Beiträge von elwe

    So, nun bin ich fertig und will hier etwas ausführlicher mein Fazit beitragen. Die Rezension bezieht sich auf die englische Originalausgabe, deshalb füge ich auch den entsprechenden Amazon-Link nochmal ein.




    Inhalt:
    Wir befinden uns in einer Zukunft, in der es möglich (und Teil des normalen Lebens) ist, die Persönlichkeit eines Menschen virtuell zu speichern und in beliebige Körper einzuspeisen. Damit ist praktisch Unsterblichkeit garantiert. Nach dem Tod eines Menschen kann der letzte Stand seiner Erinnerungen von einem Chip im Kopf ausgelesen und entweder in einen neuen (natürlichen oder synthetischen) Körper übertragen, oder in einer Art Zentralarchiv für unbestimmte Zeit gespeichert werden.

    Takeshi Kovacs ist ein ehemaliger Envoy. In einem Zeitalter, in dem die Menschheit längst Zugang zu anderen Sonnensystemen hat und diese auch besiedelt, wurde von der U.N. das Envoy-Korps erschaffen, eine Spezialeinheit, deren Mitglieder an Konfliktbrennpunkten überall im Universum in bereitgestellte Körper materialisiert werden können - wo eine physikalische Reise Jahrzehnte oder mehr dauern würde, können Daten innerhalb von Stunden übertragen werden.
    Nach seinem letzten Tod wird Kovacs in einen Körper auf der Erde übertragen, im Auftrag des einflussreichen Politikers Laurens Bancroft, der will, dass Kovacs mit seinen legendären Spezialfähigkeiten einen mysteriösen Fall für ihn untersucht. Denn Bancroft hat offenbar in seinem Haus Selbstmord begangen, auf eine Art und Weise, die den Chip in seinem Kopf zerstört hat - somit ist die Erinnerung von ca. 24 Stunden seit dem letzten Backup verloren. Bancroft glaubt aber nicht, dass er sich selbst getötet hat, auch wenn die Polizei das anders sieht.
    Kovacs Ermittlungen führen ihn bald tief in die Abgründe der Rotlichtviertel von Bay City, dem einstigen San Francisco, während zahlreiche Parteien ihn davon abzuhalten versuchen, seinen Auftrag auszuführen: Bancrofts Frau Miriam. Die Polizistin Kristin Ortega, mit der Kovacs bald rauhe Kameradschaftlichkeit verbindet. Ein russischer Killer. Und undurchsichtige Organisationen, die mit illegalem Organ- und Körperhandel zu tun haben.
    Doch die Wahrheit liegt an ganz anderer Stelle...



    Meine Meinung:
    Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Vielleicht damit, dass ich etwa ab der Hälfte des Buches wirklich jede freie und auch nicht so freie Minute damit verbracht habe, es zu Ende zu lesen, mit einer fast fieberhaften Besessenheit, weil ich mich der Faszination dieses Plots einfach nicht entziehen konnte.
    Oder mit dem Gefühl tiefster Befriedigung, als ich die letzte Seite zugeschlagen habe, so gesättigt, dass ich nicht einmal die Vorschau auf einen anderen Band mit Kovacs lesen konnte. So als hätte ich alle Kraft und Energie in das Lesen dieses Buches versenkt und nichts ist mehr übrig. Aber zu Recht.
    Lange hat mich kein Buch so sehr gefesselt.
    Faszinierend an Altered Carbon (wie auch an allen anderen Richard Morgan Büchern) finde ich, wie sich rasante Action und Spannung auf höchsten Niveau die Waage halten mit einer bemerkenswerten Tiefe, die noch lange im Kopf hängenbleibt und zum Philosophieren und Nachdenken einlädt. Diese Kombination findet sich eher selten und ist hier aufs Kunstvollste verflochten.
    Die Charaktere entwickeln eine große Lebendigkeit. Ich war verblüfft, dass mir selbst die künstliche Intelligenz des vollautomatischen Hotels, in dem Kovacs logiert, fest ans Herz gewachsen war, als ich das Buch aus der Hand legte. Die Motive und Handlungsmuster der Protagonisten sind vollkommen glaubwürdig und von zwingender Logik, die manchmal weh tut, aber die Glücksmomente umso intensiver erlebbar macht.
    Schließlich die Handlung selbst, die ich bis zum letzten Moment nie ganz durchschaut habe. Twist folgt auf Twist, immer gibt es noch eine Windung, und noch einen Winkel, der plötzlich alles in neuem Licht erscheinen läßt.


    Altered Carbon ist ganz großes Kino. Für Erwachsene. Das Buch ist Blood, Sex & RocknRoll. So lebendig, dass man es manchmal kaum ertragen kann und trotzdem nicht von den Seiten loskommt.


    10 von 10 Punkten.

    Ich lese das Buch gerade, in der englischen Fassung, und bin eigentlich sehr sehr begeistert.
    Es ist komplex und manchmal nicht einfach zu lesen, aber enorm spannend, tiefgründig, tragisch, manchmal witzig und nichts, was man schnell wieder vergißt.


    Der Sex&Violence Part ist schon da, aber ich fand es jetzt auch nicht sonderlich überzogen - es passt stets zur Handlung und wird nie zum Selbstzweck, fühlt sich deshalb aber umso intensiver an.


    Mich beeindruckt, wie mitreißend und tiefgründig die Charaktere gezeichnet sind und wie sehr mich als Leser ihr Schicksal interessiert. Das findet sich so nicht oft, zeichnet aber alle Richard Morgan Bücher aus, die ich bisher gelesen habe.


    Carina : Das Hendrix fand ich auch sensationell. Vor allem die Eröffnungssequenz, die dann endet mit "Ihr Zimmer wäre jetzt fertig", sagte das Hotel. :grin

    Wurde das hier schon mal gepostet?
    Das Cover ist absolut grauenhaft, aber die Leseprobe auf den Verlagsseiten liest sich eigentlich ganz witzig.


