Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte drin, denn schon mit dem Anfangssatz wird's spannend.
Das empfand ich auch so. Ein starker Anfang: Eine schöne subtropische Sternennacht und dann muss Hercule Poirot so etwas hören.
Annabas schrieb:Dass das Buch aber früher (1938) erschienen ist, merke ich an Sätzen wie "Zu viel Macht zu haben, bekommt Frauen nicht" bzw. "Es ist schwer für eine Frau, ihre Macht nicht zu missbrauchen". Da kann ich nur sagen: Pfffft!
Ja, das stieß mir auch unangenehm auf. Besonders beim zweiten Zitat muss man ja nur lachen, wenn man auf einige machthungrige Staatschefs unserer Tage schaut.
Batcat schrieb:Ich weiß, es ist völliger Quatsch, aber bei der Beschreibung der Mutter hatte ich zuerst so eine Art weiblichen Jabba the Hutt vor Augen... Jetzt kriege ich dieses Kopfkino nicht mehr los...
Das ist ein sehr schöner Vergleich. Bei einer Verfilmung könnte man vielleicht Teile des Kostüms verwenden .
Es ist ja recht gruselig, wie sich alle von dieser Alten schikanieren lassen. Aber sie wurden wohl sehr früh gebrochen, da ist der Geist nicht mehr in der Lage sich aufzulehnen.
Das denke ich auch. Wenn jemand schon als kleines Kind in solch einer Welt aufwächst, ist es schon verständlich, dass er/sie diesen Kosmos nicht verlassen zu können meint. Und es ist ja faktisch auch so. Woher hätten die jungen Menschen denn erfahren sollen, welche möglichen Anlaufstellen -falls es die damals schon gab - es für sie gab? Und sie kannten ja auch niemanden außerhalb ihrer Familie bis auf später Nadine, von der ich mir vorstellen könnte, dass sie eventuell später noch eine große Rolle spielen könnte.
Findus schrieb:Auch Nadines Verhalten wird ganz gut beschrieben, sie hat keine Angst vor ihr, also hat sie auch keine Macht über sie, außerdem hat sie ja noch einen Beruf aber vermutlich will sie ihren Mann nicht allein lassen mit der Aufseherin.
Mich irritiert allerdings, dass sie sich es gefallen lässt, Jinny nicht auf ihr Zimmer begleiten zu dürfen. Wenn sie keine Angst vor der alten Dame hat, muss sie Nachteile für Jinny vermuten, wenn sie sich nicht fügt. Was mich auch umtreibt, ist, warum Mrs. Boynton Nadine mit Lennox verkuppelt hat. Erwartete sie, dass sich Nadine ohne Aufbegehren einfügt und sie noch eine Altenpflegerin dazu gewinnt?
Da der Roman aber in erster Linie ein Krimi und kein Familienpsychodram ist, gibt es wohl zuerst den Mord, und wir werden durch die Eröffnungsszene - vielleicht - in die Irre geführt, dass Ray und Carol die Mörder sind.