Beiträge von elwe

    Inhalt:
    Der dritte Band der City of Angels Serie zentriert sich um den Profi-Killer Kain, der bereits in Band 1 - Engelsbrut - eine wichtige Rolle spielte. Kain ist ein Schattenläufer und zwar einer, der das Blut seiner menschlichen Opfer trinkt, was ihn am Ende von Engelsbrut in eine fatale Abhängigkeit von der Journalistin Eve stürzte, zu der er sich auf unnatürliche Weise hingezogen fühlt, die jedoch seinen Halbbruder Alan liebt.
    'Engelsdämmerung' setzt einige Zeit nach diesen Ereignissen ein, und diese 'Blutfluch' genannte Abhängigkeit droht Kain in den Wahnsinn zu treiben. Bis er vom Orden der Raphaeliten den Auftrag erhält, den Sucher zu töten, der danach strebt, die Ketten des Nazgarth zu lösen - einer uralten, bösartigen Kreatur, die geschaffen wurde, um die gefallenen Engel zu jagen. Die Witterung des wiedererweckten Engels Asael hat den Nazgarth aus seinem Schlaf geweckt, und wenn er sich befreit, könnte er die ganze Welt vernichten. Der Sucher ist auf der Jagd nach insgesamt sieben Siegeln, die über die ganze Welt verteilt sind. Um seine nächsten Ziele vorauszuahnen und dem Sucher zuvorzukommen, wird Kain die Raphaelitin Anna zur Seite gestellt, eine Schriftgelehrte und Bibliothekarin, die aus alten Aufzeichnungen die Verstecke der Siegel entschlüsselt hat.
    Kain ist über diese erzwungene Allianz nicht erfreut und weiß vom ersten Tag an, dass er Anna nach Beendigung des Auftrags töten wird. Und Anna, eine weltfremde und versponnene junge Frau ohne den Hauch von Selbstbewusstsein, könnte verschiedener nicht sein. Natürlich ist - wie gewohnt aus dieser Serie - wieder einmal nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint...



    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist zweifellos der bis dato beste und dichteste Band der Serie. Er verbindet eine atemberaubende Schatzjagd in bester Indiana Jones- und DaVinci-Code Manier mit den Elementen eines explosiven Actionthrillers und einer feinfühligen und absolut unglaublichen Liebesgeschichte, die ihre Faszination vor allem aus dem Aufeinandertreffen zweier gegensätzlicher Charaktere und ihrer Entwicklung im Verlauf der Story bezieht. Kain und Anna haben vollkommen verschiedene Auffassungen über Werte und Moral, und sie verbiegen sich nicht wirklich, um zueinander zu finden, doch sie bewegen sich dennoch weit genug aufeinander zu, dass Anziehungskraft füreinander und das, was sie einander geben können, die Gegensätze überbrückt. Kain ist einer der charismatischsten Profikiller, die ich je gelesen habe, amoralisch und skrupellos und trotzdem zutiefst faszinierend. Man fiebert mit ihm und vergibt ihm vergossenes Blut und sehnt ihm die Rettung herbei. Anna ist auf ihre Weise eine hochspannende Figur, die im Verlauf der Geschichte eine höchst aufregende Wandlung erlebt, und mit der ich ganz besonders gezittert habe.
    Die Autorin schreibt in der gewohnt schönen und farbenprächtigen Sprache, die die Schauplätze prall vor Bildern und Düften erscheinen läßt, und die Action dem Leser ins Gesicht schleudert wie eine Explosion und bei der man vor Sehnsucht gleich mitschmilzt, wenn zwei Leiber sich aneinanderschmiegen. Und nicht nur Anna und Kain sind die Stars der Geschichte, auch die Nebencharaktere sind voller Saft und Tiefe und sorgen für zahlreiche Verwicklungen und unerwartete Wendungen. Apropos Wendungen - das Buch hält bis zum letzten Moment immer noch einen Haken in der Geschichte parat, die Spannung flaut bis zum Ende nicht ab.
    Das Buch hält einige gruselige Momente und ein paar blutige Auseinandersetzungen bereit, man sollte sich also darüber im Klaren sein, dass es nicht in erster Linie Romantasy, sondern ein richtig rasanter Fantasy-Thriller ist.
    Alles in allem ist 'Engelsdämmerung' ein weiteres Buch, dass man nicht so wirklich wieder aus der Hand legen mag, bevor man es nicht bis zur letzten Seite durchgeschmökert hat.