    Bettina Müller – jung, modern und sexy – ist auf der Suche nach dem Mann fürs Leben. Eben eine Frau wie du und ich. Doch wenn das Tier in ihr erwacht, geht es den Schurken an den Kragen, denn sie wird zur Superheldin. Zur Werwölfin.



    Edit: Das Cover wird irgendwie nicht angezeigt ... wahrscheinlich vor Schreck :lache

    Ich muss mich hier auch der Nöl-Fraktion anschließen...
    Ich habe das Buch mit recht großen Erwartungen gelesen, weil ich den Klappentext und die Idee sehr interessant fand, aber leider scheint mein Geschmack, was diesen Roman betrifft, von der Einschätzung anderer Eulen abzuweichen... meins war es irgendwie gar nicht.
    Ich dachte erst, dass es zu sehr 'Jugendbuch' ist, um mir zu gefallen - doch andererseits habe ich auch schon andere Jugendbücher gelesen, die ich sehr spannend und schön geschrieben fand.
    Aber hier mein Resümee mehr im Detail:



    Inhalt:
    Meridian weiß schon von klein auf, dass etwas an ihr anders ist: Kleine Tiere suchen ihre Nähe, wenn der Augenblick des Todes näher rückt. Ihre Eltern tun so, als sei dies nichts besonderes und behandeln sie wie ein normales Kind, doch in der Schule und unter Gleichaltrigen wird sie dadurch zur Außenseiterin, zum Freak: Die Menschen glauben, dass sie es ist, die den Tod bringt, und fürchten sich vor ihr.
    Am Tag ihres 16. Geburtstags ändert sich ihr Leben schlagartig: Von einem heranrasenden Wagen wird sie beinahe getötet und ihr Vater zwingt sie, die Stadt zu verlassen und zu einer Tante zu reisen, die sie nur dem Namen nach kennt und von den Steppdecken, die diese Tante ihr jedes Jahr zum Geburtstag schickt. Sie kann sich nicht einmal von ihrer Familie verabschieden, weil eine unbekannte Macht ihr nachstellt und nur ihre Tante sie schützen kann.
    Nach einer abenteuerlichen Fahrt erreicht sie das Haus ihrer Tante, die ihr erklärt, dass Meridian eine Fenestra ist, ein Mensch mit der besonderen Fähigkeit, Seelen Verstorbener den Übergang in ein glückliches Jenseits zu ermöglichen. Mit ihrem 16.Geburtstag ist diese Fähigkeit nun voll ausgeprägt und nicht nur Tiere, sondern auch Menschen drängen im Moment ihres Todes zu ihr, um durch sie hindurchzugehen. Doch neben den Fenestra gibt es auch ihre bösen Gegenspieler, die möglichst viele Seelen ins Dunkel ziehen wollen und versuchen, die Fenestra zu verderben und auf die dunkle Seite zu ziehen.Meridian muss lernen, sich vor diesem Mächten zu schützen, doch es bleibt ihr nicht viel Zeit zur Vorbereitung.
    Ihr zur Seite steht Tens, ein junger Mann, der bei ihrer Tante lebt und ihr zur Hand geht und der seine ganz eigenen Geheimnisse hat.




    Meine Einschätzung:
    Das Buch läßt sich auf den ersten hundert Seiten recht unterhaltsam an, nicht übermäßig spannend, aber doch nett zu lesen. Dann allerdings wird das Ganze immer zäher, es gibt endlose langweilige Passagen voller Nichtigkeiten, in denen seitenlang Küchenverrichtungen, gemeinsames Essen oder Steppdecken nähen beschrieben wird, ohne dass das im mindesten relevant für die Handlung wäre. Nervig sind auch zeitliche Sprünge, die sich nicht nachvollziehen lassen.
    Zwar sinniert Meridian ganze Kapitel lang über ihre Liebe zur Tante, jedoch bleibt die Beziehung blass und farblos. Noch schlimmer ist die zarte Romanze zwischen Tens und Meridian - zu keinem Zeitpunkt kam für mich auch nur ein Anflug von Romantik auf. Tens gibt sich zickig und abweisend und Meridian findet ihn komisch, bis ihr auf S.250 spontan auffällt, dass er schöne Hände und breite Schultern hat. Ein paar Seiten später fragt sie sich, ob sie ihn liebt, weil sie rot wird, wenn er sie ansieht. Nun finde ich zwar nicht, dass es unbedingt wilden Sex geben muss, um Romantik zu erzeugen - aber diese Beziehung ist so blass und hölzern, dass selbst die Begründung 'Jugendbuch' nicht mehr ziehen kann.
    Im letzten Drittel des Buches reiht die Autorin dann allerhand plötzliche Überraschungen und für mein Empfinden höchst unglaubwürdige Kartenspielertricks der Bösen aneinander, um die Handlung voranzutreiben - das alles wirkt jedoch oft lächerlich und an den Haaren herbeigezogen. Ebenso wie die Überraschung der Protagonisten, als das Böse seine wahre Identität offenbart, denn es ist so vorhersehbar, dass man als Leser bereits hundert Seiten vorher schon die Auflösung kennt.


