Beiträge von finsbury

    Für Abschnitt 8, 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, habe ich gelesen


    Carson McCullers: Spiegelbild im goldnen Auge



    Eine geradezu magische Geschichte um die Verstrickungen von sechs Personen in Leidenschaften, Frustrationen und unterdrückten Trieben, die zu einem schlimmen Ende führen.

    B3, Ein Buch, in dem getanzt wird, habe ich mit Isabel Allendes: DIe Insel unter dem Meer erledigt.
    Nun beginne ich mit Carson McCullers Roman "Spiegelbild im goldenen Auge". Ich beginne ihn im Februar zu lesen und am 19. Februar 1917 wurde die durch den Roman "Das Herz ist ein einsamer Jäger" berühmt gewordene Autorin geboren. Ich werde bei Abschluss der Lektüre daher E 5 erfüllt haben.

    Zitat

    Original von ginger ale


    finsbury :
    Oh, du liest ein Allende-Buch das ich noch nicht kenne... Das intzeressiert mich. Berichte mal, wie es dir gefallen hat, wenn du soweit bist. Manche ihrer Bücher Fand ich wirklich toll (Mayas Tagebuch, Das Geisterhaus) andere fand ich doch etwas zu weitschweifig und weit hergeholt - und eins werde ich vielleicht noch einmal lesen, weil ich nicht mehr so genau weiß, wie es war, ist schon soooo lange her (Von Liebe und Schatten).


    Das geht mir ähnlich. Die frühen, also "Geisterhaus" und "Von Liebe und Schatten" fand ich am besten, dann habe ich noch einige aus der mittleren Phase gelesen, wie "Fortunas Tochter", "Porträt in Sepia" und "Zorro": Die waren gut geschrieben, aber es ist kaum etwas haften geblieben.
    Dieser hier scheint wieder etwas politischer zu sein, es geht um die Sklaverei und Frauenunterdrückung auf den karibischen Inseln. Mal sehen .... . Ich werde berichten. Es fängt jedenfalls schon interessant an. Ein adeliger Feingeist, der an den Idealen der Aufklärung geschnuppert hat, erbt plötzlich eine Rohrzuckerplantage auf Santo Domingo, und nun schauen wir mal, was da übrig bleibt: Sklaven haltender Großgrundbesitzer oder Revolutionär. ich glaube kaum, dass wir darauf eine Wette abschließen müssen.


    Edit: Ich habe noch das Bingo-Feld für diesen Roman geändert von E3 auf B3: Ich werde wohl nicht so viele Bücher lesen, in denen getanzt wird, aber viele, die irgendwo spielen, wo ich noch nicht war. Ich komm zwar schon rum, aber nicht so sehr! :motorrad

    Der Roman ist wirklich so spannend, dass er zu schnell zu Ende ist.


    Allerdings finde ich nicht, dass das Ganze zu überhastet kommt. Henry ist ja nun etabliert, und damit die Königsmacher- Aufgabe von Alan und seinen Gefährten erledigt.
    Mich stört auch das Mysteriöse um King Edmund nicht, im Gegenteil, es ist ein ganz lustiger Gag.
    Das Nachwort zeigt nochmal, dass Gablé ihren Job wirklich gut macht, auch das, was uns manchmal ein wenig unglaubwürdig vorkam, hat doch alles historische Parallelen: von dem siamesischen Frauenpaar über den Serienkiller bis hin zum Umgang mit Juden.


    Ein sehr schöne Leseerlebnis! Mir gefällt der Roman fast besser als die Waringham-Saga.

    Da ich das Leserundenbuch "Hiobs Brüder" durchgelesen habe, habe ich A 1 erfüllt.
    Und nun beginne ich Isabel Allendes "Die Insel unter dem Meer":
    Im Einleitungskapitel spricht die Romanheldin davon, dass sie ihr ganzes Leben getanzt habe. Das erfüllt doch wohl B3?!

    Da habt ihr sicherlich Recht, dass viele vieles erzählen. Aber wenn man in mehr oder weniger geheimer Mission unterwegs ist und nicht weiß, welcher politischen Gruppierung der Gesprächspartner angehört, ist es schon etwas leichtsinnig.


    Das war ja auch keine sonderliche Kritik am Roman, wie ich auch im gleichen Post und vorher äußerte.