    Noch ein Hinweis zum Format: Das Buch hat nur irgendwas um die 200 Seiten, die sind allerdings in einem recht großen Sonderformat und mit einer sehr kleinen Schrift gedruckt - in Wirklichkeit ist es also ein richtig dicker Wälzer und dürfte als Taschenbuch sicher um die 500 Seiten haben.



    Zuletzt noch ein Dank an Andrea für die Zusatz-Infos in der Leserunde, die das eine oder andere interessante Detail hinzugefügt haben :-).
    Ich hoffe auf baldigen Nachschub.

    Inhalt:
    Der einzelgängerische, ehemalige Militär-Cop Jack Reacher übernachtet auf der Durchreise in einem Motel in einem gottverlassenen Flecken Land mitten im landwirtschaftlich geprägten Nebraska. Der einzige andere Gast ist der lokale Arzt, der außerdem Alkoholiker ist und zum Trinken an die Motel-Bar kommt. Das Telefon klingelt, eine Frau hat Nasenbluten, der Arzt lehnt erst ab, zu ihr zu fahren - bis Reacher ihn drängt, es doch zu tun. Er fährt den Arzt raus zu der einsamen Farm, es stellt sich heraus, dass die Frau - die Gattin von Seth Duncan, einem Angehörigen des scheinbar allmächtigen Duncan-Clans in der Gegend - verprügelt worden ist. Er bricht Seth Duncan zum Ausgleich die Nase. Und schlittert über diesen scheinbar belanglosen Zwischenfall in einen abgrundtiefen Konflikt, dem ein fünfundzwanzig Jahre altes Verbrechen zugrunde liegt, das nie aufgeklärt wurde.



    Meine Meinung:
    Dies ist mein erster Roman von Lee Child um den Serienhelden Jack Reacher - und wie ich gerade gesehen habe, der mittlerweile 12. Roman um den knüppelharten Einzelkämpfer. Bedingt dadurch habe ich kaum Hintergrund-Informationen über den Charakter des Jack Reacher bekommen, d.h. die näheren Gründe seiner Durchreise sind nicht bekannt, bis auf Andeutungen. Andererseits tut das der Spannung und dem Unterhaltungswert des Romans keinen Abbruch - und beides hat ein hohes Niveau.
    Tatsächlich hat mich das Buch sogar ganz besonders fasziniert durch die Art und Weise, wie der Autor über seine Erzählweise das Tempo und damit die Spannungskurve moduliert. Ich weiß kaum, wie ich es beschreiben soll - aber er hat es einfach drauf, mit Worten die Stimmung zu malen. Durch jeden seiner Sätze sickert förmlich die eisige, winterliche Ebene endloser Felder und schnurgerader einsamer Straßen im Mittelwesten. Außerhalb der Action-Szenen erzählt er in geradezu behäbigen, gemächlichen Details, schafft fast nebenbei eine ungeheuer bedrückende Atmosphäre, in der die Bewohner der umliegenden Farmen verharren - unterwürfig, devot und voller Angst vor den übermächtigen Duncans und ihren Schlägern.
    Explosiv und in einem Maschinengewehrfeuerstil dagegen die Momente, in denen Gewalt und Kämpfe explodieren: ein faszinierender Kontrast, der einen atemlos durch die Abschnitte rasen und Sätze überspringen läßt, um nur endlich zu erfahren, wie es ausgeht.
    Die Geschichte selbst ist kunstvoll, mit zahlreichen Verwicklungen und fein gezeichneten Psychogrammen aller Beteiligten gestrickt: Jeder Einzelne in dieser verzwickten Story handelt zutiefst logisch, und gerade diese lineare, unausweichliche Logik führt zu so grandios absurden Verkettungen, dass man mitten in der atemlosen Spannung dann doch Momente plötzlich aufflackernder Ironie erlebt, in denen man in sich hineinkichern möchte.


    'Worth Dying for' ist ein grandios geschriebener Thriller, der Tiefe und explosive Action geschickt unter einen Hut zu bringen weiß, und den man nicht aus der Hand legen kann, hat man sich erstmal festgelesen.
    Ich fürchte, jetzt muss ich all die anderen Jack Reacher Bücher lesen ... :gruebel


    Unbedingt empfehlenswert!