    Die Grundidee des Buches - Fenestrae, die als Türen zum Jenseits wirken - ist eigentlich sehr schön, deshalb möchte man sich fast die Haare raufen ob des verschenkten Potentials. Das Buch ist über weite Strecken ein Kammerspiel zwischen 3 Personen - Meridian, ihrer Tante und Tens, sowie Custos, dem Hund der Tante. Doch statt einfühlsamer Charakterentwicklung und dem Aufbau emotional berührender Beziehungen langweilt die Autorin den Leser mit belanglosen Alltagsszenen zwischen blass bleibenden Figuren, bei denen der Funke einfach nicht überspringen will.
    Ich habe mich im letzten Drittel des Romans wirklich zum Weiterlesen zwingen müssen und große Passagen dann nur noch diagonal überflogen, in der Hoffnung, dass es zum Ende hin wieder besser wird. Wurde es aber nicht.
    So ist das Beste am Buch wirklich das Cover, das mehrschichtig mit Silberglanz-Farben gestaltet ist und sehr schön aussieht.
    Die Lektüre selbst fand ich leider sehr enttäuschend.

    Hallihallo,


    seit ca. 2 Wochen bin ich ja nach Lektüre des ersten Bandes zum Dante Valentine Fan mutiert :grin und musste sofort auch die anderen beiden Teile lesen, die bislang verfügbar sind.


    Nach dem meiner Meinung nach absolut herausragenden zweiten Teil habe ich nun diesen hier, Feuertaufe, vollendet und muss sagen, dass ich ein wenig gespalten bin...
    (mich würde mal interessieren, wie andere das sehen, die das Buch gelesen haben).


    Feuertaufe war spannend zu lesen und hat mir im Großen und Ganzen Spaß gemacht, allerdings fand ich Dantes Persönlichkeit und ihre Handlungsmuster stellenweise etwas unglaubwürdig. Dass sie aufgrund ihrer schwierigen Vergangenheit kratzbürstig und zickig bis zum Gehtnichtmehr ist, vor allem gegenüber ihren Freunden, ist man ja nach den ersten Bänden schon gewöhnt, aber in 'Feuertaufe' fand ich es doch etwas übertrieben. Sie tritt Japhrimel praktisch ununterbrochen gegen das Schienbein und ist dann überrascht, um nicht zu sagen aufs Höchste empört, dass er ihren Fuß festhält??
    Obwohl sie mittlerweile weiß, dass sie für Dämonen, den Teufel etc. nicht wirklich eine ernstzunehmende Gegnerin ist und derlei Kreaturen besser aus dem Weg gehen sollte, stürzt sie sich dennoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit selbstmörderisch ins Kampfgetümmel, obwohl sie nie weiter als bis zum ersten Schwertschlag kommt, bevor sie dann (wie immer) aufgeschlitzt, bewußtlos geschlagen oder sonstwie außer Gefecht gesetzt wird?


    Ein weiteres Problem war für mich der Handlungsaufbau an sich. Vielleicht ist mir irgendein entscheidender Hinweis entgangen, aber diese Story hatte keine befriedigende Auflösung für mich.
    Dante wird also vom Teufel angeheuert, um angeblich 4 abtrünnige Dämonen zu jagen. Warum er dafür ausgerechnet Dante beschäftigt, die eine Konfrontation mit einem Dämon keine 2 Sekunden allein überlebt, habe ich von Beginn an nicht verstanden. Und noch weniger, dass sich Dante darauf einläßt - ihre Argumente wirken mir zu austauschbar, zu wirr, zu wenig zielgerichtet.
    Dann stellt sich raus, dass es sich bei der Beute um die Androgyne Eve handelt, Tochter ihrer ehemaligen Geliebten Doreen, und dass der Teufel angeblich Dante nur brauchte, um Eve aufzuspüren.
    Aber hier wird es nun richtig unlogisch. Denn Luzifer muss doch klar sein, dass Dante ihn nicht freiwillig auf Eves Spur führen wird, sobald sie den Braten riecht. Und andererseits funktioniert sein Plan ohnehin nicht mal in Ansätzen, denn zu keinem Zeitpunkt gerät Eve durch ihn in Gefahr. Deshalb komme ich als Leser am Ende zu der Erkenntnis, dass hier viel Lärm um nichts passiert, die Motivation der Handelnden so wirr ist oder so unverständlich, dass sie für mich jede Glaubwürdigkeit verliert und damit das ganze Theater nur Hintergrund bildet für einen teilweise recht nervigen Zickenkrieg zwischen Dante und Japhrimel.
    Dante wirkt in der ganzen eigentlichen Jagd weitgehend überflüssig - sie ist eigentlich nur dazu da, anderen im Weg herumzustehen oder muss gerettet werden. Und das beißt sich wiederum mit ihrer Attitüde der unabhängigen Kriegerin, die keinen braucht und sich selbst durchschlagen kann. Und dabei nicht mal drei Meter weit kommt.


    Ich hoffe, dass sich der vierte Band wieder auf alte Tugenden besinnt... :gruebel


    - Elena

    Worum geht es:
    In einer fernen Zukunft, in der paranormale Phänomene Teil des täglichen Lebens sind und Berufe wie Nekromant oder Schamane hohes Ansehen genießen, lebt Dante Valentine.
    Dante is Nekromantin und zwar die beste, und sie lebt überwiegend davon, Tote für eine Session zurückzurufen, wenn z.B. Erbschaftsangelegenheiten beim Notar geklärt werden müssen. Daneben nimmt sie auch Jobs als Kopfgeldjägerin an - eben alles, was notwendig ist, um die Raten für ihr Haus abzuzahlen.
    Ihr Leben wird schlagartig auf den Kopf gestellt, als der Dämon Japhrimel an ihrer Haustür auftaucht, rechte Hand und Auftragsmörder des Teufels und sie in die Hölle schleift, zu Luzifer persönlich, der einen Auftrag für sie hat: Sie soll den Dämon Santino erledigen, der dem Höllenfürsten etwas sehr Wichtiges gestohlen hat und sich seither auf der Erde versteckt. Santino ist ein alter Bekannter von Dante - er hat einst ihre beste Freundin getötet und sie brennt vor Rachedurst. Doch Santino ist sehr gefährlich, und damit Dante die nächste Begegnung überlebt, stellt Luzifer ihr Japhimel als Vertrauten zur Seite - ob sie nun will oder nicht.
    Aber natürlich ist nichts, wie es scheint und schon nach kurzer Zeit mündet die Jagd im Chaos...