    Ich bin erst am Anfang dieses Abschnittes. Was mir hier allerdings wieder als wenig realistisch, wenn auch handlungstechnisch sinnvoll erscheint, ist, wie schnell sich die Personen des Romans gegenseitig etwas anvertrauen, in diesem Fall Simon und die Zwillinge einerseits und Thomas Beckett andererseits. Ich nehme an, gerade auch im Mittelalter war man gegenüber Fremden mindestens so misstrauisch wie heute.Denn damals ging es ja viel schneller um Leben und Tod.

    Zitat

    Original von Sylli


    Was ich nun wieder weniger realistisch fand, ist die Geschichte um Alans uneheliche Tochter Agatha. Ich glaube nicht, dass ein Ritter und Kämpfer in diesen kriegerischen Zeiten seine Bastarde überhaupt gekannt, geschweige denn Notiz von ihnen genommen hätte. Ob die kleine Agatha spricht oder nicht, hätte in der Wirklichkeit wohl weder den Vater noch die Großmutter gekümmert.
    Und ich glaube auch nicht, dass man auf Behinderte wie Oswald und Luke soviel Rücksicht genommen hätte, nicht einmal in einer Gruppe so unterschiedlicher Schicksalsgefährten. Da wäre wohl auch jedem das Hemd näher als der Rock gewesen, und wer nicht alleine zurechtkommt, bleibt eben auf der Strecke. Meiner Meinung nach waren die Zeiten früher wirklich viel härter, und solche Geschichten sind für mich immer mit der Toleranz und dem sozialen Gedankengut unserer modernen Zeit im Hinterkopf konstruiert.
    Dennoch ist der Roman nach wie vor gut und flüssig zu lesen; vom schriftstellerischen Talent der Autorin bin ich ja auch voll und ganz überzeugt.


    In beiden Teilen hast du Recht. Das ist die Krux an diesen ganzen historischen Romanen, dass die Autoren sie mit modernen Augen schreiben und die Leser das auch verlangen, denn die meisten würden wohl blöd gucken, wenn die Gedanken und Motivation der handelnden Personen tatsächlich so dargestellt würden, wie sie waren. Allein die vielen starken und höchst selbstständigen Frauen, die durch diese ganzen historischen Romane hindurchgeistern, sehr oft als völlig unglaubwürdige Heldinnen, haben mit dem, was einer Frau damals gestattet war und auch möglich war überhaupt zu denken, nichts zu tun. Auch die Menschenfreundlichkeit und Zuwendung, der Gedanke der Gleichberechtigung gegenüber den Gefährten wäre wohl einem echten mittelalterlichen Menschen nicht möglich gewesen, nicht weil er schlechter gewesen wäre, sondern weil es die Denkstrukturen seiner Zeit einfach nicht zuließen.


    Aber Gablé begeht zumindest nicht den Fehler, eine oben geschilderte Frau zur Protagonistin ihrer Handlung zu machen und versucht - wenigstens in Ansätzen - die Denkweisen der Zeit darzustellen. Dass ihr dann doch immer wieder Anachronismen unterlaufen bzw sie diese absichtsvoll erzeugt, liegt eben an unserer Denkweise und den Mechanismen des Marktes. Deshalb lesen viel mehr Menschen Gablé anstatt das Nibelungenlied oder den Beowulf oder Hartmann von Aue usw.


    Ich bin erst am Anfang dieses Kapitels und gespannt, was es noch über Alans Vorleben enthüllt. Das, was in der ersten Sitzung herauskam, war ja kein persönliches Verschulden Alans, sondern eine durch kindliche Erfahrungen erzeugte Zwangsneurose.

    Zitat

    Original von Findus


    Ein spannendes Kapitel mitreißend geschrieben. Das Buch entfaltet wieder einen Sog dem man nicht wiederstehen kann.


    Dem kann ich mich nur anschließen! Gablé versteht es wirklich, spannend zu erzählen, ohne dass es reißerisch daherkommt.


    Man nimmt ihr auch diesen Alan ab, der ja eigentlich keinen Grund dazu haben sollte, wenn man sich seine Verhältnisse anschaut und der dennoch kreuzunglücklich ist. Da muss die Szene mit Henry und Susannah eigentlich gar nicht unbedingt sein, um ihn hinwegzutreiben.


    Die Szene, wo Simon auf König Stephen trifft, der betrunken seine Krone hin- und herrollt und sie nur knapp vorm Fallen bewahrt, fand ich allerdings sehr dick aufgetragen.

    Für A1 nehme ich das Leserundenbuch "Hiobs Brüder" von Rebecca Gablé. Auf den ersten 300 Seiten regnet es sehr häufig, während die Gefährten, also Hiobs Brüder, an Englands Küste und durch Englands Wälder unterwegs sind. Bin aber noch lange nichts durch damit!