    Edit: Deutscher Titel und ISBN eingefügt, damit die dt. Ausgabe im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

    Jetzt habe ich auch noch eine Frage:
    Und zwar habe ich irgendwo gelesen, dass das der letzte Teil der Trilogie ist? Stimmt das? Kommen keine weiteren Bände? :cry Und was ist denn dann jetzt mit Asael???

    Zitat

    Original von CorinnaV
    die meisten Rechtschreibfehler springen mir ins Auge wie ein roter Kragenknopf auf hellblauem Hemd


    So gehts mir auch, und mir sind auch ein paar aufgefallen :gruebel - aber sie waren jetzt nicht so drastisch, dass sie mich aus dem Lesefluss gerissen haben. Allerdings war die Geschichte auch sehr fesselnd.

    Jetzt habe ich alles in einem Rutsch durchgehauen, weil ich gestern den ganzen Tag Zeit hatte und kein Internet :grin.


    Ich bin ganz platt vom Finale, das war sehr intensiv.
    Dass mit Bartolo was nicht ganz stimmt, habe ich ab der Stelle geahnt, wo Kain zu Tode verletzt im Keller des Hauses in Paris liegt und der Priester von Anna verlangt, ihn zu vergiften. Und dann kurz darauf das Telefonat mit Vitali. Ich wusste nur nicht genau, was passieren würde. Aber am Ende macht es dann alles Sinn.



    Ein paar besonders nachhaltige Eindrücke:
    Die wunderschöne Liebesszene. Für mich ist weniger oft mehr, ich mag es nicht, wenn die Bettszenen so endlos und aus Selbstzweck ausgewalzt werden, zuletzt hat mich das bei 'Envy' schrecklich genervt. Hier war das anders, ich fand es einfach toll und absolut prickelnd.


    Die venezianische Insel, die zauberhafte Stimmung in dem unsichtbaren Geisterpalazzo, und dann das schreckliche Eindringen der Kreatur. Überhaupt die Kreatur - ich hatte mich ja auch am Ende von Engelsjagd gefragt, was wohl aus Emily geworden ist. Jetzt wissen wir es :grin.


    Der ganze Schlussabschnitt hat mir gut gefallen, mit dem kleinen Schuss orientalischer Stimmung und dann dem Indiana-Jones-artigen Endspurt der Jagd. Den Nazgarth, der sich aus Feuer und Erde materialisiert.




    Ich lasse das noch ein, zwei Tage setzen, und dann schreibe ich mein entgültiges Fazit. Das war auf jeden Fall eine atemlos machende und sehr fesselnde Lektüre.
    Ich bin begeistert :-).



    PS. Also die Kupferstiche sind ja wirklich ... öh, saftig :grin

    Zitat

    Original von Alisha
    Ich glaub, ich hab einen an der Klatsche... :lache


    Ich auch, ich fand sie gar nicht so sehr gräßlich. Diese mutierten Hundehyänen aus Band 2 waren irgendwie schrecklicher :lache
    Eigentlich kann sie einem fast leid tun.

    Zitat

    Original von Suzann
    Bartolo, ein führendes Mitglied der Bruderschaft der Raphaeliten hat Kontakt zu Vitali(?) in Boston, der wiederum zu einem nichtmenschlichen Killer (Schattenläufer) namens Kain Beziehungen hat.


    Die Beziehung zwischen Vitali und Kain hat allerdings auch interessante Zwischentöne. Die Szene in Vitalis Wohnung ist ... kribbelnd :chen
    Aber ich habe sowieso eine Schwäche für Kain.



    Zitat

    Eve kam in Teil 1 vor, oder?


    Ja genau, sie ist Journalistin, die Obdachlosenmorde aufzuklären versucht, die in Wirklichkeit von bluttrinkenden Schattenläufern begangen werden.



    Zitat

    (Warum steht ein Wesen wie Kain auf Kupferstiche?)


    War da nicht was mit einem Buch seiner Mutter?

    So, ich bin auch in Position.