    Wie ich's fand:
    Dante Valentine ist für mich eine echte Neuentdeckung - der erste Band hat mich derart begeistert, dass ich mir sogleich die verfügbaren Nachfolger gekauft habe.
    Dante ist eine echte UrbanFantasy-Heldin mit einem funkelnden Schwert, zu großem Mundwerk, harter Schale und weichem Kern - sie kann hart zuschlagen, wird gewalttätig, wenn sie in Panik gerät und kommt überhaupt nicht damit klar, wenn sich jemand in ihre Angelegenheiten mischt.
    Das Buch beginnt vergleichsweise langsam, fast gemütlich, aber ab etwa der Hälfte zieht das Tempo mächtig an und dann wird es so spannend, dass man es eigentlich nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Dante ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, nicht gefällig und sehr widerborstig, aber trotzdem mit einem seltsamen Charme, dem man auf Dauer nicht widerstehen kann. Dieses Buch ist keine Romanze, hier stehen Handlung und Action im Vordergrund, dennoch gibt es eine sehr subtile emotionale Komponente, die zum Ende hin stärker zum Tragen kommt und einen dann doch berührt zurückläßt.


    Fazit:
    Eine tolle Geschichte mit vielschichtigen Charakteren, die mich wirklich gefesselt hat. Schön geschrieben, in flüssigem Tempo, ein Buch, das richtig Spaß macht und eine gelungene Mischung aus Action, Tiefgang, phantastischen Elementen und einem kleinen Schuß Romantik bietet.
    Sehr empfehlenswert!

    ... wider besseres Wissen habe ich jetzt doch den zweiten Teil der Serie gelesen, 'Born of Fire' (gibt auch ne eigenständige Rezi), und der ist in der Tat besser als 'Born of Night'.
    Allerdings ist das auch ein Frühwerk, und man merkt zwar eine Verbesserung, aber mich haben dennoch etliche Dinge genervt.
    'Born of Fire' hat mir zwar überwiegend Spaß gemacht, aber die Charaktere kommen doch reichlich schlicht und eindimensional rüber. Die Guten sind gut und edelmütig bis zur totalen Selbstaufgabe, die Bösen sind böse, sadistisch und quittieren Siege mit dem Gelächter des Bösen. Und darüber hinaus können sie alle nicht bis drei zählen, nach den Fehlern zu urteilen, die sie so machen :lache, damit die Handlung weitergeht.


    Ich beobachte die Serie mal weiter, aber ich schätze, da gibts ne ganze Menge Lesematerial, das sehr viel besser ist.


    - Elena

    Inhalt:
    Shahara Dagan ist die beste Kopfgeldjägerin im Iridian-Universum. Privat steckt sich bis über den Hals in Schulden, die ihr verstorbener Vater ihr hinterlassen hat, und kümmert sich außerdem um ihre 3 Geschwister, die ständig davor bewahrt werden müssen, schlimme Dummheiten zu begehen. Deshalb ist Geld ein ständiges Problem für Shahara. Eine ihrer Schwestern ist notorische Glücksspielerin und wird von einem Schuldner böse zusammengeschlagen. Shahara kann die Rechnungen des Hospitals nicht begleichen, und als sie daraufhin drohen, ihre Schwester rauszuschmeißen, nimmt sie einen verzweifelten Auftrag an: Die hochdotierte Jagd auf C.I. Syn, vorgeblich einer der gefährlichsten Verbrecher des Universums, der wegen Vergewaltigung und Entführung einer Frau gesucht wird.
    Shahara gelingt es natürlich nicht, Syn zu überwältigen, stattdessen bringt er sie in seine Gewalt, und nach ein paar turbulenten Verwicklungen finden sie sich gemeinsam auf der Flucht vor seinen schlimmsten Feinden. Shahara stellt fest, dass Syn nicht das Monster ist, das sie erwartet hat. Und Syn, ehemals bester Hacker des Universums, Tech-Dieb und Freelance-Kämpfer in der Sentella, einer freiberuflichen Assassinenvereinigung, die sich dem Kampf gegen Korruption und Schutz der Schutzlosen verschrieben hat, findet Shahara sofort derart bezaubernd, dass er sich kaum dazu durchringen kann, sie als Bedrohung ernst zu nehmen. Dann stellt sich auch noch heraus, dass sie die Schwester eines engen Freundes ist, was die Sache nicht einfacher macht.
    Dabei ist sie die einzige, die seine Vergangenheit vergessen machen könnte...


    'Born of Fire' ist ein neu aufgelegtes Frühwerk der Autorin, das ursprünglich als e-Book erschien, und nun, etliche Jahre später, in gedruckter Form neu herausgegeben wird.



    Meine Meinung:
    'Born of Fire' ist eine Nackenbeißer-Romanze mit ein paar Action-Sequenzen im ScienceFiction-Gewand, unterhaltsam und stellenweise richtig fesselnd zu lesen, aber natürlich auch mit allen Klischees, die das Genre so zu bieten hat.
    Die Story ist recht schlicht und vorhersehbar und lebt vor allem von der romantischen Spannung zwischen den Hauptcharakteren. Syn ist ein Sherrilyn-Kenyon-typischer Tortured Hero, der sich aufgrund von 20 Jahren Demütigungen und Mißhandlungen ab dem Säuglingsalter zu einem zynischen und verschlossenen harte-Schale-weicher-Kern-Helden entwickelt hat, und der sich nur nach und nach Shaharas Charme öffnet. Das ist meistens amüsant und macht Spaß, auch wenn ich beide Charaktere ein bisschen eindimensional überzeichnet finde - in negativen wie positiven Eigenschaften. Shaharas kindlicher Glaube an die unfehlbare Gerechtigkeit der Gesetzeshüter wirkt ebenso befremdlich wie Syns strahlender Edelmut unter der dreckverkrusteten Schale. Und dafür, dass sie die toughesten Kämpfer unter den drei Sonnen sind, benehmen sie sich manchmal zu sehr wie pubertäre Teenager und handeln oft reichlich naiv. Das schmälert den Lesegenuß.