    An "Das zweite Königreich" kann ich mich kaum mehr erinnern, es ist sehr lange her, dass ich den Roman las. Aber nun kommen mir wieder ein paar Erinnerungen, wenn ich von Caedmon, Aliesa und Matilda lese.


    Ich finde es interessant, wie zwar zunächst schnell, aber dann auch wieder langsam Alans Vorgeschichte offen gelegt wird. Kaum ist er auf Helmsby purzeln zwar die Erkenntnisse wie beim Domino-Day, aber es blebt dabei, dass Alan sich nicht erinnern kann und dass besonders dieses Bedrückende, die Angst, in eine wirklich schlimme Tat verwickelt zu sein, ihm bleibt. Nach der Zeichnung zum Übergang ins nächste Buch nehme ich an, dass wir hier erfahren, was Alan getan hat.

    Mir gefällt der Anfang auch gut. Gablé versteht es, einen schnell in den Stoff einzuführen und zu fesseln.
    Eine Kolonie der Ausgegrenzten im Mittelalter - quer durch alle Gesellschaftsschichten - das birgt schon eine Menge Sprengstoff. Im Moment haben wir eine auktoriale Erzähperspektive, die sich auf Simon und Losian konzentriert, ich nehme an,dabei bleibt es auch.
    "Natürlich" übernehmen die Personen aus der gehobenen Gesellschaftsschicht, selbst wenn sie nicht wissen, wer sie sind, die Führung der Gruppe, aber das entspricht wohl auch dem, was in vergleichbarer Situation wohl auch tatsächlich passiert wäre.
    Die Sturmnacht ist sehr intensiv geschildert worden, und ich bin nun gespannt, wie sie es schaffen, Regi mitzunehmen. Dass sie es tun, legt die von Sylli erwähnte Illustration nahe.

    Nun habe ich den Roman für B 5 (aktuelle Jahreszeit) durch:


    Orhan Pamuk: Schnee,


    ein düsterer Roman, kunstvoll geschrieben, der die religiösen und politischen Gegensätze in einer verschneiten Stadt im nordöstlichen Anatolien schildert und dorthinein noch ein fast semantisches Rätsel - wie im "Namen der Rose" webt.

    Für die Gegenwart habe ich oben eingetragen:


    Orhan Pamuk: Schnee


    Der Roman spielt in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts und behandelt das Zusammentreffen verschiedener politischer und religiöser Strömungen in der nordostanatolischen Stadt Kars, die von dem Dichter Ka besucht wird, der dort auch seine Jugendliebe wieder trifft und sich erneut verliebt. Ein ziemlich verstörendes, aber sehr kunstvoll geschriebenes Buch!

    Auch wenn ich ganz sicher nicht alle Vorgaben erledigen kann, will ich doch mitmachen. Vielleicht schaffe ich wenigstens einen Teil der Liste!


    1. Griechisch-römische Antike und frühes Mittelalter (500 v. Chr. – 814 n. Chr.) Apuleius: Der goldene Esel
    (02/17)
    2. spätes Mittelalter (842 n. Chr. – 1348 n. Chr.) Rebecca Gablé: Hiobs Brüder (02/16)
    3. 1348 bis 1485 ( Tudor Regierungsbeginn) Ildefonso Falcones: Die Kathedrale des Meeres (04/16)
    4. Tudor Zeit bis Anfang Stuart Zeit (1485 n. Chr. – 1603 n. Chr.) Hilary Mantel: Wölfe (11/17)
    5. Stuart 1603 - bis ca. 1714
    6. 1715 - Ende Napoleon ca. 1814 - 1821 Isabel Allende: Die Insel unter dem Meer (02/16)
    7. nach Napoleon Bonaparte bis 1900 Fritz Reuter: Das Leben auf dem Lande (03/16)
    8. 20. Jahrhundert (1900 n. Chr. – 1945 n. Chr.)Carson McCullers: Spiegelbild im goldenen Auge (02/16) Anne Jacob: Die Tuchvilla und Die Töchter der Tuchvilla (05+06/16)
    9. Nachkriegszeit (1946-1969) Gerhard Jäger: Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod12/16
    10. Gegenwart (70er Jahre bis heute) Orhan Pamuk: Schnee (01/16)
    11. Zukunft Jean-Marc Ligny: Aqua TM (05/16)
    12. Zeitreise / mehrere Zeitebenen Klüpfl/Kobr: In der ersten Reihe sieht man das Meer (04/16)

    Darf ich auch noch mitmachen?


