Beiträge von Bodo

    Hey, herzlich Wilkommen!!! Ich denke das Bond-Problem ist auch hier wieder, das die Romanfigur hinter der Filmfigur verschwindet, obwohl beide eigendlich nur wenig gemein haben.
    Was Flemings Schreibe angeht kann ich Dir nur zustimmen, er ist wirklich gut!!! Ich denke da besonders an das Bridge-Spiel mit M und Hugo Drax in "Moonraker". Die Beschreibung nimmt fast das halbe (?) Buch ein und obwohl ich keine Ahnung von den Regeln habe, wurde es nicht nur nie langweilig, sondern wurde sogar immer spannender! Selbst wenn man alle Filme kennt, ist das doch immer noch eine lohnenswerte Lektüre!!! :wave

    Ich verneige mich voller Ehrfurcht vor Dir :wave! Bitte erleuchte mich und sage mir wie zum T..... hast Du das gemacht? Ich habe es ein paar mal versucht und die ASIM übertragen, ohne Erfolg!

    Bubba Ho-Tep Regie: Don Coscarelli Darsteller: Bruce Campbell (Elvis) Ossi Davis (JFK)


    Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Joe Lansdale: Elvis ist nicht gestorben, sondern liegt, alt und kaputt, in einem Pflegeheim in Texas. Er hatte irgendwann die Schnauze voll, und hat seine Identität mit einem Elvis-Imitator getauscht. Sein einziger Freund ist ein alter Afroamerikaner, der glaubt, er sei Kennedy, und in der ständigen Angst lebt, L.B.Johnson würde ihn endgültig beseitigen wollen. :pille Die beiden entdecken, das eine Mumie in ihrem Pflegeheim ihr Unwesen treibt, die den wehrlosen Alten die Seele aussaugt. :yikes Also nehmen Elvis (mit Gehhilfe) und JFK (im Rollstuhl) den Kampf auf... :schlaeger


    Dieser Film läßt sich schlecht in eine Schublade stecken! Horror? Ja, eine Mumie klaut Seelen! Komödie? Aber klar! Drama (????) Auch!
    Das tolle an diesem Film ist, das er das alles unter einen Hut bekommt, ohne lächerlich zu sein. Die beiden Hauptpersonen, so lächerlich sie erscheinen mögen, werden sehr ernst genommen, zB in seiner Scene, in der Elvis über seine Tochter nachdenkt. Dieser Film macht sich nicht über alte Menschen lustig, sondern er läßt ihnen ihre Würde, trozdem ist der Film sehr lustig und schräg. Bestimmt nicht jedermans Sache, ich kenne viele, die den Film einfach doof finden, aber er ist auf jeden Fall eine meiner Lieblingsfilme!!!
    Allein die Scene, in der die beiden Helden den Flur runter zum show-down "schreiten" ist so absurd, komisch, und cool, ich kiege jedesmal 'ne Gänsehaut.
    Die Special-Edition, die ich hier vorgestellt habe, lohnt sich in jedem Fall, den die Hintergrundberichte sind ebenfalls sehr sehenswert! :wave

    Vielleicht auch von Interesse: Der Film "Bubba Ho-Tep"basiert auf einer Lansdale-Kurzgeschichte. Ich werde mal 'ne Rezi bei den Filmen reinstellen, hier nur soviel: Schräg, trashig, toll!!

    Hier ist die Hap&leonard-Chronologie:
    Wilder Winter
    Texas Blues
    Mambo mit zwei Bären
    Schlechtes Chili
    Rumble Tumble


    Die lohnen sich wirklich alle!! Viel Spaß!


    Grüsse von Bodo :wave

    Joe Lansdale, der hierzulande immer noch ein Geheimtip ist, hat viele Romane und Kurzgeschichten verfasst, für die er z.T. auch Preise bekommen hat. Er ist in jedem Genre zuhause, wobei er nie einfach reproduziert, sondern jedem Thema eine eigene Note verleiht.


