansatz wird allerdings nicht geboten, wenn man von ‘Aufrufen zur Revolution’ einmal absieht.
    Im Gegensatz zu den Geschichten fällt die auch hier verwendete Fäkalsprache eher negativ auf. Während sie sich im Prosateil noch dadurch rechtfertigt, dass sie den Protagonisten in den Kopf/Mund gelegt wird, hätte ich mir im Lyrikteil gewünscht, der Autor hätte auf bestimmte Ausdrücke und persönliche Beleidigungen verzichtet, da er hier, dem Anschein nach, seine persönlichen Gedanken und Meinungen direkt äußert.


    FAZIT: Insgesamt lässt mich dieses Buch ein wenig zwiespältig zurück. Zur bloßen Unterhaltung dient es nicht, als Augenöffner hätte ich es allerdings auch nicht benötigt. Welcher Mensch mit rosa Brille kauft schon ein Buch mit diesem Titel? Und dennoch, es hat was. Zumindest so viel, dass es neugierig macht auf den zweiten Teil.


    Bewertung: 3/5

    Zitat

    Original von hestia2312
    Mein Kinder- und Jugendpaket kam heute an. Freue mich wahnsinnig über das Hörbuch. Leider habe ich das Buch von Garth Nix "Schwarzer Montag" schon als HC.


    Mein Paket kam auch gestern an. :freude Bei mir ist's allerdings genau andersrum: Mit 'Schwarzer Montag' habe ich schon lange geliebäugelt, nur 'City of Bones' habe ich bereits gelesen... Ich hab mich natürlich trotzdem riesig über das Paket gefreut und will mich auch ganz sicher nicht beklagen, aber ich hoffe auch, dass es möglich ist, das HB zu vertauschen. Am besten gegen 'Dschinnland' von Kai Meyer. Das hätte ich auch sooo gerne gewonnen.

    Meine Meinung
    Zwar kennt Ariane aus ihren Märchenbüchern allerhand phantastische Geschöpfe, doch dass sie eines Nachts von einem Drachen entführt werden und als Geisel für eine in der Menschenwelt verschwundene Elfe fungieren soll, wäre ihr niemals in den Sinn gekommen - bis der Drache Obligo sie einfach aus ihrem Bett zerrt, in einen Sack stopft und sie in den Zauberwald verschleppt.
    In diesem lebten einst Waldtiere und Fabelwesen in friedlichem Miteinander, doch seitdem die Tiere sich von den Phantastischen in ihrem Lebensraum bedroht fühlen, hat ihr Verhältnis einen ziemlichen Knacks. Durch das plötzliche Auftauchen des Menschenmädchens spitzt sich die Situation immer weiter zu. So weit, dass bald sogar ein Kampf zwischen den Waldbewohnern droht…


    Schon alleine das wunderschöne grüne Cover mit den goldenen Verzierungen hat es mir angetan und selbst jetzt, nachdem ich das Buch längst gelesen habe, nehme ich es immer wieder gerne in die Hand und blättere darin herum, um die vielen zauberhaften Illustrationen von Almud Kunert zu betrachten, die – neben vielen passenden Darstellungen der Charaktere – auf jeder Seite mindestens eine kleine Elfe umherschwirren lässt.


    Es heißt zwar 'Never judge a book by its cover', aber ich gestehe, dass ich schon sehr enttäuscht gewesen wäre, wenn der Inhalt mit der grandiosen Aufmachung nicht hätte mithalten können. Doch meine Sorgen waren völlig unbegründet: Als Kind hätte ich das Buch heiß und innig geliebt! Davon bin ich überzeugt, denn auch jetzt, im Alter von 24 Jahren, bin ich schlichtweg verzaubert von der Geschichte, in der viel mehr drin steckt ich es von einem Buch mit gerade mal 234 groß bedruckten Seiten erwartet hätte.


    Der humorvolle Schreibstil der Autorin liest sich flüssig, ihre liebevoll gezeichneten Figuren ließen mich immer wieder schmunzeln und waren mir sehr bald schon ans Herz gewachsen; besonders der etwas dusselige Drache Obligo mit seinem kleinen Sprachfehler sowie Kobold Knaster und Hasenfuß Theodor, die trotz der Zwistigkeiten zwischen ihren Arten die besten Freunde sind. Aber auch mit der tapferen und gewitzten Ariane und ihrem großen Stiefbruder dürften sich Kinder sehr gut identifizieren können.


    Mit dem Zauberwald hat Vanessa Walder eine bunte Kulisse geschaffen, vor der sich eine spannende Geschichte abspielt, die (aufgrund der verschiedenen Charaktere) sowohl für Jungen als auch Mädchen gleichermaßen interessant sein dürfte.
    Neben dem märchenhaften Aspekt lässt die Autorin aber auch alltägliche Dinge in ihre Geschichte einfließen, die Kinder beschäftigen, wie etwa Streitereien zwischen Geschwistern, die auch nicht zwangläufig dieselben leiblichen Eltern haben müssen. Außerdem lernt man – Dank des wunderbar runden Endes – dass es durchaus Vorteile haben kann, wenn man ab und an mal ein Buch liest.


    FAZIT: Ein ganz toller Lesespaß für junge und jung gebliebene Leser, der – um es mit Ariane’s Worten zu sagen - „fantastisch ist, aber nicht nur“.


    Bewertung: 5/5

    Hallo ricki,


    ich habe nicht den gesamten Thread verfolgt, von daher entschuldige bitte, wenn es schon irgendwo stand, aber: Gibt es einen Grund für die Versandkosten- und Quartalskauf-Befreiung?
    Die Quartalskäufe stören mich nicht im geringsten, da ich eh immer was finde, was ich kaufen möchte. Die Versandkosten würde ich hingegen gerne sparen. Also, falls du da einen Tipp hast... ;-)