    Gruselig und rasant geht es los.
    Im Brunnenschacht eines Klosters der Raphaeliten-Bruderschaft in der irakischen Wüste ist ein fürchterliches Wesen eingekerkert, dessen Schreie etwas Schreckliches ankündigen, das mit dem Engel zu tun hat. Ich vermute, hier geht es um Asael.
    In Los Angeles entdeckt eine andere, grauslige Kreatur einen Schatz, während eine Stimme im Kopf sie vorwärts treibt. Vermutlich gibt es eine Verbindung zu dem ersten Wesen. Bei diesem Fund scheint es sich um das erste von einer Reihe von Siegeln zu handeln, die den Dunklen Jäger, den Nazgarth unter Kontrolle hält. Ebendieser ist durch die Gegenwart des Engels erwacht und versucht sich zu befreien - was seine Wächter, die Raphaeliten, unbedingt verhindern wollen. Zu diesem Zweck heuern sie über den Verbindungsmann Vitali einen Killer an - den Schattenläufer Kain, den Halbbruder von Alan, der in 'Engelsbrut' schon spektakulär sein Unwesen getrieben hat :grin. Kain soll die Kreatur in L.A. töten.
    Um ihm den Auftrag zu versüßen, bietet man ihm drei historische Kupferstiche an, die er unbedingt für seine Sammlung haben möchte. Außerdem gibt es noch einen anderen Grund für ihn, nach L.A. zurückzukehren. Im ersten Band hatte er den Auftrag, dort die Journalistin Eve zu töten, die spätere Geliebte seines Halbbruders Alan. Kain trinkt das Blut seiner Opfer (was bei weitem nicht alle Schattenläufer tun, denn es macht süchtig), und bei Eve wurde er mitten im Tötungsakt unterbrochen. Deshalb überlebte sie, und er band sich unabsichtlich mit einem Blutfluch an sie - etwas, das wohl passieren kann, wenn ein Schattenläufer Blut trinkt, aber das Opfer nicht tötet. Er begehrt sie, doch sie will nichts von ihm wissen, und das treibt ihn langsam in den Wahnsinn.



    In Italien lernen wir die menschenscheue und von Selbstzweifeln getriebene Anna kennen, ein Waise, die von einem Orden, den Raphaeliten, aufgezogen wurde, und dort in der Bibliothek arbeitet und alte Schriften übersetzt. Ihr Mentor Bartolo schickt sie nach Los Angeles, wo sie Kain treffen und ihm bei der Suche nach der Kreatur, die die Siegel einsammelt, behilflich sein soll. Anna bekommt fast einen Herzinfarkt, als sie in der großen fremden Stadt auf sich gestellt ist.
    Kain, der um ihre Gesellschaft nicht gebeten hat, spielt mit ihr wie die Katze mit der Maus. Das ist eine recht explosive Mischung, wenn die beiden aufeinandertreffen, und man darf aufs weitere Geschehen gespannt sein.


    Gemeinsam treffen sie zum ersten Mal auf das Ungeheuer - im Naturkundemuseum, wo sich das zweite Siegel befindet. Die Kreatur richtet heftige Verwüstungen an und entkommt.
    Sie folgen ihr bis zum Haus von Katherina, der Anführerin der Garde, in deren Besitz offenbar das dritte Siegel ist. Hier gibt es plötzlich zwei gräßliche Gestalten statt nur einer, die gegeneinander zu kämpfen scheinen. Das Ganze nimmt nun mächtig an Tempo auf. Eine Kreatur kämpft gegen Kain, die andere flieht nach draußen und erschreckt Anna zu Tode, die daraufhin ins Haus stürzt - mitten hinein in die Schlacht zwischen Kain und dem ersten, ziemlich harten Brocken.
    Das Ganze endet mit einem tiefen Sturz in die Kanalisation.



    ... uff, ich muss gleich weiterlesen :grin.

    Klappentext:
    Seit Anbeginn der Zeit herrscht Krieg zwischen den Mächten des Lichts und der Finsternis. Nun wurde ein Gefallener Engel dazu auserwählt, den Kampf ein für alle Mal zu entscheiden. Sein Auftrag: Er soll die Seelen von sieben Menschen erlösen. Sein Problem: Ein weiblicher Dämon macht ihm dabei die Hölle heiß ...