    Drei Freunde fahren in die Freitag-Nachtvorstellung in ein Autokino, wo ein Nonstop-Horror-Triplefeature gezeigt wird. In der Nacht taucht plötzlich ein Komet auf, und plötzlich ist das Drive-in von der Aussenwelt abgeschnitten. Es wird nun von einer Art "Nichts" oder Nebel umgeben, welches jeden, der hineingeht, auflöst. Während die Filme immer weiterlaufen, spitzt sich die Lage unter den Zuschauern immer dramatischer zu. Die einzige Nahrungsquelle ist der Süßigkeiten-Kiosk, und die Vorräte beginnen bald zu schwinden....


    Ich lese gerne Bücher über normale Menschen, sie sich mit ausser-gewöhlichen Situationen auseinandersetzen müssen. Die Zuschauer sind hier im Autokino gefangen, und Lansdale schildert hier sehr anschaulich, wie die verschiedenen Personen und Gruppen auf diese Situation reagieren. Er macht vor allem deutlich, wie dünn der Mantel der Zivilisation ist, und wie schnell einige Leute bereit sind, ihn auszuziehen, um als nackte Bestie ums Überleben zu kämpfen.
    Drive-in ist ein sehr düsterer, auch pessimistischer Blick auf die menschliche Gesellschaft. Anstatt zusammenzuhalten, fangen die Menschen an, einzeln oder in Gruppen, die sich um den Stärksten scharen, gegeneinander zu kämpfen, oder sie verfallen in totale Lethargie, und tun garnichts. Ein wirklich faszinierndes, erschreckendes Buch, vor allem, aber nicht nur, für Ketchum-Leser! :lesend

    Ich kann nur zustimmen, ein wirklich tolles Buch!!! Die Episode wo er die Safes mit den Atombombengeheimnissen knackt ist nur eine der wirklich witzigen, Szenen, die den Menschen hinter dem genialen Wissenschaftler zeigen. Die Dinger waren halt zu, da muß sich doch was machen lassen! Ein wundervolles Buch!


    PS: Auch wenn ich jetzt als Klugscheisser dastehe, er war nicht im Alamo, welches im März 1836 von der mexikanischen Armee überrannt wurde, sondern in Los Alamos :-]

    (Albert Edwin) Eddie Condon (1905 - 1973) war einer der "Gralshüter" des führ ihn einzig wahren Jazz, der heute als Dixiland bzw. Old-time-jazz bekannt ist. Er kam mit seinem Banjo 1915 nach Chicago und spielte mit vielen Bands und organisierte Aufnahme-Sessions in Schalplattenstudios.
    Er gehörte zur ersten Generation von weissen Jazzern, wie auch Bix Beiderbecke, Bud Freeman, Gene Krupa und Mezz Mezzrow. Er trat als Solist niemals hervor, er ist vor allem als Organisator von Platten-aufnahmen und Jam-Sessions von Bedeutung. Und als Autor!


    "We called it music" ist eine wunderbare, spannende und witzige Musik-Abenteuergeschichte, die sicher auch Nicht-Jazzer begeistert. Es erzählt die Abenteuer einer Gruppe jazzbegeisterter Kids in Chicago und New York, die nichts anderes im Kopf haben als diese neue, aufregende Musik, für die sie sich sogar gegen ihre Eltern und die (weiße) Gesellschaft stellen. "Wir lebten ständig von der Hand in den Mund, und es war meistens die Hand von jemand anderem" (E. Condon) Es war eine Bewegung die man durchaus mit der Rock 'n Roll- Bewegung in den 50er Jahren vergleichen kann.
    Condons Buch ist aber auch eine Sammlung von witzigen Geschichten, abenteuerlichen Begebenheiten und Gangster-Stories am Rande der Gesellschaft zur Zeit der Prohibition. Wie viele Musiker war Eddie ein starker Trinker, und der Musterungsoffizier der US-Army vermerkte auf seinem Musterungsbescheid "Dieser Mann braucht einen Drink, und zwar sofort!!!". Ein wirklich spannendes, lustiges Buch, z.B. auch für Leser, denen Hornbys "High Fidelity" gefallen hat, obwohl sie keine Popmusik mögen :wave.