    Im Vergleich zum ersten Band der Serie, 'Born of Night', muss ich allerdings zugeben, dass sich der hier deutlich besser liest. Zum Glück verzichtet Kenyon weitgehend auf idiotische Zufälle, um die Handlung voranzutreiben und auch der ScienceFiction-Hintergrund kommt nicht mehr ganz so unglaubwürdig rüber wie bei 'Born of Night'.


    Trotzdem reicht es nicht für eine volle Punktzahl. Aber spaßige Lektüre für zwischendurch ist es allemal.



    - Elena

    Hallihallo -


    ich muß kurz meine Begeisterung für Dragon Age in die Runde werfen, das neue RPG von Bioware.
    Wow, was für ein TOLLES Spiel! Da werden schönste Erinnerungen an Baldurs Gate & Co. wach - und dann noch haushoch übertroffen :anbet. Ich bin ja in den letzten Jahren extrem mäkelig geworden, was PC-Spiele angeht, aber das hier ist grandiose Unterhaltung!


    Neben der Tatsache, dass es handwerklich gut gemacht ist (schöne Grafik, schöne Animationen, stressfreie Steuerung usw.), gestaltet sich vor allem die Story äußerst mitreißend.
    Die Spielmechanik selbst ist schon sehr gelungen und macht großen Spass, aber durch die Storyelemente kommt ein enormer Suchtfaktor hinzu, der sich mit fortschreitendem Spielverlauf immer mehr steigert. Dazu sei bemerkt, dass mir in der Vergangenheit kaum ein RPG untergekommen ist, bei dem ich eine so enge Bindung zu den Partymitgliedern gefunden habe. Die agieren wie lebendige Wesen, jeder hat seine eigene Geschichte, es ist einfach unglaublich unterhaltsam, ihren manchmal liebenswürdigen, manchmal sarkastisch-bissigen Dialogen untereinander zu lauschen und wenn man sich ein bisschen bemüht, ist sogar auch mal eine Romanze drin.
    Man ertappt sich dabei, die Party mehr nach Sympathie zu einzelnen Gruppenmitgliedern zusammenzustellen, als nach Nützlichkeit im Kampf, und das will was heißen :grin.


    Also, wer mal wieder in so ein richtig tolles Rollenspiel versinken will, mit süchtigmachendem Jagen-und-Sammeln-Faktor, mitreißenden Kämpfen und einer verwickelten, spannenden Story (die eigentlich nie vorhersehbar ist), der sollte unbedingt mal einen Blick auf Dragon Age werfen. Es lohnt sich.


    Achso, und wie von Bioware gewöhnt, hält das Vergnügen auch eine lange Zeit an. Ich bin jetzt bei ca. 60 Stunden Spielzeit und das Ende ist noch längst nicht in Sicht.



    Schöne Grüße,
    Elena (die ihrem gutaussehenden elfischen Meuchelmörder verliebte Blicke zuwirft :chen)

    Ich wollte es ja eigentlich nicht tun, nachdem mich 'Born of Night' so genervt hat, aber dann dachte ich, ich gebe der Serie noch eine Chance.


    Also hab ich 'Born of Fire' ausgegraben. Und opfere mich mal und lese es :chen. Bis jetzt ist es zwar gnadenlos klischeebehaftet, aber sonst ganz lustig und nicht so schlimm wie 'Born of Night'.


    Ich halt' euch beizeiten mit ner Rezi auf dem Laufenden. Kann grad eh nicht schlafen und lese dann mal weiter...



    Elena

    Ich wollte schon ewig mal was von China Mieville lesen, habe ihm immer mal wieder von Freunden empfohlen bekommen. Mein erster Versuch liegt ein paar Jahre zurück, da hatte ich ein Buch von ihm im Laden in der Hand, aber der Einstieg hat mich einfach nicht genug gerissen, dass ich es gekauft hätte.


    Dann dachte ich, vielleicht gefällt es mir im Original besser, und ich habe mal 'The City' probiert, aber nachdem ich über Wochen nur im Schneckentempo vorangekommen bin, habe ich es jetzt weggelegt.
    Weiß nicht, ich werde einfach nicht warm mit seiner Art zu schreiben. Was aber nicht heißen muss, dass das Buch schlecht ist...

    So, ich habe es nun auch gelesen.
    Schön war es, hat Spaß gemacht.


    Nach den dramatischen Ereignissen am Ende des zweiten Bands entwickeln sich nun verschiedene Handlungsstränge, und eine große Tragödie beginnt sich sacht abzuzeichnen. Man spürt förmlich, dass das alles nicht gut enden kann.