    Man könnte sagen, dass Detective Thomas »Veck« DelVecchio zu den Guten gehört – würde er nicht mit einer dunklen Vergangenheit kämpfen. Denn sein Vater, dem er wie aus dem Gesicht geschnitten ist, erlangte als Serienkiller traurige Berühmtheit. Als ob das noch nicht genug wäre, wird auch noch die interne Ermittlerin Sophia Reilly damit beauftragt, Veck im Auge zu behalten. Und was sie sieht, gefällt ihr gut. So gut, dass die sonst so korrekte Polizistin all ihre Prinzipien vergisst und sich in eine leidenschaftliche Affäre mit Veck stürzt. Doch Vecks Seele ist im ewigen Kampf zwischen Himmel und Hölle eine begehrte Trophäe, und plötzlich hat es das Liebespaar mit Mächten zu tun, denen sie nichts entgegenzusetzen haben. Der Einzige, der Sophia und Veck jetzt noch retten kann, ist der Gefallene Engel Jim Heron ...



    Meine Meinung:
    Was ich an der Fallen Angels Serie ja wirklich liebe, ist die 'Erwachsenheit' der Serie - dass sich ordentlich Spaßaction, Spannung und eine prickelnde Liebesgeschichte nicht ausschließen muss mit komplexen Charakteren und einer einigermaßen anspruchsvollen und nicht immer ganz geradlinigen Geschichte. Anders als bei vielen anderen Büchern des Genres kommen die Figuren zutiefst glaubwürdig daher, und nicht als strahlender-Prinz-im-Böser-Bube-Kostüm, der einer seichten LoveStory und erwarteten Klischees geopfert wird.
    Nach dem äußerst gelungenen ersten und einem eher enttäuschenden zweiten Band ist dieser hier, der dritte, wieder saft- und kraftvoll. Fast von der ersten Seite an ist es ein Vergnügen, das Buch zu lesen.
    Jim Heron, der mit zwei gefallenen Engeln im Schlepptau die dritte Seele im Wettbewerb zwischen Gut und Böse dazu bringen muss, sich für den Weg des Lichts zu entscheiden, wird nun zunehmend mit seiner düsteren Seite konfrontiert. Devina, seine dämonische Gegenspielerin, versucht ihn ins Dunkel zu locken, und der Tod eines jungen Mädchens, das in Devinas Seelenbrunnen gefangengehalten wird, macht ihm zu schaffen. Aggressiv und getrieben, überwirft er sich mit seinen beiden Helfern... und arbeitet Devina damit unwissentlich in die Hände.
    Das 'menschliche' Paar in diesem Buch, der Cop Thomas Veck - Sohn eines psychopatischen Massenmörders und Sophia von der internen Ermittlung, die herausfinden soll, ob er einen anderen Mädchenmörder zu töten versucht hat, ist sehr sympatisch und spielt mit wunderbarer Chemie zusammen. Ihr anfängliches Ringen umeinander ist die Quelle für einen sehr netten und gar nicht aufgesetzten Humor, der die Spannung angenehm auflockert.
    Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es sich Ward am Ende ein wenig zu leicht macht in ihrer überraschenden Wendung, und damit eigentlich die Intelligenz ihrer weiblichen Hauptdarstellerin beleidigt, die im Dienste des Geschehens für ein paar Seiten zu einem leichtgläubigen Naivchen verkommt. Das hat mich ein bisschen geärgert, denn davon abgesehen ist 'Envy' wirklich ein tolles Buch - eine explosive UrbanFantasy-Mischung aus Action, Spannung, einer Liebesgeschichte und übernatürlichen Verwicklungen. Ward-typisch die exzessiven Bett-Szenen, die auf der ersten Seite noch prickelnd sind, ab Seite 3 dann (mir zumindest) langweilig werden ... aber die kann man ja beim Quer-Lesen überblättern :grin. Mir kommt's immer so vor, als hätte sie eine Vorgabe gekriegt, dass die mindestens 7 Seiten lang sein müssen, und dann einfach immer noch was drangeschrieben.


    Alles in allem wieder ein sehr unterhaltsamer und stellenweise prickelnder Kracher, der spannend genug geschrieben ist, dass man sich schon mal eine Stunde im Klo einschließt, um nur noch ein bisschen weiterzulesen.