    Ich habe hier ganz bewusst die amerikanische Originalausgabe besprochen, da die deutsche Übersetzung (Ich glaube bei dtv und Luchterhand) vergriffen ist und auch jeder Beschreibung spottet. Da ich aber gesehen habe, das hier viele auch englische Bücher lesen, ist das hoffentlich ok :-]

    Für mich ist "Die Anstalt" Katzenbachs Meisterwerk!!!! Es ist natürlich kein Thriller, wie man ihn gewöhnt ist, aber das ist Katzenbach eigendlich nie. Es geht immer um die Personen, weniger um die vordergründige Handlung. Diese dient eigendlich nur dazu, einen interessanten Hintergrund (Rätsel), die Veränderung eines Charakters (Patient) oder den Verlusst des Realitätsbewusstseins, wie in "Die Anstalt", zu beschreiben. (Die Thriller-Handlung im "Rätsel" ist 08/15, der Hintergrund ist das Wichtige!!) Unter diesem Aspekt gelesen hat katzenbach einen besonderen Reiz. :lesend

    Über den Autor kann ich nur sagen das er aus Atlanta stammt, Foto-reporter und verheiratet ist. Die Info im Buch ist leider wiedermal sehr knapp. Schade!
    Ray und Peanut gondeln mit Rays Freundin Ginger als Kleinganoven durch die Gegend, immer vom großen Glück/Geld träumend. Von einem alten Feind von Ray erfahren sie von einem Koffer mit sechs Millionen Dollar, die ein total verrückter Geschäftsmann in eine CIA- Operation investieren will, damit der Geheimdienst ihn aufnimmt. Natürlich hecken unsere Freunde schnell einen Plan aus, sich das Geld unter den Nagel zu reissen, allerdings gibt es noch weitere Parteien, die hinter dem Baren her sind....


    Dieses Buch ist zwar nicht mehr neu, aber es ist eins der Bücher, an die ich mich immer noch sehr gerne erinnere, weil es zum einen aus der Masse an mittelmäßigen bis schlechten Büchern herausragt und vor allem auf seine Art irgendwie einzigartig ist. Der Plot ist relativ simpel, viele Personen und Parteinen sind hinter einem Geldkoffer her. Nicht neu, nicht originell. Das wird es erst bei Fred Willard, der hier eine briliante Gauner-gegen-Gauner-Slapstick-Komödie geschrieben hat, wo jeder sich mit jedem verbündet, um den neuen Partner bei der nächsten Gelegenheit zu verraten, wo es keine Guten und Bösen, sondern nur Böse und weniger Böse gibt. Das ganze ist schräg und bar jeder Moral und macht einfach nur sehr viel Spaß. Von diesem "Elmore Leonard auf Speed" hätte ich gerne mehr gelesen.

    Blutrausch ist der zweite Band um den Hardboiled-Vampyr Joe Pitt.
    Eine neue Droge läßt denjenigen, der sie nimmt, total durchdrehen und Joe Pitt soll im Auftrag der "Society", einem Vampyrclan, herausfinden, woher die Droge stammt. Die Spur führt allerdings direkt durch das Gebiet der "Koalition", die a) Eindringlinge nicht besonders mag, und b) unseren Freund noch weniger gernhat. Aber jenseits des Koalitionsgebiets liegt der "Hood", wo man für ihn auch nicht gerade eine Party veranstaltet.