    Geralt, nach seinen schweren Verletzungen wieder halbwegs hergestellt, macht sich auf die lange Reise nach Nilfgaard, um Ciri wiederzufinden - denn er weiß nicht, dass es nicht die echte Ciri ist, die vom Kaiser als seine Verlobte proklamiert wurde. Er weiß nur, dass Ciri in schrecklicher Gefahr schwebt, das suggerieren ihm seine Träume.
    Er findet Gefährten, die ihn begleiten - obwohl er sich zuerst schwer tut, ihre Hilfe anzunehmen. Die Reise gestaltet sich nicht leicht, denn die Gruppe muss ein vom Krieg zerrissenes Land durchqueren und gerät immer wieder in große Gefahr. Räuberbanden, versprengte Soldaten und die Heere von Nilfgaard verwandeln die Straßen in Todesfallen.
    Währenddessen zieht Ciri weiter mit den Ratten durch die Lande und entdeckt eine neue, dunkle Seite an sich selbst - Blutlust, Unbeherrschtheit und die Freude am Töten.
    Auch die Magier formen neue Allianzen, nachdem ihre Reihen am Ende des zweiten Bands so empfindlich dezimiert wurden. Yennifer ist zurück ... wenn auch noch nicht wieder vollkommen handlungsfähig.



    Der Schwerpunkt der 'Feuertaufe' liegt dieses Mal auf der Reise von Geralt und seinen Gefährten. Das ist eine schöne Balance aus schwarzem Humor, herzhaftem Wortwitz, aus menschlicher Tragik und überraschendem Optimismus und macht einfach Spaß zu lesen.
    Geralt kämpft mit seinen Gespenstern, er ist zerrissen und sperrig, aber findet am Ende seinen Weg. Die Gefährten sind voller Persönlichkeit - Rittersporn wie man ihn kennt, dazu eine Bogenschützin, die versucht, ihre Menschlichkeit hinter der Rüstung des Kriegers einzuschließen, ein Pulk Zwerge, die mit groben Manieren und unverwüstlichem Optimismus das Richtige tun, und ein Barbier mit erstaunlichen Fähigkeiten.


    Das Buch hat genau die richtige Balance aus Tragik und Komik, aus Nachdenklichkeit und Unterhaltungswert. Action und stille Momente sind ausgewogen, es wird nie langweilig und am Ende bleibt einem nichts übrig, als sofort bei Amazon nachzugucken, ob der Nachfolger wohl schon angekündigt ist.


    LG, Elena

    Zitat

    Würdest du es empfehlen, wenn einem die bisherigen Bücher der Kenyon sprich DH-Serie gefällt?


    Das ist mal ne sehr gute Frage, ueber die ich auch schon nachgegrübelt habe. Ich lese eigentlich Sherrylin Kenyon sehr gern, wobei ich bis auf ein, zwei Ausnahmen die Dark Hunter Serie besser fand als die Dream Hunter Bücher, die ich bisher in der Hand hatte. Absolut am besten von ihr hat mir allerdings Acheron gefallen.
    Das Buch hat schon den typischen Kenyon-Stil, und es macht z.T. auch Spaß zu lesen. Mich hat nur die große Menge grober Schnitzer so aggressiv gemacht, dass es am Ende mehr Ärgernis als Vergnügen war und ich mich als Leser wirklich um eine anständige Auflösung betrogen sah. Mir kam es so vor, als hätte sie die Geschichte wahnsinnig schlampig runtergerissen, ohne sich einen Kopf über Logik usw. zu machen, und das schlägt schon heftig auf die Atmosphäre. Andererseits steht im Vorwort, dass das ihr allererstes Romanmanuskript gewesen sei, das sie im College geschrieben habe, und das könnte natürlich auch eine Erklärung sein (das gibts ja oft, dass bei Bestsellerautoren irgendwann der alte Mist aus dem Keller geholt wird, denn wenn der Autor berühmt genug ist, verkauft sich auch ein stümperhaftes Anfängerwerk, das normalerweise kein Verlag mit der Kohlenzange angefasst hätte.)
    So oder so finde ich, dass das Buch gegen andere ihrer Romane deutlich abfällt.


    Also einen Blick ist es vielleicht wert, aber ne klare Empfehlung würde ich nicht gerade geben.

    Die Rezension bezieht sich auf die englische Originalfassung.


    Inhalt (Klappentext aus dem Englischen):
    Die League ist die alles beherrschende Macht im Ichidan-Universum. Die League-Assassinen, hochgezüchtete und von allen respektierte Killer, bilden das Rückgrat der Regierung. Doch nicht einmal die League ist immun gegen Korruption...
    Geboren und trainiert, um zu töten: Commander Assassin Nykyrian Quiakides kehrte der League einst den Rücken - und wird seitdem von ihnen gejagt. Obwohl es viele versucht haben, gelingt es keinem von ihnen, ihn zu töten oder auch nur aufzuhalten bei seiner jüngsten Mission: Kiara Zamir zu schützen, eine Frau, auf die von den politischen Feinden ihres Vaters ein Kopfgeld ausgesetzt worden ist.
    Sie muss seinen Schutz akzeptieren, denn die Alternative ist es, zu sterben. Als ihr Leben bedroht wird, muss sie ihr Leben in die Hände eines Mannes legen, der der gleichen Spezies von Bestien entstammt, die einst ihre Mutter getötet haben.
    Um der Bedrohung durch alte und neue Feinde begegnen zu können, müssen sie beide ihr Mißtrauen überwinden und lernen, einander zu vertrauen.



    Meine Meinung:
    Selten hat ein Buch einen so gespaltenen Eindruck bei mir hinterlassen - normalerweise finde ich Bücher entweder gut oder schlecht, bei dem hier fällt es mir schwer, eine eindeutige Zuordnung zu treffen ;).