    Hier ist auch noch meine Liste:




    A1 - Ein Buch, in dem es (zumindest zeitweise) regnet. Rebecca Gablé: Hiobs Brüder (02/16)
    A2 - Ein Buch, dessen Handlung in verschiedenen Zeitebenen spielt oder aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Klüpfl/Kobr: In der ersten Reihe sieht man das Meer(04/16)
    A3 - Ein Buch mit einem grünen Cover. Fritz Reuter: Das Leben auf dem Lande (03/16)
    A4 - Ein Buch, dessen Schluss du am liebsten umschreiben würdest! Jacques Berndorf: Ein guter Mann (10/16)
    A5 - Ein Buch, das der Debüt-Roman eines Autors/einer Autorin ist oder dessen/deren bisher einziger erschienener Roman. Ildefonso Falcones: Die Kathedrale des Meeres(04/16)
    04/16
    B1 - Zwei Bücher mit identischer (+/- 10%) Seitenzahl. Anne Jacob: Die Tuchvilla und Die Töchter der Tuchvilla (05+06/16)
    B2 - Ein Buch, das du von einem (Eulen-)Büchertisch mitgenommen hast/ von einem (Bücher-)Flohmarkt hast. Ivan Turgenjev: Aufzeichnungen eines Jägers 12/16
    B3 - Ein Buch, in dem getanzt wird. Isabel Allende: Die Insel unter dem Meer (02/16)
    B4 - Ein Buch, von einem Autor, der aus Deinem Landkreis/ deiner Stadt / deiner Region stammt (oder der dort wohnt).
    B5 - Ein Buch, das in der aktuellen Jahreszeit spielt. Orhan Pamuk: Schnee (01/16)


    C1 - Ein Buch, in dem eines Deiner Hobbies eine Rolle spielt. Doug Dorst, J.J: Abrams: Das Schiff des Theseus12/16
    C2 - Ein Buch mit einem Prolog und/ oder Epilog. Jaques Berndorf: Ein guter Mann 11/16
    C3 - Ein Buch, bei dem der Klappentext nicht zum Buchinhalt passt.
    C4 - Ein Buch, an das du dich bisher nicht herangetraut hast. Jean-Marc Ligny: Aqua TM(05/16
    C5 - Ein Buch, das ein Klassiker ist. Jean Paul: Leben des vergnügten Schulmeisterlein Wuz im Auental (04/16)


    D1 - Ein Buch, das ganz oder teilweise in einer Hauptstadt spielt. Vargas Llosa: Die Stadt und die Hunde(07/16)
    D2 - Ein Buch, mit einem unpassenden/unlogischen Titel oder Cover. [B]Qiu Xiaoling: Schwarz auf Rot[/B] (04/16)
    D3 - Ein Buch, bei dem die Initialen der Namen des Autors mit deinen identisch sind ODER dessen Autor einen (Vor-, Mittel-, Nach-) Namen mit Dir teilt. Natürlich braucht man nicht zu sagen, welcher Name oder ob Initialen oder Name.
    D4 - Ein Buch, dessen Geschichte nicht nur als Buch existiert (wurde verfilmt, es gibt auch ein Spiel etc). Wolfgang Herrndorf: Tschick (09/16)
    D5 - Ein Buch, das dich enttäuscht hat. Thomas Krüger: Erwin, Enten und Entsetzen (03/16)


    E1 - Ein Buch, dessen Protagonist(in) Kinder hat. Rita Falk: Leberkäsjunkie (02/16)
    E2 - Ein Buch, erschienen in deinem Geburtsjahr.
    E3 - Ein Buch, das in einem Land spielt, wo du noch nicht warst. Arto Paasilinna: Der Mann mit den schönen Füßen (03/16)
    E4 - Ein Buch, bei dem ich über meinen Schatten gesprungen bin, weil ich aus diesem Genre normalerweise nichts lese. Bill Napier: Der 77. Grad (06/16)
    E5 - Ein Buch, das Du im Geburtstagsmonat des Autors zu lesen begonnen hast. Carson McCulllers: Spiegelbild im goldenen Auge (02/16)


    Bingofeld:
    A1 A2 A3 A4 A5
    B1 B2 B3 B4 B5
    C1 C2 C3 C4 C5
    D1 D2 D3 D4 D5
    E1 E2 E3 E4 E5
    Ich beginne mit B5 (Buch zur derzeitigen Jahreszeit): Orhan Pamuk: Schnee, da habe ich jetzt ungefähr die Hälfte gelesen.