    8 von 10 Punkten (den Abzug gibts für die Intelligenz-Beleidigung :grin)

    Zitat

    Original von MagnaMater
    wenn es dann überhaupt noch sowas wie schuber gibt, und nicht alles elektronisch auf so ein plastikmüllding heruntergeladen werden muss...


    Das wäre bei diesen Büchern echt traurig ... aber ich glaub ja, das dauert noch ein bisschen :grin

    Klappentext:
    Die junge Straßenkünstlerin Oree ist blind, doch es ist ihr gegeben, Magie zu sehen. Daher ist auch sie es, die in einer Seitenstraße Elysiums die Leiche einer Göttin entdeckt. Dabei sind Götter doch unsterblich! Bevor sie sich versieht, steckt Oree mitten in einer Verschwörung von schrecklichem Ausmaß – einem Komplott mit keinem geringeren Ziel, als die Gemeinschaft der Götter zu stürzen. Und ausgerechnet Oree ist der Schlüssel zum Erfolg der Verschwörer …



    Meine Meinung:
    'Die Gefährtin des Lichts' ist der zweite Band aus der Hunderttausend Königreiche - Trilogie, wie schon Teil 1 in sich abgeschlossen und mit einer neuen, eigenständigen Protagonistin, jedoch auf die Ereignisse aus dem ersten Teil aufbauend.
    Die Straßenkünstlerin Oree erzählt aus der ICH-Perspektive. Sie ist blind, kann jedoch Objekte, die von Magie erfüllt sind, sehen. Ihre Bilder haben geheimnisvolle magische Eigenschaften, doch das hält sie geheim. Der Befreiungsschlag von Nahadoth, dem Gott der Finsternis, der sich am Ende des ersten Bandes mit Hilfe seiner sterblichen Geliebten und nun-Göttin Yeine seiner Ketten entledigte, führte in Orees Heimatdorf zu Ereignissen, infolge derer ihr Vater starb. Danach ging sie in die große Hauptstadt des Landes, wo sie seither lebt. In dieser Stadt wimmelt es seit der Befreiung Nahadoths von Götterkindern, das sind die ebenfalls unsterblichen Nachkommen der Großen Drei.
    Oree findet einen Mann im Müllcontainer, der jedesmal, wenn er stirbt, am nächsten Morgen wieder aufersteht, der kein Wort mit ihr spricht, aber den sie bei sich aufnimmt und schließlich 'Sonnenschein' nennt. Wer Band 1 gelesen hat, weiß sofort, um wen es sich handelt: Itempas, Nahadoths Bruder und Kerkermeister, der Gott des Lichts, der als Sterblicher Sühne tun soll für seine Verbrechen.
    Die Ereignisse kommen ins Rollen, als Oree in einer dunklen Gasse die Leiche eines - eigentlich unsterblichen - Gottkindes findet, von agressiven Itempas-Priestern verhört und unter Druck gesetzt wird und damit einen Angriff von Sonnenschein auf diese Priester provoziert ... was sie beide zu Gejagten macht.
    Doch schnell stellt sich heraus, dass die Itempas-Priester die Geringste ihrer Sorgen sind ...


    Die Autorin hat einen sehr besonderen und eigenständigen Erzählstil, den ich im ersten Band zu Beginn noch gewöhnungsbedürftig fand, der mich hier aber vollkommen gefesselt und fasziniert hat. Ihre Art des Erzählens läßt die Welt auf eine Art Kammerspiel schrumpfen, man ist sehr nah an den Figuren, an ihren Gefühlen und ihrem Denken, während die größeren Schauplätze davor zurückschrumpfen. Alle Interaktion geschieht stets nur zwischen kleinen Gruppen, es gibt keine epischen Schlachten oder überhaupt Monumental-Szenerien. Götter besuchen Menschen, wie bei einem Nachbarschaftsklatsch und diskutieren Fragen von epischer Größe mal eben am Küchentisch.
    Dafür gelingt die Personenzeichnung umso feiner, man leidet und fiebert umso intensiver mit den Figuren, und sie kann durchaus gnadenlos sein: Auch vor dem Tod liebgewonnener Charaktere schreckt sie nicht zurück.
    Diese Eigenschaft hasse und liebe ich zugleich bei Autoren: G.R. Martin ist auch einer davon - und auch bei N.K.Jemisin fiebert man umso stärker, weil man bald begreift, dass nicht zwingend alles gut enden muss.
    Die Handlung hält einige wirklich gute Wendungen bereit, ein paar überraschende Enthüllungen und eine sehr gut durchdachte Hintergrundgeschichte, die Stück für Stück gelüftet wird und plötzlich den Ereignissen im Nachhinein einen tieferen Sinn gibt.
    Mich hat dieses Buch sehr begeistert, und ich empfehle es sehr gern weiter, vor allem an diejenigen, die mal etwas abseits der ausgetretenen Mainstream-Pfade suchen, das aber trotzdem meisterlich gut geschrieben ist. Jedoch erhöht es das Lesevergnügen, wenn man zuvor den ersten Band gelesen hat.