    Die League-Serie spielt in einem ScienceFiction-Universum, unterscheidet sich ansonsten aber nicht wesentlich von Kenyons anderen Reihen. Die League-Assassinen sind im Prinzip das Gleiche wie die Dark Hunters, nur mit Laserblastern und Raumschiffen. Die fallen aber ohnehin nicht besonders ins Gewicht, denn der Schwerpunkt liegt eindeutlich auf der zwischenmenschlichen Interaktion. Der SciFi-Hintergrund ist nicht mehr als Schaufensterdekoration und kommt z.T. haarsträubend unglaubwürdig rüber, deshalb ist auch besser, da nicht zu viel Aufmerksamkeit drauf zu verwenden.
    Born of Night erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem unglaublich attraktiven Profi-Killer Nykyrian, der vom ganzen Universum gejagt wird, und der Ballettänzerin Kiara, die nebenbei noch die Tochter des Oberbefehlshabers (oder Königs) ihres Planeten ist. Nykyrian rettet Kiara eher zufällig aus den Klauen von Assassinen, nachdem politische Feinde ihres Vaters einen Vertrag auf ihren Kopf ausgesetzt haben und wird danach von ihm angeheuert, sie vor weiteren Anschlägen zu beschützen. Natürlich verlieben sie sich unsterblich ineinander und die ganze Sache nimmt Fahrt auf, als ausgerechnet Nykyrians ältester Intimfeind sich das Kopfgeld auf Kiara holen will.


    Ich fange mal mit dem Positiven an: Wie gewohnt hat die Autorin es wirklich drauf, Spannung zu schaffen, einfach aus der sich entwickelnden Love-Story zwischen Nykyrian und Kiara. Es prickelt, es ist romantisch und aufregend, und Nykyrian ist wirklich ein toller Typ. Dazu kommen die z.T. wirklich witzigen Dialoge, vor allem Frozeleien zwischen Nykyrian und seinen raubeinigen Assassinen-Freunden. Die Liebesszenen sind nett zu lesen und es gibt drumherum auch noch Handlung, was ich sehr löblich finde. Das alles macht Spaß und ich habe das Buch in Rekordzeit durchgeschmökert.


    Allerdings, und jetzt kommen wir zur negativen Seite, habe ich es nicht mit einem vergnügten Lächeln zur Seite gelegt und mit der Vorfreude auf den nächsten Band, sondern mit leisem Groll, weil ich mich als Leser insbesondere im letzten Drittel dann doch grob verarscht fühlte. Kenyon baut jede Menge Konfliktpotential und viel Spannung auf, und dann löst sie das alles auf, indem sie einfach einen vollkommen unglaubwürdigen Zufall auf den nächsten folgen läßt. Enthüllungen schwerwiegendster Art erfolgen einfach, indem ein Protagonist rein zufällig (in einem Universum, das aus zahlreichen Planeten besteht) auf irgendeiner nächtlichen Straße auf dem Planeten XY einer Person begegnet, die aus einer Bar taumelt und dann z.B. in ihm das seit 30 Jahren verschollene Kind erkennt (klar, im Alter von 5 Jahren das letzte Mal gesehen, und dann trotz Sonnenbrille und in voller Montur spontan wiedererkannt). Und leider passieren derlei an den Haaren herbeigezogene Enthüllungen oder plötzliche Wendungen nicht nur einmal, sondern ein halbes Dutzend Mal.
    Die beiden Hauptakteure agieren z.T. wie Teenager mitten in der Pubertät, ihre spontanen Gefühlsumschwünge sind oft nicht wirklich sinnvoll nachzuvollziehen.
    Dass der SciFi-Hintergrund recht unglaubwürdig rüberkommt, kann man vielleicht noch verzeihen, aber einige Ungereimtheiten nerven wirklich auf Dauer: Die Protas reisen in ihren Schiffen von einem Planeten zum anderen ungefähr so, als würden sie ins Auto steigen und mal eben von Bremen nach Hamburg fahren. Ständig laufen sie in irgendwelchen Bars auf beliebigen Planeten rein zufällig Bekannten über den Weg. Das fühlt sich so an, als wäre das ganze Universum nur ein kleines Stadtviertel, wo man Bekannte aus der Uni abends schon auch mal zufällig in einer Kneipe treffen kann. Offenbar gibt es im gesamten Universum nur eine einzige Schule. Und die meisten der späteren Freunde und Feinde, die u.a. Angehörige der Königshäuser unterschiedlicher Planeten mit unterschiedlichen Alien-Rassen sind, haben sich schon auf dieser Schule kennengelernt. Nykyrian besitzt eine Video-Disk, auf der sämtliche Momente seiner grauenhaften Kindheit und Jugend festgehalten sind (da frage ich mich - wer hat die gefilmt? Vor allem, wenn sie Szenen enthalten, bei denen er eine gewisse Wegstrecke zurücklegt? Sicherheitskameras? Wohl kaum). Diese Liste läßt sich noch endlos weiterführen...
    Und last but not least: Sherrilyn Kenyons männliche Protas sind ja normalerweise immer aus der Kathegorie 'tortured hero' (und ich mag die eigentlich gern), aber bei Nykyrian trägt sie so dick auf, dass es einfach nicht mehr glaubwürdig ist: Bei dem, was er seit seiner Kindheit als 5jähriger Junge ertragen musste, kann da kein gehärteter Assassine mit weichem Kern mehr rauskommen, sondern eigentlich nur noch ein verkrüppelter Psychopath.


    Okay, ich sehe gerade, das ist ein ziemlicher Verriss geworden, was sicher daran liegt, dass das Buch am Anfang positive Erwartungen bei mir aufgebaut hat und die dann so enttäuscht hat. Wie gesagt, ich bin sehr gespalten bei diesem Buch: Es ist fesselnd, ich habe es nicht abgebrochen - doch das Nervpotential war gewaltig.
    Wenn man über diese ganzen Unstimmigkeiten hinwegsehen kann, ist es aber bestimmt unterhaltsame Zuckerwatte-Lektüre ohne größeren Anspruch für zwischendurch.