    Wie schon der erste Band besticht Teil 2 nicht nur durch eine lakonisch-karge Sprache, sondern auch durch eine gut durchdachte und packend erzählte Geschichte. Die Figur des Joe Pitt erinnert stark an Spillanes Mike Hammer, nur eben als Vampyr. Die Atmosphere ist düster und unheimlich, wobei einige coole Sprüche den Leser immer wieder auflockern.
    Obwohl bei Huston ein "Vyrus" Ursache des Vampirismus ist, nimmt er den Vampiren nicht den Touch des Unheimlichen, da er nie vollständig mit dem altbekannten Mythos bricht, sondern mit selbigem sehr kreativ arbeitet.
    Fazit: Unheimlich, blutig, :yikes, toll!!!

    Ich bin vom Ordnen längst zum Stapeln übergegangen, die neuen Sachen liegen dann automatisch oben :-]. Ich habe der Optik wegen einige Verlage zusammengestellt, und drei Meter Diogenes sieht schon cool aus, ansonsten stehen alle wild durcheinander, ich kann aber in etwar sagen, wo was steht. Ansonsten frage ich einfach Ronald... :wave

    Sir Henry Rider Haggard (1856-1925) kam als Staatsdiener aus England nach Südafrika und begann sofort, fasziniert von dieser fremden Welt, sich intensiv mit dem Land und seinen Bewohnern zu beschäftigen. Der Roman entstand allerdings, so wird erzählt, aus einer Wette heraus. Haggards Bruder war ein großer Bewunderer der Schatzinsel, welche er für unübertrefflich hielt. Haggard sah nur eine Abenteuergeschichte und sagte sich "das kann ich auch". Er hatte Recht.
    Bevor ich nun zum Buch selber komme, noch 'ne Geschichte: Der Verleger bot Haggard an, entweder eine Summe in bar zu zahlen, für alle Rechte an dem Manuskript, oder aber eine Beteiligung am Gewinn. Haggard soll der Einmalzahlung bereits zugestimmt haben, ließ sich dann aber von einer Verlagsmitarbeiterin überzeugen, die Gewinnbeteiligung zu wählen, was er dann tat.


    Der alte großwildjäger Allan Quatermain wird von Sir Henry Curtis angeheuert, ihm bei der Suche nach seinem Bruder zu helfen, der auf der Suche nach Salomons Minen im Inneren Afrikas verschollen ist. Seit der Antike legendär, wurden diese Mienen von vielen gesucht, die Wenigsten kehrten zurück...
    Die Gruppe macht sich auf in noch unerfoschtes Gebiet, durch die Wüste und über das Gebirge, ( nein, nicht zur Schlucht des sichelförmigen Mondes :-]) einer Wegbeschreibung folgend, die ein anderer Schatzsucher im 16. Jahrhundert aufgezeichnet hat...


    König Salomons Diamanten ist sicherlich einer der großen Abenteuer-romane der Weltliteratur, und Haggard einer ihrer größten Autoren! Auch wenn verschiedene Motive bei ihm immer wieder vorkommen (irgendwo findet sich immer ein Volk, welches, von der Aussenwelt isoliert, irgend ein Geheimnis bewahrt, oder von irgendeiner Hochkultur abstammt) so variiert er diese jedoch so gekonnt, das man nie das Gefühl hat, diesen Roman mit einem anderen Titel schon gelesen zu haben. Er nimmt sich die Zeit für Landschaftsbeschreibungen, sorgt aber auch immer für Abwechslung, ohne das seine Romane reißerisch wären.
    Haggards Romane sind ein faszinierender Mix aus Abenteuer und Fantasy, die heute noch genauso fesseln wie vor 100 Jahren. Er ist seit "Diamanten", den ich wegen des Films (Granger, nicht Chamberlain!!) kaufte und in sehr kurzer Zeit zu Lasten einer anstehenden Mathearbeit verschlang. (Zu jedem Versagen in der Schule hab ich ein Buch) Auch heute noch, trotz einer Flut an neuen Sachen, die ich schon von berufswegen lesen muß, greife ich immer wieder ins Regal, um Haggard zu lesen. Oder Burroughs. Oder Karl May.