    1. Die Erbin der Welt
    2. Die Gefährtin des Lichts
    3. Die Rivalin der Götter




    9/10 Punkten.

    Inhalt (Klappentext):
    Eigentlich hasst Peter Katzen. Schon immer. Als ihm seine Freundin dann aber eines Tages ein kleines und überaus hübsches Kätzchen schenkt, ist es Liebe auf den ersten Maunz. Und auch wenn Kater Norton das Leben des passionierten Junggesellen komplett auf den Kopf stellt - wird Peter vielleicht gerade dadurch die wichtigste Lektion seines Lebens lernen?


    Der autor:
    Peter ist ein erfolgreicher Romanautor und leitet eine Filmproduktionsfirma. Er war passionierter Junggeselle und Katzenhasser, bevor ihm seine Freundin einen kleinen grauen und unglaublich hübschen Scottish-Fold-Kater schenkte. Die Freundin verabschiedete sich eines Tages, aber Norton blieb -denn Peter und er waren längst unzertrennlich.


    Meine Meinung:
    'Klappohrkatze' ist die Neuauflage des 1993 erschienenen Buches 'Die Katze, die nach Paris reiste'.
    Der Autor, ein in New York lebender und viel in der Weltgeschichte herumreisender Drehbuch-Autor, erzählt auf sehr amüsante, augenzwinkernde und äußerst liebenswürdige Weise die autobiographisch inspirierte Geschichte, wie ein kleiner, sehr süßer, sehr verständnisvoller Kater zum Mittelpunkt seines Lebens wurde. Norton ist der Names dieses Kätzchens, und seine Geschichte fesselt und berührt, ohne jemals in Kitsch abzudriften.
    Peter, der sich selbst für einen ausgemachten Katzenhasser hält, bekommt zur Verbesserung seiner Sozialkompatibilität von seiner Freundin ein Kätzen geschenkt. Genauer gesagt, das süßeste Kätzchen der Welt. Kein Wunder, dass Peter sich augenblicklich in den Kleinen verliebt. Und schon nach kurzer Zeit sich freiwillig mit 60cm Bettbreite begnügt, weil Norton so friedlich auf dem Kopfkissen schlummert. Superwitzig dann die gemeinsamen Reiseerfahrungen. Norton im Auto, auf der Fähre, im Flugzeug ... was in dem Höhepunkt einer Reise nach Paris gipfelt, auf der eines Abends der Star-Regisseur Roman Polanski gemeinsam mit Harrison Ford in der Badewanne Nortons ... ähm Katzenhaufen wegkratzen und den Gestank zu vertreiben suchen, während der Besitzer mit der Miez auf dem Arm unschlüssig daneben steht und Norton klarzumachen versucht, dass der sich nicht schlecht fühlen muss, weil er infolge des vergessenen Katzenklos ja gar nicht anders konnte als sich in der Wanne zu erleichtern.
    Norton begleitet Peter durch alle Hochs und Tiefs seines Lebens und hat nicht selten entscheidenden Anteil daran.
    Alles in allem ein wirklich charmantes und schönes kleines Buch, das einen ganz berührt und auch einen Hauch wehmütig zurück läßt - und man muss dafür kein Katzenbesitzer sein.


    Fazit: Sehr zu empfehlen für verregnete Herbst- und Wintertage mit einer heißen Tasse Kakao und in der Decke eingewickelt vorm Kamin. Ist aber auch zu allen anderen Zeiten eine Freude, es zu genießen.