    - Elena

    Bei mir hat das Lesen mehrerer Bücher logistische Gründe:
    Ich habe immer eins neben dem Bett liegen, das zweite im Bad, und das dritte in meiner Tasche für unterwegs.
    Wenn allerdings ein Buch sich als besonders spannend herausstellt, fange ich an, es zwischen den Orten hin- und herzuziehen, und vernachlässige dann die andern beiden :grin

    Hallöle,


    ich hab hier zwar keine Vampire, sondern übernatürliche Alien-Assassinen, aber das ist ja fast das Gleiche :grin. Fangzähne hat der Held übrigens auch.


    Gerade lese ich nämlich 'Born of Night' von Sherrilyn Kenyon.
    Die League-Serie von ihr kannte ich ja noch gar nicht, aber das hat sich nun geändert.
    Ist im Prinzip das Gleiche wie ihre Dark Hunter und Dream Hunter Serien, nur vor Science Fiction Kulisse (also Blasterkanonen und Raumschiffe).
    Die Herren der Schöpfung sind von berückender Schönheit, die tödlichsten Krieger unter der Sonne (Assassinen, um genau zu sein) und von einer grauenhaften Vergangenheit traumatisiert, die mit Liebe zu durchdringen die Frau das ganze Buch hindurch braucht. Natürlich mit viel Witz und Charme geschrieben. Also das, was wir kennen und lieben :chen.





    In the Ichidian Universe, The League and their ruthless assassins rule all. Expertly trained and highly valued, the League Assassins are the backbone of the government. But not even the League is immune to corruption . . .


    Command Assassin Nykyrian Quikiades once turned his back on the League—and has been hunted by them ever since. Though many have tried, none can kill him or stop him from completing his current mission: to protect Kiara Zamir, a woman whose father’s political alliance has made her a target.


    As her world becomes even deadlier, Kiara must entrust her life to the same kind of beast who once killed her mother and left her for dead. Old enemies and new threaten them both and the only way they can survive is to overcome their suspicions and learn to trust in the very ones who threaten them the most: each other.

    Ich hänge mich hier mal mit Band 1 dran.


    Inhalt (Amazon):
    Nur wenigen Figuren aus der Welt der Literatur gelingt es, den engen Rahmen der gedruckten Buchseite zu verlassen und im Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit zu einem festen Begriff zu werden. Sherlock Holmes ist eine solche Figur, Dracula -- und Conan. Vor allem die Verfilmungen mit Arnold Schwarzenegger haben sich vielen Kinogängern und Fernsehzuschauern eingeprägt, und darüber hinaus sind weit über fünfzig erfolgreiche Romane und Sammelbände mit Erzählungen erschienen.
    Mögen manche dieser Bücher und Filme auch ihre eigenen Qualitäten haben -- den eigentlichen Conan sucht man darin vergeblich. Denn der, und das kann man durchaus mit diesem Absolutheitsanspruch sagen, ist nur in den ursprünglichen Erzählungen und Kurzromanen von Robert E. Howard anzutreffen. Howard war, verkürzt ausgedrückt, neben H. P. Lovecraft und Clark Ashton Smith einer der drei großen Autoren, die in den 1930er Jahren mit dem Pulpmagazin Weird Tales groß geworden sind. Aber im Unterschied zu Lovecraft und Smith schrieb Howard nicht nur phantastische Texte, sondern auch Western, Kreuzfahrerabenteuer und Detektivgeschichten, die sich alle durch stilistische Klarheit und eine unbändige Energie auszeichneten.


    Und diese Eigenschaften sind es auch, die seine Conan-Geschichten weit über alle seither verfassten Conan-Verschnitte anderer Autoren hinausheben. Nun liegen diese Geschichten erstmals in einer unbearbeiteten vollständigen Ausgabe vor. Im englischen Original bei Wandering Star und Del Rey erschienen, bringt hierzulande Heyne sämtliche Conan-Texte in einer dreibändigen Ausgabe heraus, in der überarbeiteten Übersetzung von Lore Strassl und mit allen Fragmenten, Einleitungen und Nachworten. Niemand hat nach Howard jemals wieder so überzeugend “Sword & Sorcery” geschrieben, und wenn wir im Augenblick eine kleine Renaissance von Fritz Leibers Erzählungen um Fafhrd und den Grauen Mausling erleben (ebenfalls in einer neuen chronologischen Ausgabe), so ist es nur angemessen, wenn wir uns auch dem Original zuwenden.



    Meine Meinung:
    Conan ist natürlich Kult und ein Urgestein der Fantasy. In jüngeren Jahren habe ich die Conan-Romane geliebt und mit Begeisterung verschlungen.
    Mit dieser Erinnerung im Hinterkopf habe ich mir diesen Sammelband gekauft, der die frühen Kurzgeschichten des Conan-Efinders Robert E Howard enthält. Das Buch ist schön aufgemacht, mit umfangreichen Vorworten und Illustrationen zu jeder der Kurzgeschichten.
    Der Kontinent Hyperborea, Conans Universum, ist zweifellos eine farbenprächtige und exotische Kulisse. Die Geschichten selbst sind solide Fantasy-Kost, die sich um den Barbaren Conan drehen, der sich mit seinem Schwert und einer gehörigen Portion dreister Dickköpfigkeit seinen Weg durch die Welt und selbst auf Königsthrone freihaut.
    Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Lektüre bei weitem nicht mehr so fesseln konnte, wie ich das aus Jugendzeiten in Erinnerung hatte. Die Geschichten sind zwar unterhaltsam, aber irgendwo auch sehr vorhersehbar, die meisten der Charaktere typische Fantasy-Archetypen, bei denen jedes Überraschungsmoment entfällt.


    Die originalen Conan-Geschichten sind zweifellos Klassiker und haben ihren Ehrenplatz in der Bibliothek der Fantasy-Geschichte verdient, aber sie erfüllen nach meinem Geschmack nicht ganz den Standard, den man von moderner Unterhaltungsliteratur gewohnt ist.
    Aber das geht ja vielen Klassikern so ;-)